"Kulturgarten mitten in der Stadt"

Siegburg. "Ich behaupte: Was bislang vom Michaelsbergkonzept umgesetzt wurde, begeistert auch bei schlechtem Wetter", begrüßte Bürgermeister Franz Huhn Vertreter der Presse bei Nieselregen und Temperaturen von knapp über null Grad zum Rundgang durch die "grüne Erholungslunge mit wunderbarer Gestaltung".

Etwa 6,6 Millionen Euro, knapp zur Hälfte für Verkehrssicherungsmaßnahmen, wurden dafür seit 2015 im städtischen Haushalt zur Verfügung gestellt. "Es wurde viel Geld von Siegburgern investiert. Darum möchte ich die Siegburger bitten: Helfen Sie mit, den Berg so zu erhalten, wie er sich gerade entwickelt", richtete Huhn seinen Appell an die Bevölkerung. Ab Mitte des Jahres wird die Stadt regelmäßig Kümmerer entsenden, die für Sauberkeit und Sicherheit sorgen.

Wir nehmen Sie mit auf einen Spaziergang über den Berg, der sich, so Huhn, zu einem "Kulturgarten mitten in der Stadt" entwickelt hat.

Foto: Stephan Marks, Leiter des Planungs- und Bauaufsichtsamts, schließt die Tür am Treppenaufgang zum Johannisgarten für die Öffentlichkeit auf.

Mehr Spielmöglichkeiten in Sicht

Siegburg. Der Spielplatz an der Bergstraße ist einer der zentralen und vielgenutzten Treffpunkte am Michaelsberg. Mit dem Einbau eines Zauns zur Bergstraße/Abzweig zum Kindergarten hin wurde nicht nur für mehr Sicherheit gesorgt. Denn die Pänz erweiterten den Spielplatz regelmäßig um die begrenzenden Büsche, was zu vermehrter Erosion und Verschmutzung der Bergstraße führte. In die Gegenrichtung wird momentan die Einbindung des Hangs, der bereits von den Kindern okkupiert wird, in den Spielplatz geprüft.

Hexenturm wieder zugänglich

Siegburg. Rund 20 Jahre war der Hexenturm, ein Wehrturm der mittelalterlichen Stadtbefestigung, gesperrt. Obwohl nicht expliziter Teil des Michaelsbergkonzepts, wurde auch über eine erneute Zugänglichmachung der Aussichtsplattform diskutiert - und diese geschaffen. "Historisch vielleicht nicht ganz korrekt", so Stephan Marks, Leiter des Planungs- und Bauaufsichtsamts, wurden die Bohlen aus heimischen Nadelhölzern mit einem Stahlgerüst unterlegt. "Das garantiert jedoch eine längere Haltbarkeit."

Verbindungsweg gesäumt von Obstbäumen

Siegburg. Barrierefrei ist der Verbindungsweg, der vom Hexenturm zum Felsengarten am Mühlentorparkplatz führt. Über eine weit geschwungene, C-förmige Anbindung kann der ganz unten verlaufende Rundweg erreicht werden. Im Hangbereich selbst gibt es keine gepflasterten Wege, sondern solche mit wassergebundenen Decken. Gesäumt wird der Verbindungsweg von 50 Obstbäumen.

Entlang der 1.200 Meter

Siegburg. Im Gegensatz zu den Wegen im Hangbereich ist der Rundweg am Fuß des Michaelsberges gepflastert. Die Steine wurden speziell für Siegburg produziert: Die Farbe ist an die Farbe des wassergebundenen Wegebelags angepasst. Die Farbgestaltung soll auch im Umfeld wiederzufinden sein. So wurde mit den Betreibern des Evangelischen Seniorenzentrums "Am Michaelsberg" abgestimmt, dass sie die Pflasterung im Außenbereich übernehmen.

Auch das Siegwerk wurde mit einem offiziellen Weg - bislang führte ein über die Jahre "freigetrampelter" Pfad zum Michaelsberg - angebunden, sodass die Mitarbeiter ihre Mittagspause dort oder im Stadtzentrum verbringen können.

Bei den Fällmaßnahmen wurden vor allem hohle, die Verkehrssicherheit gefährdende Pappeln und aus Nordamerika eingeführte Robinien gefällt. Beide Baumarten waren im Nachkriegsdeutschland für wenig Geld zu haben und dienten der schnellen Aufforstung. Allerdings tragen beide aufgrund ihres Wurzelwuchses nicht zur Hangstabilität bei. Zudem wurde der wild gewachsene Bestand anderer Arten ausgelichtet. Der entstandene "Leerstand" wurde mittlerweile mit 3.000 Eichen, Rot- und Hainbuchen aufgeforstet, der "potentiell natürlichen Vegetation", also den Pflanzen, die hier wachsen würden, hätte der Mensch nie in das Ökosystem eingegriffen. So entstehen mittel- bis langfristig wertvolle Naturräume.

Das Gros der Jungbäume hat den heißen und trockenen Sommer 2018 allerdings nicht gepackt. Es wurde nachgepflanzt. Leider konstatieren die Fachleute auch einen andersartigen Schwund. Nicht wenige Bäumchen wurden geklaut!

Anfang Februar werden die Fällarbeiten in Richtung Mühlentorparkplatz fortgesetzt, die Aufforstung erfolgt dann analog zu dem bereits fertiggestellten Teil des Rundwegs. Dieser wird letztendlich eine Länge von 1.200 Metern haben, durchgehend gepflastert und beleuchtet.

Verlegte Treppe schafft Naturraum

Siegburg. 175 Stufen führen vom Verbindungsweg in den Johannisgarten. Die Treppe war jahrelang gesperrt, das Tor in der Befestigungsmauer verschlossen. Nachdem der Aufstieg verlegt wurde, raus aus dem instabilen Hang, ist ein Naturbereich entstanden, aus dem sich der Mensch raushalten soll.

Diese Areale für Fledermaus und Co. finden sich in verschiedenen Größen über den gesamten Berg verteilt. Das Miteinander von Erholungsflächen für die Bevölkerung und sogenannten Biotoptrittflächen ist ein wesentlicher Bestandteil des Michaelsbergskonzepts.

Es darf wieder geseufzt werden!

Siegburg. Besonders die älteren Siegburger erzählen sich viele Geschichten über die Seufzerallee. Nachdem das Wegelein wegen der Instabilität von Hang und Stützmauer gesperrt war, darf dank des Michaelsbergkonzepts bald wieder flaniert werden. Dazu mussten zwei steinige Probleme gelöst werden: Zum einen fehlte der Stützmauer das Fundament, zum anderen war sie durch über die Mauerkrone eingedrungenes Wasser "innerlich labil". Das fehlende Fundament wurde nun durch Grauwackesteine ausgeglichen, die vor die Mauer gesetzt wurden und sie zur bergabgewandten Seite stützt. Danach dichtete man die Mauerkrone ab. Zuletzt wurden Stahlverankerungen in den Berg getrieben, die der Mauer ebenfalls Halt geben.

Alles in allem ist die Seufzerallee nun breiter, notfalls befahrbar und auch nach unten hin durch Grauwacke-Quader begrenzt bzw. gehalten.

Siegburgs schönste Aussichtsplattform

Siegburg. Der Johannisgarten selbst ist vom umfangreichen Facelift nicht berührt. Neu ist aber, dass er über den Osthang mittels Treppe erreicht werden kann. Und auch der Durchgang, der auf der Westseite unter dem zum Johannistürmchen führenden Wehrgang liegt, soll im Zuge des Michaelbergskonzepts im Laufe des Jahres 2019 wiedereröffnet werden. Dazu muss zunächst der Putz, der derzeit in großen Platten abbricht, befestigt werden.

Erreichbar ist der malerische Ort natürlich weiterhin über die Nordroute, dann ist der Weg zwischen Abtei und KSI-Neubau zu nehmen.

Wie Anno einst aufstieg

Siegburg. Kam schon Anno über die Bergstraße in sein Kloster? Nein. Im Mittelalter nahm man noch die Direttissima. Und die führte von der Kirche St. Servatius in gerader Linie auf den Berg. Durch Fällungen erreichte man nun, dass diese direkte Verbindung - die mit dem Wirken des Irrenheilanstaltsleiter Maximilian Jacobi in den 1820ern verschwand - wieder sichtbar wurde. Im Berg verbliebene Kastanien markieren den uralten Verlauf.

Ein Blick in die Zukunft

Siegburg. Wenig schön gestaltet sich momentan der Abstieg vom Michaelsberg, vorbei an den Terrassen des Westhangs. Die Umgestaltung soll in diesem Jahr beginnen. Geplant ist u.a. ein Fitnessparcours mit Mehrgenerationenspielgeräten, der Großeltern und Enkel gleichermaßen anspricht.

Verein hat 1.999 Mitglieder

Siegburg. Die Trainingsgruppe "Schwertkampf" nur für Erwachsene hat sich im letzten Jahr unter dem Dach des Siegburger Turnvereins etabliert. Donnerstags von 20.30 bis 22 Uhr und samstags von 15.30 bis 17 Uhr leitet Markus Gerundt in der Sporthalle der Kolping-Grundschule die Einheiten in der historischen Fechtkunst an, deren Wurzeln zurückgehen bis ins 14. Jahrhundert. Zwei Frauen und neun Männer kreuzen momentan die Klinge. Bei Interesse 0173/9050580 oder schwertkampf@siegburgtv.de kontaktieren.
In den aktuellen STV-Vereinsnachrichten (Bild) erfährt man außerdem, dass sich zum Stichtag 1. November 2018 1.999 Männer, Frauen und Kinder im STV bewegten. Die größten Abteilungen sind Turnen (522) und Tennis (392) vor König Fußball (301).

Gegen Fortuna Köln

Siegburg. Kündigen wir gerne an: Die U17 des SSV 04 spielt am 2. Februar in der ersten FVM-Pokalrunde gegen die Jungs von Fortuna Köln, die in der 3. Mittelrheinliga zuhause sind. Anstoß auf dem Kunstrasenplatz im Walter-Mundorf-Stadion ist um 14.30 Uhr. Co-Trainer Stephan Heider schreibt uns: "Wir würden uns über zahlreiche Zuschauer sehr freuen. Die Jungs brauchen eure Unterstützung!" Wie immer ist der Eintritt frei.

Infoabend gibt Überblick

Siegburg. Zu einem Informations- und Austauschabend für Eltern, die sich einen Überblick über aktuelle Verhütungsmittel verschaffen möchten und sich mit anderen Eltern austauschen wollen, lädt die Evangelische Erwachsenenbildung am Donnerstag, 31. Januar, von 19 Uhr bis 20.30 Uhr ein. Ruth Kippelt und Anke Moisa von der Schwangerenberatung der Diakonie erläutern im ZEITRAUM, Ringstraße 2, die Vor- und Nachteile der aktuell auf dem Markt befindlichen Verhütungsmittel, geben Tipps für das Gespräch mit Töchtern und Söhnen und zeigen Möglichkeiten auf, zu angemessenen Entscheidungen zu kommen. Um schriftliche Anmeldung wird gebeten bis zum 24. Januar unter eeb.ansiegundrhein@ekir.de.

Pyroschein erwerben!

Siegburg. Nein, nichts für Fußballfans in der Kurve, was für Kapitäne: Der Segel-Club Rhein-Sieg bietet am Dienstag, 12. Februar, einen Abend zum "Fachkundenachweis für Seenotsignalmittel" - kurz "Pyroschein" - an. Die Prüfung findet am 16. Februar vor dem entsprechenden Ausschuss des Deutschen Seglerverbandes statt.

Nahezu alle seegängigen Boote sind mit pyrotechnischen Seenotsignalmitteln, einer Signalpistole mit Munition, Signalraketen, Handfackeln und Rauchsignalen, ausgerüstet. Während Handfackeln und Rauchsignale ohne besondere Einschränkungen erworben werden dürfen, ist der Kauf, Transport und die häusliche Lagerung von Signalpistole oder Signalrakete nur gestattet, wenn ein Sachkundenachweis nach dem Waffengesetz und Fachkundenachweis nach dem Sprengstoffgesetz vorgelegt werden kann.

Verbindliche schriftliche Anmeldung bis 30. Januar erforderlich unter ausbildung@segel-club-rhein-sieg.de oder 02223/298330.

Vogel-Quartett zu vermitteln

Siegburg. Das quirlige Kanarien-Quartett Sonne, Mond, Vollmond, Sterne kam Anfang Dezember in die tierische Notunterkunft. Der Vogelvierer sucht gemeinsam ein neues Heim, zur Not würden das auch für Siegburg zuständige Troisdorfer Tierheim sie auch paarweise vermitteln. Eine artgerechte Innenvoliere ist von Vorteil, bereits vorhandene Artgenossen stellen kein Problem dar. Aktuell befindet sich Mond noch wegen einer Augenerkrankung in tierärztlicher Behandlung.

Videos und Infos

Siegburg. Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Siegburg.de liked, der ist quasi mittendrin. Dorthin über den Link.

» mehr

Heute und morgen in Siegburg:

Sonntag, 13. Januar

10 bis 18 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46: Ausstellung "Stiftung Illustration"(bis 13. Januar)
Galerie im Foyer/Museumsschaufenster: "Industrie 1.0 - Beunruhigend Beruhigend", Industriefotografie von Andre Bornhöfft (bis 13. Januar)

11 Uhr, Rhein-Sieg-Halle, Bachstr. 1: Gemeinsame Herrensitzung der Husaren Grün-Weiß und Schwarz-Weiß

14.11 Uhr, Heinz-Böttner-Haus, Kaldauen, Wahnbachtalstraße: Kinder-Prinzenproklamation, Eintritt 5 Euro, Kinder haben freien Eintritt

15 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46: Führung mit anschl. Workshop "Stiftung Illustration" anlässlich der Finissage, Eintritt 5 Euro

16 Uhr, Stadtbibliothek, Griesgasse 11: Reader's Corner - Tatjana Flade, Werkstattgespräch, Eintritt frei

16 Uhr, Studiobühne, Humperdinckstr. 27: "Spieglein, Spieglein an der Wand, Wer ist die Schönste in ganzen Land?"- Ein Märchen der Gebrüder Grimm für Kinder ab 4 Jahre und alte Junggebliebene


Montag, 14. Januar

15.15 bis 16.15 Uhr, Anno-Gymnasium, Raum 3.06, Zeithstr. 186-188: Schnupperkurs für Viertklässler, Französisch: "Un après-midi française", keine Anmeldung erforderlich

Historisches Kalenderblatt:

Vor 55 Jahren - 13. Januar 1964
Auf dem Weg in den Vatikan: Karol Józef Wojtyla (44) wird zum Erzbischof von Krakau geweiht.

Vor 55 Jahren - 13. Januar 1964
Im Hilton in Kairo wird die Erste Arabische Gipfelkonferenz eröffnet. Ägyptens Präsident Gamal Ab del-Nasser hat angebliche Gefahren durch Israel beschworen und so 13 Könige und Präsidenten zusammengebracht, die untereinander häufig zerstritten und verfeindet sind. Zentrales Thema ist die Befreiung Palästinas. Zentrale Folge der Konferenz ist die Gründung der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO).

Siegburger Kalenderblatt:

Vor 110 Jahren - Januar 1909
Der Siegburger Stadtrat tagt unter Leitung von Bürgermeister Carl Plum. Beschlossen werden unter anderem Kanalisation und Ausbau der Ludwigstraße auf der Zange.

Vor 100 Jahren - Januar 1919
Bekanntmachung betr. Wahlen zur Nationalversammlung: Um dem Wahlvorstand in der Aufrechterhaltung der Ordnung in und vor dem Wahllokal sowie in der ungestörten Abwickelung des Wahlgeschäfts behilflich zu sein, habe ich Ordnungsmannschaften aus der Bürgerschaft heraus bestimmt. Diese sind an weißen Armbinden erkenntlich. Ich bitte, den Weisungen dieser Leute unbedingt Folge zu leisten. Siegburg, den 13. Januar 1919. Der Bürgermeister.

Vor 100 Jahren - 13. Januar 1919
"Allen Ermahnungen zum Trotz hatte sich eine Schöne vom Driesch mit vier Ausländern in den Lohmarer Wald begeben, wo sie unter vermutlichen Scherzen ganz entkleidet, dann aber, nur noch mit Strümpfen und Schuhen bekleidet, von den vier Männern nach Hause gejagt wurde. Derartige Fälle sollen sich schon wiederholt haben." (Siegburger Kreisblatt)

Auf den Weg nach Seligenthal macht sich Karl Ludwig und berichtet im "Kreisblatt" unter dem Titel "Vallis Felix" ("Seliges Tal"), Teil 3 und Schluss:

"Und weiter geleitet dich Deines Auges Erstaunen, Wanderer, der du den Frieden liebst und die wundersame schöne Stille! Unter den breitästigen Kronen der Linden hin schreitest du zur Wallfahrtskirche, dahinter in grauen Mauern das ehemalige Kloster aufragt. Noch klingt von ferne der Kuhglocken Läuten an dein Ohr, vielleicht mischt sich das Jubilieren zarter Orgelstimmen mit dem vertrauten Getön. Ein Wort nur drängt sich um dich, ein Wort nur in deine aufhorchende Seele, ein leises verheißendes: Glückliches Tal. Und würde zur selben Stunden der gesamte Konvent erwachen, der vor grauen Zeiten hier gelebt und gewandelt, nicht anders würden ihre Lippen den Ort nennen, den ihrer Hände Fleiß geschaffen, nicht anders als: Gesegnetes Tal!
In verschiedenen Urkunden wird das Jahr 1231 als Gründungsjahr des Klosters verbürgt. Graf Heinrich von Sayn und seine fromme Gemahlin Mechtildis von Landsberg waren die gottseligen Stifter, Franziskaner rodeten die Einsamkeit und dienten im weltabgeschiedenen Kirchlein ihrem Herrn.
Die mächtigen Herren von Blankenberg und ihre Nachfahren in der weltlichen Herrschaft, die Herzöge von Berg, wandten der klösterlichen Niederlassung in Seligenthal allzeit ihre besondere Gunst zu. Mannigfache Schenkungen sicherten deren Bestehen. Als Inhaberin des Glöckneramtes von Eitorf und Stieldorf genoß die Minoritenkirche bestimmte Einkünfte. Vielfach versahen die Minoriten zur Aushilfe das Pfarramt benachbarter Kirchen, so zu Hennef und Happerschoß und an der Kapelle zu Birk. Doch auch schlimme Zeiten sah Seligenthal vorübergehen. Kriegsunruhen, Feuers- und Wassernot. Zweimal im Laufe desselben Jahrhunderts wütete ein Brand in den Klostergebäuden. 1647 wurden Kirche und Kloster dadurch zerstört. 1689 plünderten die Truppen des Generals Asfeld die nähere Umgebung Siegburgs und wenig hätte gefehlt, so wäre das Minoritenkloster eingeäschert worden. Nur die flehentlichen Bitten der Brüder bewogen den Heerführer Schonung zu üben. Die Minoriten sahen sich indes gezwungen, in Ordenstracht an allen Gebäuden Wachen zu stellen. Nichtsdestoweniger ging die ihnen zugehörige Ölmühle in Flammen auf. Kaum ein Vierteljahr hernach, anno 1712, richtete ein furchtbares Unwetter durch Überschwemmungen große Verwüstung im engen Wahntale an.
Schwer tut sich das Kloster zu Ende des 18. Jahrhunderts unter den Besatzungen kaiserlicher und welscher Truppen.
1803 erfolgte die Aufhebung des Ordenshauses. Fast 600 Jahre hatten die Mönche in seinen Mauern gewohnt und gewirkt. Verwaltete auch der bejahrte Minorit Gabriel Stock drei kurze Jahre hindurch den geistlichen Dienst, so dauerte es doch insgesamt ein halbes Jahrhundert, bis die Kirche wieder einen ständigen Pfarrverwalter erhielt.
Einmal alljährlich, am 16. August, dem Tage des Schutzpatrons der Rochuskapelle, schaut das einsame Tal ein bewegteres Treiben. Wallfahrer ziehen mit fliegenden Fahnen und unter frommen Gesängen die Straße daher. In ihre weihevollen Psalme und ihr andächtig Gebet mischt sich der Glocken Hall. Das Echo der Bergwände ruft dazwischen und die Linde und die Buche flüstern den Klängen nach. In alle Lüfte haucht der Matten Blust (Blüte) seinen Würzgeruch, Friedvoll ist der Gottwanderer Tag, Glückliches Tal!"

Gegenüber dem Krankenhaus entsteht ein neues Ärztehaus. Dafür wird in den nächsten Tagen das rechts neben der Apotheke stehende rote Haus Humperdinckstraße 14 abgerissen. Es war etwas niedriger als die übrige Häuserzeile, der Neubau mit drei Etagen sowie Dachgeschoss fügt sich künftig in die Höhe der Straßenbebauung ein. Das Ärztehaus Humperdinckstraße 10-12 nebenan erweitert seine Praxen in den Neubau hinein, auch die Apotheke vergrößert sich entsprechend. Während der Arbeiten muss die Humperdinckstraße für mehrere Monate zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Ringstraße gesperrt werden. Für Fußgänger und Radfahrer bleibt ein eineinhalb Meter breiter Korridor offen.

Es ist eines der widerwärtigsten Publikationsorgane der deutschen Geschichte: Der "Westdeutsche Beobachter", 1925 als Wochenschrift der NSDAP gegründet, ab 1. September 1930 täglich auf dem Markt, mit der Machtergreifung der Nazis 1933 dann offizielles Verlautbarungsorgan des braunen Pöbels. Ihre täglichen Hass - und Hetzattacken gegen Demokratie, Republik und jüdische Mitbürger schossen die Schreibtischtäter aus den zuvor von SA und SS beschlagnahmten Verlagsräumen der "Rheinischen Zeitung" in Deutz. Ab 2. Juli 1932 stand den braunen Propaganda-Populisten ein Lokalteil zur Verfügung. Welche Rolle er im damaligen "Siegkreis" bei der Infiltrierung der Menschen mit dem nationalsozialistischen Wahnsinn spielte, wie sich vor Ort das katholische Milieu widersetzte, darüber berichtet Markus Bauer im Rahmen der Siegburger Museumsgespräche. Die erschreckenden Seiten des "Westdeutschen Beobachters" - ein Stück schockierender Presse- und ein Stück unrühmlicher Stadtgeschichte.

Nachbericht zur Prinzenproklamation: Bewaffnete Funken sorgten auf der Bühne für heftige "Sticheleien". Zu Ehren ihres Prinzen Peter VI. holten sie den Zabel raus und machten ordentlich Rambazamba. Und das Tanzcorps der Blau-Weißen hüpfte derart beherzt, dass das Prinzenpaar die Kölschstangen festhalten musste, sonst wäre der e Gerstensaft aus dem Glase geschäumt. Mit Blick auf den amtsmüden Papst sorgte Bernie Bärchen Stelter für den Brüller des Abends: "Im Vatikan geht es zu wie beim Spargelstechen. Die Polen arbeiten bis sie umfallen, die Deutschen hören auf, wenn sie keine Lust mehr haben." Foto: Berwian.

Kinoprogramm Sonntag, 13. Januar:

Capitol, 53721 Siegburg, Augustastraße 20, Tel.: 02241/62288
Der Grinch: 15:00 Uhr
Bohemian Rhapsody: 20:00 Uhr
Der Junge muss an die frische Luft: 14:45 Uhr, 17:30 Uhr, 20:15 Uhr
Mary Poppins' Rückkehr: 14:30 Uhr, 17:15 Uhr
Robin Hood (2019): 17:30 Uhr, 20:00 Uhr


Cineplex, 53721 Siegburg, Europaplatz 1, Tel.: 02241/95808-0
Immenhof - Das Abenteuer eines Sommers: 15:00 Uhr
Phantastische Tierwesen 2: Grindelwalds Verbrechen: 17:30 Uhr
Mary Poppins' Rückkehr: 11:30 Uhr, 14:30 Uhr, 17:15 Uhr
Bumblebee: 20:15 Uhr
Spider-Man: A New Universe: 11:30 Uhr
100 Dinge: 20:30 Uhr
Der Grinch: 11:30 Uhr
Der Junge muss an die frische Luft: 11:30 Uhr, 15:00 Uhr, 17:30 Uhr, 20:15 Uhr
Robin Hood (2019): 14:45 Uhr, 17:45 Uhr, 20:30 Uhr
Der kleine Drache Kokosnuss - Auf in den Dschungel!: 12:15 Uhr, 14:30 Uhr
Polaroid: 20:30 Uhr
Aquaman: 14:30 Uhr 3D, 17:00 Uhr 3D, 20:00 Uhr 3D
Kalte Füße: 16:30 Uhr, 18:30 Uhr, 20:30 Uhr
Feuerwehrmann Sam - Plötzlich Filmheld!: 11:00 Uhr, 13:00 Uhr, 15:00 Uhr
Der Vorname: 12:15 Uhr
VIP Polizist: 17:30 Uhr OV