Muttertag bei Blässhühnern

Siegburg. Kennen Sie bestimmt. Man hört ein Wort, direkt stellt der Kopf die Verbindung zu einem lange zurückliegenden Erlebnis her. "Blässhuhn" ist so ein Wort. Englischunterricht in der zwölften Klasse, ein Großteil der Schüler ist von Erkältungen geplagt. Auf jeden Nieser erwidert der dauergesunde Pauker-Asket mit schelmischem Grinsen "Blässhuhn!", was als Verballhornung des englischen "Bless you!", also "Gesundheit!", anzusehen ist und beim Pädagogen durchdringende Lachkrämpfe hervorruft. Nun ja, zumindest er fand es lustig.
Eine ganz andere, liebevolle Blässhuhnszene fotografierte Michael A. Schmiedel gestern am Fischweiher nahe des Nordfriedhofs. "Da kam der Gedanke, auch Blässhuhnmütter haben einen Muttertag verdient. Da taucht eine Blässhuhnmama unentwegt nach Nahrung für ihren Nachwuchs, die dann von diesem - wie es in Tierfilmen so oft heißt - dankbar angenommen wird."

Katharina Gebauer siegt

Siegburg/Troisdorf/Niederkassel. Als Gewinnerin des Wahlbezirkes 28 (Siegburg, Troisdorf, Niederkassel) zieht die CDU-Kandidaten Katharina Gebauer in den Landtag ein. Sie gewinnt den Wahlbezirk mit 42,73%, in Siegburg erreichte sie 42,21%. Achim Tütenberg, SPD, vor fünf Jahren noch Sieger dieses Wahlkreises, erreichte 31,20%, in Siegburg 28,39%. Die gestrige Wahlbeteiligung lag in Siegburg mit 66% um 8% höher als vor fünf Jahren. Dabei stellte sich dies in den einzelnen Wahllokalen durchaus unterschiedlich dar: Auf dem Deichhaus (Wahllokal Kindertagesstätte) ist nur jeder 2. Wahlberechtigte (49,4 %) zur Wahl gegangen, in der Nordstadt (Wahlbezirk 12) lag die Wahlbeteiligung bei über 74%. In allen 22 Kommunalwahlbezirken wurde die CDU bei Erst- und Zweitstimmen stärkste Partei, immer gefolgt von der SPD. Die FDP liegt bei den Zweitstimmen durchweg auf Platz 3, bei den Erststimmen verdrängte in zwei Bezirken die Grünen in einem Bezirk die AFD die FDP von Platz drei.
Drei Stunden Auszählung
Im Großen Sitzungssaal des Rathauses wurden gestern die Wahlergebnisse aus Siegburg präsentiert. Das erste Ergebnis, ein Briefwahlbezirk, traf um 18.30 Uhr ein, dann ging es erst einmal Schlag auf Schlag. Bis 20 Uhr lagen die Ergebnisse von 41 Wahlbezirken vor, fünf fehlten. Gegen 21 Uhr ging dann endlich das Ergebnis des letzten Wahlbezirkes, ein Briefwahlbezirk. Hier hatte der Wahlvorstand mehrfach auszählen müssen. Insgesamt waren am Wahltag und -abend rund 350 Helferinnen und Helfer in den Wahllokalen und im Rathaus im Einsatz.
Detaillierte Wahlergebnisse
Die detaillierten Wahlergebnisse aus Siegburg sind unter www.siegburg.de/wahlen und über die Votemanager-App abrufbar.

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Weitere Glückwünsche

Siegburg. Seit 10 Jahren erscheint der tägliche Newsletter siegburgaktuell. Zum Geburtstag erreichen uns Glückwünsche. Wir veröffentlichen sie gerne:

"Der verlässlichste Partner"

"Hallo liebes Siegburgaktuell Team, ich lese siegburgaktuell täglich, weil Siegburg schon immer 'meine' Stadt ist. In Seelscheid aufgewachsen, in Much zur Schule gegangen und trotzdem Siegburg? Wie passt das zusammen? Tja, ich habe mal als 11 jährige einen Aufsatz über eine Radtour nach Siegburg geschrieben...mein schönstes Erlebnis...also, aufs Klapprad geschwungen, um mir ein Bällchen Eis in Siegburg zu gönnen...um dann wieder glücklich und zufrieden zurück zu radeln. Meine Mitschüler haben mich verständnislos angeschaut...für ein Bällchen eine so weite Strecke auf sich zu nehmen? Später dann war es mir vergönnt, das Kulturcafé in Siegburg zu leiten...ein wichtiges war mir, die Jugendlichen mit ihrer schönen Stadt zu verbinden. Und wie geht das besser, als über die Öffentlichkeitsarbeit. Tja, und der verlässlichste Partner war - und ist nach wie vor - siegburgaktuell. Jetzt ist mein Wirkungskreis das Oberbergische Land. Ich wollte ja eine Piaggio-Ape für meine Streetworkarbeit nutzen...nun arbeite ich aber auf ein Wohnmobil hin, denn Reichshof ist ein Riesenflächengebiet, da würde ich auf der Landstraße die Menschen eher verärgern, wenn ich da so vor mich hin tuckere. Siegburg ist und bleibt aber meine Stadt und Dank noch mal an alle, die die Jugendarbeit so genial unterstützt haben. Danke an siegburgaktuell. Liebe Grüße, Andrea Krieger."

"Schnell und seriös"
"Sehr geehrtes Redaktionsteam, hiermit gratuliere auch ich Ihnen recht herzlich zum 10jährigen Jubiläum. Täglich lese ich Ihren immer wieder interessant gestalteten und reichlich bebilderten Newsletter und freue mich über die schnelle und seriöse Berichterstattung. Hiermit bedanke ich mich auch nochmal dafür, dass Sie in der Vergangenheit einiges von mir veröffentlicht haben, mal war es mein Lied 'Sieburch ich hann Dich jään' oder ein Gedicht oder auch schon mal ein Foto. Auch über einen Besuch im AWO-Internetcafé in der Luisenstraße, das ich seit 2002 ehrenamtlich leite, wurde einmal sehr nett von Ihrem Herrn Gerull berichtet. Weil ich 'siegburgaktuell' so toll finde, habe ich Im Internetcafé auch schon viele Besucher darauf aufmerksam gemacht und sie über E-Mail angemeldet. Ich wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute und noch viel Erfolg bei Ihrer täglichen Berichterstattung - nur weiter so - und hoffe, dass ich noch manche Jahre Ihren Newsletter täglich lesen und genießen kann. Herzliche Grüße, Hans Waldeck."

Für das leibliche Wohl ist gesorgt

Siegburg. Von Wladimir Kaminer, Autor so klangvoller Bestseller wie "Russendisko" oder "Es gab keinen Sex im Sozialismus" ist man einiges gewöhnt. Aber das... Nach seiner Literaturwochenlesung im November 2014 wurde er um ein Autogramm gebeten. Dem Wunsch kam er prompt nach. Wie er es tat, sehen Sie oben. Er signierte auf Gemüse. Erklärend muss man hinzufügen: Sein vorgestelltes Buch hieß "Diesseits von Eden. Geschichten aus dem Garten".
Für das leibliche Wohl, um spaßeshalber ein Produkt der Phrasenstanze zu bemühen, war in zehn Jahren siegburgaktuell immer gesorgt, und zwar bestens. Die Metzgerei Werner bekommt Gold für die beste Blutwurst? Wir waren dabei. Die Christstollen vom Fassbender und vom Café Bonjour werden von der Innung prämiert? Wir lichteten die Delikatessen unter dem Weihnachtsbaum auf dem Markt ab. Natürlich wurde es auch international. Bei der Erinnerung an das italienische Pastafest in der Jubelwoche zum 950. Stadtgeburtstag läuft noch immer das Wasser im Munde zusammen, am Judentum Interessierten wurden mehrfach die Rituale des Schabbat-Essens schmackhaft beigebracht.
Siegburgs erste Kochschule in der Cecilienstraße 52 ist immer wieder Thema, würzige Vorschauen auf kulinarische Schulungen in der VHS gehören fest zu unserem Repertoire. Die letzte Dekade brachte gewaltige Veränderungen in der Kita- und Schullandschaft. Ob Schulobstprogramm oder Mensabau am Anno bzw. der Alleestraße - wir haben mitgemischt.
Unsere heutige Preisfrage: Auf welchem Gemüse hinterließ Wladimir Kaminer seinen Namen? Antwort an gewinnspiel@siegburg.de, es gibt 1x2 Freikarten für den Poetry Slam am Donnerstag, eine Lutherbiographie der Stadtbibliothek und neuerlich einen 8-Gigabyte-Stick plus Siegburghandtuch zu gewinnen.
Im Rätsel von Freitag fragten wir nach der in Siegburg lebenden Astronautin Samantha Cristoforetti. Gabi Simons erhält die beiden Freikarten für die Klassikreihe "Resonanzen", Michael Peifer die Premiumedition des Siegburgfilms und Helga Hoffmann das Siegburgpaket mit Handtuch und Kappe.

Von wegen Alt-68er!

Siegburg. Was eine Gaudi! "Im Spiel ohne Grenzen" am Tag der offenen Feuerwehrtüre mussten die antretenden Teams zwar nicht durchs Feuer gehen, dafür krabbelnd Wasserbälle durch den berüchtigten Atemschutztunnel bugsieren oder dicke Baumstämme sägen. Also Dinge tun, die das Männerherz begehrt, obschon es kein exklusiv männlicher Contest war. So bot unter anderem das Team der Stadtbetriebe eine gemischte Mannschaft auf. Die Damen lehrten in ihrer Unerschrockenheit dem Gegner und den Herren in den eigenen Reihen das Fürchten. Auf unserem Foto gewinnen die Kollegen vom "Amt 68", dazu gehören der Bauhof samt Grünflächenabteilung und das Immobilienmanagement, den Zweikampf gegen ein stattliches Ross. Die 68er, das waren Sebastian Korioth, Sascha del Bono, Leonard van Wingerden, Peter Porsche, Volker Lürken und Leiter Daniel Schreiter.

Kein Ruhekissen

Siegburg. Am Samstagnachmittag mit dabei, hier in den weißen Trikots, war unter dem Namen "Die Welt ist bunt" ein Team mit Siegburger Flüchtlingen. Worum ging es beim hier fotografierten Spiel? Mit dem Kissen musste der Kontrahent vom Balken auf die Matte befördert werden.

Spiel ohne Grenzen

Siegburg. Beim Baumstammsägen arbeiteten alle zusammen, der spaßige Wettkampf hieß ja auch "Spiel ohne Grenzen". An den Start gingen Böckem Tiefbau, Kohr Fahrzeugtechnik, Dr. Starck Haustechnik, Odenthal Haustechnik, das Baustoffzentrum Henrich sowie von Seiten der Verwaltung das Amt für Baubetrieb und Immobilienmanagement und die Stadtbetriebe AöR. Unter "DIWIB - Die Welt ist bunt - Integrationshilfe" firmierten wie beschrieben die Flüchtlinge.

Rotes Schachtelprinzip

Siegburg. Bis ins Detail hat Modellbauer Heino Thon die Heimstatt der Siegburger Feuerwehr nachgebildet und die kleine Schwester der Wache am Tag der offenen Tür präsentiert. Sammler Alexander Kraus stellte Fahrzeuge aus seinem riesigen Fundus dazu, fertig war der Traum in Rot.

Stenz und Hut, steh'n ihm gut

Siegburg. Aron ist Tischler- und Holzbildhauer auf der Wanderschaft und als solcher ein Objekt der journalistischen Begierde. Wo er auftaucht, gibt's einen Artikel. Die Abonnenten der Thüringer Allgemeinen kennen ihn, die Freunde des Sauerlandkuriers, nun die Leser von siegburgaktuell.

Aron war auch schon außer Landes, hat den Balkan erkundet und umrundet, eine Hühnerstalltür auf Teneriffa flott gemacht und vor Weihnachten in Südtirol an verschiedene Werkstatttüren geklopft, um Figuren der Heiligen Familie zu schnitzen. "Wohl 20 Mal hab ich angefragt, leider ohne Erfolg." Aron freut sich auf Köln-Kalk, wo er Gleichgesinnte mit Stenz, das ist der knotige Stock, und Hut treffen will. "Da gibt es eine Kneipe mit alten Holzvertäfelungen. Urgemütlich, richtig klasse."

Wann er das erste "Herri" (Kosename für Herrenhäuser Pilsener) in seiner Heimatstadt Hannover trinken darf? Erst die Hälfte seiner Wanderzeit ist um, mindestens anderthalb Jahre wird es noch dauern. Solch profane Dinge wie der voraussichtliche Wiederaufstieg von Hannover 96 in Liga 1 gehen an dem handylosen Gesellen vorbei. "Hab ich gar nicht mitbekommen."

Bödingen war das Ziel

Siegburg. Während die einen in den Wahllokalen arbeiteten, andere in die Wahllokale in tätiger Bürgerpflicht eilten und Kreuzchen machten, begaben sich wieder andere singend und betend auf Marienwallfahrt nach Bödingen, nachdem sie ihrer Bürgerpflicht nachgekommen waren. Petrus nahm es freudig zur Kenntnis, schickte der Siegburger Gruppe um Pfarrer Thomas Jablonka erst bei der Agape vor der Wallfahrtskirche Blitz und Regenschauer. Foto: Korte-Böger

Seminar hilft weiter

Siegburg. Speziell auf arbeitslose Männer zugeschnittenes Seminar der Evangelische Erwachsenenbildung am 31. Mai. Im ZEITRAUM an der Ringstraße 2 beschäftigen sich die Teilnehmer von 9 bis 12 Uhr mit folgenden Fragen: Wie kann man(n) wieder Mut fassen und aktiv eine neue Chance auf dem Arbeitsmarkt finden? Welche Möglichkeiten bieten Weiterbildung oder Umschulung für mich? Welcher Job passt zu meiner jetzigen Situation und wo muss ich noch Hindernisse beseitigen? Das Seminar möchte neben Informationen zur beruflichen Weiterentwicklung einen Einstieg in die selbstbewusste Jobsuche bieten. Telefonische oder schriftliche Anmeldung unter 02241/2521511, eeb@ ekasur.de oder voss@ wifa.de.

Körner siegt unter Krupp-Villa

Siegburg. 99. Auflage der Hügelregatta auf dem Baldeneysee in Essen mit Siegburger Ruderbeteiligung. Charlotte Körner, die mit ihrer Zweierpartnerin Helena Schäfer (Koblenzer RCR) ein super Rennen hinlegte, siegte im U-23-Zweier eindrucksvoll vor der Konkurrenz. Patrik Stöcker durfte zweimal am Siegersteg anlegen. Sein Vereinskamerad Niklas Mäger komplettierte mit gar drei Erfolgen das hervorragende Abschneiden. Foto: Rechts Charlotte Körner bei der Siegerehrung mit ihrer Koblenzer Partnerin Helena Schäfer. Weiteres über den Link!

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Nächster Grad, nächster Gürtel

Siegburg. Frühlingszeit ist Prüfungszeit beim Siegbuger Aikidoclub. Rüdiger Zahnow und Stephan Pfundner, die Sie oben im Bild sehen, freuen sich über ihren "1. Kyu", er hat die Farbe Braun. Auch die Jugendlichen wurden für ihre Leistung belohnt. Markos Zisis (1. Kyu) sowie Jeannette Peeters, Eva Brück und Fynn Zahnow (4. Kyu, gelb) erhielten den nächsten Grad. Wir gratulieren.

AWO dankt und wählt

Siegburg. Ferienaktionen mit Kindern, Schulungen im Internetcafé, Reisen und Ausflüge: 20 Aktivitäten listete der Vorsitzende Jürgen Hanke bei der Jahreshauptversammlung der AWO auf, ehe es an die Ehrungen ging. Für 40 Jahre Mitgliedschaft bedankte er sich bei Mia Köndgen, Christel Elfgang, Waltraud Müller und Renate Ballensiefen, für 30-jähriges "Am-Ball-sein" beglückwünschte er Franz-Günther Höfer. 25 Jahre ist Elfriede Link in der Arbeiterwohlfahrt aktiv. Im neuen Vorstand stehen Jürgen Hanke die Stellvertreterinnen Sabine Hanke und Ingrid Rumland zur Seite. Letztere ist auch Schriftführerin und kümmert sich um Presseangelegenheiten. Doris Müller kassiert, als Beisitzer fungieren Marlene Böse, Nina Grzeszcak, Heike Knott, Horst Kölschbach, Marina Majewski, Hans Waldeck, Gül Yetis und Klaus Rumland.

Videos und Infos

Siegburg. Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Siegburg.de liked, der ist quasi mittendrin. Dorthin über den Link.

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Heute und morgen in Siegburg:

Montag, 15. Mai:

15 bis 18 Uhr, Spielplatz Haydnstraße: Das städtische Spielmobil hält


Dienstag, 16. Mai:

10 bis 17 Uhr, Stadtmuseum: Ausstellung "Luthers tönernde Spuren"

10 bis 17 Uhr, Stadtbibliothek, Griesgasse 11: Kunst von Studenten der Rhein-Sieg-Akademie Hennef: Zeichnung, Druckgrafik, Kalligrafie, Collage

11 bis 16 Uhr, Pumpwerk, Bonner Straße 65: Ausstellung "In Memoriam: Bruno Russi (1942-2015)"

15 bis 18 Uhr, Spielplatz Kaldauer Feld: Das städtische Spielmobil hält

Das Siegburg-Wetter:

Mo. 15.05.		Di. 16.05.		Mi. 17.05.
22°C		26°C		28°C
12°C		15°C		13°C

Der Tag heute:

Montag, 15. Mai, der 135. Tag in 2017

Wetter: "Vor Nachtfrost du nicht sicher bist, bevor Sophie vorüber ist." Die Eisheiligen sind nur auf dem Papier zu Gast, es ist frühsommerlich warm.

Historisches Kalenderblatt:

Vor 75 Jahren - 15. Mai 1942
Nun sei es Juden auch noch verboten, Haustiere zu halten, trägt der jüdische Romanistik-Professor und Schriftsteller Victor Klemperer (61) in sein Tagebuch ein. Seine Aufzeichnungen werden zur beklemmenden Dokumentation, wie sich die Ausgrenzung unter den Nazis täglich verschlimmert. Klemperer überlebt, stirbt 1960 in Dresden.

Vor 20 Jahren - 15. Mai 1997
Amazon.com geht an die Börse.

Siegburger Kalenderblatt:

Vor 95 Jahren - 15. Mai 1922
"Der Kirmestrubel auf dem Markte, der im Maiengrün prangte, war sehr lebendig und hatte viele Gäste aus der Umgegend angezogen. Die Personenautos von Much konnten die Reisenden nicht alle fassen. In allen Sälen wurde gefeiert und getanzt, wie viele Herzenswünsche zur Erfüllung kamen, ist nicht bekannt geworden. Taschendiebe trieben während des großen Kirmestrubels ihr Unwesen. So wurde einem Marktbesucher eine Uhr mit Kette aus der Tasche gestohlen." (Kreisblatt)

Todes eines Abtes, der seine letzten Tage in Siegburg verbrachte.

Das "Siegburger Kreisblatt" berichtet: "Am 13. wurde der in Gottes ewigen Frieden heimgegangene hochw. Herr Abt P. Dr. Hermannus M. Renzel O.S.B. im Friedhofe des Klostergartens der Abtei beerdigt. Zahlreiche Geistliche, darunter 4 Prälaten, die Ordensbrüder und Mitbürger gaben ihm das Geleite zur letzten Ruhestätte."

Im Nachruf der Siegburger Benediktiner heißt es:
"Der hohe Verstorbene war geboren am 5. Oktober 1846 zu Rhede i.W. Im jugendlichen Alter von 15 Jahren folgte er dem Rufe zum Ordensstande und trat als Postulant in das Benediktinerkloster Termonde in Belgien. Sein Noviziatsjahr verbrachte er an der Wiege des Ordens, im Kloster zu Subiaco in Italien. Dort legte er am 13. November 1864 sein Gelübde ab und wurde am 16. Oktober 1870 zum Priester geweiht. An der gregorianischen Universität zu Rom erwarb er im Jahre 1873 den Doktorgrad der Theologie. 1893 wurde er ausersehen, an die Spitze der neuen Ordensniederlassung Merkelbeek zu treten. Als Merkelbeek im Jahre 1896 zur Abtei erhoben wurde, fiel die einstimmige Wahl auf den bisherigen Prior. Mehrere Jahre hat der hohe Verstorbene auch das Amt eines Visitators der belgischen Ordensprovinz geführt. Sein Lebensziel, ein Reis vom Baume der alten Cassinischen Congregation auf deutschem Boden zu pflanzen, erreichte er durch die Gründungen von Corneliemünster und Siegburg. Ihrem Blühen und Gedeihen galt sein ganzes Denken und Handeln. Zu Beginn des Jahres 1918 legte er seine Ämter nieder, um in dem schönen Kloster auf dem Michaelsberge seinen Lebensabend zu verbringen. Über vier Jahre war er, der uns alle in den Orden aufgenommen hatte, ein lieber Mitbruder, dem Sorge und Not, Freud und Wohlergehen eines jeden am Herzen lag. Einen besonderen Ehrenkranz dürfen wir auf das frische Grab unseres geliebten Abtes legen. Er war uns allen das leuchtende Vorbild eines Ordensmannes und das Muster eines Priesters. Noch in der Nacht, bevor ein Gehirnschlag seinem Wirken ein Ziel setzte, nahm er wie immer teil an dem nächtlichen Chorgebete. Nach kaum zweitägigem Krankenlager ist er am 9 Mai abends um 9.45 sanft entschlafen."

Die "Biographica Benedictina" weiß über den ehemaligen Merkelbeek-Abt und seine Hintergründe zum Wechsel nach Siegburg mehr zu berichten:

"1914 folgte eine zweite Gründung, die spätere Abtei St. Michael in Siegburg. Von 1909 bis zu seiner Resignation war Renzel als Nachfolger des zurückgetretenen Abtes Heigl auch Visitator der belgischen Provinz der Kongregation von Subiaco, die damals auch die deutschen Klöster umfasste. Erste Schwierigkeiten brachte der Erste Weltkrieg 1914, der auch den weiteren Ausbau Siegburgs zum vorläufigen Stillstand brachte. Merkelbeek lag zwar in den neutralen Niederlanden, jedoch wurden die deutschen und belgischen Mönche und Brüder auf verschiedenen Seiten zum Kriegsdienst einberufen und wurden so zu Kriegsgegnern. Zu einer ernsthaften Krise zwischen dem Abt und einigen jüngeren Mönchen kam es ab Mitte 1916. Vier unzufriedene Mönche, darunter sein Nachfolger Romuald Wolters, beschwerten sich mehrfach in Rom und bei dem (nicht zuständigen) Kölner Kardinal Hartmann und beantragten eine Visitation zwecks Absetzung des Abtes. Da die Entsendung eines Visitators aus Italien wegen des andauernden Krieges nicht möglich war, wurde im März 1918 der unerfahrene Jesuit Petrus Henricus Albers aus Maastricht mit der Visitation beauftragt, in deren Verlauf Abt Renzel und sein Prior zurücktraten.
Renzel zog sich nach Siegburg zurück, wo er am 9. Mai 1922 an den Folgen eines Gehirnschlags starb. Dort ist er auch beigesetzt."

Am Morgen des 2. Juli 1914, die Mönche kehren zurück, ein Automobil bringt sie von der Elektrischen auf den Michaelsberg.

Der Tag, an dem die Siegburger Zeitungen über die Beisetzung des am 9. Mai 1922 verstorbenen Abtes Renzel berichten. Seine Rolle bei der Wiederbesiedlung der Siegburger Abtei 1914, als am 2. Juli nach über 111 Jahren fünf Patres und drei Laienbrüder aus dem Benediktinerkloster Cornelimünster Einzug in den alten Klostergebäuden hielten und um 9 Uhr morgens Renzel eine heilige Messe mit feierlichem Te Deum und sakramentalem Segen hielt, geht hervor aus sechs Kladden handschriftlicher Eintragungen des damaligen Priors Liborius Hardebusch, die Pater Mauritius im Jahr 2000 im Klostergebäude entdeckte. siegburgaktuell veröffentlichte vor einigen Jahren wesentliche Auszüge. Hier noch einmal wichtige Passagen Siegburger Geschichte, die Hardebusch freilich mystisch überhöhte:

"So rückte der zweite Juli heran. Der Abt als großer Verehrer der allerseligsten Jungfrau hatte diesen Tag für die Übersiedlung ausgewählt. In aller Stille sollte die Einführung stattfinden. Am 1. Juli reisten die ersten Patres in Begleitung des Abtes Hermann Renzel von Merkelbeek ab. Der Abt fuhr gleich nach Siegburg, um sich zu überzeugen, ob der Altar und alles zur hl. Messe Notwendige in Bereitschaft sei. (...). Die Patres brachten die Elektrische nach Siegburg. Um 9 Uhr kam das Auto, das auch den Abt, den Prior nach Siegburg bringen sollte. Die Stadt, wo sich die Kunde mit Blitzesschnelle verbreitet hatte, war festlich geflaggt, und nur mit Mühe konnte das auf der Zugangsstraße zum Michaelsberg drängende Volk zurückgehalten werden. Es treffen ein der Bürgermeister Plum, der Pastor Bamberg, der nur dieses eine Mal mit seinem Orden geschmückt gesehen wurde, und endlich der Landrat Dalwigk, als Vertreter der Regierung. Gleich ergriff dieser das Wort zu einer herzlichen Ansprache. Als zweiter folgte der Bürgermeister, der die Ankömmlinge im Namen der Stadt begrüßte. Zuletzt hieß der Pastor Bamberg die Mönche im Namen der Kirchengemeinde herzlich willkommen. Auf jede dieser Ansprachen dankte der Abt in sehr geschickter Weise. Darauf wurden dem Abte die Schlüssel überreicht. Er öffnete das große Gittertor und nahm so Besitz von den herrlichen Gebäuden. Langsam bewegten sich die Anwesenden zur Kirche, wo so lange das Lob Gottes der Mönche verstummt war. Es sollte jetzt nicht mehr eine Stelle des Schreckens und der Unheiligkeit, sondern des Segens und der Freude sein. Nach drängte das Volk in großer Menge. Es begann das erste hl. Messopfer, das der hochwürdigste Abt unter Assistenz des Priors zelebrierte. Der mehrstimmige Chor der Erziehungsanstalt St. Josef erhöhte den Glanz dieser schlichten, aber doch eindrucksvollen, unvergesslichen Stunde. (...) Die wenigen Festteilnehmer vereinigte in den kühlen Räumen ein einfaches Frühstück, wo ein erfrischender Trunk Pilsener den durch die Hitze hervorgerufenen Durst stillte. (...) Erst in den vorgerückten Nachmittagsstunden trennten sich die Festteilnehmer. (...) Es folgte die erste furchtbare Nacht. Nach dem heißen Tage kam nachts ein so schreckliches Gewitter, dass die Siegburger Bürger behaupteten, nie ein so rasendes Unwetter erlebt zu haben. Es war wohl ein ohnmächtiger Wutausbruch des Teufels, dem durch den hl. Michael das Heiligtum des Berges entrissen war. St. Michael schützte Berg und Stadt. Und vertrieb, wie einst im Himmel, und später der hl. Benedikt von Cassinos Höhen, jetzt vom Klosterberge den Teufel und machte seiner Herrschaft ein jähes Ende. Nicht mehr sollte an heiliger Stätte das wirre Geheul der Irrsinnigen, nicht mehr das Fluchen des Auswurfs der Menschheit, sondern das Lob Gottes ertönen. Jedoch gab sich der Teufel nicht besiegt. Die kommenden Jahre mit ihren Schwierigkeiten aller Art zeigen, wie sehr der Teufel bemüht ist, das Verlorene zurück zu erwerben."

Der Umzug der Servatius-Prozession konnte bei günstigem Wetter in hergebrachter Weise stattfinden. Die Beteiligung war eine rege, an den schön geschmückten Altären bot der Anblick ein überaus feierliches und farbenreiches Bild. Die Bewohner der Straßen und, die die Prozession berührte, hatten ihre Häuser mit Blumen und Pflanzen, Statuen und Bildwerk und teils mit Fahnen geziert. Foto: Eine Servatius-Prozession um 1920 erreicht den Hauptaltar am Markt.

Mindestens drei, eher vier Jahre werde es dauern, bis die Jungen vom Gymnasium Humperdinckstraße in das neue Schulhaus an der Seidenbergstraße umziehen können, schreibt die Siegburger Zeitung. Und schuld daran sind Flughafen und Fluglärm: Immer noch hat das zuständige Landesministerium keine Entscheidung getroffen, ob oberhalb des geplanten Schwimmbades unter der Flugschneise eine Schule gebaut werden darf. Die Zeitung schreibt: "Die Verzögerungen sind nicht nur für das Staatliche Gymnasium fast unerträglich. In einzelnen Klassen sitzen die Pennäler wie die Heringe in der Tonne. Solange das alte Schulhaus an der Humperdinckstraße nicht geräumt ist, kann die Stadt es auch nicht für die Bedürfnisse der Realschule umgestalten. Das bedeutet, daß die Kreisstadt sich für die nächsten Jahre auch mit provisorischen Unterkünften für dieses System begnügen muß." Foto: Gerne würde die Stadt an der Zeithstraße über dem Schwimmbad ein Gymnasium bauen, doch sie darf vorerst nicht: Fluglärm!

Noch niemand kann sagen, wann der Startschuss für den Beginn der Bauarbeiten am Städtischen Krankenhaus fällt. Von ihren Neubauplanungen in Kaldauen musste die Stadt wegen der Genehmigungen für den Flughafen Abstand nehmen. Krankenzimmer unter Einflugschneisen hatten keine Chance. Jetzt der schwierige Neubau in der City: Der Kanal in der Friedrich-Ebert-Straße muss das gesamte Krankenhausgrundstück entwässern und die Abwässer für das Personalhaus und die Zentralanlagen aufnehmen. So soll im geplanten Gebäude an der Ecke Friedrich-Ebert-Straße/Humperdinckstraße auch die Wäscherei für das Hospital eingerichtet werden. Wie der Kanal, ist auch der Abbruch der Häuser an der Ringstraße eine Voraussetzung für den Fortgang der Arbeiten. Zunächst werden das ehemalige Kolpinghaus, die kleineren Privathäuser und das Krankenhauskapellchen niedergelegt. Im Genehmigungsverfahren für den Krankenhausneubau gibt es noch nichts Neues. Verkehrsminister Lauscher hat zwar als Vorsitzender des Landes-Ausschusses gesagt, das Krankenhaus dürfe trotz Flughafen in der City gebaut werden, bei der mündlichen Zusage ist es aber bisher geblieben. Der Stadt ist noch kein Bescheid zugestellt worden. Auch die mündliche Zusage wurde nicht bestätigt. Foto: Das ehemalige Kolpinghaus an der Ringstraße mit Saalfront in die Humperdinckstraße hinein im Jahr 1962.

Über die Siegburger Ausgrabungen berichtete Landesrat Dr. Herrnbrodt im Bonner Landesmuseum. Dabei teilte er mit, daß an der Seehofstraße 20.000 Kubikmeter Scherben aus sieben Jahrhunderten in dem acht Meter hohen, 60 mal 70 Meter breiten Hügel lagern, der von den Archäologen systematisch untersucht wird. Ziel des Projekts ist es, "Anhaltspunkte für eine exakte Datierung der Siegburger Töpferwaren zu finden, die zwischen dem 10. und 17. Jahrhundert in aller Welt führend waren und bis England, Holland und sogar Südafrika exportiert wurden". An Hand dieser Daten könne man bei Ausgrabungen in den damaligen Exportländern die Funde nach den dort häufig anzutreffenden Siegburger Tonwaren ziemlich einordnen. Im Kollettenberg bei Rees seien Archäologen auf zwei Gräber aus der Jungsteinzeit gestoßen, berichtete Dr. Herrnbrodt weiter. In jedem Grabe lagen ein Becher und ein Spandolch aus Feuerstein. Die Gefäße waren mit den eingeritzten Verzierungen typisch für die rheinische Becher-Kultur im Jahre 2000 vor Christus. Foto: Ein großer Wohnblock, hier eine Ansicht von 2000, steht heute auf dem Scherbenberg.

Acht namhafte deutsche Architektenbüros nehmen teil am Wettbewerb für den Um- und Ausbau der Abtei. Ortstermin in Siegburg mit Generalvikar Dr. Stefan Heße und Bürgermeister Franz Huhn. Nach einer ausgedehnten Führung durchs Kloster informieren die Beteiligten über die zukünftigen Anforderungen. Dr. Heße betont Art und Umfang der gestellten Aufgabe, eine große Weiterbildungseinrichtung in einem Kloster unterzubringen: "Etwas Altes verändern, Neues ergänzen und dabei das Wertvolle erkennen und bewahren, dazu braucht es Erfahrung und Können sowie Mut und Geschick." Man habe daher Architekten eingeladen, deren Schaffen erwarten lasse, "dass sie einen hohen Anspruch zuverlässig umsetzen." Ganz ähnlich sieht das der Bürgermeister: "Jetzt geht es darum, unser Wahrzeichen in seiner äußeren Haut deutlich zu bewahren und im Inneren den Anforderungen des KSI entsprechend zu gestalten. Entscheidend ist, dass der Geist des Ortes gewahrt bleibt. Ein Anbau darf nicht historisierend gestaltet sein, sondern muss sich als neues Element architektonisch erkennbar abgrenzen. Die Silhouette des Berges, wie sie dem Siegburger Heimat gibt und bedeutet, ist unantastbar."

Öffnungszeiten:

Rathaus, Bürgerservice, Amt für Jugend, Schule und Sport, Stadtmuseum, Tourist-Information, Musikschule, Stadtbibliothek, Volkshochschule Rhein-Sieg, Verbraucherzentrale

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Notdienste/Wichtige Rufnummern:

Kinoprogramm Montag 15. Mai:

Capitol, 53721 Siegburg, Augustastraße 20, Tel.: 02241/62288
Conni & Co 2 - Das Geheimnis des T-Rex: 15:00 Uhr
Die Schlümpfe 3: Das verlorene Dorf: 15:00 Uhr, 17:30 Uhr
Die Schöne und das Biest: 20:00 Uhr
Fast & Furious 8: 20:00 Uhr
Guardians of the Galaxy Vol. 2: 14:45 Uhr, 17:00 Uhr, 20:00 Uhr
The Boss Baby: 17:30 Uhr


Cineplex, 53721 Siegburg, Europaplatz 1, Tel.: 02241/95808-0
Abgang mit Stil: 20:30 Uhr
Conni & Co 2 - Das Geheimnis des T-Rex: 15:00 Uhr
Die Schlümpfe 3: Das verlorene Dorf: 14:45 Uhr
Die Schöne und das Biest: 11:30 Uhr, 14:45 Uhr
Fast & Furious 8: 17:00 Uhr, 20:00 Uhr
Get out: 17:45 Uhr, 20:30 Uhr
Guardians of the Galaxy Vol. 2: 14:45 Uhr 3D, 17:00 Uhr 3D, 19:30 Uhr, 20:00 Uhr 3D
Happy Burnout: 17:45 Uhr
King Arthur: Legend of the Sword: 14:45 Uhr 3D, 17:30 Uhr 3D, 20:15 3D
Sieben Minuten bis Mitternacht: 17:30 Uhr, 20:15 Uhr
The Boss Baby: 14:45 Uhr
Überflieger - Kleine Vögel, großes Geklapper: 15:00 Uhr, 17:15 Uhr