Siegburg. Von weitem ist der Helikopter zu hören, der Angela Merkel um Viertel vor zwei nach Siegburg bringt. "Die Abtei drängt sich ja wirklich dem Blick auf", schildert sie wenig später ihr Anflugerlebnis. Mit der dunklen Audi-Limousine geht's von der Brückberg-Kaserne durch die Stadt hinauf auf den Berg. Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki begrüßt Merkel und weist auf dem Gang durch die fast 1000-jährige Abtei auf Besonderheiten hin. Dann treten sie hinaus auf die Dachterrasse, wo zwei KSI-Mitarbeiter schon länger das rote Eröffnungsband in den kräftigen Wind halten. Scheren werden gereicht, das Band ist durchtrennt, das Katholisch-Soziale Institut offiziell eröffnet. Der in Stücke geschnittene Stoff wird Prof. Dr. Ralph Bergold, Direktor des KSI, und Pater Rockson von den Unbeschuhten Karmeliten anvertraut. "Für die Asservatenkammer", sagt die Kanzlerin trocken, um den Bürgermeister hinaus zur Brüstung dieser grandiosen Aussichtsplattform zu lenken ("Sie zeigen mir hier bitte die Umgebung"), wo sie bis Bonn und fast bis Köln blickt (die Wolken waren davor) und wissen will, wo Muffendorf liegt: "Dort habe ich mal gewohnt."
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