Quietschgrüner Paarflug

Siegburg. Weitere Halsbandsittichsichtung in Siegburg. Hans-Joachim Jonitz schreibt uns zu seinem Foto: "Ich habe am Wochenende dieses Pärchen abgelichtet, das gerade dabei ist, eine Wohnung einzurichten." Brot und Salz wird Jonitz den neuen Nachbarn wahrscheinlich nicht überreichen. Vielleicht einen Apfel?

Fortgehen, ankommen, bleiben

Siegburg. Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Alleestraße, darunter Kinder und Jugendliche der Flüchtlingsklasse, brachten einem multinationalen Publikum im Stadtmuseum in einer tänzerischen Performance (Titel: "BegegnungsRäume") das Thema Migration aus unterschiedlichen Perspektiven anschaulich nahe.

In szenischen Bildern, ergänzt durch Video-Clips, erzählten sie die Geschichten ihrer Flucht aus den Kriegsgebieten, ihrer Ankunft in der Fremde, ihrer ersten Begegnungen in Deutschland. Fast ohne Worte kommen sie dabei aus, und dennoch werden die oft widerstreitenden Empfindungen wie Angst, Desorientierung, Hoffnung und Zuneigung nachvollziehbar in den tänzerischen Gesten und Choreographien der Darsteller. Wenige Gegenstände - Koffer, ein Kuchen, eine Kette - genügen als Requisiten, denn der körperliche Ausdruck ist es, der die Aussage vermittelt. Und der Zuschauer versteht: Begegnung heißt Annäherung, bedeutet Entgegenkommen.

Seit dem letzten Sommer wurde geprobt. Unter der Anleitung von Maike Mielewski und Marian Hentschel vom Theater Tollhaus (Studiobühne Siegburg) und der Mitwirkung des Bonner Videokünstlers Axel Largo entstanden eine filmische Dokumentation und eine faszinierende Show, die einander ergänzen. Dass die kulturellen Unterschiede das Projekt zwischenzeitlich gefährdeten, ist fast vergessen. "Beinahe wäre alles geplatzt", gesteht Eva Klein, Leiterin der Produktion und ehemals Lehrerin der Alleestraße, "aber wir haben die Krise überwunden." Zum Glück. Integration ist Arbeit, aber sie kann gelingen. Kulturelle Projekte tragen dazu bei. Der wunderbar bewegte, wunderbar bewegende Abend beweist es.

Die Aufführung wird wiederholt am 17. Februar um 19 Uhr in der Aula des Gymnasiums Alleestraße. Der Eintritt ist frei.

Save the date, save the planet

Siegburg. Der Berliner Reichstag umstellt von Flüchtlingszelten - eine Keramikskulptur des Siegburger Künstlers Hermann Josef Hack, die neben weiteren neuen Werken vom 7. bis 23. April in der Kunst- und Ausstellungshalle, Luisenstraße 80, zu sehen ist.

Die Figuren und Szenen im Format der früher als Nippesfigürchen bekannten Zimmerschmuckstücke zeigen die Welt der Hackschen Bilderfindungen in der dritten Dimension. Im Gegensatz zum unscheinbaren und harmlosen Format stehen die Inhalte. Wie in Hacks Bildern geht es um nicht weniger als die sozialen Auswirkungen der aktuellen beziehungsweise der bevorstehenden globalen Veränderungen. Brotpanzer unter dem Brandenburger Tor und Weckmanndemos richten das Augenmerk nicht ohne Augenzwinkern auf den sich wandelnden Planeten. Der Titel "Erdsicht" spielt einerseits mit dem Material Ton, das der Erde entspringt und für das Siegburg im Mittelalter international bekannt war, anderseits mit Hacks Blick auf die weltweite Situation.

Hacks Statement zu den aufrüttelnden Darstellungen: "Wer glaubt, man könne sich durch Abkapseln und den Rückzug in die nationale Kuschelecke vor den Problemen retten, verschenkt wertvolle Zeit, die am Ende fehlt, um gemeinsam zu überleben." Vernissage am 7. April um 19 Uhr. Öffnungszeiten Mittwoch und Freitag von 18.30 bis 21 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr.

"Erdsicht" ist der erste Teil der sogenannten Kabinettausstellungen des Jungen Forum Kunst in diesem Jahr.

Einblicke und Führungen

Siegburg. Wie arbeitet ein Keramiker? Das Siegburger Keramikatelier und Designstudio Hasenberg in der Kaiserstraße 130 gewährt am bundesweiten Tag der offenen Töpferei am 11. und 12. März Einblicke in dieses spannende Handwerk.

Ines und Christoph Hasenberg knüpfen an die lange Tradition an. Die Siegburger "Tonkünstler" hatten bis in das 17. Jahrhundert einen europaweiten Ruf, ihre Produkte erfreuen sich seit dem 19. Jahrhundert der Wertschätzung der Sammler. Daher bietet die Tourist Information zum Tag der offenen Töpferei auch zwei exklusive Führungen auf den Spuren der Siegburger Töpfer an.

Karten für die Führungen sind ab sofort zum Preis von 6 Euro erhältlich in der Tourist Information, Europaplatz 3 (im Untergeschoss des ICE-Bahnhofs, gegenüber der Endhaltestelle der Stadtbahnlinie 66 von/nach Bonn). Noch mehr des Guten gibt es übrigens am 9. Juli beim Siegburger Keramikmarkt.

Jeder Jeck ist anders...

Siegburg. Sieben auf einen Streich - sieben Showauftritte warten an Weiberfastnacht zwischen 12.30 und 18 Uhr auf die Jecke, die sich schunkelselig auf dem Markt versammeln. Mit einem großen Ausblick aufs Programm und Details zu den Sicherheitsvorkehrungen melden wir uns Ende der Woche. Ein klitzekleiner Ausblick sei hier schon erlaubt.

Die bunte Party bereichert Conchita Wurst 4711. Ihr ist es besonders wichtig, die Botschaft und Ideologie der Conchita Wurst, nämlich Demokratie, Toleranz und Achtung der Menschenrechte, auf ihre Weise zu unterstützen und um eigene gesellschaftspolitische Aussagen zu erweitern. Denn als ein in Deutschland aufgewachsener Sohn von türkischen Gastarbeitern hat die Kölsche Conchita selbst mehrfach Diskriminierung erlebt.

Rheinisch-römisch-katholisch

Siegburg. Üvverall jitt et Fans vom rheinischen Brauchtum. Pater Rockson, der "Bläck Fooss" vom Michaelsberg, las nach Bekunden der Teilnehmer eine hervorragende Kölschmesse in St. Anno. Die jecken Weiber luden im Anschluss zum karnevalistischen Frühstück ins Marienheim. In die Bütt stieg eine Dame, die Geld abheben möchte, aber nach mannigfachen Missverständnissen mit zerlumptem Hemd, keen Botz am Ar... und keen Schooh mi an vor dem Geldautomaten steht und natürlich in ihrem Ansinnen scheitert. Sehenswert auch der gesamte Vorstand in schwarzer Möhne-Kleidung als "Klageweiber" mit einem Rosenkranz aus Kartoffeln. Umjubelt wurde "Fibbes" Peter Schulte, der als Rentner mit XXL-Rollator aufkreuzte. 94 Frauen dann trotz früher Uhrzeit in närrischer Ekstase, als das Prinzenpaar samt Prinzensohn einmarschierte. Kann nicht jedes Frühstück so schmecken?

Tanzen mit Passion

Siegburg. Überschäumende Emotionalität, Melancholie oder pure Lebensfreude - Flamenco ist Ausdruck von Gefühlen. Die leidenschaftlichen und schmerzvollen Klänge aus andalusischer Volksmusik und dem virtuosen Musizieren der Roma charakterisieren Tanz und Musik. Elemente wie Fächer, opulente Röcke, spezielle Schuhe, Kastagnetten, Klatschen und Zurufe machen den Flamenco zu einem sehr dynamischen und eindrucksvollen Tanz.

Gabriela Kumpf tanzt Flamenco, seit sie sechs Jahre alt ist. Bei spanischen Tänzerinnen lernte sie Schritte und Haltung sowie ihren Gefühlen im Tanz Ausdruck zu verleihen. Sie lädt zum VHS-Kurs am Samstag, 18. Februar, von 14 bis 17 Uhr im Tanzraum von Dorothea Willscheid in der Lindenstraße 58-60. Bitte mitbringen: Schuhe mit kleinem, stabilem Absatz, zum Beispiel Salsa-Schuhe. Über den Link zur Anmeldung.

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Sprengung nicht nötig

Siegburg. Zum Knöttern, also zur gezielten Zündung kleinerer Sprengladungen, kam es am Freitagnachmittag an der Talsperrenstraße nicht mehr. Steinbrocken waren abgegangen, eine größere Felsnase stand über und drohte abzurutschen (wir berichteten). Der Teleskopmast der Feuerwehr wurde zur Einsatzstelle beordert, von dort kontrollierte man den Fels. Als sich das zur Sprengung herbeigeilte THW dann aber dem Bröckelstück nähert, stellten die Experten fest, dass sich das Gestein mechanisch lösen ließ. Nach mehrmaligem Rütteln folgte der Abgang.

Was sonst noch geschah? Fehlalarm in der Flüchtlingsunterkunft Haufeld durch Küchendämpfe, die die Brandmeldeanlage auslösten. Und ein Kleinbrand in einem Papierkorb am Bergstraßenspielplatz, der mit dem Kleinlöscher beendet wurde.

Keine Auf- und Abfahrt

Siegburg/Sankt Augustin. Jetzt ist die andere Seite auf der A560 dran. Von heute bis Donnerstag um 16 Uhr ist die Anschlussstelle Niederpleis in Fahrtrichtung Bonn gesperrt. Zudem stehen auf der A560 im Anschlussbereich nur zwei eingeengte Fahrspuren zur Verfügung. Umleitungen sind mit Rotem Punkt ausgeschildert. Straßen NRW lässt die Fahrbahndecke erneuern.

Geschlängel im Rausch

Siegburg. Mit sieben Personen besetzt war der PKW, den die Polizei am Samstagmorgen um halb fünf an der Wahnbachtalstraße stoppte. Das Auto bewegte sich in Schlangenlinien fort, der Fahrer (19) war nicht nur stark alkoholisiert, sondern zeigte auch Anzeichen von Drogenkonsum. Fahrt zu Ende, Blutprobe auf der Wache, Führerschein weg.

Eheschließung:

Am Valentinstag, 14. Februar 2017 um 14.30 Uhr werden Frau Heike Neu und Herr Dieter Welzel im Weinkeller des Stadtmuseums, Markt 46, den Bund für's Leben eingehen.

Trauerfeiern / Beisetzungen

Dienstag, 14. Februar 2017
Nordfriedhof, 10 Uhr: Bednarek, Anna Magdalena
Nordfriedhof, 11 Uhr: Rauch, Heinz
Waldfriedhof, 11 Uhr: Host, Maria

Mittwoch, 15. Februar 2017
Waldfriedhof, 11 Uhr: Schmidt, Peter

Videos und Infos

Siegburg. Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Siegburg.de liked, der ist quasi mittendrin. Dorthin über den Link.

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Heute und morgen in Siegburg:

Montag, 13. Februar

16 Uhr, Stadtbibliothek: Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis

19 Uhr, St. Josef, Aggerstraße 118: "Ist bei Ihnen schon alles dicht?", Workshop zum Thema Luftdichtigkeit des Hauses mit Energieberater Thomas Zwingmann


Dienstag, 14. Februar

10 bis 17 Uhr, Stadtmuseum: Ausstellung Isolde Frepoli "Stills - Figuren und Büsten"

11 bis 16 Uhr, Pumpwerk, Bonner Straße 65: Der Rheinischer Kunstpreisträger Masoud Sadedin stellt aus

Das Siegburg-Wetter:

Mo. 13.02.		Di. 14.02.		Mi. 15.02.
11°C		10°C		14°C
-1°C		1°C		-1°C

Der Tag heute:

Montag, 13. Februar, der 44. Tag in 2017

Wetter: Kalter Wind, dennoch sind bei herrlicher Sonne zweistellige Werte möglich.

Historisches Kalenderblatt:

Vor 325 Jahren - 13. Februar 1692
Zur Eidesleistung auf den englischen König Wilhelm von Oranien soll nach dem gescheiterten Jakobitenaufstand auch der schottische MacDonald-Clan antreten. Das wegen des Winters bedingte zu späte Zwangs-Erscheinen liefert den Vorwand für das Massaker von Glencoe. Trotz zuvor zugesicherten freien Geleits. 30 Menschen werden sofort gemeuchelt, 40 weitere sterben in der Kälte, nachdem ihre Häuser niedergebrannt werden. Robert Danconson hat zuvor "im Auftrag ihrer Majestät" den Auftrag an die Mörder und ihren Chef, Captain Robert Campbell of Glenlyon, erteilt: "Sie werden hiermit beauftragt, die Rebellen zu überfallen, die MacDonalds of Glencoe, und alle Personen jünger als 70 Jahre hinzurichten. Sie werden insbesondere angewiesen, darauf zu achten, dass der alte Fuchs und seine Söhne Ihnen auf keinen Fall entkommen können. Sie haben alle Straßen und Wege zu sichern, dass kein Mann entkommen kann. Diesen Befehl müssen Sie exakt um 5 Uhr morgens ausführen. Ich werde um diese Uhrzeit oder kurz danach mit einer starken Streitmacht zu Ihnen stoßen. Sollte ich nicht um 5 Uhr kommen, haben Sie nicht auf mich zu warten, sondern weiterzumachen. Dieser Befehl kommt direkt als Spezialauftrag vom König, zum Wohle und zur Sicherheit des Landes, damit die Wurzeln dieser Kreaturen abgeschnitten werden. Achten Sie darauf, dass dieser Befehl unparteiisch befolgt wird, andernfalls werden Sie als Feind des Königs und der Regierung betrachtet und als unfähig ein königliches Kommando zu führen. In Erwartung, dass sie schon in eigenem Interesse erfolgreich sein werden, unterzeichne ich dies eigenhändig." Noch heute findet jedes Jahr am 13. Februar am Denkmal des Massakers eine Kranzniederlegung in Glencoe statt, Mitglieder des Donald-Clans reisen aus aller Welt an.

Vor 70 Jahren - 13. Februar 1947
"Draußen vor der Tür", Wolfgang Borcherts Kriegsheimkehrer-Drama hat als Hörspiel beim Nordwestdeutschen Rundfunk Premiere. Auf die Bühne kommt es ein dreiviertel Jahr später, in einer Inszenierung von Wolfgang Liebeneier, einen Tag nach dem Tod des 26-jährigen Autors am 20. November. Das "Schlüsselstück der Trümmerliteratur" beschreibt anschaulich das Schicksal des Kriegsheimkehrers Beckmann, der in der Nachkriegsgesellschaft auf seine Fragen keine Antworten erhält, stattdessen überall abgewiesen wird.

Siegburger Kalenderblatt:

Vor 95 Jahren - Februar 1922
Foto Seligenthal einfügen
Die Minoriten in Seligenthal, Thema eines Vortrags von Professor Dr. Felten in der Volkshochschule. Der Mann ist auch im Geschichts- und Altertumsverein Siegburg tätig und erzählt, Teil 1:
"Vom Orden des hl. Franziskus bildete sich Ende des 14. Jahrhunderts eine strengere Richtung, sie nannten sich die Franziskaner, während sich die mildere Richtung Minoriten heißen. Wir haben es in Seligenthal und Siegburg mit den Minoriten zu tun. Über das Kloster in Seligenthal berichten die Geschichtsschreiber des Siegkreises nur ganz spärliches und selbst Ägidius Müller, dem doch die Düsseldorfer Archive, wohin nach Aufhebung der Klöster doch fast alle Urkunden gewandert sind, hat nur dürftige Angaben hierüber. Alle unsere rheinischen Urkundenbücher, Chroniken usw. lassen uns hier im Stich. Nur ein Buch über Urkundenabschriften (Kopiate) etwa aus der Zeit von 1640 gibt uns einigen Aufschluß, aber auch nur für die Zeit des 14. bis 17. Jahrhundert und dann gibt es daneben kleinere Verzeichnisse über Ländereien und Einkünfte vom 17. Jahrhundert. Das obengenannte Kopiat ist in der Dekanatsgeschichte ausgebeutet worden und hier konnte ein ziemlich eingehendes Bild über die gesamte Geschichte Seligenthals gegeben werden. Aus einem in Rom befindlichen Ordensarchiv und im Auftrage des Minoritenordens der Kölner Ordensprovinz wurden diese Angaben bestätigt und ergänzt. Dieses reicht aber auch bloß bis 1475 für Seligenthal und von da ab hört alles auf. Immerhin zeigt das, was zusammengebracht, daß man im Kloster Seligenthal bei den kriegerischen Unruhen, den vielen Pestkrankheiten und Unruhen überhaupt, den ewigen Verheerungen usw. auf gute Ordnung hielt." (wird fortgesetzt) Foto: Seligenthal um 1910

Vor 95 Jahren - 13. Februar 1922
Infolge der langanhaltenden Frostperiode und des damit verbundenen Nichteintreffens der seitens der Händlerschaft bestellten Kartoffellieferungen sind die von den Händlern eingekellerten Kartoffelreserven leider erschöpft, sodaß nunmehr diejenigen unserer Mitbürger, welchen im Kleinverkauf decken, vorübergehend außerstande sind, mangels dieses wichtigen Nahrungsmittels ihre dringendsten Lebensbedürfnisse zu befriedigen. Was es heißt, einen Haushalt zur heutigen Zeit, wo alle Ersatzlebensmittel fast unerschwinglich teuer sind, ohne Kartoffel zu führen, wird jeder menschlich und sozial denkende Bürger ohne weiteres empfinden. Die Stadtverwaltung richtet daher an aller Bürger, die in der glücklichen Lage sind, in ihren Kellern Kartoffelvorräte zu haben, den dringenden Appell, von ihrem Vorrat an diejenigen, welche sich in der bedrängten Lage befinden z.Zt. gänzlich ohne Kartoffeln zu sein, einen Teil abzugeben. Zu diesem Zwecke wollen alle Edeldenkenden, welche sich an dieser hilfreichen Tat beteiligen wollen, sofort - spätestens bis zum 17. d.Mts. - auf Zimmer 20 des Rathauses angeben, welche Menge sie abzugeben gewillt sind. Da es sich nur um eine vorübergehende Knappheit handelt, wird die abgelieferte Menge demnächst bei Eintreten neuer Sendungen zurückerstattet oder auf Wunsch in bar vergütet. Durch diese gute Tat läuft der Abgebende selbst also keine Gefahr, irgend einen Schaden zu erleiden, während er seine Mitbürger aus einer großen augenblicklichen Notlage befreit. Siegburg, 13. Februar 1922, der Bürgermeister, i.V. Schiffers.

Wolfgang Overath geht zum 1. FC Köln: Der Jugend-Nationalspieler wechselt vom Siegburger SV 04 in die Domstadt: "Der Siegburger hatte zwar noch vor einiger Zeit die Absicht, das Abitur in seiner Heimatstadt zu machen und wollte solange für seinen alten Verein spielen. Overath beginnt jetzt als kaufmännischer Volontär bei der Kaufhalle AG und schließt sich dem 1. FC Köln an, obwohl er damit eine einjährige Sperre in Kauf nimmt. Da er noch keinen Vertrag unterschreiben kann, unterliegt er als Amateur den Schutzbestimmungen für Auswahlspieler." (Siegburger Zeitung). Foto: Vier Jahre nach dem Wechsel zum FC, nach der Fußball-WM 1966, sind die Overath-Autogramme bei Siegburgs Pänz heißbegehrt.

Vor 55 Jahren - Februar 1962
Sogar die Stadt Siegburg soll eingemeindet werden, wenn sich die Wünsche verwirklichen, die die Stadt Bonn in mehreren Denkschriften geäußert und der Landesregierung zur Entscheidung vorgelegt hat. "Nachdem eine dieser Denkschriften schon seit 1953 in Düsseldorf schmort, hat die Stadt Bonn zwei weitere Denkschriften verfaßt und darin einen Appetit auf sämtliche Nachbargemeinden gezeigt, der überraschen muß", kommentiert die "Siegburger Zeitung". Nach den Ortschaften Gielgen, Stieldorf, Birlinghoven und einigen Pleistalorten will man jetzt auch Siegburg, Troisdorf, Sieglar und Mondorf zugeschlagen bekommen.

Vor 55 Jahren - 13. Februar 1962
Wegen eines schweren Grubenunglücks im saarländischen Luisenthal/Völklingen sechs Tage zuvor, bei dem 299 Menschen starben, wehen über das Wochenende auch in Siegburg die Fahnen auf Halbmast. Viele Sitzungen und Tanzveranstaltungen werden abgesagt, die "Siegburger Zeitung" verzichtet vorerst auf jede Berichterstattung über den Karneval.

Vor 55 Jahren - 13. Februar 1962
In einer Sondersitzung protestiert der Stadtrat gegen den Ausbau des Flughafens Wahn. "Wird Siegburg tote Zone?", fragt die Siegburger Zeitung und berichtet: Das hat es selten gegeben, daß der Zuschauerraum im Sitzungssaal des Rathauses nicht alle Zuhörer fassen konnte. Zu der öffentlichen Sondersitzung des Rates am Freitagabend waren so viele interessierte Bürger erschienen, daß der Bürgermeister die Sitzung kurzerhand in das Mädchengymnasium verlegte. Die CDU und die SPD hatten diese Sondersitzung gewünscht, um über die Auswirkungen des Ausbaues des Düsenflughafens auf die Stadt Siegburg zu besprechen und um eine Protestresolution zu verabschieden. Bürgermeister Heinrichs betonte, daß die Frage des Ausbaues von Wahn für die Stadt Siegburg und ihre Bürgerschaft von entscheidender Bedeutung sei: "Wir sind keine Gegner des technischen Fortschrittes, auch nicht des Fortschrittes auf dem Gebiet des Flugwesens. Die Technik soll aber Dienerin der Menschheit sein und nicht die Menschheit beherrschen. Sie werden erschüttert sein, über die Leichtfertigkeit der Planung, von der rund 80.000 Menschen an Leben, Gesundheit und bei der Erhaltung ihrer materiellen Werke betroffen werden. Es sind starke Kräfte am Werk, denen wir nur begegnen können, wenn alle betroffenen Stellen sie gemeinsam abwehren." Landtagsabgeordneter Pahlenberg berichtete, die Landesregierung habe wegen der Auswirkungen des Flugbetriebs die Gelder für den Bau des neuen Krankenhauses in Kaldauen gestoppt, die Hoffnungen der Stadt seien zerstört. CDU-Fraktionschef Bröhl: "Es geschieht ein großes Unrecht gegen die Bevölkerung." Ewald Klett (SPD): "Es ist eine Maßnahme angeordnet worden, durch die Siegburg zur toten Zone erklärt wird." Bürgermeister Heinrichs: "Es liegen amtliche Bestätigungen vor, wonach durch den Ausbau des Flughafens gesundheitliche Schäden zu erwarten sind." Stadtdirektor Kersken: "Dieser Wahn-Sinn ist für uns lebensgefährlich."

Öffnungszeiten:

Rathaus, Bürgerservice, Amt für Jugend, Schule und Sport, Stadtmuseum, Tourist-Information, Musikschule, Stadtbibliothek, Volkshochschule Rhein-Sieg, Verbraucherzentrale

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Notdienste/Wichtige Rufnummern:

Kinoprogramm Montag 13. Februar:

Capitol, 53721 Siegburg, Augustastraße 20, Tel.: 02241/62288
Fifty Shades Of Grey 2 - Gefährliche Liebe: 15:00 Uhr, 17:30 Uhr, 20:15 Uhr
La La Land: 17:15 Uhr, 20:15 Uhr
Vaiana: 14:45 Uhr
Wendy - Der Film: 15:00 Uhr, 17:30 Uhr
xXx 3: Die Rückkehr des Xander Cage: 20:15 Uhr


Cineplex, 53721 Siegburg, Europaplatz 1, Tel.: 02241/95808-0
Den Sternen so nah: 17:30 Uhr, 20:15 Uhr
Fifty Shades Of Grey 2 - Gefährliche Liebe: 14:45 Uhr, 17:15 Uhr, 19:45 Uhr, 20:00 Uhr, 20:15 OV Uhr
La La Land: 17:30 Uhr
Mein Blind Date mit dem Leben: 17:15 Uhr
Monster Trucks: 14:45 Uhr 3D
Resident Evil 6: The Final Chapter: 20:30 Uhr 3D
Sing: 15:00 Uhr
Split: 17:30 Uhr
Timm Thaler oder das verkaufte Lachen: 14:45 Uhr
Vaiana: 14:45 Uhr 3D
Wendy - Der Film: 15:15 Uhr