So geht Repair Café

Siegburg. Dieser Erfahrungsbericht unseres Lesers Peter Börner aus dem Repair Café der Diakonie passt ganz ausgezeichnet in die Siegburger Kampagne "Meine Stadt. Unsere Welt". Börner schreibt:

"Ein winziges gebrochenes Drähtchen am Stecker des Netzteils hatte das häusliche Festnetz-Telefon lahm gelegt. Eigenhändige Reparaturversuche scheiterten ebenso wie Anfragen beim Elektriker. 'Den Stecker müsste ich erst besorgen, wenn ich ihn überhaupt bekomme, und dann die unvermeidlichen Kosten für die Arbeitszeit...' Und ein Telekom-Mitarbeiter empfahl die Bestellung eines fabrikneuen Kabels für 19,99 Euro im Internet. Was tun? Wieder einmal wegwerfen, neu kaufen statt zu reparieren? Der Tipp eines anderen Elektrikers brachte die unerwartete Lösung: das Siegburger Repair Café. Dank engagierter Bemühungen dreier ehrenamtlicher Helfer im Evangelischen Zentrum für Diakonie und Bildung war mein Telefon nach einer Stunde wieder vollständig betriebsbereit. Ohne Kosten. Im Gegenteil: Es gab sogar Kaffee und Kuchen und zwischendurch gute Gespräche. Und - nicht unwichtig - jetzt liegt ein "entsorgtes" Elektro-Kabel weniger auf einer der riesigen Müllhalden irgendwo in Afrika oder Asien.

Ich verabschiedete mich mit einem herzlichen Dankeschön und einer Spende. Doch vielleicht freuen sich diese freundlichen Mitmenschen auch mal über eine öffentliche Anerkennung, z.B. in siegburgaktuell, und andere Mitbürger bestimmt über einen nützlichen Hinweis: Das Siegburger Repair Café, in dem Bastlerinnen und Bastler helfen, mitgebrachte kaputte Gegenstände zu reparieren, öffnet an jedem ersten Samstag im Monat von 10 bis 14 Uhr im ZEITRAUM der Diakonie, Ringstraße 2. Wer gegen 12 Uhr kommt, kann die lange Warteschlange vermeiden."

Bergtouren bei jedem Wetter

Siegburg. Felsengarten, Streuobstwiese, die Terrassen des Irrenheilanstaltsleiters Jacobi - tief drin im Thema Michaelsberg sind die Teilnehmer der zwei im Seniorenprogramm angebotenen Führungen. Das zunächst bescheidene Wetter hielt weder Interessenten noch Planungsamtsleiter Stephan Marks ab, der durch den Regen vorweg lief und die in den letzten Jahren getroffenen Maßnahmen erläuterte. Beindruckt zeigten sich die Tour-Organisatorinnen aus dem städtischen Sozialamt. Bei der ersten Führung mussten die Senioren vor dem Johannistürmchen noch über einen abgeknickten Baum steigen. Zwei Tage später, bei der zweiten Führung im Sonnenschein (Foto), war das Hindernis beseitigt.

Das ganze Leben in vollen Zügen

Siegburg. Mittwochmorgen, kurz vor acht, Straßenbahn von Bonn nach Siegburg. Am Bonner Hauptbahnhof steht "66 - Siegburg - 6 Minuten". Es werden zehn. Im Fahrzeug der Stadtwerke Inder mit Turban, Afrikaner mit Rastalocken, zwei kosmopolite Deutsche (Unternehmensberatung? Bankgeschäft?), die das ganz große Rad drehen: Investment in Jakarta, Filialaufbau in Ulan Bator. Und ja, die Chinesen benötigen auch Unterstützung. Die ganze Welt im Waggon. Das Publikum also international, der Rahmen provinziell. Verklebter Boden, Türen "Out of Order", Sardinenbüchsengefühl. In Augustin-Kloster wird klar: Die Weltgemeinschaft auf Zeit muss noch ein bisschen länger zusammenhalten. Alle raus, Bahn endet hier. Aber: "Die nächste Bahn folgt in wenigen Minuten." Was wider Erwarten wirklich passiert. Alle rein, an das Stehen dicht an dicht ist man als Vielfahrer gewöhnt, selbst die Tokioter U-Bahn zur Rushhour würde nicht mehr schrecken. Siegburg ist in Sicht, das Aussteigen diffizil. Menschentrauben auf Bahnsteig 12, die Plattform ist kaum mehr aufnahmefähig.

Und die in die Freiheit Entlassenen? Hetzen weiter zum ICE nach Frankfurt, zur Regionalbahn nach Köln, zur Kreis- oder Stadtverwaltung. Kein Murren, kein Meckern. Pendlerroutine. Ungemütlich wird der Zwangsstopp in Augustin-Kloster ja erst bei vier Grad und Nieselregen. Wir freuen uns auf den rheinischen Winter!

Hochkultur in der Stadt der Hochöfen

Siegburg. Das Revier des Horst Schimanski ist kein naheliegendes Ziel für den Siegburger Museumsverein. Und dennoch: Der Vorsitzende Klaus Hartmann lud die organisierten Förderer des Siegburger Stadtmuseums zu einer Tagesreise nach Duisburg ein. Mit einem Schiff der Weißen Flotte wurden zunächst die Anlagen des größten Binnenhafens der Welt besichtigt. Bereits 1716 gegründet, entwickelte sich der Hafen über die Jahrhunderte zum Tor der Welt. Auch künstlerisch hat das Hafengelände viel zu bieten. Neben denkmalgeschützten Industriebauten liegt im ehemaligen Getreidespeicher eines der größten deutschen Privatmuseen. Im Museum Küppersmühle erwartete die Siegburger ein überwältigendes Spektrum der Moderne. Richter, Baselitz, Kiefer, Lüpertz und Polke zeigen mit ihren Werken die Entwicklung der modernen Kunst von 1950 bis heute. Der Bildhauer Norbert Kricke verblüffte mit einer Raumplastik aus Edelstahl. Ein Kunstgenuss verspricht auch die nächste Tagesfahrt, die nach Frankfurt geht. Die neue Altstadt und das Städelmuseum stehen auf dem Programm.

Hommage an Fontane

Siegburg. Er durchwanderte meilenweit den Sand der Mark Brandenburg, beschrieb das Schicksal der Effi Briest oder entführte mit der schaurig-schönen Ballade "Die Brück' am Tay" ins schottische Hochland. Mit Gedichten und Prosa von Theodor Fontane erfreut das Pumpwerk in der Bonner Straße 65 am kommenden Sonntag um 11 Uhr. Die Maßgabe der Matinee ist das Fontanewort "Der ist in tiefster Seele treu. Wer die Heimat liebt wie du". Rezitation und Lesung Jörg Schulze, musikalische Begleitung Mattias Höhn. Eintritt 8 Euro, Mitglieder des Kunstvereins zahlen 6 Euro. Warum Fontane? Der Meister des Realismus wurde vor genau 200 Jahren geboren.

Abi - und dann?

Siegburg. Unter dem Motto "Abi - und dann?" veranstaltet die Studien- und Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg noch bis zum 24. Oktober eine abwechslungsreiche Vortragsreihe für Oberstufenschüler im Siegburger Stadtmuseum. Los geht's immer um 14 Uhr, heute steht das Studium bei der Bundeswehr auf dem Plan, morgen die Psychologie und Wirtschaftspsychologie, Freitag dreht sich alles um die Fachrichtung Design. Fortsetzung in der nächsten Woche am Dienstag, 22. Oktober, mit dem Thema "Nach dem Abi ins Ausland", am Mittwoch, 23. Oktober, gibt's Infos zum Beruf des Fluglotsen und schließlich am Donnerstag zum Studium der Medizin.

Zorn im Kubana

Siegburg. Chris Thompson war die Stimme der legendären Manfred Mann's Earth Band und des Alan Parson Projekts. Welthits wie "Blinded by the Light", "Davy's on the Road again" oder "Mighty Quinn" haben ihm einen Platz in der Weltelite des Musikbusiness gesichert. Mit der Mads Eriksen Band gastiert er am Freitag, 18. Oktober, um 21 Uhr im Kubana Live Club an der Zeithstraße 100. Tags darauf zeigen die Klangproduzenten von "Maerzfeld" Neue Deutsche Härte. Das ist die Musikrichtung, der sich die Gruppe verschrieben hat. Das aktuelle Album heißt "Zorn".

Je zwei Freikarten für die finnische Hardrockcombo "Omnium Gatherum" gewinnen Stefan Haury und Andreas Kemp mit der Gewinnspielantwort "Johannes". So hieß Haribo-Patriarch Hans Riegel mit vollem Vornamen.

Tatort Mühlengrabenstraße

Siegburg. Ein Zeuge meldete der Polizei am Montagmorgen um 5.50 Uhr zwei junge Männer, die sich in der Mühlengrabenstraße mit mehreren Fahrrädern und Fahrradteilen von einem Grundstück schlichen. Die Polizisten entdeckten wenig später zwei Personen in der Hopfengartenstraße, auf die die Beschreibung zutraf.

Die Verdächtigen flüchteten beim Anblick des Streifenwagens, einen 27-Jährigen konnten die Beamten stellen. Er ist kein Unbekannter, diverse Eigentumsdelikte gehen auf seine Kappe. Die beiden Fahrräder im Wert von mehreren hundert Euro wurden sichergestellt. Bei den weiteren Ermittlungen identifizierten die Fahnder seinen flüchtigen Kumpanen: Ein Jahr älter, ebenfalls ein Seriendieb. Die Herkunft der sichergestellten Velos ist derzeit noch unklar. Die Polizei veröffentlicht Fotos des Diebesgutes und bittet die Geschädigten sich unter Tel. 02241/541-3121 zu melden. Ein weiteres Bild über den Link.

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Amtliche Bekanntmachungen

Siegburg. Wenn Sie den "mehr"-Link klicken, gelangen Sie zu den amtlichen Bekanntmachungen der Kreisstadt Siegburg.

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Videos und Infos

Siegburg. Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Siegburg.de liked, der ist quasi mittendrin. Dorthin über den Link.

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Heute und morgen in Siegburg:

Dienstag, 16. Oktober

10 bis 13 Uhr und 16 bis 18 Uhr, Helios Klinikum, Ringstr. 49: Im Rahmen des "World Restart a Heart Day" besteht die Möglichkeit, kostenfrei die Herzdruckmassage zu erlernen

10 bis 17 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46: Ausstellungen
FACE TO FACE - PROJEKTRAUM SKULPTUR, Eintritt frei (bis 3. November)
Werner Fritz "Drei" (bis 10. November)

10 bis 17 Uhr, Stadtbibliothek, Griesgasse 11: Ausstellung mit Bildern und Texten von Wolfgang Henze (bis 17. November)

13 bis 19 Uhr, Kaldauen/Wahnbachtalstraße (Parkplatz am Bürgerhaus): Elektro-Kleinteile-Container hält in Siegburg

18.30 Uhr, Servatiushaus, Mühlenstraße 14: Vortrag mit Ulrich Lüke "Schöpfungstheologie - (k)ein Kontra zur Evolutionstheorie?", Eintritt frei

20 Uhr, Rhein-Sieg-Halle, Bachstr. 1: Eloy de Jong


Donnerstag, 17. Oktober

10 bis 17 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46: Ausstellungen
FACE TO FACE - PROJEKTRAUM SKULPTUR, Eintritt frei (bis 3. November)
Werner Fritz "Drei" (bis 10. November)

10 bis 17 Uhr, Stadtbibliothek, Griesgasse 11: Ausstellung mit Bildern und Texten von Wolfgang Henze (bis 17. November)

14 bis 17 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46: Die Artothek hat geöffnet

15 bis 17 Uhr, Café T.O.D., Alte Lohmarer Straße 10: "Trauern und Yoga" mit Helga Dick

15 bis 18 Uhr, Braschosser Straße (vor dem Friedhof), Braschoß: Aktion Steckerleistentausch von Umweltamt und Verbraucherzentrale

19 Uhr, Stadtbibliothek, Griesgasse 11: R²-Büchertisch: Buchvorstellung, Lesung und Gespräch: Wolfgang Henze - "Drachenflugzeit", Eintritt 8 Euro

19.30 Uhr, Kubana live Club, Zeithstraße 100: Omnium Gatherum - Support's In Mourning & Heidra, Karten AK: 24 Euro

"Toteninsel" von Arnold Böcklin, 1883

Geburtstag: Adolph von Knigge (1752-1796), Schriftsteller ("Über den Umgang mit Menschen"); Arnold Böcklin (1827-1901), schweizerischer Maler, Zeichner und Bildhauer des Symbolismus; Oscar Wilde (1854-1900), irischer Schriftsteller ("Das Bildnis des Dorian Grey"), prägte den Spruch "Arbeit ist der Fluch der trinkenden Klasse"); Joseph Austen Chamberlain (1863-1937), britischer Politiker, Friedensnobelpreis 1925, mit den Außenministerkollegen Aristide Briand und Gustav Stresemann wesentlich am Zustandekommen der 1925 unterzeichneten Verträge von Locarno beteiligt, welche die europäische Friedensordnung stabilisieren sollten; David Ben Gurion (1886-1973), israelischer Staatsmann, Mitbegründer der sozialdemokratischen Arbeiterpartei, Premier von 1948-1953 und 1955-1963; Eugene O'Neill (1888-1953), amerikanischer Dramatiker ("Trauer muss Elektra tragen"), Literaturnobelpreis 1936; Bert Kaempfert (1923-1980), Komponist ("Spanish Eyes", "Strangers in the Night"), der deutsche Orchesterleiter vor James Last; Angela Lansbury (1925), britische Schauspielerin ("Mord ist ihr Hobby", "Tod auf dem Nil"); Günter Grass (1927-2015), Schriftsteller ("Die Blechtrommel"), Literaturnobelpreis 1999; C.F. Turner (1943), der zweite Teil der kanadischen Band BTO - "Bachmann-Turner-Overdrive" ("You Ain't Seen Nothin' Yet"); David Zucker (1947), amerikanischer Regisseur ("Die nackte Kanone", "Scary Movie"); Corinna Harfouch (1954), Schauspielerin ("Der Untergang", "Das Parfum"); Tim Robbins (1958), amerikanischer Schauspieler ("The Player", "Arlington Road") und Regisseur ("Dead Man Walking", Lebenspartnerin Susan Sarandon erhielt für die Hauptrolle einen Oscar); Mehmet Scholl (1970), Ex-Fußballer und Ex-Kommentator, unterhaltsam und intelligent: mochte nur nicht über russische Dopingaktionen im TV diskutieren, war aber nicht Chefredakteur sondern Kommentator, daher. Servus!; Loreen (1983), schwedische Siegerin des Eurovision Song Contest 2012 mit "Euphoria"; Philipp Kohlschreiber (1983), Tennisspieler; Verena Sailer (1985), Ex-Sprinterin mit Gold im 100-Meter-Lauf bei der EM 2010 in Barcelona; Staffelgold über 4x100 in Helsinki 2012; Charles Leclerc (1997), monegassischer Formel-1-Pilot, nach einem Jahr Alfa-Romeo-Sauber jetzt Scuderia Ferrari, zwei Grand-Prix-Siege; begann seine Karriere auf der Kartbahn von Philippe Bianchi in Brignoles/ Region Provence-Alpes-Cote d?Azur; als sein Vater 54jährig starb und die Fabrik der Großeltern in Schwierigkeiten steckte, besorgte Bianchi, dessen mit Leclerc befreundeter Sohn Jules im Oktober 2014 beim Großen Preis von Japan verunglückte und nach Monaten im Koma starb, wichtige Sponsoren zur Fortsetzung der Karriere.

Todestag: 1793: Marie Antoinette, die französische Königin und Gattin des bereits guillotinierten Ludwig XVI. verliert in Paris ebenfalls den Kopf; geboren wurde sie am 2. November 1755 in Wien, als Erzherzogin Maria Antonia Josepha Johanna, Erzherzogin von Österreich sowie Prinzessin von Ungarn, Böhmen und der Toskana; 1973: Gene Krupa, der legendäre amerikanische Jazz-Schlagzeuger stirbt 64-jährig in New York; 1978: Alexander Spoerl, der Schriftsteller ("Memoiren eines mittelmäßigen Schülers"), Sohn von Heinrich Spoerl ("Die Feuerzangenbowle"), stirbt 71-jährig in Rottach-Egern; 1990: Art Blakey, der amerikanische Jazz-Schlagzeuger stirbt 71-jährig in New York; 1996: Eric Lawson Malpass, der englische Schriftsteller "Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung", "Wenn süß das Mondlicht auf den Hügeln schläft", "Als Mutter streikte") stirbt 85-jährig in Bishop's Waltham/Hampshire. 2007: Deborah Kerr, die britische Schauspielerin, erfolgreiche Hollywood-Darstellerin vornehmlich in den 1950-er-Jahren ("Bonjour Tristesse", "The King and I", "Casino Royale") stirbt 86-jährig in Suffolk; 2011: Dan Wheldon, der britische Automobilrennfahrer, Sieger von Indianapolis 2005 und 2011, Ex-Meister der IndyCar-Serie, stirbt 33-jährig bei einem fürchterlichen Massenunfall auf dem Las Vegas Motor Speedway; 2018: Wilfried Scharnagel, der im Sudetenland geborene CSU-Journalist ("Bayernkurier") und Sezessionsautor ("Bayern kann es auch allein: Plädoyer für den eigenen Staat") stirbt 79jährig in Freising.

Historisches Kalenderblatt:

Vor 160 Jahren - 16. Oktober 1859
Der amerikanische Freiheitskämpfer John Brown überfällt mit 19 Bewaffneten die Stadt Harpers Ferry in West Virginia, um ein Waffenlager der Armee zu erobern. Sein Ziel ist es, einen Aufstand der Gegner der Sklaverei zu entfachen. Südstaaten-General Robert E. Lee zerschlägt Browns Truppe, tötet zehn Kämpfer. Brown wird verwundet, gefangen genommen und am 2. Dezember wegen Landesverrats gehängt. Die Sklavenstaaten des amerikanischen Südens verdammen Brown als Mörder, im Norden wird er als Märtyrer verehrt. Seine Revolte gilt als wichtiges Ereignis im Vorfeld des Bürgerkriegs. Nach Browns Tod entsteht ein Kultsong gegen die Sklaverei: "John Brown's body lies amouldering in the grave", auch eine Schlachthymne ("Battle Hymn") der Unionstruppen im Sezessionskrieg.

Vor 60 Jahren - 16. Oktober 1959
Das wachsende Verkehrschaos soll mit einem Ausbau des Straßennetzes bewältigt werden. Der Bundestag behandelt in erster Lesung ein Programm der Bundesregierung, das Ausgaben von acht Milliarden DM bis 1962 vorsieht. Ziel sei "eine gute Straße bis ins letzte Dorf", erklärt CSU-Abgeordneter Hans Drachsler aus Burglengenfeld.

Vor 30 Jahren - 16. Oktober 1989
Über 100.000 Menschen demonstrieren in Leipzig, fordern freie Wahlen, Reise-, Presse- und Meinungsfreiheit und die Zulassung des "Neuen Forums". Friedliche Demos auch in Dresden und Magdeburg mit jeweils 10.000 Teilnehmern sowie in Halle (5000). In Berlin trauen sich 3.000 auf die Straßen.

Vor 10 Jahren - 16. Oktober 2009
70 Jahre geschlossen, jetzt eröffnet Kanzlerin Angela Merkel in Berlin das Neue Museum, welches das Ägyptische Museum mit Papyrussammlung und Nofretete-Büste beherbergt.

Siegburger Kalenderblatt:

Vor 110 Jahren - 16. Oktober 1909
Versuchsfahrt mit einem Motor-Omnibus zwischen Siegburg und Much. Bürgermeister und Gemeindevorsteher der an der Strecke liegenden Orte sind mit von der Landpartie. Die Offiziellen treten "dem Gedanken näher", auf der Strecke einen ständigen Motor-Omnibus-Verkehr einzurichten.

Vor 105 Jahren - 16. Oktober 1914
Vorstandssitzung des Siegburger Turnvereins: Über 80 Mitglieder des STV befinden sich beim Heere im Felde, stellen die Oberen fest. Man beschließt, ihnen Liebesgaben zu senden. Ferner sollen die Hinterbliebenen gefallener Mitglieder unterstützt werden. Stolz ist der Vorstand auf seine Mitglieder Höffgen, Brackhage, Wüsthofen und Königsfeld, denen das Eiserne Kreuz für tapfere Taten im Felde verliehen wurde. Unterdessen sendet die Stadtverwaltung eine große Ladung Unterzeug, Wollsachen, Zigarren und "sonstige von unseren Kriegern geschätzte Gaben" an das Landwehrregiment 65. Dem gehören nicht nur viele Siegburger an, es wurde einst auch in der Kreisstadt gebildet.

Vor 60 Jahren - 16. Oktober 1959
Kratzen ist angesagt: Der erste Nachtfrost sorgt für vereiste Autoscheiben.

Die neue Fußgängerzone in Siegburg wird doch größer. Der letzte Kaufmann, der mit gerichtlichen Schritten drohte, sei eingeschwenkt, erklärt Beigeordneter Dr. Konrad Machens. Damit könne zum anstehenden verkaufsoffenen Samstag am 2. November auch die untere Kaiserstraße bis zur Ankergasse und die Holzgasse ab Scheerengasse in die autofreie Zone miteinbezogen werden. Foto: Holzgasse/Ecke Scheerengasse im November 1973.

In 14 Tagen könne mit dem Bau begonnen werden, erklärt Stadtdirektor Dr. Norbert Jakobs, als er Pläne und Modelle des neuen Schulzentrums am Neuenhof der Öffentlichkeit vorstellt. Für Siegburg sei dies ein Meilenstein. Jakobs: "Der Standort des neuen Zentrums ist gut gewählt. Nach seiner Fertigstellung liegen Gymnasium, Stadion, Bäder und Seidenbergschule als ansprechender und durchweg moderner Gebäudekomplex nahe beisammen." Die alten Schulgebäude in Kaldauen, Wolsdorf und der Innenstadt könnten anderen Bestimmungen zugeführt werden. Die Dreifachhalle, die größte Siegburgs, könne im Oktober 1975 in Betrieb genommen werden. Foto: Bauschild für das Schulzentrum Neuenhof im September 1975.

"Mendiger Basaltlava" für die Engelbert-Humperdinck-Musikschule. Haupt- und Nebeneingang erhalten einen neuen Plattenbelag. Die bisherigen Fliesen im Eingangsbereich zum Abendgymnasium, zur Musikschule und zur Studiobühne waren in die Jahre gekommen.

Siegburgaktuell erinnert an einen verdienten jüdischen Mitbürger, der vor 80 Jahren aus Deutschland flüchten musste: Max Cohen. Er führte das angesehene und beliebte Textilhaus Alsberg in der Bahnhofstraße. Steigen wir etwas tiefer ein in die Materie: Bis 1933 gehörten Max und seine Ehefrau Nanny Cohen, wohnhaft in der Siegfeldstraße 15a, zum "Who-is-Who" des gehobenen Siegburger Bürgertums. Er verkaufte nicht nur Stoffe, er war wegen seiner Verdienste um seinen Verein, die Chorgemeinschaft Germania, bereits 1928 zum Ehrenmitglied ernannt worden. Cohen imponierte als Regisseur bei Konzerten des Männergesangvereins, sponserte musikalische Talente. Seine Frau verzauberte mit ihrer ausgebildeten Gesangsstimme das Siegburger Publikum.

Doch schon im Jahre 1933, ganz am Anfang der Naziherrschaft, spürte das jüdische Paar den eisigen Wind des Antisemitismus durch die Straßen ihrer Heimat wehen. Mit den von ihm unterstützten Musikern wollte sich Max Cohen im August 1933 im Schützenhaus treffen. Der Germania-Vorstand sagte die Zusammenkunft ab, verklausuliert findet sich die Entschuldigung "mit Rücksicht auf unser Ehrenmitglied, Herrn Cohen, bedingt auch durch die politischen Zeitverhältnisse" in den Vereinsakten. 1939 reisten die Cohens nach England aus. Birmingham wurde ihre neue Heimat. Eben dort traf 14 Jahre später der junge "Germane" Hans-J. Bargon Cohen auf einer Konzertreise (Foto): "Mir waren damals als junger Mann die Hintergründe nicht bewusst, erst später, nachdem ich das Foto gemacht hatte, begriff ich, wen ich da fotografiert hatte", erklärte Bargon später.

Die Sänger aus der Kreisstadt erfuhren in dem Gespräch: Zwischen 1945 und 1963 war Cohen mehrmals in Siegburg gewesen, um Freunde zu besuchen. Noch im Jahr des Germanenbesuchs starb Cohen im Alter von 84 Jahren in der englischen Großstadt. Foto (Bargon): Der emigrierte Siegburger Geschäftsmann Max Cohen im Jahr 1963. Bargon beschrieb den Englandbesuch der Germania und das Treffen mit Cohen in der Weihnachtsausgabe der 65er Nachrichten aus dem Jahr 1992.

Kinoprogramm Mittwoch, 16. Oktober:

Capitol, 53721 Siegburg, Augustastraße 20, Tel.: 02241/62288
Shaun das Schaf - Der Film 2 - Ufo-Alarm: 15:00 Uhr, 20:00 Uhr
Everest - Ein Yeti will hoch hinaus: 14:45 Uhr
Angry Birds 2: 14:45 Uhr, 17:30 Uhr
Gut gegen Nordwind: 20:00 Uhr
Gemini Man: 17:30 Uhr, 20:00 Uhr
Jim Knopf & Lukas der Lokomotivführer: 17:30 Uhr

Cineplex, 53721 Siegburg, Europaplatz 1, Tel.: 02241/95808-0
Ich war noch niemals in New York: 20:00 Uhr
Dem Horizont so nah: 17:30 Uhr, 20:15 Uhr
Everest - Ein Yeti will hoch hinaus: 14:50 Uhr, 17:40 Uhr
Gemini Man: 14:45 Uhr, 17:15 Uhr 3D, 20:10 Uhr
Good Boys: 18:30 Uhr
Dora und die goldene Stadt: 15:00 Uhr, 17:30 Uhr
Der König der Löwen: 15:00 Uhr
ES Kapitel 2: 19:30 Uhr
Angry Birds 2: 14:45 Uhr
Rambo - Last Blood: 20:30 Uhr
Shaun das Schaf - Der Film 2 - Ufo-Alarm: 14:40 Uhr, 17:10 Uhr
Joker: 14:45 Uhr, 17:00 Uhr, 20:00 Uhr
Fritzi - Eine Wendewundergeschichte: 16:30 Uhr