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Siegburg - Logo 24. März 2019  
 
Selbst auf dem Sofa blickte Adenauer nach Westen

Kanzlerbesuch des Geschichtsvereins

Siegburg. "Der Mensch muss weiter streben, ständig und unermüdlich." In anderen Worten: Nicht hängen lassen! Der Satz aus der Weihnachtsansprache 1956 wölbt sich wie ein Dach über dem Werdegang von Konrad Adenauer. Der Geschichts- und Altertumsverein begab sich nach Rhöndorf, wo der Kölner Oberbürgermeister - er war nach einigem Verhandlungserfolg das bestbezahlte Stadtoberhaupt Deutschlands - und erste Nachkriegskanzler sein letztes Lebensdrittel verbrachte.

Sich strebend bemühen, das tat Adenauer. Beigeordneter, Bürgermeister, Familienvater, Häusle- und Autobahnbauer, Notbrot- und Stopf-Ei-mit-Beleuchtung-Erfinder, Ford-Ansiedler, Uni-Wiedereröffner, später dann Kriegsgefangenen-Heimholer, erster Westintegrationsbeauftragter. Die lange Liste seiner Erfolge dokumentiert das Besucherzentrum im idyllischen Bad Honnefer Stadtteil.

Die dunklen Jahre fehlen nicht. Tod der ersten Frau Emma im Weltkriegsjahr 1916, Ausweisung und Verhaftung in der Nazizeit. Viermal Deutschland erlebte der Mann mit den markanten Wangenknochen zwischen 1876 und 1967 und suchte sich wahrscheinlich genau deshalb das sonnig-stille Refugium über dem Rhein als Kraftort aus.

Die Geschichtsvereinsmitglieder flanierten zwischen 1.500 Rosenstöcken und der Bocciabahn mit Flutlicht, blieben stehen an der Gartenstatue, die Adenauer und Charles de Gaulle in vertrauter Zweisamkeit zeigt und der Freundschaft zwischen Frankreich und Deutschland ein Denkmal setzt. De Gaulle war der einzige Staatsmann, den Adenauer einließ in sein Haus, in dem der heilige Bonifatius den Flur bewacht, in dem das Kreuz mit Reliquien des heiligen Konrad das Musikzimmer beherrscht. Letzteres ein Geschenk des 1963 gewählten Papstes Paul VI. an den gläubigen Katholiken.

Adenauer besaß keinen Fernseher, aber eine für damalige Verhältnisse topmoderne Stereoanlage. Er bevorzugte Klassik. Dem Wunsch, die Familie möge sich nach seinem Tode regelmäßig im Haus versammeln, kommt die Enkel- und Urenkelgeneration nach. Immer am 26. Dezember ist großes Adenauer-Treffen in Rhöndorf. Man beschenkt sich, singt Weihnachtslieder und gedenkt dem großen Ahnen. Foto: Wohnzimmer mit Blick auf den Rhein.

 
 
Wo die Memoiren entstanden

Pavillon mit neun Ecken

Siegburg. Den neuneckigen Pavillon mit Schreibtisch und beindruckender Bücherwand plante Adenauer selbst. Hier verfasste er seine Memoiren, wurde dabei immer wieder aus dem Takt gebracht: Die Aussicht auf Rhein und Drachenfels war einfach zu verlockend. Morgen mehr zur Exkursion des Siegburger Geschichtsvereins, der nach dem Besuch bei Adenauer auch bei Willy Brandt in Unkel vorbeischaute.

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Kater sucht Menschen mit Geduld

Erobern Sie Findulins Vertrauen!

Siegburg. Der 13-jährige Kater Findulin kam ins auch für Siegburg zuständige Troisdorfer Tierheim, Siebengebirgsallee 105, weil seine Besitzerin ins Pflegeheim musste. Er hat lange bei ihr gelebt und ist daher sehr ruhig. Fremden Menschen geht er aus dem Weg und zieht sich zurück. Mit Leckerbissen gelingt es Schritt für Schritt, sein Vertrauen zu gewinnen, aber es braucht Zeit und Geduld. Wenn Sie diese Geduld aufbringen möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit dem Tierheim auf. Dorthin über den Link.

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Schulung für Tagespflegepersonal

Bindung kommt vor Bildung

Siegburg. Wie wichtig sind gute Bindungen für die Entwicklung von Kindern unter drei Jahren? Und welche Rolle spielen sie für die Bildung? Zu diesem Thema lädt das Familienbildungswerk des Deutschen Roten Kreuzes Tagespflegepersonen und andere Fachkräfte am Freitag, 12. April, von 9.30 bis 16.30 Uhr zu einer Fortbildung ein. Neben theoretischen Hintergrundinformationen sollen die Teilnehmer praktische Umsetzungsmöglichkeiten kennenlernen. Die Fortbildung findet im DRK-Familienbildungswerk, Zeughausstr. 3 in Siegburg statt. Anmeldung und weitere Informationen über den Link.

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Stadtnachrichten auf Facebook

Videos und Infos

Siegburg. Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Siegburg.de liked, der ist quasi mittendrin. Dorthin über den Link.

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Heute in Siegburg

Sonntag 24. März

10 bis 18 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46: Museumsschaufenster und Galerie im Foyer: "Natur - Kunst - Raum" Schülerarbeiten des Gymnasiums Alleestraße (bis 5. Mai)

10 Uhr, ev. Friedenskirche Kaldauen, Friedensstraße 13: Diakoniegottesdienst "Wenn Eltern erkranken..."

11 bis 18 Uhr, Innenstadt: Flohmarkt

11.30 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46: Ausstellungseröffnung - Gaby Kutz "ARS POLITICA" (Ausstellung bis 5. Mai), Eintritt frei

12 Uhr, Sion im Carré, Neue Poststraße 15: 3. Siegburger Suppensause für den guten Zweck

12 Uhr, Kirche Michaelsberg: Schubertbund gestaltet Hochamt musikalisch

14 bis 17 Uhr, Nordfriedhof, Alte Lohmarer Straße: Cafe T.O.D. hat geöffnet

14 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46: Podiumsdiskussion - Wut und Mut. Rigide Bestandsaufnahme, Zur Ausstellung Gaby Kutz "ARS POLITICA", Eintritt 5 Euro

15.30 Uhr, Walter-Mundorf-Stadion, Am Stadion 1: Duell der Tabellennachbarn Siegburger SV gegen VFL Vichttal

17 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46: Engelbert Humperdinck: Hänsel und Gretel, Boreas Holzbläserquintett, Eintritt 7 Euro

17 Uhr, Musikwerkstatt, Zeughausstr. 5: Werke aus dem Manuskriptarchiv des Deutschen Tonkünstlerverbandes

 
 

Der Tag heute:

Sonntag, 24. März, der 83. Tag in 2019

Wetter:"Scheint auf Sankt Gabriel die Sonn, hat der Bauer viel Freud und Wonn."

 

Sonnenuntergang: Uhr
Sonnenaufgang morgen: Uhr
Mondaufgang morgen: Uhr
Monduntergang morgen: Uhr


Heilige und Namenstage: Gabriel (nach der Bibel der 2. Erzengel, der Namenstag wurde mit der katholischen Liturgiereform 1969 auf den 29. September verlegt); Katharina (von Schweden, Äbtissin, starb 24. März 1381), auch: Karin, Karen, Ina, Katja, Tina.

Geburtstag: Dario Fo (1926-2016), italienischer Dramatiker ("Der Papst und die Hexe"), Literaturnobelpreis 1997; Martin Walser (1927), Schriftsteller ("Tod eines Kritikers"); Steve McQueen (1930-1980), amerikanischer Schauspieler ("Getaway", "Le Mans"), erfolgreicher Amateur-Rennfahrer; Marika Kilius (1943), Eiskunstläuferin, Europameisterin 1959-64 und Weltmeisterin 1963/64 zusammen mit Hans-Jürgen Bäumler; Tommy Hilfiger (1951), amerikanischer Modedesigner; Mathias Richling (1953), Kabarettist; Nena (1960), Sängerin ("99 Luftballons"); Roland Koch (1958), ehemaliger CDU-Ministerpräsident von Hessen; Kelly LeBrock (1960), amerikanische Schauspielerin ("Die Frau in Rot"); Nina Hoger (1961), Schauspielerin ("Die Pfefferkörner", "Tatort"), Tochter von Hannelore Hoger ("Bella Block"); Bibiana Steinhaus (1979), erste Schiedsrichterin im deutschen Profußball; Philipp Petzschner (1984), Tennisprofi mit Wimbledon- und US-Open-Siegen im Doppel, bekennender Fan des 1. FC Köln ("Der FC ist Kult, und die Fans sind noch kultiger"); Benedikt Doll (1990), Biathlet, bei Olympia in Pyeongchang 2018 jeweils Silber in Verfolgung und Staffel, WM-Gold 2017 in Hochfilzen (Sprint) sowie Silber 2016 in Oslo (Staffel) und zweimal 2019 in Östersund (Staffel, Mixed Staffel); Vanessa Hinz (1992), Biathletin, Staffel-Gold 2015 bei der WM im finnischen Kontiolahti; zweimal Gold (Staffel, Mixed-Staffel) im Februar 2017 bei der WM in Hochfilzen, zuletzt bei der WM in Östersund Silber in der Mixed-Staffel.

Todestag: 1603: Elizabeth I. , die Königin von England stirbt 69-jährig in Richmond; 1882: Henry Wadsworth Longfellow, der amerikanische Schriftsteller ("The Wreck oft he Hesperus") stirbt 75-jährig in Cambridge - noch kein Grund, ihn hier in dieser Rubrik aufzuführen, wenn, ja wenn nicht die Komiker Stan Laurel und Oliver Hardy ihn in einem ihrer "Running Gags" verewigt hätten, Muster: Stan und Ollie sprechen zufällig im selben Moment den gleichen Gedanken aus, Ollie: "Shakespeare", Stan: "Longfellow", dann Gebärden a la "Give me five", auch schon mal Ollie: "Wer kommt durch den Kamin?", Stan: "Der Nikolaus!"; was uns das alles sagt? Klar: Great Minds think alike!; 1905: Jules Verne, der französische Schriftsteller und Zukunftsvisionär ("Von der Erde zum Mond", "20.000 Meilen unterm Meer", "Reise um die Erde in 80 Tagen") stirbt 77-jährig in Amiens; 1976: Ernest Shephard, der britische Illustrator ("Pu, der Bär"; "Der Wind in den Weiden") stirbt 96-jährig in Midhurst/West Sussex; 1980: Oscar Arnulfo Romero, der katholische Erzbischof von El Salvador wird 62-jährig während einer Predigt in der Krankenhauskapelle der Divina Providencia von einem Scharfschützen ermordet; 1997: Harold Melvin, der Sänger von "Harold Melvin and the Blue Notes" ("If You Don't Know me By Now") stirbt 57-jährig in Philadelphia; 2008: Richard Widmark, der amerikanische Filmschauspieler ("Alamo", "Zwei ritten zusammen", "Das Urteil von Nürnberg", "Das war der Wilde Westen") stirbt 93-jährig in Roxbory; 2010: Robert Culp, der amerikanische Schauspieler ("Tennisschläger und Kanonen", "Die Akte", in gleich drei "Columbo"-Folgen der Mörder) stirbt 79-jährig in Los Angeles; 2016: Roger Cicero, der Musiker und Sänger ("Männersachen", "Frauen regiern die Welt") stirbt 45-jährig in Hamburg, er war der Sohn des 1997 verstorbenen Jazzpianisten Eugen Cicero, beide erlagen einem Schlaganfall; 2016: Johann Cruyff, der niederländische Fußballspieler (Ajax, Barca) und Barca-Trainer (1988 bis 1996) stirbt 69jährig in Barcelona; 1974 wurde der Kettenraucher Vizeweltmeister und EM-Dritter 1976; 2018: Lys Assia, die Schweizer Sängerin ("O mein Papa"), 1956 mit "Refrain" die erste Siegerin des seinerzeitigen "Grand Prix Eurovision de la Chanson", heute "Eurovision Song Contest", stirbt 94jährig in Zollikon/Zollikerberg oberhalb Zürich.

 

Historisches Kalenderblatt:

Vor 100 Jahren - März 1919
Über eine neue Erweiterung Groß-Kölns durch die Eingemeindung der Bürgermeisterei Heumar, deren Verwaltungssitz Porz ist, schweben zurzeit Verhandlungen.

Vor 60 Jahren - März 1959
Verworrene Situation in Tibet, doch klar ist: Indien wird sich nicht in die Auseinandersetzungen um den Sturz des Dalai Lama durch die Chinesen einmischen. Dies verdeutlicht Ministerpräsident Nehru vor dem Unterhaus in Neu Delhi. Der Premier lehnte die Forderung zahlreicher Abgeordneter nach einer Tibet-Debatte ab. Es handele sich um die innere Angelegenheit eines fremden Staates. Nehrus Erklärung zeige die Hilflosigkeit, mit der Indien dem Tibet-Problem gegenüberstehe, berichtet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf diplomatische Kreise. Tibetaner berichten unterdessen, die Unruhen hätten auf das ganze Land übergegriffen, zahlreiche Klöster bei Lhasa ständen in Flammen.

Vor 50 Jahren - März 1969
In der Präsidentensuite des Amsterdamer Hilton-Hotels laden Beatle John Lennon und seine frisch vermählte Ehefrau Yoko Ono zur Pressekonferenz. Im Bett. In dem bleiben sie dann sieben Tage liegen. Als ungewöhnlicher Protest für den Frieden in der Welt. Lennon: "Wir zeigen, was man alles machen kann, um zu protestieren. Man kann sich die Haare für den Frieden wachsen lassen oder auf eine Woche Urlaub für den Frieden verzichten. Auf jeden Fall lässt sich Frieden nur mit friedlichen Mitteln erreichen. Das Establishment mit seinen eigenen Waffen zu bekämpfen wäre ein Fehler. Das Spiel gewinnen sie immer, seit Tausenden von Jahren. Sie kennen sich im Umgang mit der Gewalt zu gut aus. Wenn sie dich ausmachen, bringen sie dich um. Aber mit Humor, mit friedlichem Humor können sie nicht umgehen. Das ist unsere Botschaft."

Vor 30 Jahren - März 1989
Im Prince William Sound vor der Südküste Alaskas läuft der Öltanker "Exxon Valdez" auf Grund. Über 40.000 Tonnen Rohöl laufen aus und schädigen ein sensibles Ökosystem nachhaltig. 350 000 Seevögel und 10 000 Seeotter sterben. Die Fischerei muss eingestellt werden, Tausende werden arbeitslos. Eine der schwersten Ölunfälle der Geschichte. Auslöser der Umweltkatastrophe am südlichen Ende der Trans-Alaska-Pipeline ist ein Fehler eines Besatzungsmitglieds, das für seinen betrunkenen Kapitän am Ruder steht. Konsequenz des Desasters: Ab 1992 dürfen nur mehr doppelwandige Tanker gebaut werden. Fahren dürfen die alten aber noch bis 2026. Noch heute sind Teile des Sounds verpestet. Strafe für den Kapitän: 5000 Dollar. Exxon zahlt 2 Milliarden an Entseuchungskosten.

Vor 20 Jahren - März 1999
Feuer bricht im Kühlraum eines belgischen Lkw während der Fahrt durch den Mont-Blanc-Tunnel aus. Die Flammen lösen eine Katastrophe aus, bei der 39 Menschen sterben.

 
 

Siegburger Kalenderblatt:

Vor 110 Jahren - 24. März 1909
Martialischer Aufruf des "Siegburger Kreisblatt" an die "Eltern und Lehrherren!": "Wieder naht die Zeit, wo unsere im besten Entwicklungsalter stehende Jugend die Schule verlässt, um die Lehrjahre für den Lebenslauf zu beginnen. Ihr Eltern, sorgt dafür, daß eure Kinder sich nach dem Eintritt in die Berufsarbeit Kraft und Gesundheit durch geregelte Leibesübungen erhalten. Die Pflege vaterländischer Gesinnung in den Turnvereinen wird dazu beitragen, sie zu tüchtigen Soldaten und Bürgern zu erziehen. Ihr Lehrherren, gönnt euern jungen Arbeitern für die körperliche Entwicklung zwei Stunden wöchentlich. Die heutige Jugend wächst anders auf, als wir aufgewachsen sind! Genusssucht in allen möglichen Klubs und Verlockungen drohen überall, die heutige Zeit braucht Männer mehr als je, Männer für den wirtschaftlichen Kampf. Die Herren Lehrer bitten wir um entsprechende Unterstützung."

 
 
Vor 110 Jahren - 24. März 1909

Im Zuge der Rückkehr der Benediktiner in die Abtei auf dem Michaelsberg und der Auflösung des zwischenzeitlich dort untergebrachten Gefängnisses erwirbt die Stadt Siegburg die an der Bergstraße stehenden Häuser. Dort befanden sich bislang die Dienstwohnungen der Aufseher der "Königlichen Strafanstalt". Zunächst vermietet die Stadt die Wohnungen. Es sei unsozial, dass nur kinderlose oder mit wenigen Kindern gesegnete Familien berücksichtigt worden seien, kritisiert der Stadtverordnete Franke im Rat. Die kleinen Wohnungen seien nicht geräumig für große Familien, klärt Bürgermeister Carl Plum auf. In späteren Jahren wird die Stadt die Häuser an interessierte Bürger veräußern. Unser Foto stammt aus den 1920-er Jahren.

Vor 95 Jahren - 24. März 1924
"In letzter Zeit ist es wiederholt vorgekommen, daß abends zwischen 8 und 9 Uhr während der Andacht in der Hauskapelle des städtischen Waisenhauses von der Jakobstraße aus Steine in die Kapelle hineingeworfen werden. Nach der Länge und Wucht des Wurfes kommen Kinde hierfür nicht infrage. Vielmehr dürfte dies von halbwüchsigen Burschen gemacht werden, die in letzter Zeit in den Straßen der Stadt allen erdenklichen Unfug treiben. Die Bürgerschaft wird gebeten, zur Ermittlung der Täter dadurch beizutragen, daß sie bei derartigen Anlässen die Polizeibehörde benachrichtigt, von welcher Namensverschwiegenheit zugesichert wird."

 
 

Vor 50 Jahren - 24. März 1969
Der Bau des Stadions an der Bernhardstraße rückt näher. Die Verhandlungen über die Grundstücke unterhalb der Autobahnraststätte sind nahezu abgeschlossen, betont Stadtdirektor Dr. Norbert Jakobs. Das Projekt ist auf 3,5 Millionen DM veranschlagt. Die positiven Signale nehmen den Zeitdruck vom Plan des Baus eines Kaldauer Sportplatzes. Ihn sollten auch Schüler vom Stallberg benutzen, die jetzt mit dem Bau einer neuen Trasse von der Jägerstraße zum Autobahnrasthaus einen näheren Weg zum Stadion hätten. Planungen, den Kaldauer Sportplatz an der Kaldauer Straße könnten daran scheitern, dass das Areal unterhalb des Lendersberges bebaut werden soll. Foto: Modell des Stadions von 1972.

 
 
Vor 5 Jahren - 24. März 2014

Michael Fröhlich

Eine Lichtung bei Blagowschtschina ist zur Zeit der Nazi-Tyrannei Ort grausamster Verfolgung an Juden. Kein zufälliger Schreckensort - die Geschichte dieser Vernichtungsstätte ist eng verknüpft mit dem nahe gelegenen Lager Malyj Trostenez bei Minsk. Das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk sammelt in diesen Tagen mit Unterstützung durch Bundespräsident Joachim Gauck Spenden für das Projekt einer Gedenkstätte. siegburgaktuell erinnert an den Ort des Schreckens, an dem auch 35 jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Siegburg den Tod fanden:

Der Mensch ist des Menschen Wolf, schrieb Staatstheoretiker Thomas Hobbes am Anfang des 17. Jahrhunderts. Er lag falsch. Wölfe können nicht das anrichten, was Michael Fröhlich widerfuhr. Was denkt der 54-Jährige, als er in den Wald von Blagowschtschina getrieben wird, in den Augenblicken vor seinem Tod? Denkt er an seine Tochter Ilse, an seine Frau Hulda, vielleicht auch an den Michaelsberg? Um ihn herum rattern die Maschinengewehre, Menschen sterben im Sekundentakt. Ein Schreien, ein Jammern, ein Flehen. Vergebens. Die Mörder kennen kein Erbarmen. Aus den Lautsprechern dudelt es schnulzig "Alles geht vorüber, alles geht vorbei. Nach jedem Dezember folgt wieder ein Mai!"

Michael Fröhlich steht im größten NS-Vernichtungslager auf dem Gebiet der Sowjetunion, in einem Wald 15 Kilometer vom weißrussischen Minsk entfernt. Mit ihm sterben 34 Siegburger an diesem 24. Juli 1942. Insgesamt sind es während der Nazityrannei 50.000 bis 200.000 Menschen, der Großteil Juden und sowjetische Kriegsgefangene.

Michael Fröhlich kommt am 26. Februar 1888 als Sohn jüdischer Eltern zur Welt. Er lebt in seiner Jugend in Österreich und Deutschland, erkämpft sich im Ersten Weltkrieg in der Armee der Habsburgermonarchie das Kaiser-Karl-Verdienstkreuz. Noch in den Kriegswirren, man schreibt das Jahr 1916, heiratet er Hulda Isaak aus Siegburg. Der Frieden bringt ihm großes Glück, drei Tage später großes Unglück. Am 11. Februar 1919 kommt Tochter Ilse in Bonn zur Welt. Nur 72 Stunden nach der Entbindung stirbt seine Ehefrau.

Kaufmann Michael Fröhlich führt in der Siegburger Kaiserstraße 20 ein Hutgeschäft. Nach dem Machtantritt der Nazis wird das Leben Jahr für Jahr schwieriger. Die Behörden wollen seine deutsche Einbürgerung von 1920 rückgängig machen. Dies misslingt, man findet einfach keinen passenden Paragraphen, kann ihm auch keinerlei kommunistische Umtriebe nachweisen. Dennoch wirft die Zeit dunkle Schatten auf Vater und Tochter. Ilse Fröhlich verliebt sich in Rudolf Marx, einen jungen Mann aus Bonn, von den Nazis als "Arier" kategorisiert. Das Paar sieht ob der Repressalien keinen anderen Ausweg als den Tod. Man findet Ilse und Rudolf am 13. Juni 1939 in Ahlbeck am Ostseestrand. Der Abschiedsbrief ist überliefert. Wir berichteten mehrfach über die dramatischen Zeilen. Sie sind über nachstehen Link erreichbar. Ilse Fröhlich wird auf dem Jüdischen Friedhof an der Heinrichstraße begraben. Die Grabinschrift drückt den Schmerz des Vaters aus: "Hier ruht mein innigst geliebtes, einziges Kind".

1941 wird Michael Fröhlich gemeinsam mit anderen Siegburger Juden ins Judenhaus in der Brandstraße zwangsumgesiedelt und am 19. Juli 1942 in die Deutzer Messehallen verlegt, von wo am 20. Juli der Zug nach Minsk abfährt. Anfangs rollen die 1.174 Deportierten in Personenwaggons voran. In Polen müssen sie umsteigen, werden in Güterwaggons zusammengepfercht. Einen ganzen Tag steht der Zug in der prallen Sommersonne, so hat es Jan Tiemann in seinem Buch "Unbekannt verzogen" recherchiert. In Minsk angekommen, werden die erschöpften Kinder, Frauen und Männer am Morgen des 24. Juli erneut "umgeladen", man gaukelt ihnen eine Arbeitsstätte in der Nähe vor. Diesen Arbeitsplatz gibt es nicht. Im Wald von Blagowschtschina, auf einer von Fichten und Kiefern umstandenen Lichtung, müssen sich die Verängstigten entkleiden. Vor langen Gruben werden sie erschossen und sinken hinab ins Massengrab. Die Exekutionen dauern den ganzen Tag an.

Dies sind die Siegburger Juden, die in Blagowschtschina getötet wurden: Elisabeth Berger, Karoline Cahn, Ilse Cohn, Salomo Samuel Cohn, Selma Cohn, Albert Falkenstein, Ilse Falkenstein, Jakob Falkenstein, Rosa Falkenstein, Selma Falkenstein, Eduard Feith, Michael Fröhlich, Louis Gramm, Cäcilie Heli, Max Heli, Oscar Walter Ruben Hoffmann, Jakob Josef Jakobs, Elsa Koppel, Hugo Koppel, Paula Koppel, Arthur Levy, Erna Levy, Leo Levy, Sophie Levy, Anna Lion, Hans Julius Lion, Paul Nachmann, Paula Nachmann, Otto Neumann, Jakob Benedikt Pick, Thekla Pick, Meta Rothenberg, Ruth Lina Rothenberg, Johanna Rubinstein und Paul Rubinstein.

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Öffnungszeiten:



Rathaus, Bürgerservice, Amt für Jugend, Schule und Sport, Stadtmuseum, Tourist-Information, Musikschule, Stadtbibliothek, Volkshochschule Rhein-Sieg, Verbraucherzentrale


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Notdienste/Wichtige Rufnummern:



Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116-117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)


Apotheken-Notdienst:
(jeweils von 9 Uhr bis 9 Uhr des Folgetages)


Heute:
Holzlarer Apotheke, Hauptstraße 56 , Bonn, Tel.: 0228/48 15 45
St. Georgs Apotheke, Oberdorfstr. 42 , St. Augustin, Tel.: 02241/5 02 80

Montag:
Siegtal-Apotheke, Hauptstraße 110 , Siegburg, Tel.: 02241/38 38 97
 

Kinoprogramm Sonntag, 24. März:


Capitol, 53721 Siegburg, Augustastraße 20, Tel.: 02241/62288
Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt: 20:00 Uhr
Captain Marvel: 14:00 Uhr, 17:00 Uhr, 20:00 Uhr
Green Book: 17:00 Uhr, 20:00 Uhr
Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks: 14:30 Uhr, 17:30 Uhr
Ostwind 4 - Aris Ankunft: 14:15 Uhr

Cineplex, 53721 Siegburg, Europaplatz 1, Tel.: 02241/95808-0
Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt: 11:30 Uhr, 14:45 Uhr
Ralph reichts 2: Chaos im Netz: 11:30 Uhr
Head Full of Honey: 17:00 Uhr, 20:00 Uhr
Captain Marvel: 11:30 Uhr 3D, 14:45 Uhr 3D, 17:00 Uhr 3D, 20:00 Uhr 3D
Wir: 17:30 Uhr, 20:15 Uhr
Escape Room: 20:30 Uhr
Green Book: 20:00 Uhr
Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks: 11:00 Uhr, 14:45 Uhr, 17:45 Uhr
Rate Your Date: 20:30 Uhr
Die Goldfische: 14:45 Uhr, 17:30 Uhr, 20:15 Uhr
Rocca verändert die Welt: 12:15 Uhr, 15:00 Uhr
Trautmann: 17:30 Uhr
Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten: 13:00 Uhr
The Lego Movie 2: 12:15 Uhr
Der Club der roten Bänder - Wie alles begann: 11:30 Uhr
Ostwind 4 - Aris Ankunft: 15:00 Uhr

 

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Redaktion
Ralf Reudenbach (Verantwortlich nach § 6 MDStV)
Jan Gerull (Pressesprecher)
Mitarbeit
Hanna Hofmann, Björn Langer