Vornamen Jakob und Georg

Siegburg. Fortsetzung der Reihe zu Siegburger Straßennamen und den dahintersteckenden Geschichten und Persönlichkeiten. Heute schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe. Leser Jan Hoffstadt schreibt: "Meine Oma und Opa, mein Eltern und auch ich selber haben lange Zeit auf der Jakobstraße in Siegburg-Wolsdorf gewohnt. Es wäre toll wenn Sie klären könnten, auf wen oder was der Name Jakobsstraße zurückgeht."

Eine relativ leichte Übung. Jakob Spilles (1840-1899) amtierte von 1873 bis zu seinem Tode als Siegburger Bürgermeister. In seine Amtszeit fällt ein starkes Wachstum der Stadt, er bleibt daher durch seine umfangreichen Straßenbauten in Erinnerung (Spitzname: "Pflaster-Köbes") und ruht auf dem Alten Friedhof an der Johannesstraße. In den städtischen Akten findet sich Folgendes: "Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 05.03.1902: ...die Verlängerung bis zur Schütthuth'schen Wirtschaft wegen des an ihr gelegenen Waisenhauses, das sein Entstehen wohl ausschließlich dem Bemühen des Herrn Bürgermeister Jakob Spilles verdankt, um letzteren zu ehren; Jakobstraße."

Interessantes Detail: In der topographischen Karte zu Siegburg und Wolsdorf aus dem Jahr 1824 ist die Wegeführung von der Zeithstraße bis an die heutige Ecke Wolsdorfer Straße/Riembergstraße und darüber hinaus als "Viehtrift" aufgeführt, sodass der Beschluss eine Umbenennung darstellte.

Die frühere Methode, eine lokale Größe mit dem Vornamen - Jakob Spilles, Jakobstraße - zu verewigen, ist eine Siegburger Eigenart, die auch bei der Georgstraße eine Rolle spielt. Nach ihr fragt Hartmut De Corné. 1894 setzte der Stadtrat damit Georg Keller (1819-1891), dem Mitinhaber der Kattunfabrik Rolffs & Cie, ein Denkmal - nicht nur aus industrieller, auch aus sozialer Hinsicht ein Mann der Tat. Aus den mannigfachen Wohltätigkeitsinitiativen des 19. Jahrhunderts sei die Kellersche Stiftung der "Kinderbewahrschule" hervorgehoben.

Zum 100. Geburtag des evangelischen Kindergartens in der Georgstraße 8 schrieb Hans Alfred Keller 1988: "Mein Vater hat es mir erzählt: Die Stiftung der Kinderbewahrschule entsprang bei Georg und Bertha Keller einem Gefühl der Dankbarkeit ihrem Schöpfer gegenüber, der es gut mit ihnen gemeint hatte. Meine Urgroßeltern hatten an der glücklichen Entwicklung des Familienunternehmens im Siegfeld teilgehabt, und sie freuten sich daher, an ihrem Lebensabend caritative Werke fördern zu können. Sie waren als junges Ehepaar im Jahre 1847 von Köln nach Siegburg gezogen und wurden Mitglieder der evangelischen Gemeinde, die ihre Gottesdienste damals in der säkularisierten Abteikirche auf dem Michaelsberg abhielt. Bald nach der Fertigstellung der im neugotischen Stil erbauten evangelischen Kirche im Jahre 1879 ließen sie von Maurermeister Heister im nahen Gelände des Herrengartens auf einer von Herrn Karl August Baldauf gestifteten Parzelle den Kindergarten errichten und übereigneten ihn in einer notariellen Urkunde ihrer Gemeinde." Fotos: Links Jakob Spilles, rechts Georg Keller.

Siegburger Fairständnis von Kaffee

Siegburg. Die Rezeptur klingt gewagt: Bohnen aus dem mexikanischen Chiapas treffen in der "HAUSMarke" des "Cofi Loco", das ist das noch recht neue Café mit eigener Rösterei in der Wilhelmstraße 56, auf solche von der indonesischen Insel Sumatra. Wer die Kreation einmal probiert hat, ist begeistert.

Die Bohnen wachsen in Mischkultur zwischen Mangos, Papayas und Bananen. Die anbauenden Farmer und Kooperativen werden fair bezahlt, erhalten Preise über Weltmarktniveau. Die Ernte wird schließlich, anders als beim industriell hergestellten Kaffee, langsam geröstet. Das Ergebnis schmeckt weder bitter noch sauer, sondern aromatisch. Der volle Geschmack entwickle sich, so Cofi-Loco-Inhaber Uwe Prommer, "wenn man dem Kaffee nach dem Aufbrühen Zeit gibt, ihn etwas auskühlen lässt".

"Etwas verrückt soll der Kaffee durchaus sein", erzählt Prommer, der jahrelang den Kultclub "Poco Loco" in der Marktpassage betrieb. "Die Mischung ist eine Reminiszenz an meine Vergangenheit. Bevor ich das Poco Loco eröffnete, bereiste ich Mexiko und Indonesien. Genauso verrückt wie diese Länder sollte mein Lokal werden."

Wer sich nun ein wenig in der Siegburger Musikgeschichte auskennt, wird eine zweite Reminiszenz entdecken: HAUSMarke war die Kneipenband aus Angestellten, die später in etwas verkleinerter Form als Trademark auch international Erfolge feiern konnte - und am Samstag, 16. März, in der Rhein-Sieg-Halle zu ihrem dritten 25. Geburtstag zusammenkommt. Wenige Restkarten an der Abendkasse.

Doch zurück zum Kaffee: Diesen kann man nicht nur im Cofi Loco genießen, sondern auch in den eigenen vier Wänden. Die Mischung ist in der Rösterei und ab sofort in der Tourist Information im Bahnhof sowie im Stadtmuseum am Markt erhältlich. Foto: Uwe Prommer (rechts) übergibt den "HAUSMarke"-Kaffee an Dilan Cakmak von der Tourist Information.

Schülerkunst im Stadtmuseum

Siegburg. "Es ist jedes Mal toll zu sehen, was ihr für Kunstwerke schafft", begrüßt Herbert Spicker, stellvertretender Leiter des Stadtmuseums, Alleestraßen-Gymnasiasten zur Eröffnung der Ausstellung "Natur - Kunst - Raum: Alle(e)s Kunst". Die Schau zeigt einen breiten Querschnitt der in der Schule vorhandenen Kreativität, angeleitet durch die Kunstlehrerinnen Anke Braun, Sandra Dahlmann, Meike Jansen, Daniela Schubert und Anita Uyar. Da gibt es "gefilzte Kunst", pointilistische Siegburgbilder und mit Wasserfarbe gemalte Drachen von Sechstklässlern, gedruckte Insekten der Jahrgangsstufe 7, unter dem Thema "Gemüse trifft auf Küchenutensil" stehende Buntstiftzeichnungen der EF und surreale Landschaftscollagen der Q2.

Es klingt unglaublich: "Die surrealen Landschaften haben wir in zwei Doppelstunden erschaffen", erzählen Selina Mosig, Elise Nerlich und Carlotta Busse. "Wir mussten sieben zufällig ausgewählte Objekte in die Landschaften einbauen." Das haben sie so gut gemacht, dass sie manchmal selbst nicht mehr alle Veränderungen des ursprünglichen Bildes erkennen.

"Von uns ist hier noch nichts ausgestellt", müssen die Fünftklässlerinnen Johanna Wiltfang und Juliane Scholz, die sich neugierig die Exponate ihrer Mitschüler anschauen, zugeben. Aber Dank AG-Teilnahme wissen sie schon ganz genau, wieviel Arbeit in den Filzbildern steckt: "Die Filzstreifen werden mit Nadeln in die Fleeceunterlage gestochen, dann das Filz abgezogen. Je mehr Nadeln man benutzt, umso mehr Filz bleibt drinnen."

Doch gehört Kunst von Schülern überhaupt ins Museum? Die Frage stellen sich mindestens zwei Fünftklässler, die dort eher "alte und wertvolle Sachen" vermuten. Dr. Susanne Haase-Mühlbauer (Foto), stellvertretende Bürgermeisterin, weiß aber zu beruhigen: "Auch zeitgenössische Kunst gehört in ein Museum. Dazu zählt auch die Kunst von denen, die mal werden. Und dazu zählt ihr!"

Die Ausstellung ist noch bis Sonntag, 5. Mai, in Galerie und Schaufenster des Stadtmuseum zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Dicke Luft füllt das Stadtmuseum mit Musik

Siegburg. Sie mögen Musik nicht nur, wenn sie laut ist. Aber meistens ist sie das. So auch am Samstag, als die Kölner Bläserband "Dicke Luft" im Stadtmuseum aufspielte. Schon mit ihrer leicht schrägen Version von "Brüder, zur Sonne, zur Freiheit" erntete die Combo tosenden Applaus im voll besetzten Haus. Und auch in der Folge genoss das Publikum den schwungvollen Parforceritt durch die unterschiedlichsten Musikgenres, den die nach eigener Aussage "stabile Chaosgruppe" ihm bot.

Nach dem Konzert in den Workshop

Siegburg. Dank der großzügigen Unterstützung des Japanischen Kulturinstituts Köln tritt die japanische Musikgruppe Wagaku*Miyabi am Montag, 18. März, zweimal im Anno-Gymnasium auf. Im Anschluss an die Konzerte um 10 und um 11.45 Uhr laden die Musiker zu einem kurzen Workshop ein, in dem die Schüler des Anno-Gymnasiums, die Mitglieder der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Siegburg und interessierte Gäste die Instrumente näher kennenlernen können.

Wagaku*Miyabi kombiniert Westliches wie Sopran, Querflöte und Klavier mit Östlichem wie Bambusflöte, Koto (japanische Wölbbrett-Zither) und Taiko (japanische Trommeln), verbindet moderne mit traditioneller Musik.

Pralinen vor der Pause

Siegburg. Nach der erfolgreichen Premiere gibt es am Samstag, 16. März, auf der Studiobühne in der Humperdinckstraße 27 wieder "Pralinen mit Paul". Journalist und Siegburgurgestein Paul Kieras begegnet drei Gästen, die er noch nicht kennt, und versucht, ihnen in ungewöhnlichen Situationen Interessantes zu entlocken. Danach schließt die Studiobühne umbaubedingt bis Ende April.

Präsentation auf den Punkt

Siegburg. In Kooperation mit der Wirtschaftsförderung Siegburg lädt die Wirtschaftsförderung Bonn am Mittwoch, 20. März, um 19.30 Uhr zu einem Erfahrungstreffen der Gründerinnen und Unternehmerinnen in die Gaststätte "Die Glocke", Kölnstraße 170, Sankt Augustin-Hangelar, ein. Das Thema ist "Speed-Training - Ihre Unternehmensvorstellung auf den Punkt gebracht". Um Anmeldung bei Gertrud Hennen wird gebeten. Diese ist telefonisch unter 0228/775149 oder per E-Mail an gertrud.hennen@bonn.de erreichbar.

Let's talk about Schuld

Siegburg. Im Café T.O.D. auf dem Nordfriedhof wird heute Abend in der Reihe "Let's talk about..." über Schuld gesprochen. Beginn ist um 18.30 Uhr, Anmeldung per Telefon unter 02241/384631 oder per E-Mail an roswitha.kuehn@web.de. Auch spontane Besucher sind willkommen.

Mit Paulus glauben

Siegburg. Zur 6. Ökumenischen Bibelwoche unter dem Motto "Mit Paulus glauben" lädt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen von Montag, 18., bis Freitag, 22. März, ein.

An vier Abenden besteht jeweils von 19.30 bis 21 Uhr die Möglichkeit zu Gesprächen und ökumenischem Austausch: Am Montag, 18. März, im Katholischen Pfarrheim Kaldauen, Marienstraße 15, mit Pastoralreferentin Carmen Kremser ("Wenn es eng wird ?", Philipper 1,1-26); am Dienstag, 19. März, in der Evangelischen Friedenskirche, Friedensstraße 13, mit Pfarrer Martin Kutzschbach ("Mensch werden!", Philipper 1,27-2,11); am Mittwoch, 20. März, in der Christusgemeinde, Frankfurter Straße 20, mit Pastorin Christina Döhring ("Verlieren oder gewinnen?", Philipper 3,1-16); am Donnerstag, 21. März, im Evangelischen Gemeindezentrum an der Annostraße 14 mit Pfarrerin Ruth Wirths ("Vergesst die Freude nicht!", Philipper 4,4-9). Das Taizégebet am Freitag, 22. März, beginnt bereits um 19 Uhr in der Evangelischen Auferstehungskirche, Annostraße 14, und bietet einen meditativen Abschluss der Woche.

Der Arbeitskreis Christlicher Kirchen besteht aus der katholischen Pfarrgemeinde St. Servatius, den beiden evangelischen Kirchengemeinden Siegburg und Siegburg-Kaldauen sowie der Evangelisch-freikirchlichen Christusgemeinde.

Alles für das Kind

Siegburg. Der Elternbeirat des Kindergarten Murkel Haus II veranstaltet am Samstag, 30. März, von 10 bis 15 Uhr einen Kindersachenflohmarkt in den eigenen Räumlichkeiten, Knütgenstraße 14. Wer auf der Suche nach Kleidung, Spielsachen, Büchern oder Fahrzeugen ist, ist herzlich zum Stöbern eingeladen. Zur Stärkung werden Waffeln und Getränke angeboten.

Grünes Blut in den Adern

Siegburg. "The O'Reillys and the Paddyhats" haben vielleicht einen komplizierten Namen, aber ihre Mission ist klar: Sie wollen ihre Zuhörer mit dem grünen Blut infizieren! Und das mit Leidenschaft, Herzblut und Energie, die sie zu einem mystisch-traditionellen keltischen Klang in einem rohen, rockigen Sound verschmelzen. Und wem der Name zu lang oder zu kompliziert ist, der darf sie einfach "Paddyhats" nennen.

Wir verlosen zweimal zwei Karten für das Konzert am Samstag, 16. März, um 20.30 Uhr im Kubana Live Club an aufmerksame siegburgaktuell-Leser: Wo wurde vor zehn Jahren eine CD des WDR-Sinfonieorchesters eingespielt? Ihre Lösung schicken Sie an gewinnspiel@siegburg.de, wir lösen morgen auf.

Auf der Flucht Geld verloren

Siegburg. Am Montag betrat ein Unbekannter gegen 17.40 Uhr einen Kiosk an der Frankfurter Straße und bedrohte die 21-jährige Angestellte mit einem silberfarbenen Revolver. Mit den Worten "Geld her! Überfall!" forderte er die Tageseinnahmen. Die junge Frau übergab ihm einen mittleren dreistelligen Betrag. Der mit einem schwarzen Schal maskierte Täter floh mit der Beute zwischen der Gesamtschule und der Kindertagesstätte hindurch in Richtung St. Elisabeth. Auf der Flucht verlor er einige Geldscheine, die durch einen Zeugen aufgesammelt und an die Polizei übergeben wurden. Diese wurden zur Spurensicherung sichergestellt.

Der flüchtige Räuber wird als circa 1,80 Meter großer und etwa 30 Jahre alter Mann mit schmaler Statur und heller Haut beschrieben. Er sprach akzentfrei Deutsch und war mit einer hellen Jeanshose, einer schwarzen Jacke mit Kapuze und schwarzen Turnschuhe bekleidet. Er hatte einen schwarzen Rucksack mit weißen Applikationen dabei. Die Polizei bittet unter der Telefonnummer 02241/541-3121 um Hinweise zu dem flüchtigen Räuber.

Amtliche Bekanntmachungen

Siegburg. Wenn Sie den "mehr"-Link klicken, gelangen Sie zu den amtlichen Bekanntmachungen der Kreisstadt Siegburg.

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Videos und Infos

Siegburg. Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Siegburg.de liked, der ist quasi mittendrin. Dorthin über den Link.

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Heute und morgen in Siegburg:

Mittwoch, 13. März

10 bis 17 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46: Ausstellung Heinz Mack "Das grafische Werk" (Ausstellung bis 17. März)

18 Uhr, Rathaus, Großer Sitzungssaal, Nogenter Platz 10: Sitzung des Jugendhilfeausschusses

18.30 Uhr, Cafe T.O.D., Nordfriedhof: "Let's talk about...", Vorbereitung einer Veranstaltung zum Thema Schuld, die am Mittwoch, 10. April, im Stadtmuseum stattfindet.


Donnerstag, 14. März

10 bis 17 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Ausstellung Heinz Mack "Das grafische Werk", (Ausstellung bis 17. März)
Im Museumsschaufenster und Galerie im Foyer: "Natur - Kunst - Raum" Schülerarbeiten des Gymnasiums Alleestraße (bis 5. Mai)

14 bis 17 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46: Die Artothek hat geöffnet

19.30 Uhr, Stadtbibliothek, Griesgasse 11: R²-BUCHPREMIERE, Bernd Polster: 100 JAHRE BAUHAUS, Eintritt 10 Euro (Karten nur in der Buchhandlung R² erhältlich)

19 Uhr, Bibliothek Schulzentrum Neuenhof, Zeithstraße: Informationsabend zum Thema "Pubertät"

Historisches Kalenderblatt:

Vor 210 Jahren - 13. März 1809
Offiziere revoltieren gegen den schwedischen König Gustav IV. Adolf (1778-1837) und stellen ihn unter Hausarrest. Am 10. Mai wird er abgesetzt, der pro-französische Karl XIII. zum neuen König proklamiert. Während der napoleonischen Kriege hatte Adolf auf der Seite der französischen Gegner gestanden, mit Schwedisch-Pommern und Rügen Gebietsverluste hinnehmen müssen. Dies löste im Land Ängste und Unmut aus, die zum Putsch führen.

Vor 55 Jahren - 13. März 1964
Sind bei Unglücken oder Verbrechen eine Menge Gaffer und Glotzer - auch "Bystander" ("Dabeistehende") genannt -, vor Ort, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass einer der Augenzeugen einschreitend und helfend aktiv wird. Dieser den Glauben an das Gute im Menschen sehr reduzierende Effekt wird "Genovese"-Syndrom genannt. Warum? Am 13 März 1964 beginnt im New Yorker Stadtteil Queens im Viertel Kew Gardens ein Mord. Ab 3.15 Uhr. An der 28-jährigen Kitty Genevose. Täter ist der sexuell maximal gestörte Winston Moseley (38). Ein Mordanschlag vor und in deren Wohnung, der sich über 30 Minuten hinzieht. 38 Nachbarn - mindestens - bemerken und beobachten Etappen der Bluttat. Das erste Polizeifahrzeug trifft nach einer halben Stunde ein. Zwar erreichte die Polizei nach Minuten der erste Notruf. Vor Ort aber wird keiner aktiv. Sind ja andere da, nur selber "nicht verwickelt werden". Die Worte eines "ehrbaren" Nachbarn werden ein trauriges Symbol für fehlende Zivilcourage.

Vor 45 Jahren - 13. März 1974
Die Vereinigten Staaten werden rückfällig: Der US-Senat beschließt die Wiedereinführung der Todesstrafe. Deren Vollzug war bis dahin ausgesetzt worden. Die USA gehören zu den wenigen demokratischen Staaten, in denen Todesurteile verhängt und ausgeführt werden, auch an jugendlichen Straftätern und geistig Behinderten.

Siegburger Kalenderblatt:

Vor 105 Jahren - 13. März 1914
Posse im Stadtrat um Schlafzimmerbeleuchtung und 80 Mark für Zeitschriften: So viel Geld soll aus dem Gesamtetat des Gaswerks (Einnahmen: 386.400 Mark) im Jahr 1914 gestrichen werden. Der Stadtverordnete Justizrat Mielke meint, die Druckwerke würden kaum gelesen. Das bringt Bürgermeister Carl Plum in Rage: Der Direktor des Werkes müsse die Zeitschriften studieren um "auf der Höhe zu bleiben" und "um alles aus dem Werk zu ziehen, was eben möglich" sei. Dass sich das Gaswerk bisher auf der Höhe befinde, sei erwiesen, kein Werk in Westdeutschland, nein überhaupt, in Preußen, werfe im Verhältnis so viel ab wie das hiesige. "Auch einen zweiten Buchhalter wollen Stadtverordnete nicht bewilligen, ein "Gehülfe" reiche. Die anzuschaffende neue Rechenmaschine leiste in zwei Stunden so viel, als ein Gehülfe an einem Tage. Die Maschine sei nur zur Probe, tauge sie nichts, müsse noch mehr gefordert werden, entgegnet Plum. Am Ende streitet der Rat, ob 200 Mark für eine elektrische Installation - Licht von Strom statt Gas - in der Dienstwohnung des Gasdirektors bewilligt werden solle. Ja, sagt Justizrat Niethen und weist auf die "Gefährlichkeit des Gases auf dem Schlafzimmer" hin. Auch bei der Bürgermeisterwohnung im Rathaus sei man so verfahren. Justizrat Mielke ist wieder dagegen: "Wenn Gas für Schlafzimmer gefährlich ist, möge sich der Direktor mit der Kerze leuchten!" Die Mehrheit ist dennoch für Strom. Unser Foto: Blick auf das Verwaltungsgebäude des städtischen Gaswerks an der Ringstraße, 1898 (heute ist dort der Eingang zum Rhein-Sieg-Parkzentrum), rechts das alte Kolpinghaus, heute Krankenhaus-Areal.

Kaldauens Sportplatz wird Wohngebiet. Die Stadtverwaltung hat einen Plan ausgearbeitet, nach dem sich künftig mehrere Straßen durchs Gelände ziehen, welches noch wesentlich von einer Sandgrube beherrscht wird. Der Betrieb des Sportplatzes ist mittlerweile eingestellt. Mit viel Mühe und Schweiß hatte der SSV Caldauen die erste Sportanlage des damals kleinen Dorfs geschaffen: "Im Kessel" hieß sie. Unmittelbar unter dem Kaldauer Wald gelegen, entsteht dort in späteren Jahren das Siebengebirgsviertel mit Petersberg-, Ölberg-, Löwenburg-, Wolkenburg-, Drachenfels- und Lohrbergstraße. Nicht mehr als ein besserer Acker war das Fußballfeld damals, aber steinig vor allem für die Gegner. Beim ersten offiziellen Meisterschaftsspiel 1928 rangen die Kaldauer Müllekoven mit 2:1 nieder. Foto: Kaldauen Ende der 50er Jahre. In der linken Bildhälfte oben im Wald ist das noch unbebaute Areal der früheren Sportanlage "Im Kessel" erkennbar.

Vor 10 Jahren - 13. März 2009
Fünf Meter in die Tiefe stürzte gestern Vormittag gegen 11 Uhr ein Dachdecker von einem Haus "Auf der Papagei". Schwer verletzt blieb er auf einem Nachbargrundstück liegen. Schrecklich: Es war von außen nicht zugänglich, niemand im Haus anzutreffen, Erste Hilfe damit zunächst unmöglich! Neben Notarzt und Rettungswagen rückte die Feuerwehr mit einem Einsatzfahrzeug aus. Die Rettungskräfte schafften es, die Eingangstüre zu öffnen. Erst dann konnte der Schwerverletzte ärztlich versorgt und auf einer Spezialtrage zur Uniklinik Bonn transportiert werden.

Große Übertragungswagen von WDR /EinsLive an der Rhein-Sieg-Halle in der Bachstraße. Der Rundfunksender spielt mit seinem Sinfonieorchester und der 22-jährigen norwegischen Solistin Vilde Frang (Violine) eine CD ein. Rund 80 Musiker unter Leitung des Dirigenten Thomas Sondergard wirken an der Produktion in der großen Veranstaltungshalle der Kreisstadt mit. Violinkonzerte von Jean Sibelius und Sergei Sergejewitsch Prokofjew stehen auf dem Programm. Draußen - in den Übertragungswagen - wird das Zusammenspiel von Streichern, Bläsern, Pauken, Schlagzeug und Harfe von Tonmeister Stephan Hahn (Siegburg!) und seinen Kollegen professionell "abgemischt". Ruhe bitte! Mit Kopfhörern ausgestattet und hoch konzentriert verfolgen die Techniker auf zwei Bildschirmen das Geschehen im großen Hallensaal und lauschen den Aufnahmen. Trotz Außenstandort sind sie ganz nah dabei.

Volles "Haus" beim Angebot, die leere Servatiuskirche zu erleben und zu erforschen. Es kamen gestandene Siegburgerinnen und Siegburger, die IHRE Kirche mal anders erleben wollten. Es kamen Kirchenferne, die Raum- und Architekturerlebnis suchten. Eltern mit Kindern, die gemeinsam der Historie auf die Spur kamen. Und auch eine Kommunionkindergruppe aus Kaldauen, die in der leeren Kirche lernte, was alles für eine "richtige" Kirche fehlt, sprich herausgeräumt und weggepackt ist.

Kinoprogramm Mittwoch, 13. März:

Capitol, 53721 Siegburg, Augustastraße 20, Tel.: 02241/62288
Ostwind 4 - Aris Ankunft: 17:30 Uhr
Green Book: 20:00 Uhr
Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt: 17:30 Uhr
Alita: Battle Angel: 20:00 Uhr
Captain Marvel: 17:00 Uhr, 20:00 Uhr


Cineplex, 53721 Siegburg, Europaplatz 1, Tel.: 02241/95808-0
Der Junge muss an die frische Luft: 18:00 Uhr
Ralph reichts 2: Chaos im Netz: 15:15 Uhr
Green Book: 17:15 Uhr, 20:00 Uhr
Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt: 14:45 Uhr, 17:15 Uhr
Hard Powder: 20:15 Uhr
Escape Room: 17:45 Uhr, 20:30 Uhr
Ostwind 4 - Aris Ankunft: 14:45 Uhr, 17:30 Uhr
Der Club der roten Bänder - Wie alles begann: 14:45 Uhr
The Lego Movie 2: 14:45 Uhr
Captain Marvel: 14:45 Uhr 3D, 17:00 Uhr 3D, 19:30 Uhr 3D, 20:00 Uhr 3D
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