Letzter Teil der Stolperstein-Serie

Siegburg. Letzter Teil unserer Serie zu den acht neuen Stolpersteinen in Siegburg, vor einer Woche verlegte sie der Künstler Gunter Demnig. Wir laufen ein Stück heraus aus dem Innenstadtgebiet, von der Holzgasse in die Brandstraße 42/44. In den Jahren 1941/42 bezeichnete man die Gebäude als "Judenhäuser". Hier lebte Else, genannt Elsa, Koppel, geboren am 28. Mai 1901 in Schneffelrath, Umzug nach Siegburg 1908. Elsa Koppel hatte einen Bruder und eine Schwester. Den zwei Jahre älteren Paul, der die Metzgerei des Vaters übernahm, und Paula, vier Jahre jünger. Elsa ist unverheiratet
Jan Tiemann beschreibt in seiner Arbeit "Unbekannt verzogen. Deportation und Emigration der Juden aus Siegburg 1933-42", dass den Geschwistern die beiden genannten Häuser gehörten, in denen insgesamt 44 Juden in qualvoller Enge lebten. Die Internierung sei Resultat der Gesetzeslage gewesen, so Tiemann. Ab 1939 war Juden das Wohnen in "arischen" Häusern verboten. Um die Arier von den Juden zu trennen, seien letztere in den wenigen Häusern, die ihnen blieben - solche in schlechtem Zustand, die für die Verfolger nicht in Frage kamen - zusammengelegt worden.
Vier bis sechs Personen teilten sich in der Brandstraße 42/44 einem Raum. Nur drei der Kasernierten überlebten den Holocaust. Die Geschwister Koppel gehörten nicht dazu.
Elsa und Hugo gelangten über das Sammellager in Much, wo sie von Juni 1941 bis Juli 1942 festgehalten wurden und arbeiten mussten, und die Kölner Messehallen nach Weißrussland. Am 24. Juli 1942 wurden sie im Wald von Blagowtschina (Maly Trostinec) erschossen oder erstickten in einem der Gaswagen, die zwischen dem Minsker Bahnhof und der Exekutionsstätte eingesetzt wurden. Und Paula? Ihren letzten Weg traten die Geschwister wohl zusammen an. Denn die vom Mucher Lager nach Köln fahrenden Lastwagen stoppen jeweils in der Brandstraße, sodass Paula am 19. Juli 1942 dazu stieg und sich ab Köln im selben Deportationszug befand. Foto (Dohm): Stolperstein für Else Koppel, daneben der ihres Bruders Hugo.

"Baroque in Blue-Geheimkonzert"

Siegburg. Zu einem besonderen Markenzeichen hat sich das "Baroque in Blue"-Weihnachtskonzert entwickelt, das im Dezember durch deutsche Städte tourt. Abschlussaufführung wie immer im Siegburger Stadtmuseum. Bis 2020 sind bereits alle Karten vergriffen! Jetzt gibt es aber eine neue Chance: Kurzfristig wurde das am 15. Dezember in Viersen vorgesehene Gastspiel vom Veranstalter abgesagt. Um den Abend "nicht ungenutzt vorüberziehen zu lassen und animiert vom Weihnachtsgedanken", so die Musiker, gibt es jetzt ein "exklusives Geheimkonzert" um 19 Uhr in der Siegburger Musikwerkstatt. "Mit eigenen Bearbeitungen bekannter und vergessener Weihnachtssongs nehmen wir euch mit auf eine besinnliche, swingende und rockige Reise durch die Welt des Weihnachtliedgutes", verspricht die Band. Es gibt 70 Plätze, der Eintritt ist frei, die Musiker verzichten auf ihre Gagen, es fallen keinerlei Kosten an, Spenden gehen zu 100% an die "Aktion Weihnachtslicht".
Einlasskarten unter: musikschule@siegburg.de oder Telefon 02241-1027670

Hänsel und Gretel verlaufen sich im Museum

Siegburg. Was wäre die Adventszeit ohne Humperdincks Märchenoper "Hänsel und Gretel"? Am Sonntag, 16. Dezember, wird diese um 11.30 Uhr in einer kindgerechten Version der Kölner Opernkiste im Stadtmuseum aufgeführt. Wenige Restkarten zum Preis von 10 Euro (Kinder bis zwölf Jahre: 6 Euro) an der Museumskasse erhältlich. Diese ist während des Mittelalterlichen Markts zur Weihnachtszeit auch montags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Mutprobe WDR-Wilmes

Siegburg. Mut bewies WDR-Moderatorin Anne Wilmes beim gestrigen Besuch auf dem Mittelalterlichen Markt zur Weihnachtszeit. Für die Sendung "Wunderschön" moderierte sie auf der Bühne, während hinter ihr die Gaukler Lupus und File de Filou mit brennenden Fackeln jonglierten. Die Ausstrahlung der Mutprobe ist für Advent 2019 geplant. Das Foto machte Michael A. Schmiedel.

Bedeutende Belege der Stadtgeschichte

Siegburg. Zwei Neuerwerbung, die Dank der finanziellen Unterstützung durch die VR-Bank Rhein-Sieg sowie des Vereins der Freunde des Stadtmuseums von privaten Sammlern erworben werden konnten, werden die Dauerausstellungen des Stadtmuseum bereichern. Dr. Martin Schilling, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank, betont, dass es ihm eine besondere Freude sei, solche Anschaffungen zu unterstützen. "Wir sind eine regionale Bank und wollen der Region etwas zurückgeben." Dies sei mit den neu erworbenen Ausstellungsstücken, die stellvertretend für wichtige Phasen der Siegburger Stadtgeschichte stehen, möglich. Franz-Josef Wiegelmann vom Verein der Freunde des Stadtmuseums zeigte sich ebenfalls zufrieden: "Wir unterstützen das Museum mit vielen kleinen Beiträgen. Es ist schön, dass wir nun in zwei größere, bedeutende Ausstellungsstücke investieren konnten."
Wer mehr zu den Neuerwerbungen wissen möchte: Weiterlesen!
Foto (von links): Dr. Martin Schilling, Herbert Spicker, Dr. Gundula Caspary (beide Stadtmuseum Siegburg) und Franz-Josef Wiegelmann bei der Präsentation der neuen Sammlungsstücke.

"Hure Babylon"

Siegburg. Die sehr gut erhaltene sogenannte "Babylonschnelle" war im vergangenen Jahr eines der Glanzstücke der erfolgreichen Ausstellung "Martin Luthers tönerne Spuren". Die Schnelle stammt aus der für Siegburg bedeutenden Werkstatt der Familie Knütgen und ist recht genau auf die Jahre zwischen 1560 und 1572 datierbar. Vermutlich handelt es sich um eine Auftragsarbeit, mit der Stellung zur Religion bezogen wird. Die Bildmotive zeigen den Fall der Stadt Babylon, die schon in der Bibel als Hort der Gottlosigkeit galt und nach Luther für die Verkommenheit der Menschen steht. Nicht sofort ersichtlich, aber für die Zeitgenossen im 16. Jahrhundert eindeutig, wurde diese "Hure Babylon" auf der Schnelle mit dem Papsttum gleichgesetzt. So diente sie der reformatorischen Propaganda, indem sie allegorisch die Verkommenheit der katholischen Kirche zum Ausdruck bringt.
"Mit der 'Babylonschnelle' besitzt das Stadtmuseum nun ein weiteres, auch kunsthandwerklich herausragendes Zeugnis für die reformatorischen Bestrebungen wichtiger Siegburger Töpfer im 16. Jahrhundert", freut sich Dr. Gundula Caspary, Leiterin des Stadtmuseums.

"Zartes Gekräusel"

Siegburg. Das zweite Stück für die Dauerausstellung- ein besonderes Zeugnis des einstigen Siegburger Großbetriebs Phrix. Ein Tablett, 1951 vom Silberschmied Ferdinand Richard Wilm in 925er-Silber gefertigt. Das 1767 gegründete Haus Wilm zählte über zwei Jahrhunderte zu den bedeutendsten Silberschmieden Deutschlands. Das runde Tablett mit hochgezogenem Rand hat einen Durchmesser von 29 Zentimetern. Im Spiegel befindet sich eine circa zwölf Zentimeter hohe Handgravur. Diese zeigt die am 1. Mai 1951 enthüllte Bronzeplastik "Phrixos mit dem Goldenen Vlies" des Bildhauers Karl-Heinz Goedtke, die am Hauptportal des Chemiefaserwerks stand. Bei der Einweihung wies Dr. Richard Dörr, Generaldirektor des Phrix-Konzerns, auf die Bedeutung des Wortes Phrix hin, das schon vor zwei Jahrtausenden in Ovids Metamorphosen zu finden sei und in der griechischen Literatur im Sinne von "zartem Gekräusel mit seidiger Schmiegsamkeit" gebraucht wird. Das Original der monumentalen Plastik befindet sich heute in Mölln, dem letzten Wohnort des Künstlers.

Glück trotz Handicap

Siegburg. Ist Glück für jeden Menschen das gleiche? Was bedeutet es, glücklich zu sein? Fragen, denen sich ein Workshop mit Schülern der Jahrgänge 5 bis 7 der städtischen Gesamtschule widmete. Unter Leitung von Layla Kamil-Abdulsalam und Hameed Rana ging es vor allem um das Thema Glücklichsein trotz körperlichen Handicaps. Zwei betroffene Referenten des Deutschen Rollstuhl-Sportverbands erklärten den Umgang mit Rollstühlen, es folgten erste Bewegungsspiele. Die Gäste betonten, sie seien glücklich, denn das Handicap gehöre zu ihrer Identität. Kurserkenntnis: Wahres Glück heißt selbstbestimmtes Leben.

Zeit zum Innehalten

Siegburg. Zu drei Adventsandachten in der Kapelle "Maria zum Frieden" an der Bachstraße lädt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Siegburg ein. Jeweils mittwochs (5., 12. und 19. Dezember) um 19 Uhr.

Tanzbären und Spätlese

Siegburg. Vorweihnachtliche Feier der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Siegburg. Besinnlich und gemütlich ging es im Heinz-Böttner-Haus in Kaldauen zu. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Jürgen Hanke traten der "Kreis-Klang-Chor", die AWO-Theatergruppe "Spätlese" und die "Siegburger Musikanten" auf. Für Begeisterung sorgten die kleinen "Tänzbären" der Kita Kinderburg Veronika Keller. Der Nikolaus verteilte fleißig Tüten.

Einfahrender ICE qualmte

Siegburg. Die Bilder des ICE-Brandes im Westerwald sind noch präsent, die dadurch bedingten Einschränkungen im Fernverkehr ab Siegburg/Bonn gerade erst aufgehoben. Die Alarmierung am Samstagnachmittag ließ denn schlimmes befürchten: Rauchentwicklung im Bistrobereich eines aus Frankfurt kommenden ICE, der in den Siegburger Bahnhof einfuhr. Bei Eintreffen der Feuerwehr war der Zug bereits komplett geräumt, so dass sich die Einsatzkräfte direkt auf die Suche nach der Ursachen begeben konnten. Ein Trupp unter Atemschutzkontrollierte den Bistrobereich, eine Wärmebildkamera wurde eingesetzt. Auslöser war ein Schmorbrand in einem Backofen, dessen Elektronik defekt war. Die elektrischen Geräte im Zug wurden spannungsfrei geschaltet, der Rauch mittels Hochleistungslüfter aus dem Bistrobereich gedrückt geblasen. Weiterfahrt unmöglich, der Zug wurde außer Betrieb genommen.

Einsätze am Wochenende

Siegburg. Während einer Einsatzfahrt eines Notarztfahrzeugs kam es Samstagabend an der Kreuzung Kronprinzenstraße/Theodor-Heuss-Straße zu einer Kollision mit einem Pkw. Es entstand erheblicher Sachschaden, verletzt wurde jedoch niemand. Die Feuerwehr reinigte die Einsatzstelle von auslaufendem Kühlwasser. Am Sonntagmorgen hatte die Feuerwehr den ersten Sturmeinsatz für diesen Winter. Der starke Wind hatte einen Baum an der Zufahrt zur Trinkwasseraufbereitungsanlage Siegelsknippen entwurzelt. Dieser blockierte die Fahrbahn in voller Breite. Die Siegburger Wehrleute zerteilten den Baum mit Motorsägen und konnten so die Zufahrt wieder frei räumen.
Zur Befreiung einer hilflosen Person rückte die Feuerwehr Freitagmorgen aus. Angehörige hatten sich Sorgen um eine ältere Dame gemacht, die dann aber schlafend in ihrem Bett angetroffen werden konnte.
Mehrfach musste die Feuerwehr über das Wochenende wegen ausgelöster Brandmeldeanlangen ausrücken: Freitagvormittag ausgelöst durch Reinigungsarbeiten im Helios-Klinikum, Samstagmittag durch aus einem Waffeleisen aufsteigenden Dampf im REWE-Markt an der Barbarastraße, nachmittags in der Flüchtlingsunterkunft am Siegdamm, wegen eines betätigten Druckknopfmelders im Flur. Samstagabend führte schließlich ein intensiver Pfeifen- und Zigarrenkonsum in der Raucherlounge des Kranz Parkhotels zur Auslösung des dortigen Brandmelders.

Von der Autobahnbrücke über die Zeithstraße hing Fugenmaterial herab, Passanten und Autofahrer meinten, da hing ein Rohr. Die Feuerwehr stopfte das Zeug zurück in die Fuge.

Ramme wird geliefert

Siegburg. Zu Lärmbelästigungen kann es in der Nacht auf Dienstag auf der Luisenstraße kommen. Kurz vor der Gabelung Luisenstraße/Augustastraße wird eine Ramme abgeladen, die für Bohrpfahlgründungsarbeiten benötigt wird. Dafür muss eine Fahrbahnseite mit Gehweg gesperrt werden. Läuft alles gut, sind die Arbeiten um 6 Uhr abgeschlossen. Das Abladen der Ramme (ein Schwertransporter sowie ein Kran werden dafür im Einsatz sein) wird nachts durchgeführt, um erhebliche Einschränkungen im Straßenverkehr zu vermeiden.

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Schreie vertrieben Einbrecher

Siegburg. Gegen 18.20 Uhr klingelte es am Mittwochabend an der Tür eines Hauses am Scherbenberg. Die Bewohner reagierten nicht. Kurz darauf bemerkten sie jedoch, wie ein Unbekannter versuchte, an der rückwärtigen Seite des Doppelhauses einen Rolladen hochzuschieben. Eine Bewohnerin fing laut zu Schreien an, woraufhin der Ganove sofort die Flucht ergriff und durch die Gärten der Nachbarhäuser verschwand. Wegen der Dunkelheit konnten die Bewohner keine Personenbeschreibung abgeben. Die alarmierten Polizisten trafen im Rahmen der Fahndung zwei zunächst Verdächtige an. Nach weiteren Ermittlungen konnten diese jedoch als Täter ausgeschlossen werden. Sachdienliche Hinweise zu der Tat nimmt die Polizei unter Telefon 541-3121 entgegen.

Jeden Tag ein Gewinn

Siegburg. Jeden Tag einen Gewinn verspricht der Siegburg-Adventskalender. So darf sich Rita Albrecht über einen Katalog zur Ausstellung von HA Schult im Stadtmuseum freuen. Zwei Siegburg-Schlüsselanhänger gehen an Helge Hildebrandt, eine Geschenkbox Ton an Angela Hund. Holger Herrig wird mit einer Begleitperson die Märchenoper "Hänsel und Gretel" im Stadtmuseum besuchen. Mit der Wanderkarte "Naturregion Sieg" wird Nadine Völker das Siegtal entdecken.

Mitmachen beim Adventskalender noch möglich. Zur Anmeldung über den folgenden Link.

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Videos und Infos

Siegburg. Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Siegburg.de liked, der ist quasi mittendrin. Dorthin über den Link.

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Heute und morgen in Siegburg:

Montag, 10. Dezember

11 bis 21 Uhr, Marktplatz: Mittelalterlicher Markt zur Weihnachtszeit

16 bis 17 Uhr, Anno-Gymnasium, Zeithstr. 186: "Was ist Philosophie? Fragt Sokrates, den berühmten Denker!" - Schnupperkurs für Viertklässler, keine Anmeldung erforderlich

20 Uhr, Liebfrauenkirche, Jakobstr. 17: Gottesdienst "Lichtspuren in Grauzonen"


Dienstag, 11. Dezember

10 bis 17 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46: Ausstellung "Stiftung Illustration" (bis 13. Januar)

11 bis 21 Uhr, Marktplatz: Mittelalterlicher Markt zur Weihnachtszeit

13.30 bis 14.15 Uhr, Anno-Gymnasium LiterAnno (1.18), Zeithstr. 186: Schnupperkurs für Viertklässler: "Für echte Leseratten", keine Anmeldung erforderlich

18 Uhr, Rathaus, Großer Sitzungssaal, Nogenter Platz 10: Sitzung des Verwaltungsrates der Stadtbetriebe Siegburg AöR

Historisches Kalenderblatt:

Vor 170 Jahren - 10. Dezember 1848
In Paris wird Louis Napoleon Bonaparte zum Staatspräsidenten gewählt. Er ist ein Neffe des berühmten Napoleon.

Vor 150 Jahren - 10. Dezember 1868
In London wird an der Bridge Street die erste Fußgängerampel in Betrieb genommen. Sie funktioniert mit Gaslicht.

Vor 140 Jahren - 10. Dezember 1878
In Gotha wird das erste Krematorium in Deutschland in Betrieb genommen. An der Einrichtung gibt es Kritik. Ein Stadtverordneter schäumt Stilblüten: "Ich will begraben werden, wie ich es von Jugend an gewöhnt bin."

Vor 100 Jahren - Dezember 1918
"Bringt die Schußwaffen in Sicherheit", die Landwirtschaftskammer Rheinland gibt bekannt: "Den Forstbeamten und Jägern wird empfohlen, alle Schußwaffen (Jagdgewehre, Revolver, Pistolen) vor der Besetzung durch den Feind in neutrales oder in noch weiter zurückliegendes Gebiet in Sicherheit zu bringen, ebenso alle Munition. Mit der Beschlagnahme dieser Sachen muss gerechnet werden."

Siegburger Kalenderblatt:

Vor 160/95 Jahren - 1858/Dezember 1923
"Siegburg und der Siegkreis - Seine Sagen und seine Geschichte von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart". Ein "nach den besten Quellen" von Aegidius Müller (1830-1898), einem schriftstellernden Priester aus dem Erzbistum Köln, bearbeitetes Buch aus dem Jahre 1858. Das Kreisblatt druckt es 1923 nach, hier Auszüge, Teil 109:

Im Jahre 1407 entspann sich eine neue Fehde zwischen Jungherzog Adolf von Berg und den Verbündeten Johann von Loen und Junggraf Gerhard von Sayn. Letztere zogen vor Bensberg, wurden aber geschlagen. Am 27. Juni kam die Sühne zustande, zufolge deren dem Herrn von Heinsberg nur der Mitbesitz der Vogtei auf Lebenszeit gestattet wird. An demselben Tage noch schloss Jungherzog Adolf mit dem Abte von Siegburg, Pilgrim von Drachenfels, einen Vergleich, worin er erklärte, daß er mit dem Abte, der Abtei, ihren Bürgern und Untersassen ausgeglichen sei und sie weder an Leib noch an Gut kränken wolle. Es war demgemäß auch der Abt selbst auf Seiten des Grafen von Loen gewesen und vielleicht war dieses mit Grund der langwierigen Fehden. Nach erfolgter Aussöhnung bekräftigte Adolf 1417 der Vogtei Siegburg ihre Freiheit von Zoll und Wegegeld zwischen Siegburgund dem Rheine, 1478 schloß Herzog Wilhelm von Berg mit der Abtei einen Vergleich, daß die aus dem Amte Windeck in die Vogtei Siegburg ziehenden schatzpflichtigen Leute ihre Steuern nach wie vor auf das Amt Windeck liefern müssen, ihre Kinder aber davon frei sein sollen. Es erhellt auch hieraus, daß die Vogtei Siegburg mit weniger Steuern belastet war, als die dem Herzogtum Berg unmittelbar untergebenen Länder. (wird fortgesetzt)

Vor 105 Jahren - Dezember 1913
Das Vorweihnachtsgeschäft in Siegburg läuft: "An den verflossenen Markt- und Verkaufstagen hatten zahlreiche Geschäfte dem Rufe des Verkehrsvereins entsprochen und die Schaufenster geschmackvoll ausgestattet, andere hielten es nicht der Mühe wert, durch eine Pflanze oder ein Ausstattungsstück sich in den Rahmen einzufügen, vielleicht zu eigenem Schaden. Wer elektr. Anschluß hatte, konnte schöne Lichtwirkungen und Überraschungen bieten. Ob das Verkaufsgeschäft befriedigend ausgefallen ist, muß die Aussprache in der nächsten Sitzung des Vereins ergeben, es ist eine Hauptsache für die Händler und den Verein zu wissen, daß den Anstrengungen auch ein Erfolg beschieden war. Der Besuch von auswärts war sehr lebhaft, der dichte Nebel und die kalte Luft werden dennoch viele zurückgehalten haben. Montag dagegen war das Wetter ausgezeichnet hell und frisch. St. Niklas mit seinen gefürchteten Gesellen zog auch am Samstag abend trotz Wind und Regen aus, mit Mitra und Bischofsstab hatte man ihn leibhaftig gesehen. Er wußte die armen Kinder zu finden." (Kreisblatt)

Die anläßlich der Verkaufstage von der Deutschen Photogravur im Saale des Reichenstein arrangierte Graphische Kunstausstellung von Photos hatte schätzungsweise 20.000 Besucher. Die Photogravur forderte nicht nur kein Eintrittsgeld, sondern bot den Besuchern, solange der Vorrat reichte, ein Bild an, Daß man in dem engen Raume bei dem Gedränge nicht zu einem ruhigen Genuß der Kunstwerke kommen konnte, ist natürlich, Was lehrt der große Zulauf? Man biete nur etwas Schönes, dann werden die flachen Vergnügungen bald keine Freunde mehr finden. Was die Bewohner Siegburgs mit besonderer Freude und berechtigtem Stolz erfüllt, ist die Tatsache, daß eine der neuesten und bedeutsamsten Erfindungen auf dem Gebiete der Druckverfahren, der Kupfertiefdruck, mit dem Namen Siegburg und dem unseres geschätzten Miteinwohners Ernst Rolffs aufs engste verbunden ist. Nach dem durch Patente geschützten Rolffschen Verfahren werden auf maschinellem Wege Heliogravuren hergestellt, welche in ihrer künstlerischen Ausführung vollgültigen Ersatz für Drucke von der handgestochenen Kupferplatte liefern. Foto: Kaufmännisch-technisches Büro der deutschen Photogravur in Siegburg im Jahre 1911.

Vor 100 Jahren - Dezember 1918
Bekanntmachung: Es wird nochmals darauf hingewiesen, daß nach 11 Uhr abends sich niemand mehr in Wirtschaften aufzuhalten hat. Zuwiderhandlungen werden bestraft. Siegburg, der Bürgermeister, Becker. Der Arbeiter- und Soldatenrat: Ad. Noß.

Vor 100 Jahren - Dezember 1918
Bisher haben wir hier nichts von der englischen Besatzung gesehen, als das gestern englische Soldaten in einem Automobil Siegburg durchfahren haben. (Kreisblatt)

Heimkehrende Krieger: Die städtische Desinfektionsanstalt beim Krankenhause Ringstraße ist zur Entlausung täglich vormittags von 9-12 Uhr geöffnet. Siegburg, der Bürgermeister. Foto: Siegburger Krankenhaus

Nach dem Abkommen zwischen Reichsbahn und Regie (Anm.: Regiebetrieb oder Regiebahn - der militärische Betrieb der Eisenbahnen im französisch besetzen Gebiet in den Nachkriegsjahren 1923 und 1924, also auch in Siegburg) wird die Reichsbahnverwaltung von den Strecken unserer näheren Umgebung die Strecke aus dem unbesetzten Gebiet bis Siegburg einschließlich wieder in Betrieb nehmen. Der Bahnhof Siegburg wird wieder von der Reichsbahn betrieben. In Troisdorf bleibt die Regie. Foto: Wieder "Reichsbahnhof", um 1925.

St. Servatius und Abteikirche St. Michael auf einem Bild, dazu ein Ölberg - geht's noch heiliger? Es kommt immer auf den Standpunkt an: Von außen ist das sanierungsbedürftige Rathaus wenig ansehnlich. Speziell aus der vierten Etage aber bietet sich ein herrlicher Blick. Nach dem Drücken des Knöpfchens fühlte sich der Fotograf in seinem Namen bestätigt: Gerd Heiliger, Leiter der Straßenverkehrsabteilung, der im Anschluss in den wohlverdienten Feierabend entschwand.

Jetzt geht's los. Die Stadtbibliothek ist bis Mai geschlossen, die bunte Bücherwelt erhält einen direkten Zugang zum Museum - ein Durchbruch im übertragenen und im wahren Wortsinn. Die Bibliothek wird damit an eine trockenen Fußes in kurzer Zeit erreichbare Bühne angeschlossen. Ein großer Vorteil bei Veranstaltungen des Lesetempels. Leiterin Christiane Bonse sah gestern nach dem Rechten. Ihr fiel eine "tragende Rolle" zu. Sie packte und trug letzte Bücherkartons. Parallel baute die ausführende Firma Staubwände in der Bibliothek und im Museum auf, nahm Probebohrungen vor. Diese Schritte bestimmen den Wochenanfang, ab morgen beginnt der Durchbruch mittels Schneideverfahren.

Kinoprogramm Montag, 10. Dezember:

Capitol, 53721 Siegburg, Augustastraße 20, Tel.: 02241/62288
Bohemian Rhapsody: 20:00 Uhr
Der Grinch: 14:30 Uhr, 17:30 Uhr
Tabaluga - Der Film: 15:00 Uhr, 17:30 Uhr
Phantastische Tierwesen 2: Grindelwalds Verbrechen: 17:00 Uhr, 20:00 Uhr
Der Nussknacker und die vier Reiche: 15:00 Uhr
25 km/h: 20:15 Uhr


Cineplex, 53721 Siegburg, Europaplatz 1, Tel.: 02241/95808-0
Unknown User: Dark Web: 17:45 Uhr, 20:30 Uhr
Widows - Tödliche Witwen: 20:00 Uhr
Bohemian Rhapsody: 20:30 Uhr
Der Grinch: 14:45 Uhr 3D, 15:00 Uhr, 17:45 Uhr, 20:15 Uhr 3D
Tabaluga - Der Film: 15:15 Uhr, 17:30 Uhr
Phantastische Tierwesen 2: Grindelwalds Verbrechen: 14:45 Uhr 3D, 16:45 Uhr, 17:15 Uhr 3D, 19:45 Uhr, 20:00 Uhr 3D
100 Dinge: 15:00 Uhr, 17:30 Uhr, 20:15 Uhr
Der Nussknacker und die vier Reiche: 15:00 Uhr
Das krumme Haus: 17:30 Uhr