Heute zwei Newsletter

Siegburg. Wegen eines Ausfalls der Klimaanlage und der daraus resultierenden umfänglichen Störung der EDV im Rathaus konnte der gestrige Newsletter vom 4. Juli nicht versendet werden. Daher werden heute zwei Newsletter verschickt, der vom 4. und der vom 5. Juli. Foto: Mit einem Lüfter der Feuerwehr wurde der überhitzte Serverraum gestern Morgen gekühlt.

Siegtal pur mit Leonie

Siegburg. Leonie macht Pause. Mitten auf der Straße, auf der kein Auto fährt. Mit dem Rädchen, das fast dieselbe Farbe hat wie ihre Hose. Das ist "Siegtal pur", wie es purer nicht sein kann. Das Bild schickte uns Anita Schrooten.

Wegzehrung für Wanderung übergeben

Siegburg. Im Hauptberuf verkauft Günther Thomas Gruppenreisen. Er trifft sich mit Vereinen in ganz Deutschland, um sie nach Mallorca oder ins Sauerland zu schicken. Aus Verbundenheit zu "seiner" Stadt Siegburg weist er die Vereinsvorsitzenden immer auch auf unseren Mittelaltermarkt hin, hat schon einige Klubs - unentgeltlich, ohne Provision zu fordern - auf unseren Markt gelotst. Thomas' Beziehung zu den Gauklern und Musici ist eine besondere. Vor Weihnachten vertreibt er nebenberuflich Gummibärchen, Mandeln und Kräuterbonbons in unmittelbarer Nachbarschaft zum Mittelalterspektakel. In dieser Funktion war er auch beim 1. Siegburger Märchentag im März auf dem Marktplatz gebucht, beglückte zusammen mit Kompagnon Uwe Dern Klein und Groß mit herrlich klebriger Zuckerwatte. Den Erlös von 400 Euro spendete er nun dem Wolsdorfer Kinderheim Pauline. "Kinder sind unsere Zukunft, wir müssen etwas für sie tun", so Thomas zu seiner Motivation. Kinderheimleiterin Sonja Boddenberg nahm die unerwartete Gabe im Rathaus freudig entgegen und nannte sogleich den Verwendungszweck. "Wir wollen mit den Kindern jeweils in den Herbstferien den Wanderweg entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze entlangmarschieren. Dafür können wir den tollen Zuschuss gut gebrauchen". Foto (vl.): Bürgermeister Franz Huhn, Uwe Dern, Sonja Boddenberg, Günther Thomas und Dilan Cakmak, Mitarbeiterin der Tourist Info und Organisatorin des Märchentages, auf dem die Spende erwirtschaftet wurde.

Bei Selbsthilfegruppe "Rund ums Herz"

Siegburg. Franziska war eine tatendurstige Studentin der Kulturwissenschaften im niederländischen Maastricht. Ein Verkehrsunfall riss die junge Frau 21-jährig aus dem Leben. Weit vor dem tödlichen Unfall hatte sie sich entschieden, ihre Organe nach dem Tod zu spenden. Sechs Menschen rettete dieser Schritt das Leben.
Zum regulären Treffen im Seminarraum der Holtkamp-Apotheke, Bonnerstraße 81, in St. Augustin, hat die Selbsthilfegruppe "Rund ums Herz" nun Susanne U., die Mutter der Verstobenen, eingeladen. Sie berichtet über den tragischen Tod ihres Kindes und die Organentnahme. Ihr Ziel ist es, die Bevölkerung zu sensibilisieren, sich mit der Organspende beizeiten auseinanderzusetzen. Ihr zur Seite steht Helios-Chefarzt Dr. Farhad Bakhtiary, der auf die medizinischen Aspekte der Transplantation eingeht. Donnerstag, 6. Juli, 18.30 Uhr. Der Vortrag ist für alle Interessierten offen und kostenfrei.

In Deutschland wurden im letzten Jahr 699 Organe gespendet, 361 Nieren, 178 Lebern, 71 Herzen, 60 Lungen und 28 Bauchspeicheldrüsen. 10.000 Patienten warten andererseits auf die rettende Transplantation.

Fachleute referieren

Siegburg. "Moderne Knie- und Hüftendoprothetik" ist Titel des nächsten Vortrags in der Reihe "Medizin aktuell" am Helios-Klinikum. Die Leitenden Ärzte Dr. Norbert Moos und Dr. Andreas Becker (Foto) laden dazu am Mittwoch, 5. Juli, um 18 Uhr in die Konferenzräume an der Ringstraße. Eintritt frei. Tags drauf, 6. Juli, beginnt um 18 Uhr das Patientenseminar "Schluss mit XXL" zum Thema Adipositas. Die Treffen finden bis Ende des Jahres immer am ersten Donnerstag des Monats statt.

Hallo Erich, kannst' mich hören?

Siegburg. "Baroque in Blue" stehen am Mittwochabend, 5. Juli, ab 18 Uhr auf der "Siegburg live"-Bühne. Die Band der Siegburger Musikschuldozenten bringt die beliebten Lindenberg-Nummern, hat überdies Joe Cocker, Deep Purple oder Udo Jürgens im Programm. Eintritt frei, Wetter heiter, auf dem Markt vorbeischauen! Der Auftritt gehört ins diesjährige Humperdinckfest. Vielleicht vergrößert das die ohnehin große Zielgruppe.

Kaffee zum Komponisten

Siegburg. Im Komponistensalon des Vereins der Humperdinckfreunde dreht sich 2017 alles um Rolf Hempel (1932-2016), einen der richtungsweisenden Komponisten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Bei Kaffee und Kuchen im Kranz Parkhotel stellt die Musikwissenschaftlerin Lisa Nägele das Werk des ehemaligen Hochschulprofessors und Präsidenten des Deutschen Tonkünstlerverbands vor, Lieder und Kammermusik aus seiner Feder erklingen. Es tragen vor: Damaris Unverzagt (Sopran), Karen Fälker-Herkenhöhner (Flöte), Ursula Keusen-Nickel (Violoncello) und Gotthard Kladetzky (Klavier). Samstag, 8. Juli, 15 Uhr. Eintritt frei, Voranmeldung unter 02241/334265, 02241/1027670 oder musikschule@siegburg.de erforderlich. Mit der Hommage an Rolf Hempel endet das diesjährige Humperdinckfest.

Foto (Roberto Bulgrin): Rolf Hempel

Vielfahrer unter den Keramikern

Siegburg. Wie die meisten Holländer ist Job Heykamp äußerst reisefreudig. 2017 hat der Meister des guten Tons schon an elf Keramikmärkten teilgenommen, darunter die Metropole Paris und die Keramikkapitale Dießen am Ammersee. Mit Standplatz 66 ist der sympathische Niederländer am Sonntag, 9. Juli, auf dem Siegburger Keramikmarkt vertreten. Alles zum Stelldichein der Gefäßkünstler über den Link!

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Videos und Infos

Siegburg. Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Siegburg.de liked, der ist quasi mittendrin. Dorthin über den Link.

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Der Tag heute:

Dienstag, 4. Juli, der 185. Tag in 2017

Historisches Kalenderblatt:

Vor 830 Jahren - 4. Juli 1187
Entscheidungsschlacht bei Hattin westlich des Sees Genezareth in Palästina: Sultan Saladin (49) triumphiert über das Kreuzfahrerheer und erschüttert das christliche Europa. Nur wenige Ritter des 22.000 Mann starken Heeres überleben. Dann erobert der streng sunnitische Moslem Akko und Jerusalem. Alle Zeichen des Christentums werden entfernt und ausgemerzt. Die Rache folgt: 1189 machen sich die europäischen Koalitionstruppen mit dem größten Kreuzfahrerheer aller Zeiten nach Jerusalem auf. Führender Kopf ist der englische König Richard Löwenherz (30). Zwei Jahre später erobert er Akko und besiegt Sultan Saladin. Kaiser Friedrich I. Barbarossa führt das Deutsche Heer an, bis 1190. Er ertrinkt beim Bad im anatolischen Fluss Saleph.

Vor 85 Jahren - 4. Juli 1932
Dallas wird US-Leichtathletik-Mannschaftsmeister. Und das ist der Hammer! Denn das Erfolgsteam besteht aus nur einer einzigen Frau: Mildrid Didriksen. Die erledigt alle Konkurrenten, innerhalb 150 Minuten holt sie sich die Titel über 80-Meter-Hürden, im Speerwerfen, im Hochsprung, im Kugelstoßen und beim Weitwurf mit einem Baseball.

Vor 30 Jahren - 4. Juli 1987
Der nationalsozialistische Massenmörder und ehemalige SS-Untersturmführer Klaus Barbie (1913-1991), als "Schlächter von Lyon" eine hässliche Fratze des braunen Terrors, schuld an Folterung und Mord abertausender Männer, Frauen und Kinder, von Nazi-Jägerin Beate Klarsfeld in Bolivien aufgespürt und enttarnt, 1983 endlich an Frankreich ausgeliefert, wird wegen seiner Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu lebenslanger Haft verurteilt.

Die Welt sieht rot: NASA-Sonde "Pathfinder" landet auf dem Mars und liefert mit seinem fahrbaren Mess- und Kameraroboter "Sojourner" atemberaubende und bislang nicht gekannte Bilder vom Mars. Foto (NASA): "Pathfinders" fahrbare Station "Sojourner" bei Erkundung der Mars-Oberfläche.

Siegburger Kalenderblatt:

Vor 70 Jahren - 4. Juli 1947
Eine Lok der Aggertalbahn verliert den Schienenkontakt und rumst in das Wohnhaus Zeithstraße 19. Das Gebäude der Familie Franken ist danach reif für die Abrissbirne. Es stand schon vorher leer. Aus den Unterlagen des Architekturbüros Josef und Heinrich Emons, das den Schaden aufnahm und auf 3.400 Reichsmarkt beziffert, ist zu entnehmen: "Das Gebäude wurde durch Kriegseinwirkung schwer beschädigt und war in den letzten Jahren zu Wohnzwecken nicht mehr geeignet". Die Frankens betrieben die Schmiede nebenan. Im Unglückshaus befand sich nur mehr ein Lagerraum. Die Ruine wurde abgerissen, heute befindet sich dort der Hof der Gaststätte "Alte Schmiede".

Vor 60 Jahren - 4. Juli 1957
In bitterer Resignation hat der Stadtrat die Pläne eines Krankenhauses in Kaldauen beerdigt. Bei der Eingemeindung von Braschoß hatte man sich eigens für diese Zwecke ein ausreichend großes Grundstück am Waldrand/Ortseingang gesichert. Dort sollte ein moderner Neubau entstehen. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass er mit 15 Millionen DM zu teuer würde. Auch die Diskussion um den Flughafen Köln und die zu erwartende Lärmbelästigung wird die erforderlichen Genehmigungen des Landes verhindern. Jetzt will die Stadt ein Krankenhaus-Zentrum mit sieben Stockwerken am bestehenden Platze Humperdinck-/Ringstraße realisieren. Foto: Was wird aus dem Siegburger Krankenhaus, hier der Eingang in der Ringstraße.

Vor 55 Jahren - 4. Juli 1962
Für viele Pänz gibt es einen dreitägigen Spaß: Ein Schausteller aus Bayern bietet Reiten auf dem Thingplatz an. Für Kinder ab drei Jahren auf Isländern und Schottländern sowie Zwergpferden von 74 und 79 Zentimetern. Außerdem erwartet die Besucher eine Affenschau bis einschließlich Sonntag, täglich 14 bis 18 Uhr an der Mühlenstraße.

"Damit hatte niemand mehr gerechnet", meldet siegburgaktuell: "Zwei Fotos mit Innenansichten der alten jüdischen Synagoge in der Siegburg Holzgasse sind aufgetaucht. Bislang waren Historiker und Archivare davon ausgegangen, dass nur mehr ein einziges Bild der Nachwelt erhalten geblieben sei. Das jüdische Gebetshaus war im November 1938 von den Nazis in der Reichspogromnacht geschändet, in Brand gesetzt und zerstört worden. Im Zuge der Nachforschungen zur Identität von möglicherweise zur alten Synagoge gehörenden Gefäße, Kandelaber und Wandleuchten meldete sich der Siegburger Fotograf Gerd-Heinz von Bank bei Museumsleiter Klaus Hardung und überreichte ihm zwei technisch hochwertige und deutliche Innenaufnahmen der Synagoge. Von Bank war beim Stöbern alter Fotos in dem Archiv seines 2003 verstorbenen Vaters, Gerhard von Bank, Werkfotograf bei der Phrix, auf zwei Glasplatten mit den Motiven gestoßen. Die Aufnahmen stammen aus der Zeit zwischen 1936 und 1938. Eines der beiden Motive (Foto) ist ganz außergewöhnlich. Der Vorhang vor dem großen Tora-Schrein ist geöffnet. Dies geschah nur während der Gottesdienste. So ist der Blick frei ins Innere des Schreins, der großen Lade, im Jüdischen als "Aron ha-Kodesch" benannt. Er birgt die wertvollen Tora-Rollen, aus denen im Mittelpunkt der Sabbat-Gottesdienste gelesen wird. Bei genauer Bildbetrachtung und Vergrößerung lassen sich vier der verhüllten Rollen identifizieren. Erkennbar sind die unteren Fransen der Ummantelung sowie mindestens zwei der Tragegriffe. Links neben der Lade brennt das Ewige Licht, "Ner Tamid". Mit Hilfe der beiden Aufnahmen erschließt sich nunmehr bildhaft und augenscheinlich ein Teil der erhalten gebliebenen alten Inventarliste der jüdischen Gemeinde, welche sich heute im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf befindet. 69 Kult- und Ritualobjekte, Ausstattungsstücke und alltägliche Gegenstände sind dort aufgelistet. Einige können auf den gestochen scharfen Aufnahmen identifiziert werden, wie die Tora-Krone (Kether) sowie die ebenfalls hinter dem geöffneten Toravorhang erkennbaren Tas-Schilde, von denen das Inventar "ein silbernes" und "ein gestreiftes" verzeichnet.