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Siegburg - Logo 30. April 2017  
 
Regine Weyand blickt auf bewegten Dienst für die Stadt zurück

Abschied nach 43 Jahren und 9 Monaten

Siegburg. Um es mit BAP zu sagen: Schon "verdamp lang her", dass Regine Weyand bei der Stadtverwaltung anfing. Am 1. August 1973 war es, da vermerkt die Akte die "Einstellung und Ernennung zur Stadtinspektoranwärterin". Seitdem ist sie - mit längerer Beurlaubung, um sich nach der Geburt der Söhne um die Familie zu kümmern - Mitarbeiterin im Rathaus. Zunächst eine Dekade im Ordnungsamt. "Damals hätte ich mir nicht vorstellen können, etwas anders zu machen", sagt sie. Es sei ein enormer Teamgeist gewesen, der ihr die Arbeit erleichterte. "Gerade dann, wenn wir nachts Sperrzeiten- oder Jugendschutzkontrollen durchführten", so Weyand zu ihren damaligen Tätigkeiten. Eine(r) konnte sich auf den anderen verlassen. "Einmal ging mir ein erboster Wirt sogar an die Gurgel." Heute kann sie darüber lächeln.
Die letzten anderthalb Jahrzehnte arbeitete Weyand in der Wohngeldstelle des Sozialamts. Unaufgeregt und professionell, in einer fordernden Stellung als Leiterin. "Herzlichen Dank für ihr Wirken für die Siegburgerinnen und Siegburger", so Bürgermeister und Dienstherr Franz Huhn bei der Verabschiedung der Stadtamtsrätin in die Freistellungsphase der Altersteilzeit. Siegburger Keramik gab's als Abschiedsgeschenk und den Hinweis, jederzeit an alter Wirkungsstelle willkommen zu sein.

 
 
Exkursion der Allee-Abiturienten ins Düsseldorfer K21

Kunst thematisiert den Holocaust

Siegburg. Raus aus der Schule, rein ins Museum - sagten sich die Alleestraße-Abiturienten von Kunstlehrerin Meike Jansen und wählte das Düsseldorfer K21 aus, das eine Sammlung aktueller Kunst beherbergt, darunter auch Arbeiten von Christian Boltanski.

Der gebürtige Franzose hat es sogar in den deutschen Lehrplan geschafft. Er beschäftigt sich mit dem Holocaust. Oder allgemeiner: mit dem Phänomen kollektiver Erinnerung, mit Vergessen und Tod. In seinen Installationen versammelt er Objekte der Kindheit und Relikte unbekannter oder verstorbener Personen, er legt geheimnisvolle Archive an und rekonstruiert (fiktive) Biographien.

"Das war Anlass genug, um nach Düsseldorf zu fahren", erklärt Meike Jansen. "Die Schüler sollten einen direkten Eindruck vom Werk Boltanskis bekommen und zugleich das Haus mit seinen zahlreichen Künstlerräumen auf eigene Faust erkunden." Versteht sich, dass diese Faust lerntechnisch auch ein Aufgabenblatt erhielt, das ausgefüllt werden musste. Ausgerüstet mit Papier, Stift und Handykamera durchstreifte die 20köpfige Gruppe das frühere Landtagsgebäude, das erst 2002 nach einem aufwendigen Umbau zum Museum wurde. "Es war beeindruckend, Kunstwerke im Original zu sehen, die wir im Unterricht nur als Reproduktion kennengelernt haben", meint Anastasia. Einige der ausgestellten Arbeiten haben sie überrascht, weil sie "etwas zeigten, womit ich in einem Museum nicht gerechnet hätte". (ml.) Foto: Jansen

 
 
Graffiti und Theater zu Frieden und Menschenrechten

Kulturcamp im Kulturcafé

Siegburg. Frieden und Menschenrechte - zwei sehr wichtige, aber für Jugendliche oftmals wenig greifbare Themen. Trotz anfänglicher Skepsis unter den Teilnehmenden des Osterferien-"Kulturcamps" im Jugendzentrum Kulturcafé gab es bald einige Dynamik, man näherte sich dem Gegenstand durch Graffiti und Theater.

Die Jugendlichen, manche von ihnen mit Fluchterfahrung, erhielten Unterstützung von den unterschiedlichsten Fachkräften: von Projektleiterin und Friedensforscherin Sofia Renner vom Jugendreferat, von René Lobe, dem Kulturcaféleiter, von den Graffitikünstlern Enya Schützelhofer und Elmo van der Poel und von Schauspielerin Jule Fees vom Theater Tollhaus.

Einige Jugendliche setzten den Frieden durch Peace-Zeichen und Friedenstauben in ein positives Licht. Andere hatten eine kritische Herangehensweise und hinterfragten den aktuellen Zustand der Welt. Dies ist zum Beispiel beim verkürzten Yoda-Zitat zu erkennen, das Fabian in Szene setzte: "Furcht zu Wut zu Hass zu Leid".

Während der Theatereinheiten standen die Menschenrechte im Fokus. Die Jugendlichen entwickelten u.a. Szenen von Menschenrechtsmissachtungen in der Arbeitswelt. Dabei wurden z.B. Diskriminierung aufgrund des Geschlechts oder der Religion sowie Freiheitsberaubung dargestellt. Die Teens waren zudem in der Siegburger Innenstadt unterwegs und befragten Passanten, deren Aussagen dann ebenfalls szenisch verarbeitet wurden. Vorführung am Mittwoch, 3. Mai, im Jugendzentrum an der Ringstraße.

 
 
Volle Studiobühnenwoche steht bevor

Willkommen im Wohnzimmertheater!

Siegburg. Am Mittwoch, 3. Mai, 20 Uhr, ist in der Studiobühne (Humperdinckstraße 27) Kinotag. Gezeigt wird diesmal der Dokumentarfilm "Die Akte Aluminium", der Eintritt ist kostenlos. Aluminium findet sich heutzutage in unzähligen Produkten, die wir täglich nutzen, nicht nur in Verpackungen, sondern auch in Kosmetik, Sonnenschutzmitteln, Medikamenten und Impfstoffen bis hin zum Trinkwasser. Der Film klärt über die vielfachen Einsatzmöglichkeiten von Aluminium ebenso auf wie über die Risiken und Gefahren des Leichtmetalls.
Am Freitag, 5. Mai, 20 Uhr, begegnen die Zuschauer dem Tabuthema Tod. Er ist im Alltag nicht mehr präsent, Trauern ist eine individuelle Angelegenheit geworden und schwarz zur Mode- statt zur Trauerfarbe auserkoren. Die Studiobühne setzt dem ein Ende mit seiner Inszenierung des Stücks "Das große Massakerspiel". Sie holt den Tod quasi ins Wohnzimmer-Theater.
Am Samstag, 6. Mai, 20 Uhr, folgt "Woyzeck". Sie kennen das Stück noch aus Ihrer Schulzeit? Dann wird es Zeit für ein Revival. Ebenso rasant wie die Gefühlswelt des Protagonisten wird in der Inszenierung des "Woyzeck" auch die Dramaturgie des Stücks auf den Kopf gestellt. Um Kartenreservierung wird gebeten unter www.theaterseite.de

 
 
Stadtnachrichten auf Facebook

Videos und Infos

Siegburg. Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Siegburg.de liked, der ist quasi mittendrin. Dorthin über den Link.

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Heute und morgen in Siegburg:

Kasalla

Sonntag, 30. April:

10 bis 18 Uhr, Stadtmuseum: Ausstellungen Oliver Jordan "Singers, Songwriters & Poets", "Alle(e)s Kunst", Schülerarbeiten aus dem Gymnasium Alleestraße

10 bis 18 Uhr, Stadtbibliothek, Griesgasse 11: Kunst von Studenten der Rhein-Sieg-Akademie Hennef: Zeichnung, Druckgrafik, Kalligrafie, Collage

11 bis 18 Uhr, Markt: Antikmarkt

12 bis 20 Uhr, Forsthaus an der Steinbahn: Maibaumverkauf

ab 12.30 Uhr, Moschee an der Händelstraße: Internationales Kinderfest

19.30 Uhr, Gasthaus zum alten Stallberg: Tanz in den Mai mit Siggi Klein und Sonja Rieske

19.30 Uhr, Wirtshaus zur Sieg, Wahnbachtalstraße 21: Tanz in den Mai mit den Junggesellen von Alt-Wolsdorf

20 Uhr, Rhein-Sieg-Halle: Konzert von Kasalla, danach Tanz in den Mai (Foto)

20 Uhr, Rosa Aussicht, Albertstraße 3: Konzert, Beatles-Musik von Nito Torres und Peter Engelhardt

22 Uhr, Casbah Club, Markt 35: Tanz in den Mai


Montag, 1. Mai:

ab 11 Uhr, Moschee an der Händelstraße: Internationales Kinderfest

ab 11 Uhr, DGB-Haus an der Kaiserstraße: Kundgebung zum Tag der Arbeit, die Mairede hält Michael Korsmeier, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Bonn/Rhein-Sieg. Außerdem tritt der Kabarettist Wilfried Schmickler auf

 

Der Tag heute:

Sonntag, 30. April, der 120. Tag in 2017

Wetter: "Walpurgisstaub und Sonnenschein - bringen viel Heu und Korn und Wein".

 

Sonnenuntergang: 20.50 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 6.05 Uhr
Mondaufgang morgen: 10.32 Uhr
Monduntergang morgen: 1.25 Uhr

Heilige und Namenstage: Pauline (von Mallinckrodt, eröffnete 1840 in Paderborn eine "Kleinkinder-Bewahrschule", um krank gewordenen Müttern die Sorge um ihre unbeaufsichtigten Pänz abzunehmen, zwei Jahre später nahm sie auch zwei blinde Kinder auf und legte damit den Grundstein für eine Blindenanstalt. 1849 wurde die Kongregation der "Schwestern der Christlichen Liebe" aus der Taufe gehoben. Das Werk von Mallinckrodts wurde im 1871 ausgebrochenen Kulturkampf nahezu vernichtet. Daraufhin gründete sie Niederlassungen in dem damals noch österreichischen Böhmen, in Belgien, den USA und Chile. Sie starb am 30. April 1881. Nach ihr wurde das von den Ordensschwestern in Siegburg 1902 übernommene frühere "Waisenhaus" benannt, das die Stadt in Wolsdorf mit Spenden errichtet hatte, das mangels Betreiber aber zunächst zwei Jahre leer stehen musste)

Geburtstag: Friedrich Gauß (1777-1855), Mathematiker; Franz Lehár (1870-1948), österreichisch-ungarischer Komponist ("Die lustige Witwe", "Land des Lächelns"); Claude Elwood Shannon (1916-2001), amerikanischer Mathematiker und Begründer der Informationstheorie, führte den Begriff Bit ein; Luise Rinser (1911-2002), Schriftstellerin ("Die gläsernen Ringe"); Klaus Jürgen Wussow (1929-2007), Schauspieler ("Der Kurier der Kaiserin"/ Mitglied des Ensembles des Wiener Burgtheaters) und Ärzteimitator ("Schwarzwaldklinik", "Klinik unter Palmen"); Willie Nelson (1933), amerikanische Legende der Country-Musik ("On the Road again", "Always on My Mind", "Blue Eyes Crying in the Rain"); Heinz Prüller (1941), österreichischer Journalist und Sportberichter, seine Formel-1-Reportagen genießen Kultcharakter, seit 1971 gibt es seine Jahrbuchserie "Grand Prix Story"; Rudi Assauer (1944), Ex-Fußballer und Ex-Manager von Schalke 04; Karl XVI. Gustav (1946), König von Schweden; Ulla Hahn (1946), Lyrikerin und Schriftstellerin ("Das verborgene Wort", Ehefrau von Klaus von Dohnanyi); Thomas Schaaf (1961), Fußballtrainer; Jens Streifling (1963), Saxophonist der kölschen "Höhner", früher bei "BAP"; Verona Feldbusch (1968), mediale Erscheinung, die Defizite zu geldwerten Vorteilen wandeln kann, 1996 für kurze Tage Ehefrau von Dieter Bohlen; Kirsten Dunst (1982), amerikanische Schauspielerin ("Spider Man 3", "Die Hochzeit unserer dicksten Freundin").

 

Er ist endlich weg - eine der schönsten Schlagzeilen der Weltgeschichte

Todestag: 1883: Édouard Manet, der französische Maler stirbt 51-jährig in Paris; 1945: Adolf Hitler, der Nazi-Diktator, einer der schlimmsten Unholde der Menschheitsgeschichte, als Kriegstreiber und Judenhasser verantwortlich für weltweit Millionen Tote, nimmt sich in Berlin kurz vor der deutschen Kapitulation im Führerbunker 56-jährig das Leben, mit ihm stirbt seine langjährige Geliebte und Ehefrau für einen Tag, die 33-jährige Eva Braun; 1974: Agnes Moorehead, die Schauspielerin ("Wiegenlied für eine Leiche") stirbt 67-jährig in Rochester; 1976: Michael Gartenschläger, der 32-jährige Fluchthelfer und ehemalige politische Häftling in der DDR wird beim erneuten Versuch, Selbstschussanlagen an der Grenze abzumontieren, kaltblütig von einem Spezialkommando der DDR-Staatssicherheit abgeschossen; 1981: Peter Huchel, der Lyriker ("Die Sternenreuse") stirbt 78-jährig in Staufen; 1983: Muddy Waters, der amerikanische Bluesmusiker ("I'm Your Hoochie Coochie Man") stirbt 68-jährig in Westmont/Illinois; 1989: Sergio Leone, der italienische Regisseur ("Spiel mir das Lied vom Tod") stirbt 68-jährig in Rom; beginnend mit "Sandalenfilmen", führt er Teilregie in "Ben Hur" und den "Letzten Tagen von Pompeji", prägt entscheidend den Italo-Western, was nach ihm kommt, sind bloß mehr Spaghetti-Western, revolutioniert in Werken wie "Für eine Handvoll Dollar" und "Spiel mir das Lied vom Tod" die Kameraführung und mit Ennio Morricones Kompositionen die Musik des Genres; realistische Großaufnahmen der markanten Gesichter seiner Helden, darunter Clint Eastwood, brechen mit bisherigen Üblichkeiten, Robert de Niro spielt die Hauptrolle in Leones letztem Film: "Once Upon a Time in America", letzter Teil einer Trilogie, zu welcher "Spiel mir das Lied vom Tod" (1968) und die "Todesmelodie" (1971) zählen - in den Studios wird Leones Dreieinhalb-Stunden-Epos hemmungslos zerschnitten, weltweit sind heute Fassungen unterschiedlicher Länge und Erzählstruktur auf dem Markt; 1994: Roland Ratzenberger, der österreichische Formel-1-Pilot stirbt 33-jährig bei einem Unfall während des Samstags-Trainings zum Großen Preis von Imola; 1999: Darrell Sweet, der Schlagzeuger der schottischen Band "Nazareth" ("Love Hurts") stirbt 31-jährig in Indiana; 2016: Uwe Friedrichsen, der Theater- und Filmschauspieler (Zollfahnder Hans Zalluskowski in "Schwarz Rot Gold"; "Pole Poppenspäler","Uwe" in der "Sesamstraße") sowie Synchronsprecher (unter anderem die deutsche Stimme von Peter Falk in "Inspektor Colombo") stirbt 81jährig in Hamburg.

 
 

Historisches Kalenderblatt:

Vor 205 Jahren - 30. April 1812
Louisiana, südlicher Teil des acht Jahre zuvor geschaffenen Orleans-Territorium, wird 18. US-Bundesstaat. Der nördliche Bereich wird zunächst zum Missouri-Territorium.

Vor 130 Jahren - 30. April 1887
Kriegsgefahr gebannt: Reichskanzler Otto von Bismarck beendet die "Schnäbele"-Affäre. Am 20. April war der französische Zollbeamte Guillaume Schnäbele (56) bei einer Dienstbesprechung auf deutschem Boden von eilfertigen Reichsbediensteten als Spion verhaftet und in Metz inhaftiert worden. Kriegsminister Georges Ernest Boulanger blies die Backen auf und witterte Vergeltungschancen für die Niederlage im Deutsch-Französischen Krieg. Bismarcks Anordnung, den Franzosen frei zu lassen, beendet den Spuk.

Vor 120 Jahren - 30. April 1897
George Stoney wußte schon, dass es das gebe, dem britischen Physiker-Kollegen Joseph John Thomson gelingt der experimentelle Nachweis der Existenz des Elektrons.

Vor 90 Jahren - 30. April 1927
Zum Abschluss eines Kongresses für Psychotherapie stellte der Berliner Arzt, Psychiater und Neurologe Johann Heinrich Schultz (1884-1979) ein psychotherapeutisches Verfahren zur "konzentrativen Selbstentspannung" vor, das er später "Autogenes Training" nennt: Eine Technik zur Selbstentspannung, um über das vegetative Nervensystems Nervosität, Schlafschwierigkeiten und Ängste abzubauen.

 
 

Siegburger Kalenderblatt:

Vor 105 Jahren - 30. April 1912
"Am Eingang zum Wahnbachtale oberhalb Seligenthal brannten Sonntag etwa 200 Morgen Privatwaldung ab. Die Caldauer Feuerwehr hatte den mittags begonnenen Brand gegen Abend bezwungen." (Kreisblatt) Foto: Seligenthal um 1920.

 
 
Vor 105 Jahren - 30. April 1912

"Ein Ochse, der nicht das mittun wollte, was die Metzger mit ihm vorhatten, befreite sich im hiesigen Schlachthofe am Samstag vormittag, lief nach dem Mühlengraben zu und kurz entschlossen auch hindurch. Er begegnete hier aber einem beherzten Mann, machte kehrt und lief durch den Mühlengraben wieder zurück. Nun sah das schwere Vieh ein, daß man bequemer auf die andere Seite des Wassers kommen könne und lief über die Königstraßenbrücke. An der Wilhelmstraße stellte sich ihm ein recht großer Herr entgegen, der Ochse aber winkte "weg da", was man anscheinend nicht verstehen wollte, da brauchte denn der Ausreißer Gewalt und beseitigte mit seinen Hörnern unsanft das Hindernis. Dann gings weiter durch die Sieg nach Menden zu. Der Kapitale wurde aber wieder eingefangen und sein Fleisch dürfte, inzwischen in gute Braten verwandelt, manche Freunde leckerer Bissen gefunden haben." (Kreisblatt). Foto: Mühlengraben im September 1891, Blick aus Richtung Brückberg/Driesch. Die erwähnte Königstraße ist die heutige Friedrich-Ebert-Straße.

 
 
Vor 105 Jahren - 30. April 1927/I

Blick über die Abtei nach Südosten auf das Deichhaus im Jahr 1957.

Vor 90 Jahren kam das Deichhaus als neuer Stadtteil von Buisdorf/Menden zu Siegburg. Ein "Rheinlieder-Potpouri" und Teile von Guiseppe Verdis "Der Troubadour", gespielt vom "Mandolinen- und Lautenorchester der Naturfreunde", unterlegten den offiziellen Teil einer Feier im alten Saal Ritzdorf in der Frankfurter Straße, bevor am Samstag, 30. April 1927, das Ereignis mit einem Festball gewürdigt wurde. Lustig war es nicht immer zugegangen, 16 Jahre mussten die Deichhäuser um die Zugehörigkeit zu Siegburg kämpfen. Stadtarchivarin Dr. Andrea Korte-Böger forschte in alten Protokollen. Danach hatte die 1906 erfolgte Eingemeindung der Zange von Mülldorf nach Siegburg die Deichhäuser inspiriert. Drei Jahre danach, am 3. Juni 1909, wandten sich ein Joseph Fischer "und 49 Genossen" mit einer Petition an "Seine Excellenz, den Herren Freiherr von Schorlemer-Lieser, Coblenz," seinerzeit Ober-Präsident der Rheinprovinz. In fünf Punkten trugen die Deichhäuser "zur geneigten wohlwollenden Prüfung und Beschlussfassung" und natürlich "ganz ergebenst" ihre Gründe zum Wechsel vor: Siegburg sei bereits faktisch der wirtschaftliche Bezugspunkt, die Sieg wirke wie eine Grenze. Die Deichhäuser Kinder müssten nach Buisdorf und Niederpleis lange Schulwege auf sich nehmen. Die Brunnen seien in schlechtem Zustand, in Siegburg gäbe es einen Anschluss an die Wasserleitung. Die Beleuchtung der verkehrsreichen Frankfurter Straße, einziger Zugang zum Sieg- und "Bröhl-Tale", höre mitten drin an der Grenze Siegburg/Deichhaus auf - bei einer Eingemeindung würde die Gasleitung bis zur Brücke verlegt. Und nicht zuletzt: Das Frühjahrs-Hochwasser der Sieg habe wieder bewiesen, dass der Schutzdamm nicht im Stande sei, die "hochgehenden Wogen" abzuhalten. Die Feuerwehren von Siegburg und Niederpleis hätten Tag und Nacht arbeiten müssen, um den "schwachen, schadhaften und nicht genügend hohen Damm" zu halten. Ein Dammbruch hätte die Überflutung von Deichhaus und des unteren Siegburg in einem Meter Höhe zur Folge. Landratsamt (heute Kreishaus), Amtsgericht und sogar der Bahnhof seien dann von allem Verkehr abgeschnitten.
Das in Koblenz eingegangene Gesuch ging auf den Dienstweg und landete bei Eberhard von Claer, Bürgermeister von Mülldorf. Der stellte sich bockig: "Solange die schlechte Lage der Industrie anhält, muss ich die Eingemeindung eines einigermaßen steuerkräftigen Teiles der Bürgermeisterei als unwirtschaftlich bezeichnen." 50 Hausbesitzer gebe es auf dem Deichhaus, nur 24 hätten die Petition unterschrieben. "Der Rest" seien "Mieter und einige ganz unbeteiligte Personen". Josef Fischer wolle sich wohl als "Volksbeglücker und Wohltäter" künstlich "in Scene" setzen. Anders Siegburgs Bürgermeister Carl Plum, der die Eingemeindung befürwortete und Druck machte. Dem Direktor des Gas- und Wasserwerks setzte er eine Frist von zwei Tagen, um weitere Versorgungs-Argumente gegenüber dem Landrat aufzulisten.

 
 
Vor 105 Jahren - 30. April 1927/II

Beim großen Sieg-Hochwasser 1909 wurde die Frankfurter Straße überschwemmt

Werks-Direktor Michel erörterte in seiner Antwort ausführlich die Vorteile des Anschlusses der Deichhäuser Grundstücke an das Gas- und Wasserleitungsnetz der Stadt Siegburg. In der Frage der Pflege des Siegdammes brach aufgestauter Ärger durch: "Da zeigt der Bürgermeister von Menden, wie wenig ihm an Siegburg gelegen ist. Er sagt, der Damm hat bei dem kolossalen Hochwasser gehalten! Und eine Verstärkung des Dammes sei nicht notwendig! Es fehlte nur noch, dass er auch nicht duldete, dass die Stadt Siegburg den Damm auf eigene Kosten verstärke! Diese zeigt schon zur Genüge, wie nötig eine Eingemeindung ist. Um ein Haar hätte das letzte Hochwasser den Damm durchbrochen und die in der Eingabe erwähnten Folgen wären eingetreten, mehr noch! Wie stand es mit der großen Kattunfabrik Siegfeld? - Auch das städtische Gaswerk stand in sehr großer Gefahr! Bei einem Dammbruch wären unsere Öfen erloschen, die Hauptgasrohre hätten sich mit Wasser angefüllt und die ganze Stadt wäre ins Dunkel gekommen! Welche Gefahr hierdurch für die Königlichen Anstalten, Gefängnisse, den Bahnhof und die Stadt selbst! Welche Folgen für die Bürger der Stadt, welche fast kein anderes Licht mehr haben als Gas und in den Küchen nur noch Gas verwenden! Aber bei all? dem hält der Bürgermeister von Menden die Verstärkung des Schutzdammes nicht für notwendig!"
Der Klartext prallte bei der Kommunalaufsicht ab. Am 16. November 1909 beschied der Regierungspräsident ungerührt: "Zwingende Gründe", die eine Eingemeindung im öffentlichen Interesse rechtfertigen könnten, lägen nicht vor. Drei Jahre später nahmen die Deichhäuser einen zweiten Anlauf, wieder vergebens. Der Erste Weltkrieg brachte dann die Eingemeindungsbestrebungen zwischenzeitlich zum Erliegen; 93 Bürger unterzeichneten am 10. April 1920 eine neue Petition. Anders als sein Bürgermeister zeigte sich der Buisdorfer Gemeinderat verhandlungsbereit. Doch über Jahre hinweg gab es Hickhack, Forderungen, Ablehnungen, gescheiterte Gespräche und neue Verhandlungen. Am 22. März 1822 verhehlte Siegburgs Bürgermeister Robert Becker seinen Ärger über die wachsende Flut der Forderungen nur mühsam, das Deichhaus befinde sich ?in baulicher und wirtschaftlicher Beziehung in wenig gutem Zustand: Die örtlichen Verhältnisse sind fast noch dieselben, wie bei den im Jahre 1909 geführten Eingemeindungsverhandlungen. Auch heute sind hier weder ausgebaute Strassen noch Entwässerungskanäle. Der Bezirk hat auch keine sonstigen Werte an öffentlichen Gebäuden und Schulen. Wenn schon durch die vor mehr als 15 Jahren erfolgte Eingemeindung des jetzigen Stadtteiles Siegburg-Zange stadtseitig eine gewaltige finanzielle Last war, so trifft dieses in weit höherem Maße für den Bezirk Buisdorf zu. Im Gebiet Zange befindet sich ein Schulgebäude, die Wege zwar nur bekiest, waren aber schon teilweise Eigentum der Gemeinde, wogegen Deichhaus fast nur im Privatbesitz befindliche öffentliche Feldwege hat, an denen aber trotzdem schon zum Teil Wohngebäude errichtet sind."

Erst im Februar 1924 fanden sich die zerstrittenen Parteien dann wieder an einem Tisch zusammenfanden und führten die Verhandlungen weiter. Im Januar 1925 zürnte Becker gegenüber dem Landrat, die Gemeindevertretung von Buisdorf habe es "nun meisterhaft verstanden, ihre Forderung auf das Höchstmaß hinauf zu schrauben und es kann hier nur gesagt werden, dass sie mit zäher Ausdauer diesen ihren Standpunkt bei den Verhandlungen nachdrücklichst vertreten hat." Doch habe man nunmehr "eine Einigungsformel gefunden". 45 000 statt ursprünglich geforderter 64 000 Goldmark zahlte Siegburg, damit waren alle Buisdorfer Forderungen abgegolten. Am 8. Oktober 1926 genehmigte das Preußische Staatsministerium des Inneren in Berlin den Vertrag. Zu den Feierlichkeiten schafften es die Deichhäuser, 200 Mark vom Buisdorfer Gemeinderat als Zuschuss loszueisen.

 
 
Vor 5 Jahren - 30. April 2012

Planerische Überlegungen zur Übersiedlung des Katholisch-Sozialen Instituts (KSI) aus Bad Honnef in die Kreisstadt. siegburgaktuell berichtet: Mit dem KSI erhält die Abtei nach der Auflösung des Siegburger Beneditktinerkonvents eine neue Zukunft. Doch zuerst müssen noch wichtige Aufgaben gelöst werden. Das KSI nutzt am bisherigen Standort 15.000 Quadratmeter. Und die müssen auch auf dem Michaelsberg vorhanden sein. Doch die Klostergebäude geben nur 10.000 Quadratmeter Fläche her. Ein Anbau muss sein: Auf dem alten Parkplatz unterhalb der Abtei gegenüber dem Rosengarten. Das ist baulich, funktional und denkmalrechtlich vertretbar. Denn erstens war das Gelände bereits im 19. und 20. Jahrhundert genutzt. Erst als Dienstvilla des Leiters der damaligen "Irrenanstalt", Jacobi. Später stand dort oben eine beliebte Gastwirtschaft mit prächtiger Außengastronomie. Zweitens: Grundbedingung jeder Bebauung ist die Wahrung der Silhouette der Abtei, die darf kein Anbau tangieren. Der städtische Planungsausschuss berät.

 
 

Öffnungszeiten:


Rathaus, Bürgerservice, Amt für Jugend, Schule und Sport, Stadtmuseum, Tourist-Information, Musikschule, Stadtbibliothek, Volkshochschule Rhein-Sieg, Verbraucherzentrale

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Notdienste/Wichtige Rufnummern:

Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116-117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)

Apotheken-Notdienst:
(jeweils von 9 Uhr bis 9 Uhr des Folgetages)


Heute:
Adler Apotheke, Kaiserstraße 126 , Siegburg, Tel.: 02241/5 27 40
Montag:
Apotheke im Kaufland, Theodor-Heuss-Ring 55 , Troisdorf, Tel.: 02241/39 75 80
 

Kinoprogramm Sonntag 30. April:

Capitol, 53721 Siegburg, Augustastraße 20, Tel.: 02241/62288
Die Häschenschule - Jagd nach dem goldenen Ei: 15:00 Uhr
Die Schlümpfe: Das verlorene Dorf: 17:30 Uhr
Die Schöne und das Biest: 20:00 Uhr
Fast & Furious 8: 17:15 Uhr, 20:00 Uhr
Guardians of the Galaxy Vol. 2: 14:15 Uhr, 17:00 Uhr, 20:00 Uhr
The Boss Baby: 14:45 Uhr


Cineplex, 53721 Siegburg, Europaplatz 1, Tel.: 02241/95808-0
Abgang mit Stil: 14:45 Uhr, 20:15 Uhr, 23:00 Uhr
Alles unter Kontrolle: 17:30 Uhr
Conni & Co 2 - Das Geheimnis des T-Rex: 11:00 Uhr, 13:00 Uhr, 15:00 Uhr, 17:15 Uhr
Die Hütte - Ein Wochenende mit Gott: 11:30 Uhr
Die Schlümpfe: Das verlorene Dorf: 11:30 Uhr, 14:45 Uhr
Die Schöne und das Biest: 14:45 Uhr, 17:00 Uhr, 20:00 Uhr 3D
Fast & Furious 8: 14:45 Uhr, 17:00 Uhr, 19:45 Uhr, 20:00 Uhr, 23:00 Uhr
Ghost in the Shell: 23:00 Uhr 3D
Guardians of the Galaxy Vol. 2: 11:30 Uhr 3D, 14:45 Uhr 3D, 17:00 Uhr 3D, 19:30 Uhr, 20:00 Uhr 3D, 22:30 Uhr, 23:00 Uhr 3D
Happy Burnout: 17:45 Uhr, 20:30 Uhr, 23:00 Uhr
Life: 23:00 Uhr
The Boss Baby: 11:30 Uhr, 12:15 Uhr, 14:45 3D
Zu guter Letzt: 17:45 Uhr

 

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Redaktion
Ralf Reudenbach (Verantwortlich nach § 6 MDStV)
Jan Gerull (Pressesprecher)