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Siegburg - Logo 28. Dezember 2014  
 
Allein 10 Wochen dauert das Stimmen der 8.000 Orgelpfeifen

Servatiuskirche öffnet erst im September

Siegburg. Es wird noch dauern, bis alle Schutzverkleidungen abgenommen werden können und es wieder ans Einräumen geht. Der Wunschtermin der Wiedereröffnung der Servatiuskirche zu Ostern lässt sich nicht halten. Zu viele ungeahnte, schlechte Überraschungen in Form von Bauschäden, aber auch unzureichend ausgeführten Arbeiten vorheriger Sanierungen fanden sich mit dem Fortschreiten der Renovierung.
Und selbst wenn alles fertig sein wird, kann noch nicht wieder aufgeschlossen werden. Es heißt zunächst: Absolute Stille! Alleine 10 Wochen wird das Stimmen der wieder aufgebauten Orgel brauchen, 10 Wochen bis jede im mehr als 8.000 Pfeifen umfassende Werk wieder richtig in der harmonischen Vielfalt klingen wird. Und die Arbeit der Orgelstimmer kann nur in absoluter Stille geschehen, damit sie den kleinsten unsauberen Klang hören können. Da kann nicht nebenbei noch ein Anstreicherpinsel schrabben oder gar eine Bohrmaschine hämmern. Finaler Termin der Wiedereröffnung ist jetzt der 13. September. Um 9.30 Uhr hält Erzbischof Rainer Maria Woelki die heilige Messe.

 
 
Jubiläum produzierte gute Einfälle am Fließband

Jeck auf Siegburg

Siegburg. Genug 950er Sekt gebunkert, um das Jubiläumsjahr standesgemäß auszukorken? Die Gaumenwohltat hat Jörg Lehnen vom Siegburger "Weinlager" auf den Markt gebracht - und seine "Weinschmiede" am Kreisel Wellenstraße gleich dazu. Der Stadtgeburtstag, er sprach alle Sinne an. Die Augen (Film), die Ohren (Siegburghymne "Deine Straßen, mein Revier"). Die Nase kam auch zu ihrem Recht, wir erinnern an den Sonderlaib der Bäckerei Schäfer, ein Roggen-Weizen-Vollkornbrot mit Schrotanteilen, das herrlich duftet, wenn man es aus dem Ofen holt. Die Hände fühlten die Seide des Löwentuchs, der modischen Reminiszenz an ein wertvolles Stück Stoff aus dem Servatiusschatz, das schon in der Zeit der Ottonen hergestellt wurde. Grenzenlose Kreativitätsfreiheiten kosteten Hobbyschneiderin Ani Lampert und "Siegschmied" Robin Heinrich aus. Sie entwarfen mit dem 950er Karnevalskostüm (Foto) und dem 950er Mittelaltermesser die wohl extravagantesten Accessoires.
Anders, als es der Name impliziert, ging es bei der 950er Ware nicht allein ums Kaufen, sondern auch ums Taufen. Jubiläumsrose und Jubiläumsbier, Siegburgia und 950er Jubi, erhielten nach demokratischer Abstimmung ihre Namen. Und so manche Siegburgia hat ob der erneuten Frostabwesenheit in diesem Winter ihr Strahlen noch nicht verloren. Ein ganz wichtiger Teilnehmer soll nicht unerwähnt bleiben. Unser großer Jubiläumsballon war überall dabei, wo auf das Jubiläum angestoßen wurde. Nur bei der Metzgerei Baum war er nicht. Die Jubiläumsrostbratwurst entpuppte sich als waschechte Ente. Diese Produkteinführung hatten wir am 1. April vermeldet...

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Siegburger Babyboomerin Vera Seiler - Geboren im Jubiläumsjahr

Menschen des Jubiläumsjahres

Siegburg. Das 950. Jubiläum klingt aus. Jochen Hildesheim wirft für siegburgaktuell einen Blick zurück auf Menschen, die eine besondere Beziehung zu diesem Jahr haben - oder zu 1964, dem 900. Gründungsjahr. Das 64-er-Jubiläum verfolgte Hildesheim hautnah als Lokaljournalist. Er leitete Jahrzehnte die Redaktion der "Rhein-Sieg-Rundschau". Heute geht es um Vera Seiler, geboren im Jubiläumsjahr 1964:

Colorado oder Hunsrück? Vera Seiler entscheidet sich gegen den USA-Trip und für den Ausflug in die Nähe. Zwei Tage zu zweit in einem Garten Eden - auf der Stromburg von Sternekoch Johannes Lafer. 50. Geburtstag und Silberne Hochzeit, Champagner an der Bar, 6-Gänge-Menü im Gourmettempel, Übernachtung im komfortablen kleinen Burghotel, eine Runde Golf.
Vera Seiler, eine wie viele Deutsche, eine klassische Babyboomerin, schwärmt von den beiden Festtagen im Juni.
Am 12. Juni 1964, einen Tag bevor die Stadt Siegburg bei der 900-Jahr-Feier eine bis heute erfolgreiche Partnerschaft mit dem französischen Städtchen Nogent-sur-Marne an der Peripherie von Paris eingeht, kommt Vera Seiler zur Welt. Ihr Elternhaus steht in der Aulgasse. Der Vater, Dieter Bobeth, heute 78, stammt aus Köln, die Mutter, Irmgard Bobeth geborene Brodesser, heute 77, ist Siegburgerin und arbeitete als Angestellte bei der Stadtverwaltung. Die Großeltern, Franz und Maria Brodesser, wohnen im Nebenhaus.
Das Krankenhaus in der Kreisstadt hat damals keine Geburtshilfe- und Mütterstation. Erst ein Jahr später, im Neubau an der Ringstraße, wird eine Gynäkologische Abteilung eröffnet. Deshalb wird Vera Bobeth im Krankenhaus von Bad Honnef geboren.

Als Kleinkind lebt Vera mit ihren Eltern zwei Jahre in La Celle Saint Cloud bei Paris. Damals ist ihr Vater als Einkäufer für den Automobilbauer Ford in Frankreich tätig. 1967 wächst die Familie auf vier Personen an: Schwester Sigrid wird geboren. Vera geht in die Nordschule und macht im Mädchengymnasium das Abitur. Es ist die Zeit, als das Lyzeum die ersten Jungs aufnimmt und sich allmählich zum Gymnasium Alleestraße wandelt. Nach dem Abi erlernt die junge Frau in Köln den Beruf der Steuerfachgehilfin und arbeitet anschließend in der Mandantenbuchhaltung einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
In Siegburg lernt Vera Bobeth bei einer Fete den ein Jahr jüngeren Ralf Seiler kennen, einen Spross des Autohauses Seiler. Dessen Großvater, Rudolf Seiler, ist mit seiner seit 1952 in Siegburg ansässigen VW-Niederlassung anfangs von der Mühlenstraße in die Kaiserstraße und 1962 in die Luisenstraße umgezogen, gegenüber der Brückberg-Kaserne. Ralf Seiler steigt als Lehrling in das Unternehmen ein und ist heute Geschäftsführender Gesellschafter, sein Vater Ekkehard Seiler der Seniorchef.
Die drei Seiler-Generationen führen das mittelständische Unternehmen zu ungeahnter Blüte. Aus 13 Mitarbeitern 1973 sind 50 geworden, die Betriebsfläche hat sich mehr als verdreifacht. Das Autohaus handelt mit drei starken Marken: Volkswagen, Audi und Skoda. Und mit Zubehör und Service.
Ralf Seiler und Vera Bobeth heiraten 1989. Sie haben zwei erwachsene Kinder: Marc Sebastian (24) und Carina Madelaine (20). Der Sohn studiert zunächst Informatik an der Technischen Hochschule in Aachen, kehrt nach Siegburg zurück, wohnt wieder zu Hause und setzt sein Studium an der Hochschule in Sankt Augustin fort. Beruflich orientiert er sich in Richtung Consulting/Beratung. Seine Schwester hat gerade das Fachabitur bestanden und wird Betriebswirtschaftslehre studieren. Ihr Berufsziel: Automobilkauffrau und eines Tages Übernahme der elterlichen Firma.
Nach Anfängen als Mieter in der Johannesstraße zieht die vierköpfige Familie in ein eigenes Reihenhaus im Stadtteil Wolsdorf, das für 17 Jahre ihr Domizil bleibt. 2013 kaufen die Seilers ein 40 Jahre altes Einfamilienhaus auf dem Stallberg, bauen es teilweise um und richten es behaglich ein.
Längst geht Vera Seiler wieder arbeiten, halbtags, aber nicht, wie man meinen könnte, in der eigenen Firma, sondern im Siegwerk in der Abteilung "Produktionsplanung und Produktionssteuerung".
Kochen, Gartenarbeit und Lesen nennt die 50jährige als ihre Hobbys zu Hause, das Golfspiel im Golfclub Schloß Auel bei Wahlscheid und die Mitgliedschaft im Lions-Club Lohmar als regelmäßige Freizeitgestaltung gemeinsam mit ihrem Mann. Die "Löwen" unterstützen Projekte einer blinden Lohmarerin in Tibet und Indien. Vera Seiler ist im Vorstand für das Veranstaltungsprogramm der karitativen und international engagierten Vereinigung zuständig. Beim Golfen gibt sie sich mit einem Handicap von 33,9 zufrieden. Das reicht für die Spielberechtigung auf anderen Plätzen. Ralf Seiler hat ein Handicap von 25 erreicht.
Für Siegburg, ihre Heimatstadt, wünscht sich Vera Seiler, dass alles bleibt, wie es ist - bis auf den unzumutbaren Fluglärm. Die kleinteiligen und überschaubaren Strukturen in der Stadt "haben Charme", wie sie sagt, und müssten deshalb erhalten werden. Das schließe maßvolle Modernisierungen und moderate neue Entwicklungen nicht aus. "Der Marktplatz mit seinem geschäftigen Treiben an einem Samstagvormittag bei schönem Wetter, das hat was", schwärmt die begeisterte Siegburgerin. Sie nimmt gern das vielfältige kulturelle Angebot wahr und geht auch gern einkaufen in der "City". Zum Michaelsberg hat sie eine starke Beziehung. "Es ist wunderschön, wenn man ihn sieht, ob wir von einer Reise zurück kommen oder vom Bett aus wie in Wolsdorf", bringt Vera Seiler ihre Empfindungen für die Stadt auf den Punkt. Sie kennt sich gut aus in Siegburg. In ihrer Jugend hat sie auch Gefallen am Stadtwald mit den Fischteichen hinter der Steinbahn gefunden.
649 Einwohner feiern im Siegburger Jubiläumsjahr 2014 ihren 50. Geburtstag, beinahe zwei jeden Tag, am 12. Juni sogar drei, eine davon Vera Seiler. Nie davor und nie danach sind in Deutschland so viele Kinder geboren worden wie 1964, genau 1.357.304. Das ist 50 Jahre her. Damals hat Siegburg sein 900jähriges Stadtjubiläum gefeiert. Heute kommen jährlich nur noch halb so viele Kinder zur Welt.

 
 
"Leben mit Krebs" jetzt mit Gesprächskreis für Männer

Neues Angebot

Siegburg. Nach drei Gesprächskreisen, die der Verein "Leben mit Krebs" bisher anbietet und an dem in der Mehrzahl Frauen teilnehmen, gibt es ab dem neuen Jahr auch eine Runde nur für Männer. Ins Leben gerufen hat den Gesprächskreis Harald Scholz. Er ist selbst von der Krankheit betroffen. Das erste Treffen unter seiner Leitung findet am 15. Januar, 19 Uhr, in der Helios Klinik in Siegburg statt. Egal welche Krebserkrankung - jeder Mann ist gern gesehen. Scholz bietet die Treffen danach immer an jedem dritten Donnerstag im Monat an. Weitere Infos erteilt er unter 0176-90934420 oder per Mail-Anfrage an harald-scholz@gmx.net.

 

Der Tag heute:

Sonntag, 28. Dezember, der 362. Tag in 2014

 

Sonnenuntergang: 16.31 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 8.33 Uhr
Mondaufgang morgen: 12.30 Uhr
Monduntergang morgen: 0.56 Uhr

Heilige und Namenstage: Hermann (von Frauenau, errichtete bei Zwiesel eine Marienkapelle, starb dort 1326)

Geburtstag: Carl Fresenius (1818-1897), Chemiker; Woodrow Wilson (1856-1924), US-Präsident 1913-1921; Friedrich Wilhelm Murnau (1888-1931), Regisseur ("Nosferatu - Eine Synfonie des Grauens", 1927 erster Oscar für "Sonnenaufgang"); der in Bielefeld geborene Starregisseur begründete das Genre des Psychothrillers und war mit den Künstlern des expressionistischen Blauen Reiters befreundet, Murnau starb 1931 bei einem Autounfall im kalifornischen Santa Monica; Joseph Offenbach (1904-1971), Schauspieler ("Des Teufels General", "Die Unverbesserlichen"); Earl K. "Fatha" Hines (1905-1983), amerikanischer Jazzpianist und Bandleader; Hildegard Knef (1925-2002), Schauspielerin ("Die Sünderin"), Sängerin ("Für mich solls rote Rosen regnen") und Autorin ("Der geschenkte Gaul"), sorgte mit der ersten Nacktaufnahme in der Geschichte des deutschen Films im prüden 1951 für einen Skandal; Manuel Puig (1932-1990), argentinischer Schriftsteller ("Der Kuß der Spinnenfrau"); Richard Clayderman (1953), französischer Pianist ("Ballade pour Adeline"); Denzel Washington (1954), amerikanischer Filmschauspieler ("Glory", "Die Akte", "Gegen jede Regel", "Deja Vu, Wettlauf gegen die Zeit"); Nigel Kennedy (1956), englischer Violinist; Terri Garber (1960), amerikanische Schauspielerin ("Fackeln im Sturm"); Martin Kaymer (1984), Golfprofi, zweitjüngster Weltranglistenerster, der gebürtige Düsseldorfer ist Mitglied und bekennender Fan des 1. FC Köln.

 

Bau des Eiffelturms 1888, Foto: Pierre Petit

Todestag: 1734: Rob Roy MacGregor, der schottische Bandit, der Nachwelt besser unter dem Namen Robin Hood bekannt, stirbt 63-jährig in Inverlochlarig; 1924: Gustave Eiffel, der französische Ingenieur und Erbauer des Eiffelturms, stirbt 92-jährig in Paris; 1937: Maurice Ravel, der französische Komponist ("Bólero") stirbt 62-jährig in Paris; 1963: Paul Hindemith, der Komponist der Moderne stirbt 68-jährig in Frankfurt; 1983: Dennis Wilson, der Drummer der "Beach Boys" ertrinkt 39-jährig im Yachthafen von Marina del Rey; 1973: Rudi Schuricke, der Sänger ("Capri Fischer") stirbt 60-jährig in München; 1984: Sam Peckinpah, der amerikanische Regisseur ("Getaway", "Pat Garret jagt Billy the Kid", "Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia", "Das Osterman Weekend") stirbt 59-jährig in Inglewood/Kalifornien; 1988: Hal Ashby, der amerikanische Regisseur ("Harold and Maude", "Shampoo") stirbt 59-jährig in Malibu; 2004: Jerry Orbach, der amerikanische Schauspieler ("Law and Order") stirbt 69-jährig in New York; 2004: Susan Sonntag, die amerikanische Schriftstellerin ("Der Liebhaber des Vulkans") stirbt 71-jährig in New York.; 2011: Charlotte Kerr, die Schauspielerin "Raumpatrouille", "Fleisch") und Regisseurin stirbt 84-jährig in Bern.

 
 

Historisches Kalenderblatt:

Vor 135 Jahren - 28. Dezember 1879
Es ist 19.17 Uhr und in tiefer Dunkelheit überquert ein Personenzug auf der weitgespannten Firth-of-Tay-Brücke zwischen Edinburgh und Dundee den breiten Fluß Tay. Konstruktionsmängel und ein heftiger Orkan lösen die Katastrophe aus: Die Brücke bricht unter Zug- und Sturmlast zusammen, der Lok und Personenanhänger stürzen ins Wasser. Niemand überlebt. Anhand verkaufter Billets werden es wohl 72 Fahrgäste und drei Bahnbedienstete sein, die den Tod finden. Nur 46 Leichen werden geborgen, die anderen Opfer in die Nordsee getrieben. Theodor Fontane greift die Katastrophe ein Jahr später in seiner Ballade "Die Brück'am Tay auf".

Vor 80 Jahren - 28. Dezember 1934
Japan bereitet den Krieg vor und kündigt das Washingtoner Flottenabkommen von 1922. Darin ist die Flottenstärke der Großmächte und ein Baustopp für Großkampfschiffe festgeschrieben. 1937 beginnt der japanisch-chinesische Krieg, mit dem Angriff auf Pearl Harbour erfolgt 1941 der Eintritt Japans in den Weltkrieg.

Vor 30 Jahren - 28. Dezember 1984
Bei den indischen Parlamentswahlen gewinnt Premier Rajiv Ghandi mit seiner Kongresspartei deutlich. Acht Jahre später stirbt er bei einem Attentat.

Vor 15 Jahren - 28. Dezember 1999
Das schreckliche Lawinenunglück vom Februar in Galtür ist noch nah, da reißt ein erneuter Schneeabgang im Gemeindegebiet neun deutsche Urlauber unweit der Jamtalhütte in den Tod.

 
 

Siegburger Kalenderblatt:

Vor 100 Jahren - 28. Dezember 1914
Siegburg und der Erste Weltkrieg, I: "Das hl. Weihnachtsfest findet an heiliger Stätte in den Kirchen feierlichen Ausdruck, in früher Morgenstunde eilen die Gläubigen in die Mette, Gesang und Lichterglanz durchfluten die Gotteshäuser. Zum ersten Mal seit 90 Jahren konnten die Bürger Siegburgs wieder der Mette der Abteikirche beiwohnen. Die Patres haben eine eigenartige Krippe errichtet, ein gewaltiger Felsen ist aufgebaut, der ein natürliches Gestein darstellt, in einer Grotte am Fuße sehen wir die Heilige Familie und die Anbetung der Hirten. Sonntag um 8 Uhr nahm der hochw. Herr Weihbischof Dr. Müller in der Abteikirche unter feierlichen Zeremonien eine Diakonweihe vor. Zahlreiche Einwohner füllten das Gotteshaus, der neugebildete Kirchenchor sang Weihnachtslieder." (Kreisblatt)

Siegburg und der Erste Weltkrieg, II:
"Gar viele edle Menschen ließen es sich angelegen sein, auf irgend eine Weise den, fern von der Heimat im Lazarett weilenden Kriegern, die Weihnachtstage angenehm zu gestalten, auf daß die Verwundeten nicht allzusehr die Heimat entbehren möchten. Viele Wohltäter fanden sich im Hospital ein. Bereits Dienstags erschienen Damen aus Siegburg mit dem ersten geschmückten Tannengrün nebst Weihnachtsgebäck, Mittwoch erfreute eine Dame aus Lohmar die Verwundeten mit Geschenken, nachmittags stellten sich etliche Kinder der evangelischen Schule ein, die ein gut einstudiertes Kinderspiel boten. Donnerstag erschienen die Knaben der kath. Kinder-Bewahrschule in Husarenuniform. Sie boten ein reizendes Bild, als sie singend in den Saal marschierten und unter anderem recht schneidig exerzierten. Auch Jungdeutschland ließ es sich nicht nehmen, den Verwundeten eine Weihnachtsfreude zu bereiten. Herr Gymnasialturnlehrer Schumacher hielt eine von recht patriotischem Geist und edler Gesinnung durchglühte Ansprache und überreichte namens des Bundes ein ansehnliches Weihnachtsgeschenk. Es fand sich ferner eine besondere Liebesgabe der evangelischen Gemeinde vor. Beim hellstrahlenden Christbaum wurden alsdann die schönen, alten Weihnachtslieder gesungen. Freitags erschien der Männergesangverein. Anderntags verteilten wieder mehrere Damen reiche Spenden. Aus alledem läßt sich wohl ermessen, daß die Freude der Verwundeten groß war. Und in der Tat äußerte mancher, daß er selten eine solch schöne Weihnacht erlebt." (Kreisblatt).

Siegburg und der Erste Weltkrieg, III:
"Hier traf die Nachricht ein, daß Hauptmann Remmets, Sohn des Geheimen Sanitätsrats Remmets in Bad Honnef, z. Z. Chefarzt im Reserve-Lazarett auf dem Michaelsberg am 23. D. M. bei Warschau nach heldenmutiger Tat schwer verwundet wurde. Am hl. Abend wurde ihm noch das Eiserne Kreuz, 1. Kl. Verliehen, nachdem er jenes 2. Klasse sich schon bei Ypern verdient hatte. Leider starb der tapfere Offizier bereits am ersten Weihnachtstage und wurde am Sonntag in Liernewize beigesetzt. Am nächsten Samstag, 2.Januar, findet um 9 Uhr auf dem Michaelsberg für den Gefallenen ein feierliches Seelenamt statt." (Kreisblatt).

 
 
Vor 70 Jahren - 28. Dezember 1944

In den Mittagsstunden des 28. Dezember 1944 erlebt Siegburg einen der schwersten Luftangriffe. Immer wieder zuvor waren Bomberverbände über die Stadt geflogen. Doch diesmal werfen sie ihre tödlichen Lasten ab. Der Stadtkern wird gegen 13 Uhr von über 100 Maschinen der Alliierten mit einem Bombenteppich eingedeckt. In wenigen Minuten fallen mehr als 360 große Sprengbomben. Weil die Sirenen vor dem Angriff nur Vollalarm, nicht jedoch "Fliegeralarm" signalisieren, ahnen die Siegburger nichts von der tödlichen Bedrohung. Tags zuvor war Beuel bombardiert worden. Rund 80 Menschen sterben in Siegburg, zahlreiche werden verletzt. Viele Gebäude werden völlig zerstört oder aber schwer beschädigt. So das Wahrzeichen der Stadt, die Abtei auf dem Michaelsberg, die als Lazarett diente. Und die evangelische Stadtkirche, allein deren Turm bleibt zunächst stehen, muss aber im Mai 1947 abgerissen werden.

Unser Bild zeigt den oberen Marktplatz und den Eingang zur Mühlenstraße, aufgenommen vier Tage nach dem Angriff. Neben dem völlig zerstörten Eckhaus Bernartz an der Bergstraße die Trümmer des Rathauses in der Mühlenstraße. Auch das Textil- und Bekleidungshaus Fußhöller und das Hotel zum Stern werden zerstört, ebenso wie die Evangelische Kirche und das Restaurant Herrengarten.

 
 
Vor 55 Jahren - 28. Dezember 1959

"Der friedlich-weihnachtlichen Stimmung, die von dem großen Weihnachtsstern ausging, der zum Heiligen Abend wieder auf dem hohen Turm der Abteikirche angebracht war und in das Land hinaus strahlte, hat sich nur der Wind nicht angeschlossen. Er erhöhte seine Gangart am zweiten Feiertag bis auf Sturmesstärke und rüttelte an allem, was ihm in den Weg kam. Unter diesen Umständen überstand der umfangreiche Weihnachtsschmuck in den Siegburger Straßen nur arg zerzaust die Feiertage. Am Sonntagmorgen boten sich Girlanden, Sterne und Glocken mit einigen Lücken den Fußgängern dar, die sich nach zwei Tagen Feiertagsruhe wieder hinaus wagten. Schon am ersten Tag hatte es beträchtlichen Wind gegeben, der auch nicht nachließ, als die ersten Mettebesucher auf den Michaelsberg gingen. Das Gotteshaus war wieder voll besetzt, ebenso wie die übrigen Kirchen." (Kreisblatt). Foto: Alte Wolsdorfer Kirche St. Dreifaltigkeit.

 
 

Notdienste/Wichtige Rufnummern:

Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116-117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)

Apotheken-Notdienst:
(von 9 Uhr bis 9 Uhr des Folgetages)
Heute: Stallberg-Apotheke, Zeithstraße 311, Siegburg (Stallberg), Tel.: 02241/385980
Montag: St. Georgs Apotheke, Oberdorfstr. 42, Sankt Augustin (Buisdorf), Tel.: 02241/50280

 
 

Kinoprogramm Sonntag, 28. Dezember:

Kinoprogramm über den Link.

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Redaktion
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Jan Gerull

Pressesprecher der Stadt Siegburg
Wolfgang Hohn
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