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Postkarten aus dem Ersten Weltkrieg im Stadtarchiv
Die Idylle des Fleischwolfs
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Siegburg. War es die größte Fehleinschätzung des Jahrhunderts? "Weihnachten sind wir wieder daheim", so riefen die Soldaten vor 100 Jahren, sprangen im Sommer 1914 siegestrunken in die Waggons an die Front. Die Gewissheit wich dem Grauen. Im Westen kam der Vormarsch rasch zum Erliegen. Was dann kam, darüber haben Geschwader von Historikern Bibliotheken vollgeschrieben. Immer wieder tauchen sie auf, die Begriffe "Stellungskrieg", "Fleischwolf", "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts".
Der Erste Weltkrieg, das war der Krieg der Feldpost. Viele, viele Briefe sind im Stadtarchiv erhalten geblieben. Zum Beispiel Dutzende Grüße von Karl Becker, der an seine "Lieben" am Markt 38 schrieb. Sobald er eines Fetzens Papier habhaft wurde, schilderte er, was er erlebte. Archiviert sind auch die 40 (!) Postkarten, die Willi Königsfeld an sein "Liebstes Kathrinchen" in der Luisenstraße adressierte.
Folgt man den Postkartenmotiven, so war dieser Krieg ein Kameradschaftsabenteuer unter Männern vor wildromantischer Kulisse. Ernsthaftigkeit durfte man den Gesichtern aus dem Schützengraben ansehen. Angst, eingefallenen Wangen oder gar Verwundungen unter keinen Umständen. Zigaretten dürfen nicht fehlen. Aussage: Unseren Männern fehlt es an nichts. Zerschossene Häuser werden gezeigt, ja, aber ausschließlich unter dem Aspekt der Feuerkraft. Darunter finden sich lapidare Erklärungen wie "Generalstabsoffiziere besichtigen die Wirkung eines Minenwerfergeschosses". Man berauscht sich an neuen technischen Entwicklungen. Wie viele Menschen starben in dem vom Minenwerfergeschoss zerstörten Haus, wie lange ging es verlustreich hin und her, bis der Fotograf kam? Wir können es nur vermuten.
Wie erlebte die Gegenseite, wie erlebten die französischen Soldaten diesen Weltenbrand, der bei unseren Nachbarn immer noch "La Grande Guerre", der große Krieg, genannt wird? Darüber gibt der nächste Text Auskunft. Foto: "Ein Skat im Feindesland". Glaubt man dieser Karte, war der Erste Weltkrieg eine geradezu idyllische Angelegenheit.
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Der Blick auf die andere Seite: Feldpost aus Nogent-sur-Marne
"Ich schlafe schlecht in diesem Loch"
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Siegburg. Ein Literat im Schützengraben des Ersten Weltkrieges. Auf deutscher Seite fällt uns als erstes Erich Maria Remarque ein, der Autor des unerreichten Antikriegsromans "Im Westen nichts Neues".
Ein feinfühliger und bislang der Nachwelt unbekannter Protagonist des Geschehens auf französischer Seite war Michel Émile Boeuf. Die Briefe des jungen Mannes an seine Frau Jeanne sind im Zuge der Erinnerungen an das Jahr 1914 in Nogent-sur-Marne ausgestellt und in der dortigen Stadtzeitschrift "Magazine" veröffentlicht worden. Auch Bilder und Konferenzen ("Den Feind täuschen. Die Erfindung der modernen Tarnung 1914-1918") zum Thema gab es in unserer französischen Partnerstadt.
Zurück zu Kaufmann Michel Émil Boeuf. Geboren am 1.12.1882 in Paris, Umzug nach Nogent, gefallen am 29. September 1915 in Souchez, Gebiet Pas-de-Calais. Der Krieg ist wenige Tage alt, da notiert er: "Die Lebensmittelversorgung ist unzureichend, wir marschieren viele Kilometer ohne zu essen. Die Wasserration ist knapp, die Hitze nimmt weiter zu. Zum Glück hängen die Pflaumenbäume voller Früchte, an denen wir uns erfrischen."
Bald wird Boeuf zu schwerer körperlicher Arbeit abkommandiert - Schützengräben ausheben. Am 19. August notiert er. "Ich schlafe schlecht in diesem Loch, vollständig bekleidet und bewaffnet, kann keinen Knopf öffnen."
Das erste Gefecht am 28. August fordert 20 Verletzte, Tote sind (noch) nicht zu beklagen. "Ich hoffe, dies nie wieder erleben zu müssen, bin froh, am Leben zu sein, und es scheint mir, als ob wir außergewöhnliches Glück gehabt haben und noch günstig davongekommen sind."
Am 20. August hat seine Frau Jeanne Geburtstag. Boeuf entschuldigt sich, dass er keine Blumen schicken kann. "Das Land bringt keine Sträuße hervor, ganz zu schweigen von Floristen." Not macht erfinderisch, Liebe macht erfinderisch. Er legt Jeanne eine "Klatschmohnblüte von den Feldern Lothringens" in den Briefumschlag.
Der Tag geht, der Soldat lässt die Szenerie auf sie wirken: "Stück für Stück sahen wir die Sonne hinter dem Hügel untergehen, während sie ihre letzten Strahlen nach Osten warf, dann rückte der Abendstern nach, der tiefblaue Himmel verfinsterte sich, während die Sterne allesamt erglühten in einer Nacht, die voll Rätsel und Unbekanntem ist." Bild: Bild aus der in Nogent gezeigten Ausstellung "Les peintres de Armée".
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Letzter Teil von "Weihnachten hinter Gittern"
Ingo auf der Haftcouch
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Siegburg. Wie verbringt Häftling Ingo, 34, den zweiten Weihnachtsfeiertag im Siegburger Gefängnis? Wir haben ihm drei Tage lang "über die Schulter" geschaut, lasen seine Tagebucheinträge vom 23. bis 25. Dezember letzten Jahres. Nun sind wir am Ende unserer Reihe. Seine verschriftlichten Gedanken zum 26. Dezember lauten:
26. Dezember 2013 Morgens gab es noch einen Gottesdienst mit anschließendem Kaffeetrinken im Haus II. Danach habe ich ehrlich gesagt ganz bewusst nur noch mein Pflichtprogramm durchgezogen. Als ich aufgestanden bin, war ich kaputter als ich mich hingelegt habe. Von daher war meine Entscheidung heute auf "GANZ RUHIG" zu machen und den Rest des Tages auf meiner Haftcouch zu verbringen, die beste Entscheidung.
Auf diesem Wege senden wir ihm ein Frohes Fest 2014 und bedanken uns für die Offenheit, die er uns entgegenbrachte. Seine Ausführungen haben uns "Weihnachten hinter Gittern" nähergebracht.
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Altabt Dr. Placidus Mittler - Ehrenbürger seit 1998
Menschen des Jubiläumsjahres
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Siegburg. Das 950. Jubiläum klingt aus. Jochen Hildesheim wirft für siegburgaktuell einen Blick zurück auf Menschen, die eine besondere Beziehung zu diesem Jahr haben - oder zu 1964, dem 900. Gründungsjahr. Das 64-er-Jubiläum verfolgte Hildesheim hautnah als Lokaljournalist. Er leitete Jahrzehnte die Redaktion der "Rhein-Sieg-Rundschau". Heute geht es um Altabt Placidus Mittler, Ehrenbürger seit 1998:
Der Ursprung der Stadt Siegburg geht auf die Gründung des Benediktinerklosters Anno 1064 durch den Kölner Erzbischof Anno II. zurück. Stadt und Abtei feiern deshalb das 900jährige Bestehen gemeinsam. Der 36 Jahre alte Pater Placidus Mittler lebt im Jubiläumsjahr schon 16 Jahre auf dem Michaelsberg. Mit einer "Melodienuntersuchung zu den Dorischen Hymnen der Lateinischen Liturgie im Mittelalter" promoviert er 1964 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität in Bonn zum Doktor der Philosophie. Musikwissenschaft ist sein Hauptfach an der Uni, Kunstgeschichte und Moraltheologie Nebenfächer. In das Jahr 1964 fällt auch die Gründerzeit der "Siegburger Studien". Maßgeblich arbeiten Pater Placidus und sein Bruder, Pater Mauritius, daran. Die vielbeachtete neue theologische Schriftenreihe erscheint im Respublica-Verlag Siegburg. In den folgenden 50 Jahren kommen 30 Hefte heraus. Die Dissertation von Pater Placidus, des späteren Klostervorstehers und Pfarrers von St. Servatius Siegburg, wird in der Ausgabe Nr. 2 der "Siegburger Studien" veröffentlicht. 1964 beginnt Placidus an der Musikhochschule Düsseldorf als Dozent für Gregorianische Gesänge. Zehn Jahre bleibt er dabei. In Siegburg gibt der Mönch vom Michaelsberg Religionsunterricht an der Berufsschule und in der Gutenbergschule. Im Seniorenheim St. Joseph der Alexianer, dem Mühlenhof, seinem heutigen Altersruhesitz, und in verschiedenen Pfarrkirchen der Umgebung hält er regelmäßig Gottesdienste. Der Altabt erinnert sich, dass er im Jubiläumsjahr Besuchergruppen durch das Kloster geführt und auch an Feierlichkeiten in der Stadt teilgenommen hat. Zum Fest des Heiligen Michael am 29. September 1964 schreibt Pater Dr. Placidus Mittler OSB einen Aufsatz unter dem Titel "St. Michael - Fürst des Berges und der Stadt". Die Sieg-Kreis-Rundschau veröffentlicht den Beitrag. Eine Abbildung des Erzengels Michael ziert das Siegburger Stadtwappen. Darauf Bezug nehmend sagt Dr. Mittler: "Es ist erklärlich, dass die Stadt am Berg des heiligen Michael gelegen, sich dieses Zeichen erwählt hat, Symbol ihres Lebens zu sein". Am Ende des Jubiläumsjahres spielt Pater Placidus für Heinrich und Wilhelmine Lübke in der Abteikirche die Orgel und erfüllt damit dem Bundespräsidenten und seiner Frau bei ihrem offiziellen Besuch in Siegburg einen persönlichen Wunsch. 1970 wählt der Konvent den damals 42jährigen Mönch zum 49. Abt des Benediktinerklosters auf dem Michaelsberg. 30 Jahre, bis zum Jahr 2000, bleibt Dr. Placidus Mittler Klostervorsteher und bis zur Auflösung der Klostergemeinschaft noch ein weiteres Jahrzehnt in "seiner" Abtei. Danach, 2011, findet der heute 86jährige seinen Wohnsitz im "Haus zur Mühlen" - hinter den Wolsbergen und jenseits der A3 in Sichtweite zum Michaelsberg. Von 1972 bis 1985 ist er zugleich Pfarrer von Sankt Servatius Siegburg. 1998 ernennt der Stadtrat den Benediktinerabt Dr. Placidus Mittler wie seinen Vorvorgänger Dr. Ildefons Schulte Strathaus zum Ehrenbürger der Stadt Siegburg. Am 26. Juli 2014 feierte der Mönch vom Michaelsberg in der Kapelle des Mühlenhofes sein Diamantenes, das 60jährige Priesterjubiläum, auf den Tag genau 60 Jahre nach der Priesterweihe in der Abteikirche. Kreisdechant Axel Werner, Siegburg, und Bruder Domenikus von den Alexianern zelebrieren mit ihm die Heilige Messe. Foto: Placidus Mittler am Tag der Bestätigung seiner Wahl zum Abt.
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Umtausch und radikale Schnäppchenjagd
SuperSale beginnt morgen
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Siegburg. Nach den Erfolgen der vorangegangenen Jahre veranstalten Einzelhändler und Gastronomen vom 27. Dezember 2014 bis 3. Januar 2015 wieder das Festival der kleinen Preise in der Kreisstadt. In den Geschäften lauern Rabatte und Schnäppchen. "SiegburgSuperSale" heißt die Aktion. Im SuperSale-Fokus: Stark reduzierte Winterware und die neue Frühjahrskollektionen 2015. Hereinspaziert!
Foto: Bürgermeister Franz Huhn, Joachim Kliesen (Verkehrsverein), Kaufhof-Filialleiter Detlev Damböck und Christoph-Konrad Machens (Verkehrsverein) mit dem entsprechenden Plakat: das Beste kommt zum Schluss.
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Stadtnachrichten auf Facebook
Videos und Infos
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Siegburg. Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Siegburg.de liked, der ist quasi mittendrin. Dorthin über den Link.
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Heute in Siegburg:
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Gottesdienste in Siegburg: Servatiusgemeinde (katholisch) : 8 Uhr Josephskirche, Hl. Messe; 9.30 Uhr Dreifaltigkeitskirche, Hl. Messe; 9.30 Uhr Kirche Braschoß, Hl. Messe; 9.30 Uhr Krankenhauskapelle, Hl. Messe; 10 Uhr Kapelle Haus zur Mühlen, Hl. Messe; 11 Uhr Liebfrauenkirche, Hl. Messe unter Mitwirkung der Chorgemeinschaft St. Marien; 11 Uhr Annokirche, Hl. Messe mit dem Kirchenchor; 11 Uhr Elisabethkirche Deichhaus, Hl. Messe; 12 Uhr Abteikirche, Hl. Messe; 18.30 Uhr Krankenhauskapelle, Hl. Messe.
Evangelisch: Gottesdienst in der Erlöserkirche (Jahnstraße) um 11 Uhr mit Abendmahl (Joachim Knitter).
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Der Tag heute:
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Die Heilige Familie, kolorierter Holzschnitt, 15. Jahrhundert
Freitag, 26. Dezember, der 360. Tag in 2014, 2. Weihnachtstag, Fest der Heiligen Familie
Wetter: "Bringt St. Stephan Wind, die Winzer nicht fröhlich sind." Oder andersrum: "Windstill muss St. Stephan sein, soll der nächste Wein gedeih'n."
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Sonnenuntergang: 16.30 Uhr Sonnenaufgang morgen: 8.32 Uhr Mondaufgang morgen: 11.34 Uhr Monduntergang morgen: 23.42 Uhr Heilige und Namenstage: Stephanus (erster von sieben Diakonen der urchristlichen Gemeinde in Jerusalem, von den Aposteln durch Handauflegung geweiht, für Glaubensverkündigung und soziale Fragen der Gemeinde zuständig; bedeutend, fast wie die Apostel selber; Stephanus war "voll Gnade und Kraft, tat große Wunder und Zeichen unter dem Volke", schreibt die Apostelgeschichte (6, 8); Stephanus' Steinigung war der Auftakt zu einer großen Christenverfolgung in Jerusalem; Saulus von Tarsus, der spätere Paulus, stimmte nach eigenem Bekunden der Hinrichtung zu und bewachte die Kleider der Zeugen, die gegen Stephanus ausgesagt hatten), auch: Stephan, Stefan, Etienne, Istvan, Steffen, Steffi, Stephana, Stephanie, Steven.
Geburtstag: Friedrich II. (1194-1250), der Staufer steigt 1220 als Sohn Heinrichs IV. zum römisch-deutschen Kaiser auf, wird zum bedeutendsten Herrscher des Spätmittelalters; Ferdinand Öchsle (1774-1852), Erfinder, die Mostwaage entsprang zwar nicht einem seiner Geistesblitze, doch verbesserte er sie und versah sie mit einer praktischen Skala, daher definiert sich das Mostgewicht heute noch in "Öchsle"-Graden; Ernst Moritz Arndt (1769-1860), Schriftsteller, Publizist, Politiker und Gelehrter, so vielschichtig seine berufliche Vita, so ambivalent seine Bewertung; Arndt war bedeutender Lyriker der Zeit der Freiheitskriege, als Demokrat Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung; der auf dem Alten Friedhof in Bonn bestattete ehemalige Professor für Geschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität fiel aber auch durch Franzosenhass und Antisemitismus auf; Henry Miller (1891-1980), amerikanischer Schriftsteller ("Sexus", "Plexus", "Nexus", "Die stillen Tage von Clichy", "Wendekreis des Krebses"); Mao Tse-Tung (Zedong) (1893-1976), chinesischer Diktator, seine Kampagnen forderten das Leben von mehreren zehn Millionen Opfer, ein Menschenverächter und Schänder vom Schlage Hitlers und Stalins; Richard Widmark (1914-2008), amerikanischer Schauspieler ("Alama", "Zwei ritten zusammen", "True Colours"); Abdul Fakir (1935), amerikanischer Sänger bei den "Four Tops" ("I Cant Help Myself", "Reach Out I'll be There"); Tahnee Welsh (1961), amerikanische Schauspielerin ("Cocoon"); Meredith Michaels-Beerbaum (1969), in Los Angeles geborene Springreiterin.
Todestag: 1890: Heinrich Schliemann, der Archäologe und umstrittene Troja-Forscher stirbt 86-jährig in Neapel; 1972: Harry Truman, der 33. US-Präsident stirbt 88-jährig in Kansas City; 1977: Howard Hawks, der Regisseur ("Scareface", "Leoparden küsst man nicht"; "Red River") stirbt 81-jährig in Palm Springs; 1994: Karl Schiller, der SPD-Politiker, von 1966 bis 1972 Bundesminister für Wirtschaft, 1971/72 zusätzlich für Finanzen, Begründer der Konzertierten Aktion, stirbt 73-jährig in Hamburg; 1999: Curtis Mayfield, der amerikanische Soul-Musiker stirbt 57-jährig in Roswell/Georgia; 2006: Gerald Ford, der 38. US-Präsident stirbt 93-jährig in Rancho Mirage/Kalifornien; über die 90-Jahres-Grenze schafften es sonst nur die Ex-US-Präsidenten John Adams (1735-1826), Herbert Hoover (1874-1964) und Ronald Reagan (1911-2004); 2007: Les Humphries, der erfolgreiche Pop-Musiker, der mit seinen "Les Humphries Singers" in den 1970-ern annähernd 50 Millionen Tonträger verkaufte, stirbt 67-jährig in London; 2009: Yves Rocher, der französische Industrielle der Kosmetik-Branche, Erfinder der Produktserien auf pflanzlicher Basis, stirbt 79-jährig in Paris, Staatspräsident Nicolas Sarkozy würdigt den Toten: Rocher habe es verstanden, "Schritt für Schritt eine Unternehmensgruppe im Dienste der Schönheit der Frau" aufzubauen; 2011: James Rizzi, der amerikanische Künstler und Pop-Art-Maler stirbt 61-jährig in seinem New Yorker Studio; 2013: Marta Eggert, die österreichisch-ungarische Operettensängerin und Filmschauspielerin, mit dem polnischen Tenor und Ehemann Jan Kiepura "Traumpaar" des deutschsprachigen Musikfilms der 1930er-Jahre, bis sie aufgrund eines von Nazis wegen eines jüdischen Elternteils verhängten Auftrittverbotes in die Staaten emigrierte, stirbt 101-jährig in New York.
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Historisches Kalenderblatt:
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Vor 100 Jahren - Dezember 1914 "Bekanntmachung. Warnung: Auch im Regierungsbezirk Cöln sind Goldaufkäufer aufgetreten. Die Bevölkerung wird vor diesen gemeingefährlichen Leuten dringend gewarnt. Es ist patriotische Pflicht eines jeden, ihre Festnahme zu bewirken. Für jede Anzeige, die zur Festnahme eines Goldaufkäufers führt, stelle ich eine angemessene Belohnung in Aussicht. Wer sich im Besitze von Goldmünzen befindet, stärkt, ohne selbst ein Opfer zu bringen, die Rüstung des Vaterlandes gegen unsere Feinde, wenn er die Goldmünzen gegen die gleichwertigen Reichsbanknoten an öffentlichen Kassen abführt. Der Regierungs-Präsident, Steinmeister."
Vor 90 Jahren - 26. Dezember 1924 Bauhaus-Leiter Walter Gropius entscheidet sich aufgrund heftiger Anfeindungen der thüringischen Nationalsozialisten für einen Umzug seiner Schule von Weimar nach Dessau. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wird das Bauhaus aufgelöst. Gropius muss Deutschland verlassen, emigriert in die Staaten, in die Freiheit zur Umsetzung seiner Ideen zur modernen Baukunst.
Vor 10 Jahren - 26. Dezember 2004 Ein außergewöhnlich heftiges Seebeben der Stärke 9,1 in der Tiefe von 10 Kilometern vor Sumatras Südwestküste löst fürchterliche Flutwellen aus. Mindestens 230.000 Menschen werden durch die Tsunami-Katastrophe in den Tod gerissen, darunter tausende europäische Weihnachtsurlauber. Mehrere Millionen Menschen verlieren ihr Obdach. Noch an den 5.000 Kilometern entfernten Somalias, Kenias und Tansanias gibt es Hunderte Flutopfer.
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Siegburger Kalenderblatt:
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Vor 105 Jahren - 26. Dezember 1909 Im Hotel Stern am Markt findet am Abend das gut besuchte Konzert des Pfarrkirchenchors statt. "Der Chor musste durch die Bildung des Kirchenchores der Annokirche eine Anzahl eingeübter Mitglieder abgeben, die nun ergänzt sind. Es ist erfreulich berichten zu können, daß nach fleißigem Schaffen auch die Leistungen nicht nachgelassen haben. Der hochw. Herr Pfarrer Bamberg sprach in einer heiteren und geistreichen Weise, seine Ansprache klang aus in einem Hoch auf den wackeren Kirchenchor", schreibt die Lokalpresse.
Vor 100 Jahren - Dezember 1914 "Die Vermieter von möblierten Zimmern und Schlafstellen machen wir auf die Bekanntmachung des Herrn Bürgermeisters vom November aufmerksam. Nach derselben ist sowohl der Mieter wie der Vermieter verpflichtet, für die Anmeldung im Meldebüro des Bürgermeisteramtes (Zimmer 1) innerhalb 12 Stunden nach dem Anzuge Sorge zu tragen. Wie wir erfahren, soll in den nächsten Tagen eine Nachforschung noch nicht angemeldeter Personen stattfinden. Eine schleunige Nachholung noch nicht erfolgter Anmeldungen raten wir dringend an, da sich sonst beide Teile (Mieter und Vermieter) strafbar machen." (Kreisblatt).
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Vor 95 Jahren - Dezember 1919
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Das Ende des traditionsreichen "Siegburger Hofs" ist gekommen, das Siegburger Kreisblatt trägt einerseits Trauer, freut sich aber auch über den neuen Sieg-Palast, der großstädtisches Programm in der Bahnhofstraße bietet (Teil2): "Der Saal hat große Veränderungen erlebt; der gewaltige elektrische Gaskronleuchter hat vorteilhafterer elektrischer Beleuchtung weichen müssen, und ist die Bühnenbeleuchtung erstklassig. Die Fläche des unteren Saales hat durch Einrichtung von Terrassen eine übersichtlichere Form erhalten. Die Galerie ist verbessert worden und erhält durch vorteilhafte Ventilation gute Lüftung. Nach Beseitigung des Kronleuchters ist eine schöne Sicht auf die Bühne gegeben, da die Akustik des Saales vortrefflich alles Gesprochene nach dort leitet, werden hier die Logenplätze noch geschaffen werden. Die Bühne ist teils neu eingerichtet, teils ist altes erneuert und verbessert. Der alte Siegburger Hof ist nicht mehr, er hat dem Sieg-Palast weichen müssen, und viel Arbeit hats gekostet und auch viel Geld. Etwas erstklassiges bietet nun der Sieg-Palast und kann sein Eröffnungsprogramm sich nicht nur in Siegburg, sondern in jeder Großstadt sehen lassen. Besseres wird auch dort nicht geboten, denn großstädtische Kräfte treten im Sieg-Palast allabendlich auf. Möge dem neuen Unternehmen auch der Zuspruch zuteil werden, daß es sich die gesteckten Ziele erfüllen kann; wie es jetzt begonnen hat, hat es reichen Zuspruch verdient und wie gesagt, das Lokal als solches und die Darbietungen des Varietees können sich großstädtischen Leistungen ruhig an die Seite stellen. Für kleinere Gesellschaften sind besondere Räume, so z.B. die Weindiele in anheimelnder Ausstattung geschaffen. Wer hingeht, der wird sehen, daß wir die Wahrheit hier berichtet haben. Der Siegburger Hof besteht nicht mehr, er hat mit der neuen Zeit dem Sieg-Palast weichen müssen." Foto: Der Saal des alten Siegburger Hofes, der Kronleuchter hängt noch.
Vor 95 Jahren - Dezember 1919 Donnerstagabend gegen 8 Uhr hatte die Elektrische an ihrer verwünschten Unglücksecke Ringstraße/Bahnhofstraße, wie schon so oft, wiederum eine Karambolage. Rücksichtslos wie eine Alleinherrscherin der Straße war sie wieder vom Markt heruntergerast und hatte ein Auto, das die Straße kreuzte - es war ein schönes braunlackiertes Fahrzeug - genau in der Mitte angerannt. Die Scheibe am Führersitz war zertrümmert und gleich hinter dem Führersitz war eine große Beule sichtbar. Ärgerlich sagte ein Cahfeeur: Nun bin ich noch sofort nach rechts herumgebogen, um auszuweichen und dennoch wurde mein Auto angerannt. Der Inhaber des Autos notierte sich alles ganz genau und durch wiederholte Unglücke an dieser Stelle verärgert, stellten sich ihm bereitwilligst die Zeugen. Nachdem er sich alles wohlgemerkt hatte, nannte er seinen Namen: Mannstaedt.
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Vor 45 Jahren - Dezember 1969
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In der "Siegburger Zeitung" blickt Jupp Sieger auf die Ur-Zeiten des Fußballs zurück, die fanden offensichtlich am Markt statt: "Erinnert Ihr Euch noch, Ihr Siegburger Jungen, an unseren Fußball um die Jahrhundertwende auf dem Marktplatz in der Stadt? Jede Woche nach der Schulzeit wurde gespielt: Wettspiel Stadt gegen die Holzgässer. Die Holzgässer waren die Favoriten, und mit allem Ehrgeiz wurde auf dem Markt herumgeflitzt mit einem Tennisbällchen. Die Torstangen waren die Schulranzen oder die mit einem Riemen zusammengebundenen Schulbücher. Eines am Denkmal, das andere am Miebachs Milchbüdche. Als Unparteiischer mit dem Flötchen fungierte ein Junge. Trotz allem war bei dem Spiel eine große Schreierei: Abjewe, abseits! Da wurde es den Marktbewohnern zu laut und sie alarmierten die Polizei, die zuerst noch mit Begeisterung zuschaute. Aber dann kam der übliche Knall, die leidliche Ballabnahme. Wir Pänz ärgerten uns deshalb nicht, denn wir bekamen immer neue vom Tennisplatz an der Schützenburg. Wir Jungens spielten auch oft mit einer ausgestopften Schweinsblase, denn ein richtiger Fußball war für uns ein zu teures Objekt. Der Sattlermeister Nettekoven aus der Holzgasse war damals der Fußballflicker. Meist hatte der Ball keine Lebensdauer. Dann hörte man den Schrei, er geht us de Nöht. Die Blos es am A?. Hatten wir um die Jahrhundertwende schon viele Vereine: der Adler am Rasthaus, die Preußen am Uhlrather Hof, der Ballspielverein an der Luisenstraße, der SSV 04 an der Waldstraße, der Fußballverein Zange und der Aloisius-Verein. Adler und Preußen mussten ihre Torstangen immer neu aufbauen: Angesägt, aber nicht für Brennholz. Schon 1926 gab es einen westdeutschen Torwart aus Siegburg, den Karl Zolper, einen Jungen vom Michaelsberg, der später nach Alemannia Aachen abwanderte. Und heute können wir stolz sein auf einen neuen Namen in den Annalen verbuchen, den damaligen Aulgässer Fußballjungen und heutigen Nationalspieler Wolfgang Overath." Das Foto sandte uns Hildegard Knott: Die SSV-Mannschaft der ersten Stunde.
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Notdienste/Wichtige Rufnummern:
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Polizei: 110 Rettungsdienst/Feuerwehr: 112 Krankentransport: 19-222 Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116-117 Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700 Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240 Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333 Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)
Apotheken-Notdienst: (von 9 Uhr bis 9 Uhr des Folgetages) Heute: Veedels-Apotheke St. Augustin, Südstraße 33, Sankt Augustin, Tel.: 02241/202023 Samstag: Augustinus-Apotheke, Uhlandstraße 13, Sankt Augustin, Tel.: 02241/204200
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Kinoprogramm Freitag, 26. Dezember:
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Kinoprogramm über den Link.
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