Kreisstadt Siegburg
siegburgaktuell
vom 08.04.2011

Kulturcafé verabschiedet Zivi Manuel

Fott, aber nicht ganz…



Siegburg. "Niemals geht man so ganz..." Das Kulturcafé verabschiedet seinen letzten Zivi. Manuel Kehl heißt der Gute, der Nachhilfe anbot, hinter der Theke Fanta und Cola verkaufte und im Supermarkt für das Jugendzentrum einkaufen ging. Chefin Andrea Krieger lässt ihren Manuel nur ungern ziehen: "Er war stets freundlich und zuvorkommend, keine Arbeit war zu viel, kein Problem zu kompliziert."
Musikus Manuel, ab Oktober Student, verabschiedete sich standesgemäß. Er lud zum Unplugged-Gitarrenkonzert, 40 Jugendliche kamen um "Good Bye" zu sagen. Zum Abschluss gab es Selbstkomponiertes, Streuselkuchen und bittere Tränen.
Doch, wie eingangs angedeutet, so ganz fott ist "der letzte Zivi" nicht. Alle zwei Wochen am Freitagabend ist Hardrock-Zeit im Kulturcafé. Bei den Auftritten junger Nachwuchsbands wirbelt Manuel wie gewohnt hinter den Kulissen - bis Herbst als Honorarkraft für das Kulturcafé. Foto: Leise Töne zum Abschied von Gitarren-Zivi Manuel.

Lose Grabeinfassung durch umgestürzten Baum

Klägerin lehnte Vergleich ab


Siegburg. Im Februar 2010 fällte das Sturmtief Xynthia in Siegburg viele Bäume. So auch auf dem Siegburger Nordfriedhof. Die Inhaberin einer Grabstätte verklagte die Stadt auf Schadenersatz mit der Behauptung, durch das Kappen einer Wurzel sei das Umstürzen des Baumes durch die Friedhofsverwaltung herbeigeführt worden. Die Verwaltung ist nach ihren Ermittlungen der Ansicht, dass die Wurzel bei der Errichtung der Grabstätte durch ein Unternehmen durchtrennt worden sei. Den von der Stadt angebotenen Vergleich, die Hälfte des Schadens von rund 450 Euro zu übernehmen, lehnte die Klägerin jedoch in der Verhandlung dieser Tage vor dem Bonner Landgericht ab. Nun muss ein Sachverständigen-Gutachten Auskunft darüber geben, ob die Standfestigkeit des Baumes durch das Absägen der Wurzel beeinträchtigt wurde oder nicht.

Yuzawas Bürgermeister richtet Brief an Huhn - gestern starkes Nachbeben

"Noch nie dagewesene Katastrophe"


Siegburg. Wieder ein Erdbeben in Japan, der Stoß mit der Stärke 7,1 auf der Richterskala erschütterte gestern erneut den Nordosten des Landes. Kurz zuvor hatte die Siegburger Stadtverwaltung einen Brief von Mituyoshi Saito, Bürgermeister der Freundschaftsstadt Yuzawa, erhalten: "Sie und alle im Anno-Gymnasium Siegburg haben sofort nach der großen Katastrophe (...) an uns gedacht und uns Ihr Mitgefühl vermittelt. Wir danken für diese Solidarität. Das Erdbeben und der Tsunami haben eine große Verwüstung angerichtet. So etwas gab es noch nie in unserem Land. Viele Menschen sind heimatlos geworden. In Yuzawa hatten wir nur ein kleineres Beben, die Wasser- und Stromversorgung sowie Benzin- und Heizölversorgung waren unterbrochen, aber nun ist alles langsam wieder normal. Bitte sorgen Sie sich nicht um uns in Yuzawa."
Siegburgs Freundschaftsstadt ist relativ glimpflich davongekommen. Es organisiert die Hilfe seiner innerjapanischen Partnerstädte Kurihara und Ishinamoki. Sie liegen an der Küste, wurden von der Welle stark zerstört.

So lebte die jüdische Familie Heymann in Siegburg

Erinnerungen im Koffer



Siegburg. Die Dokumente kamen im Koffer aus Argentinien und Israel. Alte Bilder, Urkunden, Pässe ihrer Väter und ihres Großvaters brachten die Vettern Rafael und Elchanan Heymann mit zum Vortrag ins Stadtmuseum. Sie sind Enkel des aus Siegburg emigrierten Weinhändlers Moritz Heymann, ihr 70-minütiger Power-Point-Vortrag holte das Leben der jüdischen Kaufmannsfamilie aus Siegburg in die Gegenwart. Die Besucher im Stadtmuseum verfolgten gebannt den Werdegang einer Familie, die durch den Antisemitismus der Nazis "aus der Mitte der Gesellschaft an deren Rande gedrängt wurde", wie es Bürgermeister Franz Huhn ausdrückte.
Bis in die 1930er Jahre florierte das Geschäft in der Kaierstraße 46. Man warb auf dem Auslieferungsautomobil für Schnaps und edle Tropfen mit dem Slogan "Lieber Freund bedenke wohl - Dein größter Feind ist Alkohol. Doch in der Bibel steht geschrieben - Du sollst deine Feinde lieben."
Ein weiteres Spruchband aus dem November 1938 beendete die glücklichen Tage in der Siegurger Innenstadt. "Deutsche wehrt euch, kauft nicht bei Juden" stand da. Bürgermeister Franz Huhn: "Ich hätte vor der Entscheidung Flucht oder ausharren, bis der Sturm sich gelegt hat, nicht stehen wollen." Die Familie emigrierte. Moritz und Sohn Bertold Heymann landeten in Argentinien, wo Bertolds Sohn Rafael geboren wurde. Friedrich Wilhelm Heymann, ein anderer Sohn von Moritz, kam schließlich nach Israel, wo sein Filius Elchanan das Licht der Welt erblickte. Viele Erinnerungen an Siegburg, die überstürzt verlassene Heimat, blieben und bestimmten das Leben der beiden Familienteile, die nun 9.000 Kilometer trennten. Ein Foto zeigt die neue "Kaiserstraße 46" - in Israel! Und Rafael Heymann, am Rio de la Plata lebend, las mit Vater Bertold Goethe und Thomas Mann. Er spricht bis heute sehr gut Deutsch.
Der Vortrag der Cousins war Teil der Kulturreihe "Begegnung mit Israel".
Foto: Elchanan (l.) und Rafael Heymann berichteten im Stadtmuseum über die Eltern und Großeltern in Siegburg.

Die Gesichter der Rhein-Sieg-Halle V: Andreas Glagowsky

Kunde ist König - immer!



Siegburg. Andreas Glagowsky ist kein Freund großer Worte. Er liebt es, die Dinge kurz und knapp auf den Punkt zu bringen. Fragt man ihn nach der Richtlinie für sein Tun als Chef der Abendgastronomie in der Rhein-Sieg-Halle, ist die Antwort eindeutig: "Der Kunde ist König. Immer. Das ist ganz einfach."
Die oft wiederholte Redewendung ist für ihn keine Floskel. Das weiß seine Kellner-Mannschaft, der bei größeren Veranstaltungen schon mal 30 bis 40 Personen angehören. Die Aufgaben der "Abendspielleitung" fürs Essen und Trinken sind groß. Glagowsky: "Wir haben junge, motivierte Leute im Kellner-Team. Die sind sehr engagiert und kompetent." Weil er vor allem mit Schülern und Studenten zusammenarbeitet, ändert sich die Zusammensetzung desöfteren. Ein, zwei Jahre, dann zieht es die 20-Jährigen hinaus in die Welt. Umso höher ist die Leistung Glagowskys zu bewerten, dass jeder seiner Leute Erstliga-Niveau erreicht. "Wir schulen ständig. Wenn wir patzen sollten, haben die Gäste in der Halle keinen schönen Abend. Das geht nicht."
Über 70 Events mit Gastronomie laufen 2011 in der Halle, unterteilt in vier Module vom Barbetrieb bis zum Service am Tisch. Und immer wieder gibt es neue Anforderungen und Ideen, die umgesetzt werden. Der neueste Service: Wenn der Besucher in die Halle kommt, kann er Stehtisch und Getränke vorbestellen. Die Getränke stehen dann in der Pause im oberen Foyer am reservierten Tisch. "Der Service kommt sehr, sehr gut an. Beim letzten Mal wurden schon die Tische knapp" sagt Glagowsky. Der Kunde ist eben König...
Arbeiten, wenn andere Spaß haben - das ist der 33-Jährige seit langen Jahren gewohnt. Was aber, wenn es doch einmal andersherum läuft? Wenn er ausgeht und bedient wird? Verdirbt man sich und den Kumpels nicht den Abend, weil man ständig analysiert, was der Service falsch macht? "Mach ich doch gar nicht", grinst der Gefragte, "ich guck höchstens, was wir besser machen können".
Foto: Lässig gestemmt. Andreas Glakowsky mit einem Riesengoudastück. Den "Halven Hahn" macht der gebürtige Berliner mit links. Wenn es sein muss, auch 250 Stück davon.

Siegburger berichtete Anno-Schülern eindrucksvoll als Zeitzeuge

Wilfried Stauch (86) tot



Siegburg. Im Alter von 86 Jahren starb in Siegburg Wilfried Stauch, Vater des SPD-Stadtverordneten Lothar Stauch. Eindrucksvoll hatte sich Wilfried Stauch vor knapp zweieinhalb Jahren in einem Zeitzeugengespräch im Anno-Gymnasium zum Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht vom 10. November 1938 engagiert. In der gut besetzten Aula lauschten Oberstufenschüler seinen Erinnerungen. Stauch absolvierte seinerzeit als 15-Jähriger eine Lehre beim Siegburger Polizeiverwaltungsamt. An aufwühlende dienstliche Begegnungen mit dem Lehrer und Leiter der einst blühenden Siegburger Jüdischen Gemeinde erinnerte er. Und an das Erlebnis eines ganz bitteren Moments, als er der Witwe von Johann Rochmann, dem ersten Juden Siegburgs, der in einem KZ umkam, neben der Todesnachricht ein Paket mit den letzten Habseligkeiten ihres Mannes überbringen musste. Geschichte hautnah und persönlich, die den jungen Menschen deutlich machte: Bei aller Distanz zu den Ereignissen rund um die Reichspogromnacht, damals hatten Jugendliche keine Möglichkeit, Ungerechtigkeiten anzuprangern, freie und kritische Meinungen zu äußern oder in irgendeiner Weise aktiv zu werden gegenüber den Machenschaften der Ideologie. Umso mehr sei es eine Verpflichtung für die heutige Zeit, die "Flammen" in all ihrer grausamen Bedeutung nicht zu vergessen, sondern immer wieder mahnend zu erinnern, so das Resümee des damaligen Zeitzeugengesprächs mit Stauch.

Journalistin Bettina Rühl berichtet über Uranabbau im Niger

Rohstoff, der Leben kostet


Siegburg. Bettina Rühl arbeitet als Journalistin für WDR 5, zuvor war sie lange fürs Fernsehen tätig. Sie spezialisiert ihre Arbeit seit 20 Jahren auf Afrika und informiert sich häufig direkt vor Ort. In ihr fand die Afrika AG des Gymnasiums Alleestraße die ideale Gesprächspartnerin.
Was sie zu erzählen hatte, war fesselnd und informativ. So besäßen viele Tuaregs ein Handy oder einen Fernseher, den sie dann auf ihren Umzügen mitten in der Wüste aufstellen. Außerdem berichtete sie vom aktuellen Problem des Uranabbaus im Niger, Inhalt ihrer letzten Reportage. Vor Ort sprach sie mit Minenarbeitern, welche täglich radioaktiven Strahlungen ausgesetzt sind, sich den genauen Konsequenzen dessen aber nicht bewusst seien. Da dieses Thema aufgrund der Katastrophe in Japan und den Diskussionen über nukleare Energie gerade jetzt hochaktuell ist, hörten die Schüler gespannt zu.
Wie also verläuft der Weg des Atomenergiegrundstoffs? Der Niger exportiert das Uran nach Frankreich, welches ihn wiederum weiter an Deutschland verkauft. Am Anfang der Kette steht der Arbeiter, der unter Einsatz seines Lebens das Uran fördert, am Ende steht der Verbraucher im deutschen Reihenhaus, der von den Ursprüngen nichts weiß - oder nichts wissen will.
Nicht verwunderlich: Als Rühl mit den Konzernen in Kontakt trat, hörte sie nichts von Belang. "Die Betreffenden reden sehr viel von diesem und jenem. Und wenn du dann wieder gehst, fragst du dich, was jetzt eigentlich bei dem Gespräch herausgekommen ist."

Rosenhügel aus Wolsdorf wählte neuen Vorstand

Diese Junggesellen haben was zu sagen



Siegburg. 90 Mitglieder halten die Tradition hoch. So viele Mitglieder zählt der Junggesellenverein Rosenhügel aus Wolsdorf, auf der Jahreshauptversammlung standen nach drei Jahren die Neuwahlen des Vorstands an. Bernd Junkersfeld wurde im Amt des 1. Vorsitzenden bestätigt, dem von nun an Manuel Wirtz als 2. Vorsitzender zur Seite steht. Der gesamte Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender Bernd Junkersfeld, 2. Vorsitzender Manuel Wirtz, 1. Kassierer Dirk Beck, 2. Kassierer Stefan Oskelat, Schriftführer André Gemünd, 1. Kirmeswart Thorsten Zilz, 2. Kirmeswart Mario Leimann, Jugendbeauftragter Andre Schulte und 1. Fähnrich Thorsten Hilgers. Die Beisitzer sind Hans Moeres, Frank Blinzler, Jürgen Tüschenbönner, Wolfgang Orth und Klaus Junkersfeld.
Foto: Der neue Vorstand des Junggesellenvereins und Männerreih Rosenhügel

Final Countdown mit dem Akkordeon

Morgen Konzert


Siegburg. Akkordeonmusik im Stadtmuseum. Nach einem musikalischen Jubiläumsjahr 2010 wird das beliebte "Akkordeon-Orchester 1960 Müllekoven" morgen im Stadtmuseum seinen Konzert-Auftakt für das Jahr 2011 geben. 25 Akkordeonisten, unterstützt von Schlagzeug, Bass und Keyboard, lassen Siegburgs gute Stube vibrieren. Um die unglaubliche Vielfalt des Akkordeons wiederzugeben, hat das Akkordeon-Orchester einiges vorbereitet: Von der grandiosen "Kölschen Symphonie" über die Rock-Hits der 60er Jahre, bis hin zu den Hits der "Comedian Harmonists" wird dem Besucher so manche Überraschung geboten. Selbst Popmusik-Klassiker wie "The Final Countdown" werden durch das Orchester neu interpretiert.
9. April, 20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr. Karten für 15 Euro im Vorverkauf. Das Akkordeon-Orchester Müllekoven freut sich auf Sie!

Männer werden aktiv - Bußwallfahrt zu Fuß

Aufbruch am Abend



Siegburg. Unter dem Titel "Gehen - Schweigen - Handeln" findet morgen, 9. April, der Bußgang der katholischen Männer in Siegburg statt. Die Pilger treffen sich in den Abendstunden an den Kirchen ihrer Ortsgemeinden und ziehen dann betend und schweigend zur Elisabethkirche (Deichhaus), wo um 21 Uhr ein Gottesdienst mit dem aus Köln anreisenden Redemptoristenpater Günther Becker stattfindet. Nach der Eucharistiefeier haben die Männer Gelegenheit, mit einem Bus nach Hause zu fahren.
Die abendliche Männerwallfahrt hat eine lange Tradition.
Sie begann in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, um in wirtschaftlichen Notzeiten die staatlichen Regierungen und die Industrie an ihre Verantwortung für die Arbeit suchenden Männer und ihre Familien zu erinnern. Besonders groß war die Zahl der Teilnehmer zu Beginn der nationalsozialistischen Diktatur. Damals sollen mehrere tausend Menschen an einem Bußgang nach Sankt Augustin teilgenommen haben. Die diesjährige Fußwallfahrt steht unter dem Motto "Männer machen sich stark für eine menschliche Welt". Die Männer treffen sich wie folgt: In der Nordstadt um 19.30 Uhr an der Annokirche; Innenstadt um 20 Uhr Servatiuskirche, Braschoß/Stallberg um 20 Uhr an der Abzweigung der Viehtrift von der Kaldauer Straße in Stallberg, Kaldauen/Seligenthal um 19.30 Uhr an der Liebfrauenkirche Kaldauen, Wolsdorf um 20.15 Uhr an der Dreifaltigkeitskirche. Foto: Die Elisabethkirche auf dem Deichhaus ist das Ziel des Bußganges der Männer.

Heute in Siegburg:



17 Uhr, VHS-Cafeteria, Humperdinckstraße 27: Italienisches Sprachcafé, Sprachkenntnisse erwünscht!

19 Uhr, Kunst- und Ausstellungshalle, Luisenstraße 80: Ausstellungseröffnung Dieter "Dille" Ludwig

18 Uhr, Brunnen am Euopaplatz: Startpunkt zur Fahrradtour mit dem ADFC, es geht zur Bergheimer Siegfähre und zurück.

19.30 Uhr, Stadtbibliothek in der Griesgasse: Jutta Profijt liest den Krimi "Kühlfach zu vermieten".

20 Uhr, Studiobühne, Humperdinckstraße 27: Kabarett mit Madeleine Sauveur und Clemens Maria Kitschen

20 Uhr, Rhein-Sieg-Halle: "The Mystical Dance of Ireland" (Foto), Stepptanz aus Irland, Karten an der Hotline 02241/23919319

Freitag, 8. April, der 98. Tag in 2011

Der Tag heute:



Wetter: Politisch gesehen ist der Südwesten nach den letzten Wahlen nicht mehr gelb, meteorologisch dagegen schon. Sonne satt, die Farbe Gelb dominierte auf den Wetterkarten fürs Wochenende. Auch das Rheinland leuchtet und wird auf 20 Grad erwärmt.

Sonnenuntergang: 20.14 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 6.51 Uhr
Mondaufgang morgen: 9.44 Uhr
Monduntergang morgen: 1.43 Uhr

Heilige und Namenstage: Walter (einfacher, aber angesehener Mönch aus der französischen Picardie, um 1060 zum ersten Abt des Benediktinerklosters von Pontoise berufen, starb am 8. April 1099); Bea (Klarissenoberin in Ribnitz/Mecklenburg, die Herzogstochter galt als leuchtendes Beispiel für Friedfertigkeit und Nächstenliebe, starb 8. April 1399), auch: Beate, Beata; Rose-Marie (Billiart, 1751 in der Picardie geboren, als Kind Augenzeugin des Mordes am Vater mit der Folge eines Schocks und Lähmungserscheinungen; geriet während der Französischen Revolution als aktive Christin in den Verdacht, verfolgten Geistlichen Unterschlupf zu gewähren, sollte als körperbehinderte "Hexe" auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden, doch mutige Freunde schmuggelten sie unter Strohballen versteckt aus der Stadt; in Amiens gründete sie 1804 die Kongregation der "Schwestern Unserer Lieben Frau" ins Leben, abermals vertrieben fand sie in Namur letzten Unterschlupf, starb 8.April 1816), auch: Rosemarie, Rosa Maria.



Frau am Steuer - Blanche Stuart Scott wartet auf die Startfreigabe, oder auch nicht...

Geburtstag: August Wilhelm von Hofmann (1818-1892), Chemiker, studierte beim renommierten Forscher und Unternehmer Justus von Liebig ("Liebigs Fleischextrakt"), schuf 1858 mit der Synthese von Anilin-Farbstoffen die Grundlagen für die deutsche Teerfarbenindustrie, entdeckte die aromatischen Amine in Kohlenwasserstoff und Formaldehyd; Edmund Husserl (1859-1938), Philosoph und Mathematiker; Blanche Stuart Scott (1889-1970), erste Amerikanerin, die allein ein Flugzeug flog, am Freitag, 2. September 1910 bei Curtiss Field auf Long Island; für den Erbauer der Maschine kam der Start der damals 21-jährigen offenbar überraschend, überliefert sind jedenfalls seine Worte: "Sie fliegt, sie wird verunglücken, sie wird mich ruinieren!"; Mary Pickford (1893-1979), kanadische Schauspielerin, der unumstrittene Star der amerikanischen Stumm- und frühen Tonfilmzeit, gründete mit Charlie Chaplin und ihrem späteren Ehemann Douglas Fairbanks die Filmgesellschaft "United Artists"; Sonja Henie (1912-1969), norwegische Eiskunstläuferin, in den Jahren 1927 bis 1936 neunmal Weltmeisterin, fünfmal Europameisterin und dreifache Olympia-Siegerin; Günther Pfitzmann (1924-2003), Schauspieler ("Praxis Bülowbogen"); Jaques Brel (1929-1978), belgischer Chansonsänger ("Ne me quitte pas"); Klaus Löwitsch (1936-2002), Schauspieler ("Welt am Draht", "Peter Strohm", häufig "Tatort"); Kofi Annan (1938), ghanaischer Diplomat, von 1997-2006 erster farbiger UN-Generalsekretär; Vivienne Westwood (1941), britische Modedesignerin, einst exzentrische "Queen of Punk", heute "modische Symbolfigur der Postmoderne", Tochter einer Weberin, prägte den Satz: "Mode hat immer etwas mit Sex zu tun. Der Laufsteg ist provozierend und schamlos"; Roger Chapman (1942), britischer Rockmusiker ("Shadow on the Wall"); Christoph Hein (1944), Schriftsteller ("Der fremde Freund") und Präsident des deutschen PEN-Clubs; Emma Caulfield (1973), amerikanische Schauspielerin ("Buffy").



Erich von Falkenhain, 1913

Todestag: 1922: Erich von Falkenhain, der ehemalige General, Chef des Großen Generalstabs und Kriegsminister stirbt 60-jährig auf Schloss Lindstein bei Potsdam; der Militarist war stets unerschrocken, wenn es galt, Soldaten in den Tod zu jagen, er war 1914 einer der engagiertesten Kriegstreiber um Kaiser Wilhelm II., sinnloses Massenschlachten wie in Verdun gehörten zu seinem Programm, machte aus seiner Geringschätzung und Missachtung von Demokratie und Parlamentarismus nicht den geringsten Hehl; andererseits: Exzesse gegen Juden in Palästina wurden allein durch ihn gehindert; sein Schwiegersohn war Wehrmachtsoffizier Henning von Tresckow, 1944 im Alter von 43 Jahren als einer der Männer des 20. Juli durch die Nazis als Widerstandskämpfer hingerichtet; 1973: Pablo Picasso, der spanische Maler und Bildhauer stirbt 91-jährig in Mougins/Frankreich; 1973: Victor de Kowa, der Schauspieler ("Das Haus in Montevideo") stirbt 69-jährig in Berlin; 2010: Malcolm McLaren, der Musiker, Manager ("Sex-Pistols") und Modemacher (gründete 1972 mit Vivienne Westwood die Boutique "Let it rock" in der Londoner Kings Road) stirbt 64-jährig im schweizerischen Bellinzona.

Historisches Kalenderblatt:



Der Krak des Chevaliers

Vor 740 Jahren - 8. April 1271
Gegen die Zusicherung freien Geleits räumen die Johanniter im 7. Kreuzzug den "Krak des Chevaliers" eine mächtige Burganlage im heutigen Syrien auf einem Ausläufer des Alawitengebirges, das Tal zum Libanongebirge beherrschend. "Krak" geht auf die arabische Bezeichnung für Festung zurück. Sultan Baibars I. hatte den diesen Krak seit Februar belagert. Mit ihm fällt ein steinernes Symbol der Kreuzzüge in die Hand der Mameluken, ein herber Tiefschlag für die Kreuzfahrerstaaten. Heute ist die Burg UNESCO-Weltkulturerbe.

Vor 145 Jahren - 8. April 1866
Preußen und Italien schließen kurz vor Beginn des preußisch-österreichischen Krieges im Vertrag von Gavone ein Bündnis gegen die Donaumonarchie. Ein Verstoß Preußens gegen die Deutsche Bundesakte von 1815. Zwischen Preußen und Österreich geht es um die Vormacht in Deutschland. Im folgenden Waffengang überrennen die Preußen wie bereits im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) die verdutzten Sachsen, die Schlacht von Königgrätz, einer der bis dahin blutigsten der Weltgeschichte, wird am 3. Juli 1866 die endgültige Entscheidung zu Gunsten Preußens bringen. Der italienische Einsatz ist weniger erfolgreich: Ösi-Admiral Wilhelm von Tegetthoff rammt die numerisch überlegene Italien-Flotte vor Lissa (heute Vis/Kroatien) archaisch auf den Grund des adriatischen Meeres.

Vor 110 Jahren - 8. April 1901
Beginn eines langen Leidensweges, vom Cordoba-Moment 1986 mal abgesehen: Die österreichische Nationalmannschaft trifft sich zum ersten Länderspiel. Das geht gegen die Schweiz und wird noch nicht einmal offiziell anerkannt.

Vor 105 Jahren - 8. April 1906
Höhepunkt des seit dem 4. April andauernden Ausbruch des Vesuvs, dem schwersten seit 1631: Die Spitze des Berges fliegt weg, der ist jetzt 200 Meter niedriger. Bis in eine Höhe von 1.300 Metern schleudert er seine Asche. Noch weitere 14 Tage wird das Inferno dauern, insgesamt über 100 Menschen sterben.

Vor 25 Jahren - 8. April 1986
US-Schauspieler Clint Eastwood ("Dirty Harry") wird im kalifornischen Städtchen Carmel zum Bürgermeister gewählt. Das bleibt er zwei Jahre.

Siegburger Kalenderblatt:


Vor 100 Jahren - April 1911
Das Projekt einer Eisenbahn von Siegburg über Seelscheid nach Much. Wie soll die Strecke in Siegburg verlaufen? Darüber wird diskutiert. Auch im "Kreisblatt": "Eine Einführung in den Bahnhof Siegburg dürfte erwogen werden, indem man nicht über die Bahn von Hennef geht, sondern zwischen der Aggertalbahn und der Wilhelmstraße in die dortigen Bahnhofsanlagen einführt. Oder man legt die Aggertalbahn ganz an oder in die Wilhelmstraße und die Mucherbahn an die Stelle der ersteren. Die Bahn wird zwischen der Aggertalbahn und der Fabrik Siegfeld durchgehen, um sich der Straße Siegburg-Stallberg zu nähern und dort eine Personenstation und eine Ladestelle für die Tönnisberger Tonindustrie anzulegen. Sodann umfährt die Bahn den Hügel zwischen Siegburg und Stallberg, um hinter dem Stallberg die Zeithstraße zu erreichen und verschiedene Anschlüsse für die dortigen Tongruben abzustoßen. Da von hier bis zum Franzhäuschen ca. 68 m zu ersteigen sind, so kann von da durch den Schlangensiefen die Zeithstraße nicht verfolgt werden. Es ist aber auf der Nordseite im Forst Siebengebirge eine Höhenentwicklung möglich, wodurch man bei Heide wieder an die Zeithstraße kommt, um dort für Braschoß und Schreck eine Station anzulegen. Da von hier bis Hochhausen manchmal 30 m zu ersteigen sind, so ist wieder eine Ausbiegung angezeigt, wobei auch Birk zu einer Station kommen kann."

Vor 100 Jahren - 8. April 1911
"Das Wetter hat sich in den letzten Tagen so ungünstig gestaltet, daß man weit in die Vergangenheit zurückgehen muß, um ähnlichen Verhältnissen zu begegnen. Seit Errichtung der Wetterwarte an der Landwirtschaftlichen Akademie im Jahre 1894 ist so kaltes Aprilwetter noch nicht beobachtet worden. Die Temperatur sank in der Nacht zum Mittwoch auf minus 4 Grad und stieg im Laufe des Tages nicht über 1,5 Grad plus, obwohl das Gewölk sich zerstreute und der Sonne Durchlaß gewährte." (Kreisblatt)



Vor 100 Jahren - 8. April 1911
Zur Verbüßung von Haftstrafen wurden 65 weibliche Personen in einem Transport vor einigen Tagen von Köln nach Siegburg gebracht. (Kreisblatt) Foto: Transportwagen vor dem Gefängnis an der Luisenstraße um 1920.



Vor 95 Jahren - April 1916
Bekanntmachung: "Bei den hiesigen Volksschulen beginnt das neue Schuljahr am 27. April ds. Jahres, morgens um 8 Uhr. Zur Aufnahme gelangen alle Kinder, die bis 1. Oktober das 6. Lebensjahr vollenden, mit Ausnahme solcher, die durch Gebrechen oder Krankheit die Schule nicht besuchen können, was durch Vorlage einer ärztlichen Bescheinigung nachzuweisen ist. Die Eltern oder Pflegebefohlenen der schulpflichtig werden Kinder werden aufgefordert, die letzteren am 27. April morgens 8 Uhr den betreffenden Schulen zuzuführen, und zwar: 1. in die Schule am Friedensplatze a. in die alte Knabenschule, Zimmer rechts, die katholischen Knaben des Systems Innere Stadt, b. in die Mädchenschule (früher Hospital) die katholischen Mädchen des Systems Innere Stadt, 2. in die Nordschule die katholischen Knaben des Systems Nordschule, 3. in die Schule an der Friedrichstraße a. Zimmer links die katholischen Mädchen des Systems Nordschule, b. Zimmer rechts sämtliche evangelischen Kinder der Stadt, 4. in die Schule zu Siegburg-Wolsdorf die katholischen Kinder dieses Bezirks sowie diejenigen Kinder, welche jenseits der Aggertalbahn zwischen Frankfurter und Zeithstraße wohnen, ausschließlich der Alfredstraße, 5. in die Schule zu Siegburg-Zange Zimmer unten links die katholischen Kinder von der Zange, 6. in die jüdische Schule die jüdischen Kinder. Der Impfschein ist mitzubringen. Der Bürgermeister, Plum." Foto: Die ehemalige jüdische Schule an der Holzgasse um 1963.

Öffnungszeiten:


Rathaus, Bürgerservice, Amt für Kinder, Jugend und Familie, Stadtmuseum, Tourist-Information, Musikschule, Stadtbibliothek, Volkshochschule Rhein-Sieg, Verbraucherzentrale
- weitere Informationen -

Notdienste/Wichtige Rufnummern:


Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5044100
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)

Apotheken-Notdienst:
Heute: St.Rochus Apotheke, Hauptstraße 53, Siegburg, Tel. 381855
ab 22 Uhr: Apotheke im Kaufland, Theodor-Heuss-Ring 55, Troisdorf, Tel. 39 75 80

Morgen: Stallberg Apotheke, Zeithstraße 311, Siegburg, Tel. 385980
ab 22 Uhr: Linda-Apotheke am oberen Stadttor OHG, Kölner Straße 62A, Troisdorf, Tel. 995290

Sonntag: Adler Apotheke, Kaiserstraße 126, Siegburg, Tel. 52740
ab 22 Uhr: Fontane Apotheke, Kerpstraße 30, Troisdorf, Tel. 39220

Kinoprogramm Freitag, 8. April:



Capitol, 53721 Siegburg, Augustastraße 20, Tel.: 02241/62288
Biutiful: 20 Uhr
Das Schmuckstück: 17:30 Uhr, 20:15 Uhr
Hop - Osterhase oder Superstar?: 15 Uhr, 17:30 Uhr
Powder Girl: 15 Uhr
Rio: 15 Uhr, 17:30 Uhr, 20:15 Uhr

Cineplex, 53721 Siegburg, Europaplatz 1, Tel.: 02241/95808-0
Almanya - Willkommen in Deutschland: 18 Uhr
Beastly: 15:15 Uhr, 17:30 Uhr, 20:30 Uhr
Das Schmuckstück: 15 Uhr, 20:15 Uhr
Der letzte Tempelritter: 23 Uhr
Gnomeo und Julia: 15:30 Uhr
Gnomeo und Julia in 3D (3D): 15 Uhr, 17:30 Uhr
Hop - Osterhase oder Superstar?: 15 Uhr, 17:30 Uhr
Ich bin Nummer Vier: 17:30 Uhr, 23 Uhr
Rio 3D (3D): 15:15 Uhr, 17:30 Uhr, 20:15 Uhr, 23 Uhr
Sucker Punch: 17:45 Uhr, 20:15 Uhr, 23 Uhr
The Fighter: 20:15 Uhr, 23 Uhr
The King's Speech: 20:15 Uhr
The Mechanic: 20:30 Uhr, 23 Uhr
The Rite - Das Ritual: 23 Uhr

Presse- und Informationsdienst der

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Ralf Reudenbach (Verantwortlich nach § 6 MDStV)
Claudia Förster, Jan Gerull, Hanna Hofmann, Wolfgang Hübner-Stauf, Ursula Thiel

Pressesprecher der Stadt Siegburg

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Telefax 02241 / 102450
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