Kreisstadt Siegburg
siegburgaktuell
vom 22.03.2011

Die Gesichter der Rhein-Sieg-Halle I: Frank Baake

Direktor im Theater der Vielfalt



Siegburg. Ideen muss man haben. Frank Baake, 45, hat sie. Der neue Direktor der Rhein-Sieg-Halle will sein Haus als "Das" Siegburger Forum etablieren. Neben Musik und Comedy noch mehr Karneval und gesellschaftliche Veranstaltungen,vor allem aber mehr Tagungen und Messen. Die Halle als Treffpunkt für alle, so bunt wie die Stadt. "Theater der Vielfalt" - so nennt es der Chef.
"Wir sind kein Solitär, wir gehören in Siegburgs Mitte", so der Neue ein Vierteljahr nach Amtsantritt. Gemeinsamkeiten will er nutzen, zur Kooperation ist er immer bereit. Bestes Beispiel: Die Zusammenarbeit mit der Stadt beim nächsten Mittelalterlichen Weihnachtsmarkt. "Zum Markt passt doch wunderbar ein Gothic Konzert hier bei uns", erklärt er in seinem schmalen Chefbüro, "deshalb ist ein Auftritt von 'In Extremo' geplant, außerdem wollen wir ein Gothic-Festival auf die Beine stellen". Die Rechnung ist kurz und einfach: Strahlt die Halle, strahlt auch Siegburg.
Um echte Ausgeh-Atmosphäre zu schaffen, wird seit Neuestem die erste Etage in den Event-Pausen zur Bar, Stehtische und Getränke kann man am Eingang bestellen, bevor es losgeht. Ein Service, der super ankommt.
Der Wahlrheinländer Baake war Veranstaltungsleiter der Lübecker Musik- und Kongresshalle, ehe er in die Unternehmensberatung wechselte. Obwohl er bei der Beraterfirma viel mit Veranstaltungshäusern zu tun hatte, wollte der dreifache Vater zurück an die Front. "Mir fehlte der direkte Kontakt mit dem Publikum." Deshalb kam er nach Siegburg.
"Unsere Gäste kommen zu uns, um das Nichtalltägliche zu erleben: Schönheit, Unterhaltung, Lachen und Weinen, aber auch Austausch - geselligen oder fachlichen - untereinander. Im besten Fall erinnern sie sich über Jahre an einen Abend in der Rhein-Sieg-Halle."
Es ist der Punkt erreicht, an dem der sonst so ruhige Mann in mitreißenden Sätzen ein Schlüsselerlebnis beschreibt. Er erzählt von dem Schlagerkonzert in Lübeck, von dem älteren Ehepaar, das nach der Zugabe auf die die attraktive Sängerin zustürmt und sie um ein Autogramm bittet. "Er legte ganz vorsichtig den Arm um seinen Star, seine Frau machte das Foto. Beide strahlten über das ganze Gesicht. Für solche Momente arbeiten wir hier", erzählt Baake, noch immer sichtlich beeindruckt von diesem Anblick.
Wer wissen will, wohin Baake mit der Halle steuert, der konnte sich auf der diesjährigen Finalsitzung ein Bild machen. Fast 1.000 Jecken verwandelten den Saal stundenlang in eine kochende Arena des Frohsinns. Alle waren hinterher zufrieden. Die Jecken, der Veranstalter, die Interpreten. "Karneval ist eine der tragenden Säulen unseres Theaters der Vielfalt", sagt Baake. Mehr davon, meint "siegburgaktuell". "Immer gern", antwortet der Hallen-Chef.

Lesen Sie übermorgen in unserer neuen Reihe über die Gesichter der Rhein-Sieg-Halle: Björn Langer - Früher Klosterwanderung, heute Helge Schneider.
Foto: Ein Blick hinter die Kulissen: Frank Baake in der VIP-Kabine, in der sich Weltstar Kevin Costner ins Goldene Buch eintrug.

Szenen des neuen Senta-Berger-Dramas spielen in Wolsdorf

"Jagdhaus" als Film-Location



Siegburg. Dreharbeiten gestern im "Jagdhaus" an der Viehtrift. Das Wolsdorfer Hotel und Restaurant ist Location für einige Szenen des WDR-Fernsehfilms "In den besten Jahren". Grimme-Preisträger Hartmut Schoen inszeniert das Drama über eine Frau, die Jahrzehnte nach dem gewaltsamen Tod ihres Mannes, einem bei einer Verkehrskontrolle von einem Terroristen erschossenen Polizisten, Rache haben will. Weil der zum Kronzeugen wird, schützt ihn der Staat, verschafft ihm eine neue Identität. Für die Witwe schreiendes Unrecht. Als sie mit Hilfe eines Journalisten 40 Jahre später eine Spur des Mörders findet, sieht sie endlich die Chance zur Vergeltung. Die Hauptrolle der Erika Welves spielt Senta Berger. In weiteren Rollen sind Felix Eitner ("Der Tunnel"), Max Beiler, Matthias Brandt ("Contergan"), Manfred Zapatka ("Spiele der Macht") und Burghart Klaußner ("Good Bye Lenin!"), Ellen Schwiers ("Mord am Meer") und Eva Krautwig ("Küstenwache") zu sehen. Voraussichtlicher Sendetermin im Ersten ist der Dezember. Über weite Bereiche der Viehtrift zwischen Autobahnbrücke und Mühlenhofweg erstreckte sich der technische Fuhrpark der Cinecentrum GmbH. Die Gesellschaft für Film- und Fernsehproduktionen produziert den Film für den WDR. Oswald Berwian hat weitere Aufnahmen vom Dreh am Jagdhaus fotografiert, mehr über den Link.
- weitere Informationen -

Versteigerung von 48 Rädern und einem 50-Cent-Grill

Im Rathaus kreiste der Hammer



Siegburg. Wenn der Chef des städtischen Ordnungsamtes in Siegburg mal so richtig den Hammer rausholt, dann ... wechseln jede Menge Fahrräder den Eigentümer. So am Sonntag, bei der öffentlichen Versteigerung nicht abgeholter Fundsachen im Rathaus. 48 (!) Fahrräder waren im Angebot, im Sekundentakt erfolgten im 1-Euro-Schritt die Gebote, Schlag auf Schlag erfolgte der Ruf des Auktionators Mario Weiershausen: "Zum Ersten, zum Zweiten und...". Während einige alte und etwas derrangierte Drahtesel für ein oder zwei Euro unters dicht gedrängte Volk im Foyer gebracht werden konnten, ging ein gut erhaltenes Damenfahrrad mit Kindersitz erst zum Gebot von 200 Euro weg. Hoch gehandelt auch Schmuckwaren, für zwei Damenringe flossen 60 Euro in die Stadtkasse und ein Beutel mit Altschmuck brachte 40 Euro. Rechtzeitig zum wärmeren Wetter erstand sich ein Hobbykoch einen Grill für 50 Cent, soviel kostete auch eine braune Lederjacke. Zwei Kartons mit Glühbirnen gingen für 15 Euro weg, ein junges Elternpaar sicherte sich für nur vier Euro einen Kinderwagen. Eine Lesebrille gab es für 25 Cent. 2.120,70 Euro kamen in zwei Stunden zusammen. Die nächste Versteigerung im Rahmen des Flohmarktes steigt im September.

Reibekuchen für Abdullah, Couscous für Stefan

Juze kocht international



Siegburg. Abdullah hat türkische Ahnen, Samirs Eltern kommen aus Marokko und Dennis hat Vorfahren aus Sibirien. Sie spielen zusammen Billard, sie foppen sich, wie es Jugendliche tun. Und einmal die Woche stehen sie gemeinsam am Herd im Jugendzentrum (Juze) Deichhaus. Dann bringt jeweils ein anderer Besucher ein Rezept aus der heimischen Küche mit. "Einkaufen muss ich dann immer schon einen Tag vorher", erzählt Stefan Bönninghausen, Leiter des Jugendzentrums, "einige der Zutaten sind nämlich gar nicht so leicht zu bekommen". Vor dem Schmaus wird das gezauberte Werk fotografiert, mal ist es Couscous, mal Borschtsch. Am Ende soll ein Juze-Kochbuch entstehen. Letzten Donnerstag war Bönninghausen an der Reihe und es gab Reibekuchen, was Typisches für seine rheinische Heimat. "Die wurden mir aus der Hand gerissen." Das Kochangebot findet jeden Donnerstag ab 15 Uhr im Jugendzentrum Deichhaus, Frankfurter Straße 90, statt. Weitere Informationen unter Telefon 127270. Foto: Die Koch-Könige (v.l.) Abdullah (Türkei), Zakaria (Marokko), Samir (Marokko) und Gökhan (Türkei).

Ehemaliges Ratsmitglied verstarb kurz vor seinem 90. Geburtstag

Dr. Samuel Karres ist tot



Siegburg. Dr. Samuel Karres ist tot. Er verstarb im Alter von 89 Jahren, wenige Tage vor seinem Geburtstag am 28. März. Zwischen 1964 und 1974 gehörte der SPD-Politiker dem Rat der Kreisstadt Siegburg an. In den 50er Jahren beriet der promovierte Volkswirt den damaligen Wirtschaftsexperten der Bundesregierung, Heinrich Deist. Der Kaldauer, zuletzt wohnhaft in Lohmar, leitete stellvertretend das Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn. Für seine Beratertätigkeit in gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Fragen verlieh ihm der Präsident der afrikanischen Republik Sénégal 1967 die zweithöchste Auszeichnung des Landes, den "Officier dans l'Ordre du Mérite du Sénégal". Der Verstorbene hinterlässt Ehefrau und Familie.

VHS zeigt Lehrern, wie sie das Gehirn optimal nutzen

Gedächtnis wie ein Elefant



Siegburg. Dieser Mann (Foto) vergisst nichts. VHS-Dozent Dominik Moersen zeigt Lehrern und Trainern, wie das Lernen leicht wird. Sie gewinnen mit ihm verblüffende Einblicke in die Funktionsweise Ihres Gehirns.
Außerordentliche und im wahrsten Sinne des Wortes merkwürdige Beispiele zeigen, wie man effektive Wege ins Gedächtnis beschreiten kann. Dominik Moersen zeigt Ihnen Techniken, mit denen Sie nicht nur selbst schneller, besser und nachhaltiger lernen, sondern die Sie auch 1:1 an Ihre Schüler und Teilnehmer weitergeben können. Das Seminar findet am Sonntag, 27. März, 10 bis 16 Uhr im VHS-Studienhaus, Humperdinckstraße, statt. Das Entgelt beträgt 69,50 Euro, eine Voranmeldung ist erforderlich. Bei Rückfragen und zur Anmeldung wenden Sie sich an Alexandra Haas, Volkshochschule Rhein-Sieg, Telefon 3097-46 oder alexandra.haas@vhs-rheinsieg. de.

Wie läuft der Umbau des Siebengebirgsmuseums?

Virtueller Rundgang



Siegburg. Das Siebengebirgsmuseum ist seit vielen Jahren eine Institution unter Freunden der regionalen Geschichte. Seine historische Fassade zeigt sich derzeit in alter Vertrautheit - aber dahinter und drum herum tut sich viel Neues! Als Teil des NRW-Strukturförderprogramms "Regionale 2010" wird das Museum bis Mitte diesen Jahres umfangreich erweitert, seine Dauerausstellung wird komplett überarbeitet. Am Ende soll ein Museum stehen, das sich mehr noch als bisher dem Themenschwerpunkt "Rheinromantik" widmet. Im Mittelpunkt steht somit die Landschaft selbst, mit allen ihren historischen, politischen, wirtschaftlichen und künstlerischen Facetten. Beim nächsten Museumsgespräch im Stadtmuseum gibt der Leiter und Verantwortliche für die konzeptionelle Neuausrichtung des Museums, Elmar Scheuren, einen Ausblick auf die Planungen und neuen Akzentsetzungen. Er lässt die Besucher des Vortrages in der Aula des Stadtmuseums schon vorab einmal virtuell in das runderneuerte Nachbarmuseum schauen. Donnerstag, 24. März, 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Helios-Klinikum Siegburg bietet Wiederholungstermin an

"Patientenverfügung", die zweite


Siegburg. Wieder passten nicht alle Besucher in den Konferenzsaal... Wegen großen Andrangs wiederholt das Helios-Klinikum morgen um 18 Uhr den Vortrag "Patientenverfügung" vom 9. März. Schon der Vortrag "Schulterschmerz" im Februar war so gut besucht, dass ein zweiter Termin anberaumt werden musste.
Referentin Anita Breitfeld klärt morgen wichtige Fragen: Was ist eine Patientenverfügung? Wer kann eine Patientenverfügung erstellen? Welche Form muss sie haben? Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Experten-Vortrag morgen im Stadtmuseum

Krebs ganzheitlich behandeln


Siegburg. Der Verein Leben mit Krebs lädt morgen, 23. März, 18 Uhr, zum Vortrag ins Stadtmuseum. Dr. med. György Irmey, ärztlicher Direktor der Gesellschaft für biologische Krebsabwehr in Heidelberg, ist der Überzeugung, dass Krebs nicht nur als eine lokale Erkrankung anzusehen ist und daher ganzheitlich behandelt werden sollte. Durch eine Stärkung der körperlichen und seelischen Abwehrkräfte gilt es, die Immunabwehr des Patienten zu unterstützen. Mit einer ganzheitlichen Behandlung - die im Prinzip bei allen Krebserkrankungen anwendbar ist - lässt sich Folgendes erreichen: Körpereigene Abwehrkräfte werden wiederhergestellt und gestärkt, Heilungschancen erhöht, die Lebensqualität bleibt erhalten. Der Eintritt ist frei, Spenden sind herzlich willkommen. Infos unter Tel. 315330 oder www.lebenmitkrebs-rsk.de

Dienstag, 22. März, der 81. Tag in 2011

Der Tag heute:



Wetter: Die Vorhersage ließe sich diese Woche mit der Guttenberg-Tastenkombination Strg c, Strg v ("kopieren und einfügen") bewerkstelligen. Es bleibt strahlend schön, nachts um null, tagsüber fast 20 Grad.

Sonnenuntergang: 18.47 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 6.28 Uhr
Mondaufgang morgen: -- Uhr
Monduntergang morgen: 7.50 Uhr

Heilige und Namenstage: Lea (reiche römische Witwe, kehrte dem gesellschaftlichen Leben den Rücken und engagierte sich mit Gleichgesinnten für die Bedürftigen, starb am 22. März 384; Symbolfigur für den Einfluss der Frauen auf die Ausbreitung des christlichen Glaubens in jener Zeit. Gerade sie nahmen die sozialen Aufgaben wahr, trennten sich zum Entsetzen mancher Standesgenossen von beträchtlichen Besitztümern zur Hilfe für Arme, Kranke, Sklaven und Zwangsarbeitern.)



Kaiser Maximilian mit Familie in einer Darstellung von Bernhard Striegel um 1515.

Geburtstag: Maximilian I. (1459-1519), deutscher König und ab 1871 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches ("Der letzte Ritter"); Anthonis van Dyck (1599-1641), flämischer Maler; Wilhelm I. (1797 bis 1888), Kaiser; Friedrich Argelander (1799-1875), Astronom; Chico Marx (1887-1961), amerikanischer Komiker, mit Harpo und Groucho einer der legendären Marx-Brothers ("Go West"), sorgte mit einhändiger "Pistolenfingertechnik" in jedem der 13 Filme für Piano-Musik; Ulrich Erfurth (1910-1986), Regisseur ("Mein Mann, das Wirtschaftswunder"); Karl Malden (1912-2009), amerikanischer Schauspieler ("Die Straßen von San Francisco"); Marcel Marceau (1923-2007), französischer Pantomime; Roger Whittaker (1936), in Nairobi geborener britischer Sänger ("Durham Town-The Leavin", "New World In the Morning"); Armin Hary (1937), Leichtathlet, zweifacher Olympiasieger 1964 in Rom (100 Meter, 4 mal 100 Meter-Staffel), schaffte - handgestoppt - als erster die 100 Meter in 10,0 (auf Asche !!), nie mehr sollte ein Deutscher seither den Weltrekord auf dieser Distanz halten, und auch kein Europäer; der Jamaikaner Usain Bolt ist seit 2008 Weltrekordhalter, aktuell beste Zeit am 16. August 2009 in Berlin: 9,58; Bruno Ganz (1941), schweizerischer Schauspieler, gab den "Faust" in Peter Steins 21-stündiger Inszenierung von Goethes Faust I und II; Bernd Herzsprung (1942), Schauspieler; André Heller (1947), österreichischer Allroundkünstler; Andrew Lloyd-Webber (1948), britischer Musical-Komponist ("Starlight Express", "Phantom der Oper"); Stefan Glowacz (1965), Extrem-Kletterer; Anja Kling (1970), Schauspielerin; Reese Whitherspoon (1976), amerikanische Schauspielerin ("Walk the Line").

Todestag: 1832: Johann Wolfgang von Goethe, der Dichter stirbt 82-jährig in Weimar; 1994: Walter Lantz, der amerikanische Trickfilmzeichner und Schöpfer von Woody Woodpeker stirbt 93-jährig in Burbank; 1999: David Strickland, der amerikanische Schauspieler ("Mad about you", "Susan") begeht 29-jährig in Las Vegas Selbstmord; 2005: Josefine Hawelka, die österreichische Kaffeehauslegende ("Cafe Hawelka") stirbt 91-jährig in Wien.

Historisches Kalenderblatt:



Vor 100 Jahren - 22. März 1911
Auf der Kaiserlichen Werft in Kiel läuft das erste deutsche Kriegsschiff mit Turbinenantrieb vom Stapel. Kaiserin Auguste Viktoria tauft es auf den Namen "Kaiser". Der Begriff sei "umflossen von Träumen deutscher Größe und deutscher Sehnsucht". Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs zählten bereits fünf Schlachtschiffe zur "Kaiser-Klasse", mit welcher Deutschland auf das britische Wettrüsten zur See reagiert. In England war mit der "Dreadnought" 1906 das erste Großkampfschiff einer Serie vom Stapel gelaufen. Die "Kaiser" wurde mit anderen internierten deutschen Flottenschiffen am 21. Juni 1919 auf den Orkneys versenkt, um eine endgültige Beschlagnahme durch die Siegermächte des Ersten Weltkriegs zu verhindern. Foto (Bundesarchiv): Die "Kaiser" im Jahre 1913.

Siegburger Kalenderblatt:



Blick von der Zange auf den Bahnhof um 1880, die Gleise liegen ebenerdig, Übergänge führen über sie, Unterführungen gibt es noch nicht.

Vor 100 Jahren - März 1911
Herstellung einer Straßenunterführung beim hiesigen Bahnhofe an der Wilhelmstraße. Bürgermeister Carl Plum gibt in kurzen Worten ein Bild von den Plänen der Eisenbahnverwaltung, eine Einspruchsversammlung hätte bereits stattgefunden. Nach dem Plane betrage die Kostenrechnung 700.000 Mark, die Eisenbahn macht durch Wegfall von Wärtern usw. 260.000 Mark Ersparnis, es verbleiben 440.000 Mark. Die Hälfte will die Eisenbahnverwaltung übernehmen, in den Rest sollen sich die Interessierten, die Stadt Siegburg und die Bahn Bonn-Siegburg teilen. Der "Verein zur Wahrung örtlicher und gewerblicher Interessen, Zange" hat an die Stadt eine Eingabe gerichtet, in der der Wunsch der Zanger Bürger, neue Unterführungen an der Bonner- und der Mahrstraße so zu gestalten, daß sie dem kleinen Fuhrwerksverkehr dienen können, ausgedrückt wird. Schon seit 70 Jahren beständen hier Übergänge, es wäre doch eine Ungeheuerlichkeit, wollte man diese alten Wege für den Fuhrverkehr sperren. Er (Bürgermeister) sei der Ansicht, es sei dringend nötig, die Unterführungen an beiden Straßen für kleine Fuhrwerke einzurichten, man soll den Betrag von 110.000 Mark nur unter der Bedingung bewilligen. Der Stadtbaumeister erklärt auf Fragen, Fußgängerunterführungen kosteten an Bonner Straße und Mahrstraße zusammen 55.000 Mark, die Kosten für Fuhrwerksunterführungen könne er auch nicht annährend angeben, es sei ihm nicht möglich. Stadtverordneter Schlömer empfiehlt, die beiden Unterführungen ziemlich hoch zu legen, worauf der Vorsitzende entgegnet, er mache dies zur Bedingung. Weiter kommt der Bürgermeister auf die vielen Bequemlichkeiten zu sprechen, diese müsse man neben den Schattenseiten in Betracht ziehen. Stadtverordneter Franken erklärt betr. den Fußweg über die Bahn bei der Geschoßfabrik, es hätte früher ein dritter Übergang über die Bahn an der Alleestraße bestanden, der später verschwunden sei. Stadtverordneter Schallenberg erklärt, die Elektrische müsse in die Stadt herein, bis an den Bahnhof. Der Vorschlag sei sehr gut, eine Hauptunterführung in der Mitte zu errichten, dazu die Unterführungen Bonner Straße und Mahrstraße mit kleiner Fuhrwerksunterführung. Beigeordneter Linder führt aus, hätten die Kreistagsmitglieder gewusst, daß die Bahn nur bis an die frühere Zamponische Mühle fahren solle, nicht bis zum Bahnhof, dann hätten sie jedenfalls überhaupt nichts bewilligt. Perz schließt sich Schallenberg an, ein wachsames Auge müsse die Stadt an dem Fußübergang an der Geschoßfabrik haben, damit die Bahn diesen nicht etwa einziehe. Oder ob hier vielleicht auch eine Unterführung geplant sei? Schmandt führt aus, es sei vielfach die Ansicht in der Stadt, die eine Unterführung in der Mitte könne den Verkehr nicht alle bewältigen, er möchte daher fragen, ob es nicht möglich sei, statt der einen zwei große Unterführungen in der Mitte zu bauen, selbstverständlich müssten dann auch die Unterführungen an Bonnerstraße und Mahrstraße bleiben. Der Verkehr würde dadurch etwas sich verteilen. Becker ist der Ansicht, es sei unnötig, eine zweite Unterführung zu bauen, in einer 17 Meter breiten Unterführung ließe sich der gewaltige Verkehr bewältigen. Schallenberg bemerkt, wenn die Verladestelle für die Tongrubenwagen am Kleiberg gebaut werde, dann käme der Verkehr weniger in die Stadt. Weiter fragt er den Bürgermeister, ob die Stadt das Recht hätte, die Unternehmer zu zwingen, die Abladestelle zu benutzen, worauf der Vorsitzende erwidert, die Straßen würden für den Fuhrwerksverkehr gesperrt, es bliebe den Unternehmern wohl kaum etwas anderes übrig. Diese würden die Einrichtung aber gerne mit Freunde begrüßen, schon wegen der großen Verbilligung. (nach Kreisblatt)



Vor 95 Jahren - März 1916
"Dem stetig hier wachsenden Verkehr sind die Bahnhofsverhältnisse keinesfalls angepaßt. Nach der Höherlegung des Bahnstranges und der Fertigstellung der Unterführungen im Gebiete der Stadt Siegburg hatte man auch eine Verbesserung des Bahnhofs-Gebäudes als ganz selbstverständlich erwartet, damit scheint man aber gute Weile zu haben. Der Zustand, daß der ganze Verkehr, die belästigende Gepäckabfertigung und der Verkauf der Fahrkarten an nur zwei Schaltern in einer einzigen Durchgangshalle sich abwickeln muß, ist dem jetzigen außerordentlich großen Verkehr keinesfalls angepaßt. Man muß sich wundern, daß es bei dem sich morgens und abends abspielenden Hochbetrieb noch so glimpflich abgegangen ist und keine wesentlichen Unfälle zu verzeichnen sind." (Kreisblatt) Foto: Bahnhof um 1915.

Vor 55 Jahren - März 1956
Besatzungsverdrängte sind empört: Den in den immer noch beschlagnahmten deutschen Häusern wohnenden belgischen Familien in Siegburg und Troisdorf soll offiziell zum 5. Mai, dem Tag des Inkrafttretens des Truppenvertrages, gekündigt werden, hat eine Versammlung der Interessengemeinschaft der Besatzungsverdrängten in Siegburg im Hotel zum Stern beschlossen. In der Versammlung wurde als weitere Notmaßnahme vorgeschlagen, von den Häusern am 5. Mai wieder Besitz zu ergreifen und den noch darin wohnenden Belgiern den Aufenthalt zu verwehren. Die Versammlung zeigte sich äußerst empört über die Ankündigung, daß zum 5. Mai noch nicht alle beschlagnahmten Häuser den ursprünglichen Besitzern zurückgegeben werden könnten. "Wir sind nicht gewillt, über den 5. Mai hinaus die Beschlagnahme unserer Wohnungen hinzunehmen, besonders auch deshalb, weil keine rechtliche Handhabe dafür besteht", sagten die Versammlungsteilnehmer. Was die Wohnungen für die belgischen Stabsoffiziere angehe, so müsse es möglich sein, diese Offiziere in den neuen Häusern an der Alten Lohmarer Straße unterzubringen. "Eine Unterbringung in diesen modernen Häusern ist auch für Stabsoffiziere durchaus zumutbar, denn in Belgien wohnen die Herren auch nicht besser", sagte man. Es wurde angekündigt, daß von den 98 noch beschlagnahmten Wohnungen 14 auf Grund privater Abmachungen den Belgiern überlassen bleiben. Die Versammlung faßte einstimmig eine Resolution: "Wir habe es satt, noch länger auf die Nutznießung unseres Eigentums zu warten und verlangen vom Bund, daß er die Familien der Streitkräfte in bundeseigenen Häusern unterbringt, bundeseigene Häuser gibt es in Siegburg genug. Gebt endlich den Besatzungsverdrängten ihr Recht, die nach zehn Jahren Beschlagnahme endlich wieder einmal in ihre Wohnungen wollen." (Siegburger Zeitung)

Öffnungszeiten:


Rathaus, Bürgerservice, Amt für Kinder, Jugend und Familie, Stadtmuseum, Tourist-Information, Musikschule, Stadtbibliothek, Volkshochschule Rhein-Sieg, Verbraucherzentrale
- weitere Informationen -

Notdienste/Wichtige Rufnummern:


Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5044100
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)

Apotheken-Notdienst:
Heute: Rats Apotheke, Nogenter Platz, Siegburg, Tel. 51132
(Von 8.30 Uhr bis 8.30 Uhr des Folgetages)

Morgen: Alte Apotheke OHG, Markt 47, Siegburg, Tel.63160
ab 22 Uhr: Apotheke am Hochhaus, Mittelstraße 111, Sankt Augustin, Tel. 97700

Donnerstag: Wilhelm Apotheke, Wilhelmstraße 68, Siegburg, Tel. 65950
ab 22 Uhr: Kronen Apotheke, Kölnstraße 107, Sankt Augustin, Tel. 27013

Kinoprogramm Dienstag, 22. März:



Capitol, 53721 Siegburg, Augustastraße 20, Tel.: 02241/62288
127 Hours: 20:15 Uhr
Black Swan: 20:15 Uhr
Dschungelkind: 17:15 Uhr
Gullivers Reisen - Da kommt was Großes auf uns zu: 15:15 Uhr
Hexe Lilli - Die Reise nach Mandolan: 15:15 Uhr
Kokowääh: 17:30 Uhr
Meine erfundene Frau: 20:15 Uhr
Rango: 15 Uhr, 17:30 Uhr

Cineplex, 53721 Siegburg, Europaplatz 1, Tel.: 02241/95808-0
Alles erlaubt - Eine Woche ohne Regeln: 20:30 Uhr
Almanya - Willkommen in Deutschland: 17:45 Uhr, 20:15 Uhr
Big Mama's Haus - Die doppelte Portion: 15 Uhr
Faster: 21 Uhr
Gullivers Reisen - Da kommt was Großes auf uns zu 3D (3D): 14:30 Uhr, 16:30 Uhr
Ich bin Nummer Vier: 15 Uhr, 17:30 Uhr, 20:15 Uhr
Justin Bieber 3D: Never Say Never (3D): 15:15 Uhr
Kokowääh: 17:30 Uhr, 20:15 Uhr
Meine erfundene Frau: 18:30 Uhr
Pina 3D - Tanzt, tanzt sonst sind wir verloren (3D): 18:15 Uhr
Powder Girl: 15 Uhr, 17 Uhr, 19 Uhr
Rango: 14:30 Uhr, 16:30 Uhr
The King's Speech: 15 Uhr, 20:15 Uhr
The Rite - Das Ritual: 17:30 Uhr
Unknown Identity: 20:45 Uhr

Presse- und Informationsdienst der

Stadtverwaltung Siegburg
Nogenter Platz 10
53721 Siegburg
Telefon: 02241/102-301
Telefax: 02241/102-450
E-Mail: presse@siegburg.de

Redaktion

Ralf Reudenbach (Verantwortlich nach § 6 MDStV)
Claudia Förster, Jan Gerull, Hanna Hofmann, Wolfgang Hübner-Stauf, Ursula Thiel

Pressesprecher der Stadt Siegburg

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E-Mail: wolfgang.hohn@siegburg.de