Die zwei Seiten des Winters - ganz langsam milder

Wunderschön gefährlich

Siegburg. Die eine Seite des Winters: Jeden Tag zaubert die Schneelandschaft neue Impressionen und Eindrücke hervor. Hier steigt der morgendliche Bodennebel rechts und links der Alexianerallee empor. Die andere Seite: Staus, Verkehrsbehinderungen. Gestern Nachmittag und am Abend auch in Siegburg. Der Grund: Die Ausfallstraßen waren dicht. Gegen 20 Uhr etwa noch ein langer Rückstau auf der B 56/Nordumgehung und der Zeithstraße, weil der Verkehr nicht richtig über den Schlangensiefen Richtung Neunkirchen-Seelscheid abfloss. Immer wieder wendeten entnervte Autofahrer auf der Nordumgehung - riskant - um den Umweg über Lohmar und das Jabachtal zu nehmen. Es bleibt glatt. Nur langsam, ganz langsam steigen die Temperaturen über null. Wer übermorgen in den Winterurlaub aufbricht, sollte sich auf neues Chaos einstellen. Am Donnerstagabend wieder überall Flockenwirbel.

"Operation Weihnachtsbaum" geglückt

Seelsorger gab alles

Siegburg. Wie kaufen Sie Ihren Baum? Mit dem Wagen zum nächsten Blumengeschäft fahren, dort ein Tännchen aussuchen, bezahlen, einpacken, zu Hause aufstellen. So einfach macht es sich Joachim Knitter, Pfarrer der Auferstehungsgemeinde, nicht. Er stapfte heute Morgen durch den tief verschneiten Winterwald am Schlangensiefen. In der Nähe der Zwölfapostelbuche hat er den 18-Meter-Baum geschlagen, von einem Unimog der Siegwerk-Feuerwehr wurde das Ungetüm zur Schutzhütte auf dem Stallberg gezogen. Dort stand ein Abschlepp-LKW bereit, nahm das große Kaliber auf und brachte es hinunter in die Annostraße. An Heiligabend kann Knitter zur Gemeinde sagen: "Ich habe keine Mühen gescheut, Euch einen schönen Weihnachtsgottesdienst zu bereiten." Ein tatkräftiger Seelsorger...
Foto Hübner-Stauf: Zupackend: Joachim Knitter (rechts) und Baum.

Auch wenn wir in Siegburg zu den schneearmen Gefilden zählen

Nix Gutes von oben!

Siegburg. Alles Gute kommt von oben? Von wegen. In diesen Tagen nicht. Tauwetter auf viel Schnee, das heißt: Vorsicht, Dachlawine. Für die Schäden kommt nicht immer eine Versicherung auf. Siegburg gehört zu den schneearmen Regionen, zumindest statistisch bislang. So schreibt die Landesbauordnung keine Schneefanggitter für Dächer vor. Aber: Ab einer Dachneigung von 45 Grad haftet auch in schneeärmeren Gefilden der Gebäudeeigentümer zumindest teilweise. Spätestens, wenn schon was vom Dach abgegangen ist, helfen keine Ausreden. Was tun: Dachlawinen der Stadt melden, damit diese eine Genehmigung erteilen kann, vorübergehend den Gehweg abzusperren. Gar nicht falsch: Mit Hilfe von Schildern auf die Gefahren hinweisen. Im Rathaus helfen die Kollegen von der Abteilung für Straßenverkehr unter den Rufnummern 102-372 - 373 bei Anfragen weiter.

Wie der Schnee alte und neue Freundschaften schafft

Unverhofft kommt oft

Siegburg. Ein langes Schwätzchen beim Schneeschippen am Straßenrand, wilde Schneeballschlachten mit der Familie von gegenüber, gemeinsame Schlittentouren im Winterwald. Es ist bemerkenswert, wie die stetig arbeitende Frau Holle den Nachbarschaftsgeist stärkt. Immo Niessen aus der Carl-Schurz-Straße schickte uns dieses Bild. Spontan fand man sich am Sonntagabend zur Glühweingaragenparty zusammen und wurde kreativ. Viele fleißige Hände schufen diesen Riesenschneemann.
Auch Nachbarschaften im weiteren Sinne entstehen. Tanja Marks brach am frühen Morgen aus Wolsdorf mit dem Auto zur Arbeitsstelle in Bergisch Gladbach auf. Wahrlich kein Vergnügen dieser Tage. Von unverhoffter Hilfe berichtet sie in ihrer E-Mail: "Ich wäre heute Morgen fast in Siegburg geblieben, da an der Ecke Cecilienstraße/Aulgasse mein Auto der Meinung war, es würde jetzt doch lieber da bleiben, wo es ist. Dann kam aber eine nette Fußgängerin, die auch meiner Meinung war, dass ich noch ein wenig weiterfahren sollte. Sie hat mich angeschoben und damit den Willen des Wagens gebrochen. Das Auto ist dann tatsächlich bis Bergisch Gladbach durchgerollt. Ein herzliches Dankeschön."

Theaterkarten als ideales Weihnachtsgeschenk

Immer was zu lachen

Siegburg. Theater zum Lachen und Schmunzeln. Fisch zu viert (Foto) ist eine Komödie voller Ironie und Spannung, es geht um Habgier und List. Das Stück mit Judy Winter wird am 10. Februar 2011 auf die Bühne der Rhein-Sieg-Halle gebracht. Humorvoll geht es weiter. Am 14. März streiten sich an gleicher Stelle "Oscar und Felix - ein seltsames Paar im 21. Jahrhundert". Die aus den Wilsberg-Krimis im ZDF bekannten Leonard Lansink und Heinrich Schafmeister versuchen sich in den Glanzrollen von Walter Matthau und Jack Lemmon. Als ungleiche Freunde fetzen sie sich mit hinreißender Wortakrobatik. Am 8. April folgt ohrenbetäubendes Geklapper. Die Stepptänzer des "Mystical Dance of Ireland" fegen über die Bretter, die die Welt bedeuten. Alle drei Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr. Sie suchen noch das passende Geschenk für die beste Freundin, die Schwiegermutter? Karten pro Einzelveranstaltung zwischen 17,50 und 25 Euro, erhältlich an der Kasse der Rhein-Sieg-Halle, im Stadtmuseum und bei der Tourist Info.

Die Geschichte von Viktoria im 28. Siegburger Blatt

Preußens Glanz, Siegburgs Gloria

Siegburg. Es war eine Zeit, in der Pazifismus als ein Wort der Schwäche, wenn nicht des Schwachsinns galt. Mut und Kampfbereitschaft - die bestimmenden Tugenden im von Preußen geeinten Deutschen Kaiserreich. Es war der 18. August 1877. In Siegburg wird das Denkmal zum Gedenken an die in den Kriegen von 1866 und 1870/71 gefallenen Soldaten des Siegkreises eingeweiht wird. Zehn Mal berichtet die Siegburger Zeitung überschwänglich über das damalige Großereignis, Information und Emotionen gibt es reichlich vor und nach dem 18. August. Mit dabei am großen Tag sind die Stützen der wilhelminischen Gesellschaft: Der Kameradschaftsverein, das Jäger-Bataillon, das Offiziercorps.
So beginnt Stadtarchivarin Dr. Andrea Korte-Böger ihren historischen Bericht "Gestatten: Viktoria von Rauch - das Kriegerdenkmal auf dem Markt", nachzulesen in der neuen Ausgabe Nr. 28 der Siegburger Blätter.
Die wechselvolle Geschichte des Denkmals ist ein großer Spiegel. Was in Deutschland seit 1877 passierte, hier lässt es sich ablesen. Betrunkene Besatzer versuchen nach dem I. Weltkrieg die Viktoria mit einem Strick vom hohen Sockel zu reißen - sie bleibt standhaft. Die Siegesgöttin wird Zeugin unzähliger Nazi-Aufmärsche zu ihren Füßen, später bahrt das Regime die bei ersten Luftangriffen 1941 getöteten Zivilisten neben dem Denkmal auf. Nach enger Abstimmung beschließt der Rat 1956: Die Viktoria kommt weg. Sie bleibt, das Geld für den Abriss fehlt, die Dame umrankt fortan dichter Efeu. Zur Freude der Pazifisten, die es jetzt sehr wohl gab. In diesem Jahrtausend nimmt kaum mehr einer Anstoß an der geflügelten Dame. Korte-Böger schließt mit der Feststellung. "Wenn man Siegburger fragt, was sie von dem Denkmal am oberen Markt halten, so finden es fast alle schön und einfach zu ihrer Heimatstadt gehörend". Die 28. Ausgabe ist beim Bürgerservice, im Stadtmuseum, an der Tourist Info und im Stadtarchiv für 3 Euro erhältlich.
Keine Veröffentlichung der back- und kochbegeisterten Stadtarchivarin ohne Rezept. Was sich auf Seite 7 des aktuellen Siegburger Blatts findet, der "Victoria-Cake", ist schon jetzt bei uns nachzulesen. Einfach den Link klicken, ausdrucken und losbacken! Foto: Handkolorierte Aufnahme des Denkmals, um 1910.
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Öffnungszeiten der Verwaltung

Zwischen den Jahren

Siegburg. Die Öffnungszeiten der Verwaltung über Weihnachten und Neujahr: Das Rathaus ist an Heiligabend und an Silvester geschlossen. An den Werktagen zwischen den Jahren ist bietet der Bürgerservice regulär seine Dienste an. Die Stadtbibliothek bleibt wegen Inventur- und Statistikarbeiten vom 24. Dezember bis einschließlich 10. Januar 2011 zu. Der erste Öffnungstag ist der 11.Januar. Alle entliehenen Medien werden in dem genannten Zeitraum nicht zur Rückgabe fällig und daher für diese Tage auch nicht angemahnt. Zwischen Weihnachten und Neujahr schließt die Tourist Info im Bahnhof, wo ab dem 3. Januar die Arbeit wiederaufgenommen wird. Die Engelbert-Humperdinck-Musikschule macht von Heiligabend bis zum 9. Januar Ferien, Unterrichtsstart ist am 10. Januar. Das Museum hat vom 24. bis einschließlich Neujahr geschlossen. Am Sonntag, 2. Januar, ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Aktuelle Ausstellung: "Shahram Karimi - in between".

Täglich mitmachen und gewinnen

Der Siegburger Adventskalender

Siegburg. Ins Ausland geht der Tagesgewinn des gestrigen Online-Adventskalenders: Margarete Stöckli-Watty aus der Schweiz kann sich über ein Gutscheinbuch freuen. Bei der heutigen Gewinnspielfrage geht es um den stark frequentierten Siegburger ICE- Bahnhof. Tagesgewinn ist ein Gutschein für die Weinhandlung Fegers und Berts.
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Dienstag, 21. Dezember, der 355. Tag in 2010

Der Tag heute:

Wetter: Heute, 9.16 Uhr MEZ, ist Vollmond. Knapp über null, leichter Schneeregen. Bei immerhin 60-80 Prozent liegen die Chancen auf eine weiße Weihnacht.

Happy Birthday, Reinhard Mey - der Mann, der über den Wolken schwebt, wird heute 68 Jahre alt. Aufhören, Rente? Ach was! Deutschlands zugkräftigster Chansonnier ("Stuttgarter Zeitung") hat - unermüdlich wie eh und je - sechzig Konzerttermine angesetzt, die ihn ab September 2011 quer durch die Bundesrepublik führen werden. Am 10. November 2011, 20 Uhr, kommt er auch in die Rhein-Sieg-Halle nach Siegburg. Der Vorverkauf läuft, Ticket-Hotline 23919319.

Geburtstag: Thomas Becket (118-1170), englischer Lordkanzler; Jean Racine (1639-1699), französischer Dramatiker; Benjamin Disraeli (1804-1881), britischer Politiker; Joseph Stalin (1879-1953), georgischer Revolutionär, als Sowjet-Diktator einer der größten Massenmörder der Geschichte; Heinrich Böll (1917-1985), Schriftsteller ("Ansichten eines Clowns", "Ende einer Dienstfahrt", "Haus ohne Hüter", "Die verlorene Ehre der Katharina Blum"); Literaturnobelpreis 1972; Herbert Ehrenberg (1926), SPD-Politiker, von 1876 bis 1982 Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung; Lorenzo Bandini (1935-1967), in Lybien geborener italienischer Formel-1-Pilot, verunglückte beim Großen Preis von Monaco tödlich, als sein Ferrari nach einem Unfall in einem Feuerball explodierte; Jane Fonda (1937), amerikanische Schauspielerin ("Barbarella", "Klute", "Cat Ballou", "China-Syndrom", "Coming Home"; Felix Huby (1938), Journalist ("DM", X-Magazin, DER SPIEGEL), Buchautor ("Bienzle"-Reihe) und Drehbuchschreiber (Pilotfilm für Schimanski-"Tatort" mit Goetz George, "Mein Gott Herr Pfarrer"); Frank Zappa (1940-1993), amerikanischer Rocksänger, Gründer der "Mothers of Invention", subtiler Kenner der Medienlandschaft und von Journalistenbefindlichkeiten: "Leute, die nicht schreiben können, machen Interviews mit Leuten, die nicht denken können und fabrizieren daraus Artikel für Leute, die nicht lesen können"; Reinhard Mey (1942), Chansonsänger ("Über den Wolken", "Annabelle", "Die heiße Schlacht am kalten Buffet", "Diplomatenjagd"); Carl Wilson (1946-1986), Sänger, Gitarrist und "Beach Boy"; Paco de Lucia (1947), spanischer Gitarrist, Großmeister des Flamenco; Christian Bienert (1947), Hörfunkmoderator (Deutschlandradio Kultur); Samuel L. Jackson (1948), amerikanischer Schauspieler ("Pulp Fiction"); Chris Evert (1954), ehemalige amerikanische Tennisspielerin, lange Weltranglistenerste, spielte als eine der ersten die beidhändige Rückhand; Ute Christensen (1955), Schauspielerin ("Ich heirate eine Familie", "Pan Tau - Der Film", "Tatort"); Jürgen Domian (1957), Journalist und Moderator, Telefon-Talker mit Nachtschicht; Florence Griffith-Joyner (1959-1998), amerikanische Sprinterin und Olympiasiegerin 1988 in Seoul; Anke Engelke (1965), Moderatorin; Kiefer Sutherland (1966), kanadischer Schauspieler ("Twin Peaks", "Young Guns").

Todestag: 1935: Kurt Tucholsky, der Journalist ("Die Weltbühne") und Schriftsteller ("Schloß Gripsholm"), auch unter dem Pseudonym Peter Panter schreibend, nimmt sich 45-jährig im schwedischen Hindas das Leben; 1945: George S. Patton, der amerikanische Weltkriegs-General kommt 60-jährig in Heidelberg bei einem Autounfall ums Leben; 1954: Reinhold Burger, der Inhaber des Patents auf die Thermoskanne stirbt 85-jährig in Berlin; 1958: Lion Feuchtwanger, der Schriftsteller ("Jud Süß") stirbt 74-jährig in Los Angeles; 2007: Hans Imhoff, der Kölner Fabrikant ("Stollwerk"), Gründer des nach ihm benannten Schokoladenmuseums am Rheinufer, stirbt 85-jährig in seiner Heimatstadt.

Historisches Kalenderblatt:

Vor 870 Jahren - 21. Dezember 1140
Die Weiber von Weinsberg, Darstellung von Lovis Corinth (1858-1925)

Starke Frauen übernehmen eine tragende Rolle: König Konrad III. erobert nach langer Belagerung im Kampf der Staufer gegen die Welfen die Burg Weinsberg. Die Kriegschronik überliefert, den Frauen sei freier Abzug zugesichert worden und die Erlaubnis, alles mitzunehmen, was sie auf dem Rücken tragen könnten. Den männlichen Verteidigern der Burg, deren Ruine noch heute in Hügellage am Weinsberger Kreuz (A 6/A 81) zu sehen ist, scheint damit der Tod gewiss. Doch die Frauen nahmen den König beim Wort und schleppen ihre Männer auf dem Buckel zu Tale, so werden sie in der Überlieferung zu den "Treuen Weibern von Weinsberg" und die Festung zur Burg Weibertreu.

Vor 100 Jahren - 21. Dezember 1910
Bei einer Explosion in einem Bergwerk sterben im englischen Westhoughton 344 Bergleute.

Vor 55 Jahren - 21. Dezember 1965
Auf dem Papier ja schon mal gut: Die UN-Generalversammlung verabschiedet das Internationale Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung.

Vor 35 Jahren - 21. Dezember 1975
Spektakulärer Terrorakt: Der bei der "Volksfront zur Befreiung Palästinas" ausgebildete internationale "Top"-Terrorist Ilich Ramírez Sánchez, genannt "Carlos" (Der Schakal) stürmt mit einem sechsköpfigen Team, darunter deutsche RAF-Mitglieder, das Treffen der OPEC-Führer in Wien, tötet drei Menschen und nimmt 70 Geiseln, darunter elf Ölminister der OPEC-Staaten. Mit 42 Geiseln fliegt er tags drauf nach Algier aus. Dann kommen die Menschen frei. Nach Mordtaten und Anschlägen in aller Welt sitzt der "Schakal", zwei Jahrzehnte lang der meistgesuchte Terrorist der Welt, zwischenzeitlich mit einer Deutschen aus Neu-Ulm liiert, heute in Frankreich in Haft.

Siegburger Kalenderblatt:

Vor 100 Jahren - 21. Dezember 1910
Der Nationenkampf um Nähmaschinen, Teil 1
Werbung für "die nützlichsten Weihnachtsgeschenke", Singer-Nähmaschinen, zu kaufen in der Niederlassung Kaiserstraße 34.
Der Nationenkampf um Nähmaschinen, Teil 2
An die Nation, schützt die deutsche Nähmaschine: "Aufruf an alle deutschen Bürger: Aus Unkenntnis werden heute vielfach amerikanische Singer-Nähmaschinen von sonst deutsch fühlenden Hausfrauen, deutsch denkenden Arbeitern, deutsch gesinnten Beamten, deutschen Lehr-Anstalten, deutschen Klöstern, deutschen Behörden, deutschen Fabrikanten gekauft. Hierin liegt eine Verletzung deutscher Wirtschaftsinteressen. Die amerikanische Singer-Compagnie ist und bleibt trotz der in unserem Vaterland in Wittenberge bei Potsdam errichteten Fabrik ein amerikanisches Unternehmen. Wer daher eine Singer-Nähmaschine kauft, schädigt das deutsche Nationalvermögen, weil der Gewinn der Gesellschaft in die Taschen der amerikanischen Aktionäre fließt, er schädigt die deutsche Industrie, er schädigt die deutschen Arbeiter. Die deutsche Nähmaschinen-Industrie fabriziert jährlich über eine Million Nähmaschinen und genießt Weltruf. Sie kommt der amerikanischen an vollendeter Bauart mindestens gleich, ist auch in Bezug auf die solide Ausführung und sorgfältige Justierung zum Teil weit überlegen. Daher gebührt der deutschen Nähmaschine der erste Platz. Eines jeden Deutschen Gewissenspflicht ist es, bei einer Anschaffung einer Nähmaschine dem deutschen Erzeugnis den Vorzug zu geben. Deutsche Bürger und Bürgerinnen! Wollt ihr Euer deutsches Vaterland finanziell schädigen? Sicherlich nicht. Deshalb darf keine amerikanische Nähmaschine in ein deutsches Haus! Verein deutscher Nähmaschinen-Fabrikanten. Verein deutscher Nähmaschinen-Händler." (Anzeige im Siegburger Kreisblatt)

Vor 95 Jahren - 21. Dezember 1915
Unterführung Bonner Straße - immer wieder voll, hier Mitte der 1920-er-Jahre

"Die so oft vermutete Befürchtung, daß das Grundwasser an der Unterführung in der Bonnerstraße bei eintretendem Hochwasser der Sieg sich wieder einstellen würde, ist zur Wirklichkeit geworden. Das Wasser stand durch das plötzliche Anschwellen der Sieg derart hoch in der Unterführung, daß es die Pumpen nicht alle bewältigen konnten, sodaß verschiedene Züge der Elektrischen Siegburg-Bonn gezwungen waren, vor der Unterführung die Fahrgäste auszusetzen. Auch in der Mahrstraße-Unterführung hat sich wieder Wasser angesammelt, obwohl es schon wiederholt herausgepumpt worden war. Bei zu tiefem Wasser geht der Fuhrwerksverkehr wieder über das Bahngeleise wie es vor Erbauung der Unterführung in der Mahrstraße gewesen ist."

Vor 95 Jahren - 20. Dezember 1915
Bekanntmachung; "Die Stadt hat einen größeren Posten garantiert reines Pflanzen- und Rinderfett in ein Ein-Pfund-Packungen und Tiegeln von 5 bis 10 Pfund beschafft, welches am Mittwoch, den 22. Dezember, von 2 bis 5 Uhr nachmittags am Lagerhause der Firma P. Olbertz hier - Eingang nur Herrengartenstraße - abgegeben wird. Verkaufspreis für Pfundpakete Mk 2.35, in Tiegeln 2.30 Mk. Die Fette sind voller Ersatz für die nicht mehr zu beschaffenden Backöle. Der Bürgermeister, Plum."

Vor 95 Jahren - 20. Dezember 1915
„Der diesjährige Weihnachtskuchen wird sich im allgemeinen durch Einfachheit auszeichnen, denn es ist selbstverständlich, daß unsere Hausfrauen sich bei der Bereitung des Festgebäcks im großen und ganzen den Bedingungen unterwerfen werden, die durch Bundesratsbeschluß den gewerblichen Betrieben, den Bäckereien und Konditoren auferlegt wurden. Nach diesen Bestimmungen dürfen zum Kuchenteig keine Eier und auf 500 Gramm Mehl nicht über 100 Gramm Fett und 100 Gramm Zucker verwendet werden, während bei der Tortenherstellung einem Pfund Mehl bis zu 150 Gramm Eier, Fett und Zucker hinzugefügt werden können. Die im Hause hergestellten Kuchenteige dürfen in den Bäckereien und Konditoreien nicht ausgebacken werden. Wer einem dem Zweck entsprechenden Backofen nicht besitzt, muß dabei den Kuchen beim Bäcker oder Konditor kaufen. Wenn der Festkuchen einmal einfacher oder in geringeren Mengen erscheint, so schadet das am allerwenigsten beim Weihnachtsfeste, wo es an Naschereien im Durchschnitt ohnehin schon mehr gibt als unbedingt nötig oder dem Magen heilsam ist."

Vor 50 Jahren - 21. Dezember 1960
"Die Baracken zur Aufnahme von mindestens zwei Klassen des Staatlichen Gymnasiums Siegburg, die im ehemaligen Seminarsgarten gegenüber dem Gebäude des Gymnasiums an der Humperdinckstraße aufgestellt werden sollten, scheinen aufgegeben worden zu sein. Der Seminarsgarten ist von der Stadt für andere Zwecke im Zusammenhang mit dem Krankenhausneubau ausersehen worden. Das Ausweichen auf Baracken hat sich für das Siegburger Staatliche Gymnasium als eine Notwendigkeit ergeben. Zu Ostern wird die Anstalt so viele Klassen haben, daß für deren zwei kein Platz mehr in den großen Gebäuden ist. Die Baracke im Seminarsgarten war deshalb als Ausweichmöglichkeit und als vorläufige Lösung der Raumnot der Siegburger Höheren Schule für Jungen angesehen worden. Die Landesregierung scheint nun aber eine bessere Lösung gefunden zu haben. Sie möchte drei leerstehende Räume im Obergeschoß der Humperdinckschule ausbauen und als Ausweichräume ansehen, solange wenigstens, bis abzusehen ist, daß der Neubau des Gymnasiums, um den Verhandlungen unentwegt geführt werden, abgeschlossen ist. Siegburg begrüßt die Änderungen der Planungen, zumal das Land die Kosten trägt und damit einen Beitrag zur Unterhaltung des nun weit über 50 Jahre alten Gebäudes geleistet werden kann. Die unmittelbare Nachbarschaft beider Schulen ist zudem die Basis, auf der diese Zwischenlösung für das Gymnasium gewählt werden kann."

Öffnungszeiten:

Rathaus, Bürgerservice, Amt für Kinder, Jugend und Familie, Stadtmuseum, Tourist-Information, Musikschule, Stadtbibliothek, Volkshochschule Rhein-Sieg, Verbraucherzentrale
- weitere Informationen -

Notdienste/Wichtige Rufnummern:

Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5044100
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)

Apotheken-Notdienst:
Heute: Stallberg Apotheke, Zeithstraße 311, Tel. 385980
Ab 22 Uhr: Albertus-Magnus-Apotheke, Frankfurter Str. 120, Hennef, Tel. 02242/80900 Morgen: Adler-Apotheke, Kaiserstraße 126, Tel. 52740
Ab 22 Uhr: Adler Apotheke, Frankfurter Straße 120, Hennef, Tel. 02242/2626
Donnerstag: Kaiser Apotheke, Kaiserstraße 71, Tel. 50528
Ab 22 Uhr: Marien Apotheke, Bonner Str. 81, Hennef, Tel. 02242 / 2714

Kinoprogramm Dienstag, 21. Dezember:

Capitol, 53721 Siegburg, Augustastraße 20, Tel.: 02241/62288
Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte: 15 Uhr, 17:30 Uhr, 20:15 Uhr
Megamind: 15 Uhr
Rapunzel - Neu verföhnt: 15 Uhr, 17:30 Uhr, 20:15 Uhr
The Tourist: 17:30 Uhr, 20:15 Uhr

Cineplex, 53721 Siegburg, Europaplatz 1, Tel.: 02241/95808-0
Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte 3D (3D): 15 Uhr, 17:30 Uhr, 20:15 Uhr
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1: 14:15 Uhr, 17:15 Uhr, 20:30 Uhr
Megamind 3D (3D): 17:30 Uhr
Otto's Eleven: 15:15 Uhr, 17:30 Uhr, 20:30 Uhr
Rapunzel - Neu verföhnt: 15 Uhr, 17:30 Uhr
Rapunzel - Neu verföhnt 3D (3D): 15:15 Uhr, 17:45 Uhr, 20:15 Uhr
Saw 3D - Vollendung (3D): 20:30 Uhr
The Tourist: 15 Uhr, 17:30 Uhr, 20:15 Uhr