Siegburg. Gestern, 19 Uhr, Rhein-Sieg-Halle. Die Türen zum lang erwarteten Costner-Konzert öffnen sich. Tumultartige Szenen spielen sich, Frauen sprinten in die Halle. Der Kampf um die besten Plätze direkt vor der Bühne ist entbrannt. Um acht Uhr steht zunächst Costners Partnerin in der Show, Sara Beck, im Rampenlicht. Nach ein paar gefühlvollen Songs, darunter eine gelungene Adaption von Killing me softly, knallt es. Gewehrsalven hallen durch den Saal. Die spektakulärsten Kino-Ausschnitte des Mega-Stars werden eingespielt. Der mit dem Wolf tanzt, Waterworld, JFK: Allesamt Kassenschlager, mit dem etwas anderen Helden. Dem Helden, den nicht nur Amerika liebt. Nach 10 Minuten Hollywood-Feuerwerk ist er dann da: Unprätentiös, mit Jeans, Weste und Schal (der wurde schon beim 2. Lied abgelegt). Costner staunt über 2.300 Gäste. Vor so einer Kulisse hat er nach eigenem Bekunden noch nie gespielt. Die Siegburger fühlen sich geschmeichelt. Es ist der Beginn einer Liebesbeziehung. Denn die Musik von Costner und Modern West kommt an. Mal fetzig, mal ruhig, die Texte ganz nah dran am Leben. Ein Meer von Armen träg den Schauspieler und Neu-Musiker von Lied zu Lied. Der Star bedankt sich auf seine Weise, lässt beim Song Saturday Night die Menge den Refrain mitsingen. Man merkt: Da ist jemand, der im Leben die richtigen Entscheidungen getroffen hat, der nach viel Leinwand-Ruhm nun das tut, was ihm Spaß macht. Wieder eine gute Entscheidung, wie tosender Applaus am Schluss beweist. Auch als das Programm beendet ist, können Costner und die Siegburger nicht voneinander lassen. Der Star köpft auf der Bühne eine Flasche Sekt und genehmigt sich ein Gläschen. Für drei weibliche Fans wird ein Traum wahr. Ihr Held bittet sie zu einem Tänzchen auf die Bühne, ehe er verschwindet. Glückselig, wie die 2.300 Zuschauer, die jetzt langsam den Ausgang ansteuern. Lesen Sie morgen, wie das Goldene Buch der Stadt in die Kabine gelangte. Foto: W. Hübner-Stauf