Kreisstadt Siegburg
siegburgaktuell
vom 13.11.2008

Huhn und Laschet diskutierten in Düsseldorf über KiBiz

Mit Wunschbaum zum Minister


Bürgermeister Huhn überreicht Minister Armin Laschet den KiBiz Wunschbaum
Siegburg. Eine Stunde sprach gestern Bürgermeister Franz Huhn bei einem Treffen in Düsseldorf mit Landesfamilienminister Armin Laschet. "Das war schon überraschend, dass sich der Minister so viel Zeit genommen hat, um geduldig und zielführend die Probleme zu diskutieren", betonte Huhn nach dem Gespräch. Thema: Das umstrittene Kinderbildungsgesetz ("KiBiz") und die verheerenden Auswirkungen auf die Siegburger Kindergartenlandschaft. Huhn überreichte Laschet in dessen Büro den "Wunschbaum" von der September-Demonstration in Siegburg. Über 1.000 Eltern, Kinder und Erzieherinnen hatten auf dem Markt lautstarke Kritik an den Folgen des Gesetzes geäußert. Befürchtet werden Personalkürzungen in fast allen Einrichtungen, weniger Ausbildungsmöglichkeiten sowie Qualitätseinbußen im Bildungsauftrag. Am Wunschbaum hingen viele Zettel, auf denen stand, warum "KiBiz" Mumpitz ist. Allein 600.000 Euro fehlen den Einrichtungen der Kreisstadt. Der Minister, so erklärte Huhn, gehe davon aus, dass die bisherigen gesetzlichen Standards zum Teil zu "komfortablen Ausstattungen" der Kindergärten geführt hätten, die durch KiBiz nunmehr - durchaus mit Absicht - beschnitten würden. Davon wolle Laschet nicht abrücken. Allerdings habe Laschet zugesichert, "Härten im Einzelfall prüfen" zu lassen. Das KiBiz verfolge einen anderen Ansatz als das bisherige Gesetz über die Kindertagesstätten (GTK). Es gebe positive Entwicklungen und "Gewinner", so Laschet. Für die Siegburger Probleme habe er "Verständnis" gezeigt. Sie seien darauf zurückzuführen, dass in der Kreisstadt bereits unter dem GTK, insbesondere durch kluge Gruppenzusammenstellung und intensive Nutzung aller Fördermöglichkeiten in den Trägerstätten, eine "sehr hohe Qualität" erreicht worden sei. Erschwerend komme hinzu, dass in Siegburg wegen großer Nachfrage nicht wie in anderen Städten Plätze für unter Dreijährige ("U-3") einfach durch Umschichtungen, sondern nur über neue zusätzliche Einrichtungen geschaffen werden könnten. Laschet und Huhn einigten sich darauf, dass das zuständige Referat des Ministeriums in der Kreisstadt zeitnah eine fachliche Beratung der Siegburger Träger durchführen werde. Im Gespräch zeigte sich, dass Verbesserungen wohl am ehesten für die integrativen Gruppen realisiert werden können. Erfreulich für Siegburg: Zu den bereits 67 vorhandenen U-3 Plätzen in Tageseinrichtungen sind für das nächste Jahr zusätzlich 31 Plätze genehmigt. Huhn: "Das entspricht unserer Planung."

"Urigella" und "Hartz Four Receiver"

Großes Kabarett


Das Bild zeigt Krissie Illing
Siegburg. Gestern Abend gaben sie schon einmal einen kleinen Vorgeschmack, auf das, was die Zuschauer in den kommenden Tagen erwartet. Die Künstler, die im Rahmen der "Spaßgesellschaftsabende" im Museum und der Studiobühne auftreten werden. Mirja Boes eröffnete in der Rhein-Sieg-Halle das von Rhenag und RWE gesponserte, vom Kölner Atelier-Theater präsentierte und der Stadt Siegburg unterstützte Kabarettfestival. Sympathisch, kess und humorvoll führte Boes durch die Gala. Die Solokünstler bewiesen, was sie drauf haben. Während Fatih Cevikkollu, ein echter Kölner Jung, sich besorgt um die ständig zunehmenden Anglizismen in der deutschen Sprache zeigte und fragte, wann aus einem Hartz-4-Empfänger endlich ein "Hartz Four Receiver" werde, ließ Nachwuchskünstler Martin Reinl buchstäblich die Puppen tanzen - Gesang inklusive. Musikalisch zeigte sich auch Newcomerin Alexandra Gauger, die als ledige Musiklehrerin Fräulein Cäsar neben der Musik insbesondere die Männer im Publikum auf dem Kicker hatte. Äußerst schräg dagegen die Britin Krissie Illing (Foto). Ob als Queen mit Schoßhündchen oder mit Wischmop-Frisur im Blind-Date reizte sie mit rabenschwarzem Humor die Lachmuskeln des Publikums. Bezaubernd im wahrsten Sinne des Wortes zeigte sich Detlef Simon, alias Desimo. Als "wahrer Urigella" sorgte er mit einem Mix aus Zaubertricks und Stand-up-Comedy für totale Verblüffung. Talent bewiesen auch die Flaschenmusiker des GlasBlasSing Quintetts mit ihrem "Liedgut auf Leergut". Sie ploppten, blasen, trommelten und pfiffen, was das Zeug hielt. Instrumente Fehlanzeige: 20 leere Flaschen und Kronkorken. Eine mitreißende Show für Biertrinker ebenso wie für Prosecco-Fans. Zwischendrin immer wieder Mirja Boes. Die Siegburger dürfen gespannt sein auf den tollen Genre-Mix aus Politsatire, Gesellschaftskritik, Comedy und Musik. Karten im Stadtmuseum, Markt 46, in der Tourist Information im ICE-Bahnhof, Europaplatz 3, im Ticket-Service der Rhein-Sieg-Halle (Ruf 02241/239319) und über BonnTicket. Weitere Infos zu den Einzel-Gastspielen (Fatih Cevikkollu bereits ausverkauft) über nachstehenden Link. Unter den Besuchern auch die Gewinner unseres gestrigen Newsletter-Gewinnspiels. Die schnellsten Lösungen (1.800 Pänz beim Siegburger Martinszug) sandten die Siegburger Dr. August Tepper, Helmut Kuchenmeister und Nicole Follmann.
- weitere Informationen -

Schüler setzten mutige Aktion zu Boies Buch um

Mobbing im Alltag


Das Bild zeigt die Schüler mit den Transparenten am Markt
Siegburg. "Du bist nichts als ein Haufen Scheiße, du widerlicher Schleim", stand auf dem Transparent, das gestern eine Schülerin der 7. Klasse des Anno-Gymnasiums durch Siegburgs Innenstadt trug. Insgesamt 20 Schülerinnen und Schüler hatten sich im Unterricht mit dem Buch "Nicht Chicago. Nicht hier." von Kirsten Boie und dem zentralen Thema: "Mobbing im Alltag" befasst und trugen nunmehr Zitate der wichtigsten Passagen des Buches durch die Stadt. Eine provozierende Aktion im Rahmen der Siegburger Literaturwochen. Mit den Texten lud die Klasse Passanten zum Gespräch. Viele blieben stehen, einige schüttelten mit dem Kopf, andere informierten sich über Gewalt und Mobbing an Schulen. Alle Schüler nahmen freiwillig an der Literaturwochen-Aktion teil, um öffentlich zu demonstrieren. Verbale Attacken und nicht selten körperliche Gewalt sind kein Tabuthema mehr. Selbst einschreiten, wenn Mitschüler gehänselt oder erniedrigt werden, dies sei ein Ziel. Lehrerin Heike Grote, die das Projekt betreut hat, will das Thema Gewalt und Menschenwürde weiter behandeln. Beeindruckt von der Aktion, lud die Geschäftsführerin von McDonald's alle Teilnehmer zu einem Mittagessen ein.

Jan Weiler und die Bundesliga-Ergebnisse

Nie mehr samstags!


Das Bild zeigt Jan Weiler
Siegburg. Seine Romane "Maria ihm schmeckts nicht" oder "Antonio im Wunderland" standen Monate auf den Bestsellerlisten und die Auflagen erreichen Millionenhöhe. Samstags lese er nicht mehr, erzählte Jan Weiler, wegen der Bundesliga: "Da musste ich früher immer in der Pause die Bundesligaergebnisse bekanntgeben. Jetzt lese ich an anderen Tagen und die Frauen können mit ihren Männern kommen." Im gut besuchten Stadtmuseum stellte der Literat sein neues Buch "Drachensaat" vor. Darin beschäftigt sich der Psychiater Dr. Heiner Zens mit merkwürdigen neuen Zivilisationskrankheiten. Ünal Yilmaz, Busfahrer und Hypermoralist, hat etwa genug vom ständigen Drücken des Haltewunschknopfes. Er stoppt plötzlich an keiner Haltestelle mehr und fährt mit 50 Fahrgästen von Braunschweig bis Gotha, verfolgt von Hubschrauber, Polizeiautos, Fernsehteams und THW. Oder Rita Bauernfeind, die Radio- und Fernsehsender im Kopf empfangen und anschließend die Frequenzen essen kann. Sie schmecken wie Schweinebraten, Krautsalat, Leberwurst und Gewürzgurken. Und der Briefträger Arnold März, der 3,4 Tonnen Post unterschlagen und feinsäuberlich in seinem Wohnzimmer gestapelt hat. Weiler versteht es, nicht nur spannend und amüsant zu schreiben, sondern auch vortrefflich zu lesen. Zum Schluss gab er brandneue Geschichten seines Schwiegervaters "Antonio Marcipane" und Kolumnen zum Thema "Mein Leben als Mensch" zum Besten. So seien die neuen Vornamen der Deutschen wahre Rechtschreibprüfungen: Jerome Frederick Angelique etwa oder Varia Rubio Ocean. Weiler übernachtete nach der Lesung im Rahmen der Siegburger Literaturwochen bei seinem Bruder in Neunkirchen-Seelscheid.

Ab sofort Karten für "Hänsel und Gretel"

Weihnachtsoper schlechthin


Das Bild zeigt eine Szene aus dem Märchenspiel Hänsel und Gretel
Siegburg. Sie ist die Weihnachtsoper schlechthin, Engelbert Humperdincks Märchenspiel vom armen Geschwisterpaar, das sich aus lauter Not im Wald verirrt und beinahe der bösen Knusperhexe zum Opfer fällt. Karten für die Aufführungen von "Hänsel und Gretel" in Humperdincks Geburtshaus, dem Stadtmuseum Siegburg, ab sofort an der Kasse (02241/55733) sowie bei allen Bonnticket/Kölnticket-Vorverkaufsstellen. Die Aufführungen durch die Kölner Musikhochschule finden zwar seit vielen Jahren ohne großes Orchester, doch als stimmungsvolle Inszenierung mit den begnadeten jungen Stimmen der besten Studentinnen und Studenten aus den Gesangklassen der Hochschule Köln statt. Mittlerweile ein Klassiker. Am Flügel begleitet Professor Karl-Josef Görgen das Ensemble um Regisseur Igor Folwill. Termine: Sonntag, 14. Dezember,16 und 20.30 Uhr sowie Montag, 15. Dezember, 16 Uhr. Eintritt 12 Euro, für Kinder und Ermäßigungsberechtigte 7 Euro.

Bei Fragen und Problemen hilft der Bürgerservice

Lohnsteuerkarten 2009


Siegburg. Die Lohnsteuerkarten für das Jahr 2009 wurden inzwischen den Steuerpflichtigen in Siegburg zugestellt. Arbeitnehmer, die bis jetzt noch keine Lohnsteuerkarte erhalten haben, können die Ausstellung einer Lohnsteuerkarte beim Bürgerservice der Stadtverwaltung Siegburg beantragen. Nach Erhalt der Lohnsteuerkarte sollte sofort geprüft werden, ob die Steuermerkmale richtig sind. Eventuelle Fehler werden ebenfalls im Bürgerservice berichtigt. Diverse Eintragungen, so Freibeträge für Kinder über 18 Jahre, die sich in der Ausbildung befinden oder eine Schule besuchen, Freibeträge für Pflegekinder jeglichen Alters sowie die Eintragung bzw. Änderung von Schwerbehindertenfreibeträgen werden ausschließlich durch das Finanzamt vorgenommen. Auch in den Fällen, in denen bisherige Freibeträge nicht mehr vermerkt sind, ist nur das Finanzamt für die Wiedereintragung zuständig. Bei allen Fragen rund um das Thema Lohnsteuerkarte hilft Ihnen der Bürgerservice unter den Rufnummern 102-399, -398-, -232 bis -236 gerne weiter. Weitere Informationen sind auch im Internet unter www.fm.nrw.de erhältlich.

Kubanische Klangfülle im Kubana

"Sonoc de las Tunas"


Das Bild zeigt die Band Sonoc de Las Tunas
Siegburg. "Sonoc de Las Tunas" spielt am morgigen Freitag, 21.30 Uhr, im Kubana Live Club, Zeithstraße. Die Band, vor 15 Jahren vom Bassisten Gilberto Portilla Sánchez gegründet, präsentiert kubanische Musik pur: Mitreißend, dynamisch und kraftvoll. Der Name bedeutet "kubanische Klangfülle aus der Provinz Las Tunas". Traditionellen Melodien verleihen moderne Arrangements neues Leben, entfachen ein wahres Feuerwerk afrokubanischer Rhythmen. Die Musiker entwickeln auf der Bühne eine enorme Power und natürlich ihren sprichwörtlichen kubanischen Charme. Karten im Vorverkauf für 12 und an der Abendkasse für 14 Euro.

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