Kreisstadt Siegburg
siegburgaktuell
Newsletter vom 04.09.2008

Schauerlich und schwer zu lokalisieren

Richtstätten der Region


Das Bild zeigt die Richtstätte
Siegburg. Sibilla Vogelsang starb 1636 am Siegburger Galgen, so zumindest wird es überliefert. Aber wo? Nicht einfach gestaltet sich für die Forscher die genaue Lokalisierung der alten Richtstätten. Archäologe Thomas Becker hat es versucht und beim jüngsten Museumsgespräch Ergebnisse geliefert. 14 der schauerlichen Plätze im Gebiet des heutigen Rhein-Sieg-Kreises sind gesichert, eine in Siegburg, andere in Vilich-Müldorf, Niederkassel, Bornheim, Rheinbach, Wachtberg und Bad Honnef. Für elf weitere gibt es nur vage Hinweise. Die Plätze lagen zumeist an großen Fernstraßen, an Gebiets- und Landesgrenzen und an erhöhten Orten außerhalb der Stadtmauern: Schließlich sollte alles deutlich sichtbar sein, auf abschreckende Wirkung wurde gesetzt, womöglich nur Abstumpfung und Verrohung bewirkt. Die historische Flurbezeichnung "Galgenberg" nördlich der heutigen ICE-Trasse auf dem Brückberg, Nähe "Hohlweg / Trerichsweiher", spricht für die Existenz einer Hinrichtungsstätte im Nordwesten der Stadt. Historischen Quellen ist zu entnehmen, dass der Galgen an der alten Kaufmannsstraße von Köln nach Frankfurt bis ins Jahr 1445 gestanden hat. Mit der Verlegung der Trasse wechselte auch der zur Vogtei Siegburg gehörende Galgen den Standort. Die obige Abbildung stellt das Siegburger Galgenwerk, wohl auf dem Brückberg, klischeehaft dar, im Hintergrund die Abtei und die Servatiuskirche, neben dem erhängten Deliquenten ein kläffender Hund. Die in historischen Karten enthaltene Flurbezeichnung "Am Galgen" spricht dafür, dass Diebe, Münzfälscher und Räuber, zur Vollziehung der Strafe auf den höchsten Punkt neben der Luisenstraße gekarrt wurden. Je länger die Pein und die Zeit bis zum Todeseintritt, desto "unehrenhafter" die Strafe. Zählte das Köpfen als Strafe für Totschlag und Raub zu den "ehrenhaften", ist das Erhängen der Kategorie "unehrenhafte Strafe" zuzuordnen. Allein 36 Hexen sollen zwischen 1636 und 1638 in Siegburg hingerichtet worden sein. Ob sie alle am Galgen ihr Ende fanden, ist bis auf den Fall von Sibilla Vogelsang nicht klar. Möglicherweise starb die arme Frau auch vorher unter der Folter und ihr Körper wurde anschließend am Galgen verbrannt. Vermutlich fand auch dort der berüchtigte Scharfrichter Hansen, er wohnte in der Nähe, selbst das Ende.
Weitere Richtstätte, aber nicht Hinrichtungsstätte in Siegburg, war der Pranger. Am Markt steht eine Nachbildung des um 1495 geschaffenen "Käx", das Original ist im Museum. Strafen für lautes Lärmen, Klatschsucht, Waschen und Bleichen am Sonntag oder der Gebrauch falscher Gewichte wurde hier bestraft. Der Betroffene büßte, an Händen und Hals mit einem Eisen gefesselt, die kleineren Vergehen in der Öffentlichkeit ab. Einen weiteren Galgen soll es in Happerschoß gegeben haben. Auch hier findet sich die historische Flurbezeichnung "Auf dem Galgen".
Bild: F. Hilscher-Ehlert / Th. Becker.

Hauptstraße nach Kaldauen morgen Abend gesperrt

20 Bäume fallen


Das Bild zeigt die Hauptstraße in Kaldauen
Siegburg. Wegen dringend erforderlicher Baumfällarbeiten wird am morgigen Freitag, 5. September, die Hauptstraße zwischen den Ortsteilen Kaldauen und Stallberg zeitweise komplett gesperrt. Das städtische Baubetriebsamt beginnt um 20 Uhr mit den ersten, vorbereitenden Arbeiten. Verkehrsteilnehmer müssen mit Beeinträchtigungen rechnen. Eine Stunde später bleibt der Straßenabschnitt bis 24 Uhr für den Verkehr komplett gesperrt. Rund 20 Bäume am Waldrand sind stark umsturzgefährdet. Während die Eichen zum größten Teil bereits abgestorben sind, neigen sich die schief gewachsenen Ahornbäume stark zur viel befahrenen Straße. Im Hinblick auf mögliche Herbststürme darf kein Risiko eingegangen werden: Die Bäume müssen weg. Die Linienbusse der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft werden während der Sperrung über die Wahnbachtalstraße umgeleitet. Das Technische Hilfswerk unterstützt die Fällarbeiten mit der Ausleuchtung der betroffenen Bereiche.

Rekordandrang in der Stadtbibliothek

Lesen ist in!


Besucherandrang in der Stadtbibliothek
Siegburg. Was für ein Ansturm: Einen regelrechten Rekordtag erlebte vorgestern die Siegburger Stadtbibliothek. Mehr als 6.000 Medien gingen an einem Tag über die Theke. Davon knapp die Hälfte Rückgaben und weit über 3.000 neue Entleihungen. Besonders gefragt waren Kinder- und Jugendbücher sowie Romane. Renner sind Ken Folletts "Tore der Welt", Stephanie Meyers "Seelen", die "Schweigeminute" von Siegried Lenz und immer noch die "Feuchtgebiete" von Charlotte Roche. Favorit der Pänz bleiben weiter alle "Bis(s)..."-Bücher von Stephanie Meyer. Obwohl längst Staffelexemplare im Bestand sind, stehen die Bände ständig auf der Vormerkliste. Siegburg ist die führende Stadtbibliothek der Region. Knapp 200.000 Besucherinnen und Besucher wurden 2007 gezählt, 15.000 mehr als ein Jahr zuvor. Sie alle nutzten das breite und vielfältige Angebot von knapp 60.000 Medieneinheiten. Lesen ist in Siegburg in!

Unfall in abgelassener Wahnbachtalsperre

Mit Boot und Trage gerettet


Siegburg. Ein umgeknickter Knöchel war gestern Vormittag gegen 10 Uhr der Grund für einen erneuten Rettungseinsatz im Gebiet der abgelassenen Wahnbachtalsperre. Etwa zwei Kilometer von der Staumauer war ein Mannn im unwegsamen Gelände umgeknickt. Aufgrund seiner Fußverletzung konnte er sich nicht mehr aus eigener Kraft fortbewegen. Der über Notruf verständigte Rettungsdienst erreichte die Unglücksstelle nur mithilfe eines Bootes des Wahnbachtalsperrenverbandes. Auf dem Wasserweg brachten die Sanitär den Verletzten zurück zur Staumauer, wo die zwischenzeitlich alarmierte Siegburger Feuerwehr schon bereit stand. Mit einer Schleifkorbtrage zogen die Wehrleute den hilflosen Mann über die steile Mauer auf den Damm. Von dort brachte ihn ein Rettungswagen zur weiteren Behandlung ins Siegburger Krankenhaus.

Sanierung der Museumsfassade geht voran

Die Glocken klingeln!


Das Bild zeigt das Stadtmuseum
Siegburg. Die Verpackung ist weg - zumindest teilweise. Der Blick auf den Eingang zum "Café des Arts" nun wieder völlig frei. Das Glockenspiel, das während der Sanierung erstummt war, klingelt fortan zu jeder vollen Stunde wieder die Lieder aus der Oper "Hänsel und Gretel". Während das große Baugerüst weiter die Vorderseite des Gebäudes umhüllt, erstrahlt die angrenzende Giebelwand bereits in neuem Alt-Weiß. Arbeiter entfernten gestern Morgen das Gerüst. Läuft alles weiterhin nach Plan, können die Arbeiten an den Außenwänden in Richtung Markt und Annostraße ebenfalls in diesem Monat abgeschlossen werden. Im nächsten Jahr stehen die Erneuerung mehrerer Fenster sowie die Neueindichtung der Sheddächer, also der kleinen und satteldachartig hintereinander gesetzten Glasaufbauten im Innenhof, auf dem Sanierungsprogramm.

Grundschule Adolf-Kolping feiert

Mit Max und Moritz


Das Bild zeigt die Schüler der GGS Adolf-Kolping
Siegburg. Die nächste Grundschule feiert! Auf dem Stallberg ist großes Schulfest (siegburgaktuell berichtete) und auch die Gemeinschaftsgrundschule Adolf-Kolping auf dem Brückberg lädt am Samstag ein. Von 14 bis 18 Uhr warten viele Aktionen auf die Pänz. Schüler der dritten und vierten Klassen präsentieren das Theaterstück "Max und Moritz". Wer selber mal in eine andere Rolle schlüpfen möchte, der hat Gelegenheit dazu: Kostüme und Schminke liegen bereit. Fürs leibliche Wohl gibt's eine Cafeteria mit herzhaften und süßen Speisen sowie kalten und warmen Getränken.

Stones-Songs und Rockshow im Kubana

"Sticky Fingers"


Rolling Stones Tribut-Band Sticky Fingers
Siegburg. Vier Jahrzehnte Rolling Stones präsentieren die "Sticky Fingers" morgen im Kubana-Liveclub. Als eine der ersten Tribut-Bands in Deutschland boten die fünf Musiker bereits in den 80er Jahren eine überzeugende Rock-Show, die durch die vielfältigen Stationen der Stones-History führte. Heute covert die Köln-Bonner Band um Frontmann Günther "Mick" Grothaus nicht nur perfekt die Songs der Rockveteranen, sondern bietet auch die entsprechende Bühnenshow. Hier werden Stones gelebt: Abgefahrene Gitarrenriffs, hämmernde Rhythmen und ein charismatischer Sänger. Einlass: 19 Uhr, Konzertbeginn: 21.30 Uhr. Die Karten kosten im Vorverkauf 10, an der Abendkasse 12 Euro.

Weitere Infos: Kubana, Zeithstraße 100, Telefon: 9383832

Aufruf zum Gedenken und Verstehen

Tag der Heimat


Siegburg. Tag der Heimat. Der Kreisverband Rhein-Sieg lädt am Freitag, 5. September, unter dem Leitwort "Erinnern und Verstehen" ein. Bei einer Vortragsveranstaltung ab 18 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses, Nogenter Platz, sprechen der Vorsitzende des Kreisverbandes, Peter Kokott, MdB Dr. Norbert Röttgen, die stellvertretende Landrätin Uta Gräfin Strachwitz sowie Bürgermeister Franz Huhn. Im Anschluss an die Gesprächsrunde ist ein kleiner Umtrunk im Foyer vorgesehen. Es folgt am Samstag, 14 Uhr, eine Andacht mit Siegburgs Pastor Heribert Müller am Vertriebenen-Ehrenmal auf dem Troisdorfer Waldfriedhof. In der Mehrzweckhalle Mülldorf in der Bonner Straße 102 schließt ein heimatlicher Nachmittag die Veranstaltungsreihe ab. Mit verschiedenen bundesweiten Festveranstaltungen und Kranzniederlegungen erinnern deutsche Heimatvertriebene an ihr Schicksal. Der Tag soll einerseits den Menschen den Wert von Heimat ins Gedächtnis rufen, andererseits aber auch dazu ermahnen, Vertreibungen zu ächten und als Mittel der Politik zu verurteilen. Gleichzeitig rufen sie zur Versöhnung und Zusammenarbeit mit den jetzt in den früheren Heimatgebieten lebenden Menschen auf. Schirmherr der Veranstaltungen in Siegburg, Troisdorf und Sankt Augustin ist Landrat Frithjof Kühn.

Presse- und Informationsdienst der

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Nogenter Platz 10
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