Kreisstadt Siegburg
siegburgaktuell
vom 30.07.2008

Geißböcke begeistern im Siegburger Stadion

Mir sin FC


Das Bild zeigt Fußballspieler mit BM Huhn
Siegburg. Pünktlich zu Spielbeginn verabschiedeten sich gestern Nachmittag die letzten dunklen Wolken, nach dem es kurz zuvor in Siegburg noch heftig geregnet hatte. Bereits Stunden vor Spielbeginn zogen hunderte von Fußballfans, darunter viele Familien in Richtung Walter-Mundorf-Stadion in der Bernhardstraße. Wie nicht anders zu erwarten war, dominierten die Farben rot und weiß im weiten Rund des Stadions.
Insgesamt verfolgten mehr als 5.000 begeisterte Fußballfans den 6 : 0 (2 : 0) Sieg des Fußballbundesligisten 1. FC Köln gegen den frischgebackenen Landesligisten aus der Kreisstadt.
Vor dem Anpfiff informierte FC-Stadionsprecher Michael Trippel die erwartungsfrohen Fans über die News des Bundesligisten. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der veranstaltenden Kreissparkasse Köln, Josef Hastrich, sowie Bürgermeister Franz Huhn begrüßten Zuschauer und Gäste.
Auf die Frage von Trippel, wie er die heutige Atmosphäre im Siegburger Stadion empfinde, antwortete Franz Huhn, "dass es wichtig sei, den FC, der für Siegburg, die Region und die Menschen einen bedeutenden Identifikationsfaktor darstelle, in der Kreisstadt zu haben. Einmal mehr live zu erleben, wie die Menschen die Geißböcke lieben und feiern, sei ein eindrucksvolles Erlebnis. Aber auch der Erfolg des Landesligisten SSV 04 sei für Siegburg wichtig. Hierzu haben der Vorstand des Siegburger Sportvereins, an der Spitze der Vorsitzende Christian Kohr, und viele Ehrenamtliche maßgeblich beigetragen. Der Verein sei wieder eine Fußballmacht in der Region. Das sportliche Umfeld, die Spielanlagen, nicht zuletzt mit dem bereits am Samstag eingeweihten neuen Kunstrasenplatz, bieten eine langfristige sportliche Perspektive", so Huhn.
Obwohl der FC in der ersten Halbzeit mit allen Stars antrat, spielte die Siegburger Auswahl munter mit. Nur Nemanja Vucicevic (15. und 23.) war erfolgreich. Nach der Pause tauschte FC Trainer Christoph Daum alle Spieler aus. Weitere Torschützen Marvin Matip (48.) sowie Matthias Scherz mit einem Hattrick (64., 71. und 80.) erhöhten zum 6 : 0 Endstand.
Fazit aller Verantwortlichen: Ein großes, ein friedliches Fußballfest bei strahlendem Sonnenschein. Für Zuschauer und Spieler ein eindrucksvolles Erlebnis. Fußballherz was willst du mehr!

"Dichterschauspielerin" Lotte Betke verstorben

Lebensabend in Siegburg


Das Bild zeigt Lotte Betke
Siegburg. Nach einem langen, erfüllten Leben verstarb vergangenen Freitag im stolzen Alter von 102 Jahren die bekannte Schriftstellerin und Schauspielerin Lotte Betke. Sie wurde 1905 in Hamburg geboren. Schon als Kind hegte sie den Wunsch, Schauspielerin zu werden. In Hamburg besuchte sie dann auch die Schauspielschule und spielte im Anschluss daran am dortigen Thalia Theater. Aus der Hansestadt zog es sie 1931 nach Berlin, wo sie am Preußischen Staatstheater unter anderem unter der Regie von Gustav Gründgens und Jürgen Fehling arbeitete. Als "Lady Anna" in Shakespeares "Richard III" spielte sie 1936 ihre wohl wichtigste Rolle. Betke heiratete den Musiker Ulrich Ponnier. Während der Schwangerschaft mir ihrem ersten Kind Mathias schrieb sie 1941 ihr erstes Kinderbuch - "LIEschEN", das der Stuttgarter Loewes Verlag erfolgreich verlegte. Während des Krieges floh sie mir ihren beiden Kindern, Mathias und Katharina, von Berlin nach Schwaben und widmete sich dort der Schriftstellerei. Ab 1962 arbeitete die "Dichterschauspielerin" als Lektorin beim Südfunk Stuttgart. Bekannt wurde die stets freundliche und muntere Frau durch ihre vielen Kinder- und Jugendbücher, die auch auf englisch, holländisch, dänisch und norwegisch erschienen. Insgesamt schrieb sie zwei Theaterstücke, dreißig Bücher und über fünfzig Hörspiele.
Als erste Schriftstellerin erhielt sie 1986 den Marlen-Haushofer-Preis, mit dem ihr gesellschaftliches Engagement und ihre poetische Sprache gewürdigt wurden.
Ihre letzten Lebensjahre, fast ein Jahrzehnt, verbrachte Betke im Siegburger Altenheim Sankt Josef. Noch im hohen Alter las sie vor Schülern und Erwachsenen aus ihren Büchern. Ihre Beerdigung findet kommenden Freitag, 1. August, in Köln-Bocklemünd statt.

Hommage an Johnny Cash eröffnet Theatersaison

Bunte Mischung


Das Bild zeigt ein Szenenfoto aus
Siegburg. Mit einer bunten Mischung aus Schauspiel und Musical, Komödie und Drama wartet die Siegburger Theatersaison 2008/2009 in der Rhein-Sieg-Halle auf. Ein musikalisches Johnny-Cash-Portrait eröffnet am Donnerstag, 25. September, 20 Uhr, die Spielzeit. Im Mittelpunkt der temporeichen Hommage stehen die wechselvollen Lebensstationen des rebellischen Nashville-Stars.
Musikalisch geht es weiter am Montag, 10. November, wenn Leben und Hits von Ray Charles in Szenen Revue passieren. Der im Alter von sieben Jahren als Vollwaise erblindete Musiker war der erste, der Gospel, Jazz, Blues und Country verschmolz, Soul kreierte. "Der nackte Wahnsinn" mit Renan Demirkan und Franz Sodann in den Hauptrollen steht am Mittwoch, 3. Dezember auf dem Programm. Nach einer weiteren Komödie ("Mondlicht und Magnolien", Montag, 26. Januar) (Szenenfoto) folgen das Musical "Große Freiheit Nr. 7", Stefan Zweigs weltberühmte "Schachnovelle" und Thomas Manns Familienchronik "Buddenbrooks". Günstige Abos im Siegburger Stadtmuseum, Markt, unter Telefon 02241/55 7 33 (96, 110 und 137 Euro).

Künstler übergab Werke aus dem Hausarmenbuch

Pracht und Not


Das Bild die Übergabe des Bildes
Siegburg. Drei Kunstwerke aus der Serie "Hausarmenbuch" überreichte der Siegburger Künstler Karl Peter Kremer gestern Nachmittag Bürgermeister Franz Huhn.
Eines der Leitmotive seines künstlerischen Schaffens ist die Übermalung historischer Vorlagen. Waren es in den 90er-Jahren häufig Zeitungsseiten des früheren 20. Jahrhunderts oder beschriebene Büttenpapiere des 19. Jahrhunderts wählte er als Basis für die nun überreichten Werke vergrößerte Kopien aus dem im Siegburger Stadtarchiv befindlichen "Hausarmenbuch". In das von 1745 bis 1798 geführte Buch wurden Einnahmen und Ausgaben für einen Teilbereich der öffentlichen Armenfürsorge eingetragen. Siegburger Privatleute, aber auch Institutionen wie die Stadt und die Abtei gaben Geld, das dann an sogenannte "Hausarme" ausgezahlt wurde. Anders als die eigentlichen „Bettler“, die im Allgemeinen obdachlos waren, verfügten die "Hausarmen" über einen festen Wohnsitz in Siegburg. Ihnen zahlte die Stadt in unregelmäßigen Abständen ein bescheidenes Almosen aus.
Lediglich Bürger einer Stadt wurden damals als "Hausarme" anerkannt. Menschen vom Land, die in Notzeiten Hab und Gut verloren hatten, wurden zu Bettlern und Vagabunden.
Kremers Arbeiten leben nicht zuletzt von der Distanz zwischen der prachtvollen Übermalung und der Not, die sich in der Vorlage spiegelt. Die in einigen Werken hinterlegten Börsennotizen betonen die Spannung zwischen reich und arm.
Kremer wurde 1944 in seiner Heimatstadt Siegburg geboren. Seit 1974 richtet er zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland aus. 1986 erhielt er im Rahmen des Bonner Kunstpreises ein Stipendium der Stadt Bonn. Viele seiner Werke befinden sich in öffentlichen Sammlungen, Museen, Artotheken oder in Privatbesitz. Auch das Siegburger Stadtmuseum widmete ihm 1993 eine Einzelausstellung. Die gestern überreichten Werke finden dort nun eine neue Bleibe.

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