Theatersaison 2008/2009 in der Rhein-Sieg-Halle

Bunte Mischung

Siegburg. Mit einer bunten Mischung aus Schauspiel und Musical, Komödie und Drama wartet die Siegburger Theatersaison 2008/ 2009 in der Rhein-Sieg-Halle auf. Ein musikalisches Johnny-Cash-Portrait eröffnet am Donnerstag, 25. September, 20 Uhr, die Spielzeit. Im Mittelpunkt der temporeichen Hommage stehen die wechselvollen Lebensstationen des rebellischen Nashville-Stars. Musikalisch geht es weiter am Montag, 10. November, wenn Leben und Hits von Ray Charles in Szenen Revue passieren. Der im Alter von sieben Jahren als Vollwaise erblindete Musiker war der erste, der Gospel, Jazz, Blues und Country verschmolz, Soul kreierte. "Der nackte Wahnsinn" mit Renan Demirkan und Franz Sodann in den Hauptrollen steht am Mittwoch, 3. Dezember auf dem Programm. Nach einer weiteren Komödie ("Mondlicht und Magnolien", Montag, 26. Januar) folgen das Musical "Große Freiheit Nr. 7", Stefan Zweigs weltberühmte "Schachnovelle" und Thomas Manns Familienchronik "Buddenbrooks". Günstige Abos im Siegburger Stadtmuseum, Markt, unter Telefon 02241/55733 für 96, 110 und 137 Euro).

Bundeswehr-Gelöbnis am Reichstag

Siegburger Rekruten gelobten

Siegburg. Erstmals in der bundesdeutschen Geschichte haben gestern Abend Rekruten der Bundeswehr vor dem Reichstag in Berlin ihr Gelöbnis abgelegt. Die Zeremonie fand traditionell am Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Hitler statt. Gast auf Einladung des ehemals in der Garnison Siegburg beheimateten Wachbataillons war auch Siegburgs Bürgermeister Franz Huhn. Den rund 500 angehenden Rekruten des Berliner Wachbataillons sowie der Brückbergkaserne in Siegburg versicherte der Altkanzler Helmut Schmidt in seiner vielbeachteten Rede: "Dieser Staat wird euch nicht missbrauchen". Die mahnenden Worte des fast 90jährigen Kanzlers a. D., dessen Rede von den Gästen mit lang anhaltendem Applaus bedacht wurde, "war ein besonderes und bewegendes Erlebnis, wie auch die einmalige Atmosphäre vor dem Reichstag", so Franz Huhn. Besonders gefreut habe ihn das Zusammentreffen mit den seinerzeit in Siegburg stationierten Soldaten des Wachbataillons. Bereits am Sonntagnachmittag war mit einer Gedenkfeier und mit einer Kranzniederlegung am Bentlerblock an den 64. Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Hitler erinnert worden.

Planetoid nach Engelbert Humperdinck benannt

9913 im Weltall

Siegburg. 9913 lautet die Nummer, die vor mehr als 30 Jahren dem Planetoiden Humperdinck zugeteilt wurde. Entdeckt, am 16.10.1977 von Cornelis Johannes van Houten und Ingrid van Houten-Groeneveld in Palomar Mountain (California, USA). Benannt wurde er nach dem aus Siegburg stammenden Komponisten Engelbert Humperdinck (1854-1921). Die Information stammt von einem interessierten Leser des städtischen Newsletters, Gunter Cibis, aus Nürtingen.

Der kleine Planet "Humperdinck" ist nicht rund, sondern kartoffelförmig. Seine Oberfläche dürfte kraterübersät sein, weil immer wieder kleinere Gesteinsbrocken auf seine Oberfläche gestürzt sind, denn Planetoiden haben keine schützende Atmosphäre. Kleine Planeten oder Planetoiden, zu denen auch "Humperdinck gehört", sind Überreste bei der Entstehung unseres Sonnensystems. Um die Sonne herum, in denen sich die Mehrzahl der kleinen Planeten auch jetzt noch befindet, sind auch sie vor etwa 5 Milliarden Jahren entstanden. In diesen Bereichen des Sonnensystems hatte die Menge des für die Bildung fester Körper verfügbaren Materials nicht einen einzigen großen Körper, sondern eine Vielzahl kleiner Körper gebildet. Die meisten der bekannten kleinen Planeten bewegen sich im Abstandsbereich von der Sonne, dem Planetoidengürtel, rechtläufig (also im Uhrzeigersinn) um die Sonne. Die Umlaufszeiten liegen zwischen 3,2 Jahren und 5,8 Jahren. Die kleinen Planeten bewegen sich auf elliptischen Bahnen, deshalb schwankt der Abstand Humperdinck - Sonne. Die mittlere Entfernung von Humperdinck von der Sonne beträgt 2,29 Astronomische Einheiten (1 AE = mittlere Entfernung Erde – Sonne = 149,6 Millionen Kilometer) Für einen Umlauf um die Sonne benötigt er 1.265 Tage.

Der wohl berühmteste Sohn Siegburgs, Engelbert Humperdinck, wurde am 1. September 1854 in der Kreisstadt geboren. Er starb am 27. September 1921 in Neustrelitz. Das Grab befindet sich auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf bei Berlin. Seine am 23. Dezember 1893 erstmals in Weimar aufgeführte Oper "Hänsel und Gretel" wurde zum Welterfolg. Die Uraufführung fand unter Leitung von Richard Strauss statt. Humperdinck schuf sechs Opern, sein Gesamtwerk umfasst 170 Kompositionen, die im Engelbert-Humperdinck-Werkverzeichnis (EHWV) dokumentiert sind.

Heute geht's dem Paiaz an den Kragen

Miestens sterve

Siegburg. Heute ist traditioneller Höhepunkt der Kirmes auf dem Stallberg. Um 20 Uhr startet der musikalische Köttzug über den Kirmesplatz, der Fähnrich schwenkt zu Ehren der Schausteller die alte Junggesellenfahne und die Schausteller und Wirte werden um eine Spende gebeten. Es folgt das Kirmesgericht, bei dem der Paiaz wieder mal für alle Schandtaten und Missstände des abgelaufenen Jahres verantwortlich gemacht wird. Beteiligt sind Richter, Staatsanwalt, Verteidiger, Beisitzer, Polizist, Priester und natürlich der Henker. Die Klageweiber versuchen alles um den geliebten Paiaz zu schützen - ävver et hätt em bis hück nix jenütz! - Miestens muss hä sterve!