Kreisstadt Siegburg
siegburgaktuell
vom 21.06.2008

Die Heimat von der schönsten Seite erleben

Erlebnistrail entlang der Sieg


Mitarbeiter der Biologischen Station schneiden ein Streckenteil frei
Siegburg. Entlang der Sieg von Siegburg bis Windeck. Der neue "Natursteig Sieg" lockt in einigen Monaten mit eindrucksvollen Aussichten und Eindrücken. "Ein wunderbares Erlebnis", schwärmte Bürgermeister Franz Huhn nach einer Testetappe, die er mit der Leiterin der Tourist Info, Nathalie Niederdrenk, sowie Dr. Burkhard Lennartz von der Biologischen Station im Rhein-Sieg-Kreis, Planer der Route, nach Hennef unternahm. Huhn: "Eine tolle Gelegenheit, die Heimat entlang der Sieg von den schönsten Seiten kennenzulernen. Teilweise auch eine richtige körperliche Herausforderung." Bei der ersten Probetour ging es vom Kloster Seligenthal über Weingartsgasse, vorbei an den ehemaligen Weinbergen durch idyllische Obstwiesen, dann weiter über Schloss Allner und Lauthausen nach Bödingen. "Wildnistrail-Charakter" sei zuweilen auf schmalen, teils steiler Pfade abseits der üblich breiten Spazierwege zu spüren gewesen, so Huhn. "Ein Charakterzeichen des Natursteiges", wie Niederdrenk schildert: "Immer wieder erschließen sich schöne Blicke über die Siegauen, Felder und Wiesen bis zum Siebengebirge. Darüber hinaus führt der Weg an vielen kulturellen Erbgütern wie der Bödinger Klosteranlage entlang. Es geht über seit dem Mittelalter bestehende Hohlwege, an Kirchen und Burgen vorbei Richtung Windeck."

Über eine Distanz von insgesamt 140 Kilometer soll der Weg einmal als touristische "Premium-Strecke" führen. Auch an die Einbindung der angrenzenden Regionen Altenkrichen/Rheinland-Pfalz sowie Siegen-Wittgenstein ist gedacht. Über den ICE-Bahnhof Siegburg könnte die Tour für 20 Millionen potentieller Touristen, die aus den Regionen Köln/Bonn, Rhein-Ruhr und Rhein-Main in weniger als einer Stunde Fahrtzeit in Siegburg sein können, interessant sein. Neben dem Einstieg Siegburg bieten sich zahlreiche Schnittstellen an regionalen Bahnverbindungen zur etappenweisen Erschließung an. Die Wegeführung soll zur Akzeptanz des Naturschutzes beitragen, indem die Wanderer herausragende Naturerlebnisse auf einem "Wildnistrail" wahrnehmen können. Dazu soll den Natursteig begleitende Infrastruktur aus- und aufgebaut werden, wie etwa ein zentrales Siegtal-Infozentrum oder bis zu drei Kilometer lange themenbezogene "Erlebnispfade". Zur professionellen Vermarktung gibt es dann Karten, einen Internet-Auftritt und die Qualifizierung der Hotel- und Gastronomiebetriebe. Die Umsetzung der Naturerlebnisregion Sieg läuft unter Federführung des Rhein-Sieg-Kreises. Bereits in den 20er Jahren ("Sommerfrische") wie in den 50er Jahren (Campingurlaub an der Sieg) war der Siegraum eine touristische Boomregion.

Jost Nickel leitete einen Meisterkurs in Potsdam

Flötentöne auf Friedrichs Spuren


Das Bild zeigt Jost Nickel und eine Musikschülerin
Siegburg. Jost Nickel, früherer Leiter der Engelbert-Humperdinck-Musikschule, leitete in der Landes-Musikakademie Rheinsberg (Potsdam) auf Einladung des Tonkünstlerverbandes Berlin einen Meisterkurs "Flöte und Kammermusik" für angehende Musiker und Pädagogen. Dabei auch Teilnehmer von der Siegburger Musikschule. Die beeindruckende Atmosphäre des Barockschlosses inspirierte. Nickel legte neben der Interpretation ausgewählter Solostücke Wert auf das Ensemblespiel: "Um Aspekte des kammermusikalischen Miteinanders und der Intonation zu erarbeiten". Von Nickel eigens für den Kurs entwickelte Übungen in flötistischer Spieltechnik rundeten das Programm ab. Nickel freute sich besonders, an "flötenhistorisch bedeutsamer Stätte" wirken zu können: "In Potsdam residierte der flötenspielende König Friedrich der Große, und dessen Hofkapellmeister Johann Joachim Quantz genießt mit seinem Flötenwerk bei uns in Siegburg einen Ehrenplatz im Musikleben!"

Vulkane an der Sieg, Öl im Bergischen Land

7. Georallye am 22. Juni


Luftansicht über Siegburg
Siegburg. "Die Erdgeschichte liegt uns zu Füßen", sagt der Bonner Geowissenschaftler Klaus-Frank Simon, "wir müssen sie nur entdecken". Mit der von ihm und seinen Kollegen organisierten "Georallye" bietet sich ausreichend Gelegenheit. Wer will, kann am Sonntag, 22. Juni, zwischen 10 und 17 Uhr Wissenswertes über die Erdgeschichte in der Region Siegburg - Overath - Bergisch Gladbach erfahren. Mitarbeiter des Steinmann-Instituts der Universität Bonn stehen an insgesamt elf Stationen für kurze allgemeinverständliche Führungen bereit. Unter anderem führt die Rallye zum Wahnbach-Stausee. Hier stehen Sandsteine, Überreste eines riesigen Flussdeltas, das sich vor 400 Millionen Jahren zwischen Bonn und Düsseldorf erstreckte. Versteckt in ihrem Innern finden sich die fossilen Überreste frühster Landpflanzen, die in dieser Zeit nach und nach das Festland eroberten. Eine weitere Station ist der Michaelsberg in Siegburg. Von dessen feuriger Vergangenheit ahnte Erzbischof Anno möglicherweise nichts, als er 1064 das Kloster gründete. Vor 25 Millionen Jahren erreichte der Siebengebirgsvulkanismus seinen Höhepunkt, ihm verdankt der Michaelsberg seine Entstehung und die Kreisstadt ihr Wahrzeichen. Damals brach ein Schlackenkegelvulkan aus, der Brocken von ca. 1800° C heißem Basalt durch die Luft schleuderte. Diese lagerten sich um den Vulkanschlot ab und säumen noch heute den Michaelsberg. Eine weitere geologische Attraktion befindet sich in der Nähe des Schlossparks Lerbach. Dort gibt es zwischen einigen Hügeln versteckt eine Steinwand, der Überrest eines Steinbruchs. Die Gesteine bestehen aus grauen bis schwarzen Kalken. Bei genauerer Betrachtung der 370 Millionen Jahre alten Gesteine fällt dem Besucher ein intensiver Heizölgeruch auf, denn es handelt sich hierbei um so genanntes Erdölmuttergestein, in das vor Jahrmillionen organische Materialien eingelagert und nach und nach zu Erdöl verwandelt wurden.
Die Teilnahme an der Rallye ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich. Wie auch im vergangenen Jahr werden Spenden gesammelt, die dem "Förderkreis für Tumor- und Leukämieerkrankte Kinder e. V., Bonn" zugute kommen. Eine Wegbeschreibung und ausführliche Informationen zur Georallye gibt es unter http://www.georallye.de.

Unser Bild: Der Michaelsberg, ein alter Vulkankegel. Das Foto stammt von Stefan Uzunoff und ist im städtischen Bildband "Siegburg heute" abgedruckt.

Notdienste am Wochenende

Wichtige Rufnummern


Ärztlicher Bereitschaftsdienst 0180/5044100

Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst 01805/986700

Apotheken-Notdienst:

Samstag, 21. Juni, ab 8.30 Uhr bis 8.30 Uhr des Folgetages:
Bahnhof-Apotheke, Wilhelmstr. 8, Tel. 02241/62530

Sonntag, 22. Juni, ab 8.30 Uhr bis 8.30 Uhr des Folgetages:
Siegtal-Apotheke, Hauptstr. 110, Kaldauen, Tel. 02241/383897

Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn,
Tel. 0228/19240

Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche 0800/1110333

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