Kreisstadt Siegburg
siegburgaktuell
vom 18.03.2008

Huhn übt gegenüber Rüttgers massive Kritik

"Beschämender Qualitätseinbruch"


Das Bild zeigt die Kindertagesstätte
Siegburg. Neuerliche Kritik am Kinderbildungsgesetz (KiBiz) des Landes Nordrhein-Westfalen hat Bürgermeister Franz Huhn in einem Brief an Ministerpräsident Jürgen Rüttgers geäußert. Huhn schreibt: "Die im Gesetz formulierten Ziele finden meine ungeteilte Zustimmung. Die bestmögliche Förderung frühkindlicher Bildung und Betreuung ist unser gemeinsames Anliegen." In der praktischen Umsetzung jedoch zeige es sich, dass die bereits im Juni des vergangenen Jahres von der Stadt Siegburg geäußerten Bedenken "voll durchgreifen". Mit der vom Land konzipierten finanziellen Förderung ließen sich die Ziele nicht erreichen. Dass die angesetzten "Kindpauschalen" für die Finanzierung des Personals ausreichten, sei eine "nicht realisierbare Wunschvorstellung", hält Huhn dem Ministerpräsidenten entgegen. Einigen Einrichtungen drohten fünfstellige Defizite. Je berufserfahrener das Personal sei, je teuerer und desto tiefer das finanzielle Loch für den Träger. Huhn: "Ich freue mich, dass es den Siegburger Kindergarten-Trägern in der Vergangenheit in vorbildhafter Weise gelungen ist, berufserfahrenes Personal zu gewinnen und zu halten. Ich wünsche mir, dass dieses Personal auch in Zukunft weiter in Siegburg tätig ist und für die hoch qualitative Arbeit auch entsprechend entlohnt wird. Mir ist unverständlich, dass bei der Gesetzesvorbereitung dieser Aspekt nicht bedacht worden ist."
Die Träger hätten nunmehr nach Inkrafttreten "des von Ihnen", also Rüttgers, "verantworteten Kinderbildungsgesetztes nur die Wahl, Personal abzubauen und damit die Betreuungsqualität zu verschlechtern oder aus den Tarifverträgen auszusteigen und die Gehälter zu senken, um die Betreuungsqualität zu erhalten. Huhn: "Beide Möglichkeiten sind nicht akzeptabel!" Wenn Träger bei Neueinstellungen nur junges Personal favorisieren müssten, wirke das Gesetz zudem diskriminierend für Ältere. Viele Siegburger Träger müssten in Zukunft auch auf die Ausbildung von Berufspraktikanten verzichten, weil sie sich dies nicht mehr leisten könnten. Auch dies sei "skandalös", betonte Huhn: "Für den Ausbau der Kinderbetreuung in den nächsten Jahren brauchen wir gut ausgebildetes Personal. Die Ausbildung muss weiterhin ein Anliegen der Praxis sein und Berufspraktikanten haben nach drei Jahren Ausbildung ein Anrecht auf eine angemessene Vergütung." In einer langen Liste führt der Bürgermeister weitere wesentliche Punkte auf, in denen "KiBiz" einen "Qualitätseinbruch in der frühkindlichen Bildung" verursache. Zum Beispiel werde der erhöhte Pflege- und Betreuungsaufwand für zweijährige gegenüber älteren Kindern nicht berücksichtigt. Auch sei es "beschämend", dass die Landesregierung ein Gesetz verabschiede, dass die Förderung von Kindern mit Behinderung auf Ganztagplätzen (45 Stunden) nicht mehr finanziere. Die Stichtagsregelung im Kinderbildungsgesetz führt dazu, dass alle Einrichtungen am 1.11 eines jeden Jahres voll belegt sein müssen, damit der Träger keine finanziellen Nachteile hat. Kinder, die nach dem 1.11 Geburtstag haben, könnten nur noch im Rahmen einer Überbelegung aufgenommen werden. Huhn: "Dies wird dazuführen, dass Überbelegungen die Regel sind und der Qualitätsstandard sinkt." Das Gesetz müsse "schnellstmöglich korrigiert" werden, forderte Huhn im Schreiben an Rüttgers. Unser Bild: Kämpft für Siegburgs Kindergärten - Franz Huhn, hier mit Pänz und Müttern der Tagesstätte "Rabennest".

Humperdinckstraße vorübergehend gesperrt

Steine fallen vom VHS-Gebäude


Das Bild zeigt den First des VHS-Gebäudes
Siegburg. Heute wird ab 16 Uhr für zwei Stunden ein Teil der Humperdinckstraße vor dem Gebäude der Volkshochschule gesperrt. Vom First des historischen Gebäudes, einst der Vorläufer des heutigen Anno-Gymnasiums, drohen lose Brocken aus dem Natursteingesimse abzufallen. Mit dem Hubwagen der Feuerwehr will Steinmetz Markus Weisheit hoch hinaus und die losen Steine entfernen. Der Parkplatz des VHS-Gebäudes ist während der Sperrung erreichbar, die Ausfahrt läuft entgegen der Einbahnrichtung.

Germania mit großem Jahresprogramm

Neue Ziele unter alter Leitung


Das Bild zeigt Mitglieder des Germania Chores
Siegburg. In seinem Amt als 1. Vorsitzender der Siegburger Germania bestätigt wurde Hans-J. Bargon, ebenso Rainer Kliesch als Kassenwart, Uwe Rösgen als 2. Geschäftsführer, Edi Roth als Archivar, Wilfried Sterzenbach als Karteiführer, Peter Kurscheidt als Vertreter der Inaktiven und Jürgen Schmidt als Kassenprüfer.
Die vier Stimmführer Toni Ließem, Karl Heinz Scipio, Rudy Brünagel und Dieter Rösgen komplettieren den Vorstand. Peter Seelig vom Chorverband Rhein-Sieg ehrte am hohen Ufer Heribert Schmitz und Manfred Kellerhof für 50-jährige Mitgliedschaft. Für 40 Jahre ausgezeichnet wurden Friedo Pütz und Dieter Görgen, für 25 Jahre Hermann Klerx und Frank Olbertz. Ehrenmitglied wurde Herbert Jäger, er gehört dem Chor bereits 60 Jahre an. Insgesamt 5.000 Konzertbesucher sahen und hörten die Germania im vergangenen Jahr, blickte Bargon bei der Jahreshauptversammlung im Altenzentrum am Michaelsberg.
Auch in diesem Jahr warten große Herausforderungen auf die Sänger der Germania.
Das jährliche Herbstkonzert am 9.November in der Rhein-Sieg-Halle steht unter dem Motto: "Wiener Charme - Berliner Schnauze, eine musikalische Städtereise" mit den schönsten Melodien von Johann Strauß und Walter Kollo. Gäste sind Susanna Risch (Sopran), Stefan Lex (Tenor), die ungarische "Teufelsgeigerin" Zsuzsa Debre und Sigrid Althof am Flügel. Im September folgt der Chor einer Einladung der Bad Reichenhaller Philharmonie und wirkt bei einem Johann-Strauß-Konzert im Königlichen Kurhaus stattfindet. Die Bad Reichenhaller Philharmonie ist das weltweit größte ganzjährig in einem Kurort spielende Orchester. Ein weiterer besonderer Auftritt erwartet die Siegburger Sänger im Salzburger Dom: auf Einladung von Domkapellmeister Professor Janos Czifra gestaltet die Germania die Sonntagsmesse. Foto (v.l.): Peter Seelig, Manfred Kellerhof, Hans-J. Bargon, Heribert Schmitz, Bürgermeister und Germania-Präsident Franz Huhn, Dieter Görgen, Franz Olbertz, Hermann Klerx und Friedo Pütz.

Siegburger rückten mit Pumpe nach Worringen aus

Hilfe gegen Großbrand



Siegburg. Unterstützung leistete die Siegburger Feuerwehr bei der Bekämpfung des Großbrandes im Worringer Bayer-Werk. Dort war gestern eine Ethylen-Pipeline undicht geworden, in Brand geraten und hatte einen Tank mit dem giftigen Gas Akrylnitril entzündet. 600 Wehrleute waren im Einsatz. Die Einsatzleitung forderte über die Leitstelle Rhein-Sieg eine Pumpe aus Siegburg an, die eine Leistung von 6.000 Litern in der Minute aufweist. Um 21.40 Uhr rückten vier Siegburger Feuerwehrmänner mit Zugfahrzeug und der Pumpe nach Worringen aus. Mittlerweile konnte der Brand gelöscht werden.

Einstimmiger Beschluss gestern abend

Altenpflegeschule schließt



Siegburg. Die Altenpflegeschule der in städtischer Regie stehenden Altenheim Siegburg GmbH wird geschlossen. Diesen Beschluss fasste der Aufsichtsrat gestern abend einstimmig. Jährlich steigende Defizite im hohen fünfstelligen Bereich stehen seit Jahren gekürzten Landeszuschüssen gegenüber. Auch die Schülerzahlen sinken beständig. Ab April verbleibt nur mehr ein gutes Dutzend, diese Schülerinnen und Schüler übernimmt der Bonner Verein für Aus- und Weiterbildung in der Altenpflege e.V.. Die Altenheim GmbH erstattet Ihnen bis zum Ausbildungsende 2010 die entstehenden Fahrtmehrkosten.

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Redaktion

Wolfgang Hohn, Ralf Reudenbach (Verantwortlich nach § 6 MDStV)
Claudia Schütz, Ursula Thiel