Kreisstadt Siegburg
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vom 25.12.2007

Kunstschatz kehrte zurück ins Museum

Annos Bildnis


Das Bild zeigt ein Gemälde von Anno
Kunstschatz kehrte zurück ins Museum Annos Bildnis Siegburg. Der Heilige Anno, Erzbischof von Köln und im Jahr 1064 Gründer der Stadt Siegburg, als wertvolles Tafelbild aus dem 15. Jahrhundert. Jahrelang schlummerte die Kostbarkeit als Dauerleihgabe des Kölner Wallraf-Richartz-Museums unbeachtet in den Kellern des Stadtmuseums, litt unter schädlich hoher Luftfeuchtigkeit, bis Klaus Hardung, als neuer Leiter des Hauses berufen, das Gemälde aus dem frühen 15. Jahrhundert von der Kölner Restauratorin Carmen Seuffert in mühevoller Kleinarbeit restaurieren ließ. Schöner denn je ist es seit kurzem in einer klimatisierten Vitrine bei konstanter Luftfeuchtigkeit von 55 Grad im Foyer des Museums untergebracht. Das Tafelbild ("Kölnisch um 1420 bis 1425") zeigt den Heiligen, wie er mit Bischofsstab und Mitra die von ihm 1057 gestiftete und bis zum Abriss 1817 im Schatten des Kölner Doms stehende Kirche St. Maria ad Gradus in der Hand hält. Die Restaurierung des Bildes kostete 7 000 Euro, die Vitrine 11 000 Euro.
Förderverein des Museums und Verkehrsverein beteiligten sich mit der Stadt an den Kosten. Anno starb am 4. Dezember 1075 und fand seine letzte Ruhestätte in der Abtei, nicht in seiner Bischofskirche, dem Kölner Dom. Der in Zusammenhang mit Annos Heiligsprechung 1183 für die Gebeine des Heiligen gefertigte kostbare Reliquienschrein gilt als eines der prächtigsten Werke romanischer Goldschmiedekunst in Europa: Nach sechsjähriger aufwändiger Restaurierung in Köln kehrte er vor Monaten auf den Michaelsberg zurück. Die Reliquien des Heiligen lagerten in dieser Zeit in einem Tresor der Abtei.

Während des Dreißigjährigen Krieges, in der Säkularisation und bei den nachfolgenden Restaurierungen hatte der Schrein zahlreiche Schäden erlitten.

Erzbischof Anno II. von Köln und die Stadt Siegburg - untrennbar sind sie miteinander verbunden. Anno gründete Stadt und Abtei, welche er großzügig mit Vermögenswerten ausstattete. Das Kloster auf dem Michaelsberg, Annos Lieblingsgründung, zählte damals zu den reichsten Abteien der Region. In der Morgenfrühe des 4. Dezember 1075, einem Freitag, läuteten die Glocken aller Kölner Kirchen, um den Tod Annos zu verkünden. Mit den bischöflichen Gewändern bekleidet, wurde der Tote auf einem Tragegestell aufgebahrt, um schließlich in einem aufwändigen achttägigen Zug durch die Kölner Kirchen nach Siegburg überführt zu werden. Mit einem Schiff wurde der Leichnam über den Rhein nach Deutz transportiert. Wohl über acht Stunden, so schätzt der Siegburger Benediktiner Mauritius Mittler, habe der Trauerzug von Deutz nach Siegburg gedauert. Er sei über die Straße Köln-Frankfurt, die im Wesentlichen den Verlauf der heutigen B 8 hatte, gezogen. Sobald die Mönche den Trauerzug herannahen gesehen hätten, seien sie ihm in einer Prozession entgegengegangen. Über die heutige Bahnhofstraße sei der Trauerzug vorbei an jener Stelle, an welcher 100 Jahre später das Kölntor, durch welches man Siegburg Richtung Köln verließ, errichtet wurde, ins Zentrum gelangt. "Alles", so die Schilderungen, "brach beim Anblick des toten Bischofs und Gründers der Abtei in solches Klagen und Weinen" aus. Am 8. Tag nach Annos Tod, am 11. Dezember, sei das Beerdigungsamt gefeiert worden. Schon bald begannen Menschen aus Nah und Fern zum Grab zu pilgern. Nicht immer blieben die Gebeine auf dem Michaelsberg. Nach der Auflösung des Klosters zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Abteischatz mit allen Schreinen der Stadtkirche Sankt Servatius übertragen. In einer feierlichen Prozession erfolgte am 25. September 1949 die Rückführung der Gebeine Annos.

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