Führerschein weg, doch mit Auto zum Rathaus

Das war zu dreist

Siegburg. Frechheit siegt? Von wegen! Ohne Führerschein, den hatte die Polizei wenige Tage zuvor einkassiert, fuhr ein 63-jähriger Siegburger mit seinem Pkw durch die Burggasse, um im Rathaus private Angelegenheiten zu erledigen. Nicht gerechnet hatte er damit, einer Streife von Polizei und Ordnungsamt zu begegnen, die im Rahmen der gemeinsamen Sicherheitspartnerschaft unterwegs war. Der Polizist erkannte seinen "Pappenheimer" hinterm Steuer. Weniger Meter weiter, an einem Parkplatz vor dem Rathaus, war endgültig Schluss mit der illegalen Spritztour, beim Aussteigen begrüßten die Beamten den Täter, der jetzt noch länger auf seinen Führerschein warten muss. Unter anderem erteilten die Beamten in der Fußgängerzone zwei Radfahrern gebührenpflichtige Verwarnungen, auch zwei Autofahrer, die zwar während der Ladezeit, aber um einiges zu schnell durch die City fuhren, handelten sich Knöllchen ein.

Täter zu hohen Haftstrafen verurteilt

Siegburger Foltermord

Siegburg. Hohe Strafen im Prozess um den Foltermord in der Siegburger Justizvollzugsanstalt. Das Bonner Landgericht verhängte eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren für den 20-jährigen Pascal I., 10 Jahre - Höchststrafe nach dem Jugendstrafrecht- für den zur Tatzeit noch nicht volljährigen Anstifter Danny K. und 14 Jahre für den als Mitläufer eingestuften Ralf A.

Gemeinsam hatten die Angeklagten ihren Mithäftling in der gemeinsamen Zelle elf Stunden lang gefoltert und schließlich getötet. Motiv nach Überzeugung des Gerichts: Mordlust. Die Täter hätten "ein Klima der Todesangst erzeugt und aufrechterhalten", erklärte der Vorsitzende Richter, Volker Kunkel. Danny K. sei "Initiator und Ideengeber" der Tat.

Herbst-Ausgabe der 65er-Nachrichten erschienen

Informativ, besinnlich und nostalgisch

Siegburg. Pünktlich zum Herbst liegt eine neue Ausgabe der 65er-Nachrichten vor. Die städtische Seniorenzeitschrift enthält wieder die beliebte Mischung aus allgemeinen Informationen, besinnlichen Beiträgen und Erinnerungen an das Siegburg früherer Jahrzehnte. Ein Bericht widmet sich der "Versorgungslage in Siegburg nach dem 2. Weltkrieg", als "Maggeln", der Tausch nötiger Alltagsgüter, das Leben beherrschte. Vermaggelt wurde alles: Kaffee gegen Zigaretten, Zigaretten gegen Butter, Butter gegen Strümpfe, Strümpfe gegen Brotmarken, Brotmarken gegen Wein, Wein gegen Hosenträger, Hosenträger gegen Salatpflanzen. Im Service-Teil des Heftes stehen die Themen "Herzinfarkt" und "Gesunde Ernährung" im Vordergrund. Ein Vorbericht über die Karnevalssitzung für Senioren am 29. Januar 2008 in der Rhein-Sieg-Halle ist ebenso enthalten wie die Übersicht über die wichtigsten Termine bis zum Jahresende. Rund 50 Beiträge laden zur Besinnung, aber auch zum Schmunzeln ein. Im beliebten nostalgischen Teil der 65er Nachrichten schildern die Autoren vorwiegend Erlebnisse aus ihrer Jugendzeit Mitte des vorigen Jahrhunderts. Edmund Heines schreibt über seine Erlebnisse mit dem Schubertbund und Heinz Linden setzt seinen Bericht über die Erfolgsgeschichte des Tambourcorps "in Treue fest" fort. Die 65er Nachrichten wurden in diesen Tagen allen Siegburgern über 65 Jahre kostenlos zugestellt. Über 1.100 ehemalige Siegburger in aller Welt erhalten die Vierteljahresschrift per Post. Die Auflage beträgt inzwischen 7.800 Exemplare. Die Finanzierung der 65er Nachrichten erfolgt zu einem großen Teil über Spenden der Leser. Interessenten können sich im Foyer des Rathauses oder im Bürgerservice ein kostenloses Exemplar abholen, solange der Vorrat reicht.

Udo Claassen stellt im Museum und in Galerie Schmitz

Malerei des Augenblicks

Siegburg. Großformatige abstrakte Gemälde mit farbstarken Pigmenten sind sein Erkennungszeichen. Dazu die Symbiose von Malerei und Bonsai, die Verbindung europäischer und asiatischer Kunst. Udo Claassen, 1949 in Itzehoe geboren, zeigt seine Werke in der Ausstellung "Malerei des Augenblicks" im Stadtmuseum. Eröffnet wird die Ausstellung kommenden Sonntag, 7. Oktober, um 11.30 Uhr durch Dr. Gundula Caspary. Am 14. und 18. Oktober, jeweils 11.30 Uhr, sowie am 4. November um 15 Uhr lädt Claassen zum Künstlergespräch. Seine Arbeiten können im Stadtmuseum bis zum 25. November besichtigt werden. Parallel dazu stellt Claassen ab dem 13. Oktober (bis zum 21. November) in der Galerie Jürgen Schmitz, Ringstraße 21, kleinformatigere Gemälde und Zeichnungen aus drei Jahrzehnten aus. Vernissage in der Galerie ist am 12. Oktober um 19.30 Uhr. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Udo Claassen studierte Malerei und Graphik an der Fachhochschule Köln und Kunstgeschichte an der Universität in Bonn. Seit 1974 als freischaffender Künstler tätig, wandte er sich zunächst vor allem der altmeisterlichen Zeichnung zu. Seit den 1990er Jahren fertigt der Künstler großformatige abstrakte Gemälde.

Weitere Infos: Stadtmuseum Siegburg, Markt 46, Tel: 55 7 33 oder Atelier-Galerie Jürgen Schmitz, Ringstraße 21, Tel: 5 27 64, www.juergen-schmitz.com