Kreisstadt Siegburg
siegburgaktuell
vom 14.07.2007

Historische Einfriedung des jüdischen Friedhofes rekonstruiert

12.460 Steine vermauert


Das Bild zeigt das Eingangstor des jüdischen Friedhofes
Siegburg. 12.460 Steine wurden vermauert und 80 laufende Meter Zaun, aus insgesamt 600 Stäben bestehend, installiert. Gewicht des Zaunes: 3.500 kg. Zahlen, die beeindrucken und anhand derer verständlich wird, dass die Einfriedung des jüdischen Friedhofes an der Heinrich-Straße eine umfangreiche Baumaßnahme ist. Doch nun ist ein Ende in Sicht. Bis auf die noch fehlenden Natursteinabdeckungen und letzte Nachbesserungsarbeiten, ist die historische Mauer zwischen Friedhof und Heinrichstraße nahezu fertig gestellt.

Nachdem die Mauer im Herbst letzten Jahres behutsam abgetragen wurde, verzögerten die winterlichen Witterungsverhältnisse die Rekonstruktion. Das Fundament war schnell gelegt, auch die ersten Steine, doch der Mörtel konnte aufgrund der seinerzeitigen Temperaturen nicht aufgetragen werden, eine ausreichende Aushärtung war nicht gewährleistet.

Erst kürzlich mussten die bereits ausgelieferten Abdeckplatten für die Abdeckung der Eingangspfeiler aufgrund von Qualitätsmängeln wieder zurückgenommen werden.
Zur Einfriedung wurden neben den Steinen aus der alten Friedhofsmauer, die ursprünglich aus dem im Krieg durch Bombenangriffe zerstörten "Hotel zum Stern" stammten, auch Ziegel aus dem ehemaligen, beim Bau der Rhein-Sieg-Halle abgerissenen Rhenag-Werksgebäude an der Bachstraße verwandt.
Die Abdeckplatten bestehen aus Naturstein, dem sogenannten Udelfanger Sandstein. Dieser ist gelbgrün bis hellkhaki gefärbt, mit kleinen schwarzen Biotit (Dunkelglimmer) versehen und kommt aus der Umgebung von Trier. Aufgrund seines dichten Gefüges und seiner Frostbeständigkeit eignet er sich besonders für Restaurierungen, Fassaden, Bodenbeläge und Bildhauerarbeiten. Am Kölner und am Aachener Dom wurde dieser Sandstein bereits verarbeitet.

Die Sanierungsmaßnahmen an dem unter Denkmalschutz stehenden Friedhof wurden gemeinsam mit dem Rheinischen Amt für Denkmalpflege, dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden NRW und der Bezirksregierung abgestimmt. Gelder in Höhe von 57.600 Euro wurden seitens der Bezirksregierung bewilligt, 21.300 Euro stellte das Land NRW für die Instandsetzung der in die Jahre gekommenen Mauer zur Verfügung.

Der historische jüdische Friedhof an der Heinrichstraße, mitten in Siegburg, ist Zeugnis einer in Jahrhunderten gewachsenen jüdischen Gemeinde. Die Friedhofsanlage an der Heinrichstraße ist die älteste im Rhein-Sieg-Kreis, einer der ältesten erhaltenen im Rheinland überhaupt. In traditioneller Form auf einer Anhöhe gelegen, entspricht sie dem Charakter historischer Judenfriedhöfe: Geprägt durch den alten Baumbestand und die für den jüdischen Glauben typische Unberührtheit der Gräber. Die absolute Ruhe hat Vorrang vor jeder persönlichen Herstellung der Gräber.

Der älteste Grabstein auf dem Friedhof stammt aus dem Jahre 1696. Die Friedhofsanlage selbst stammt aus dem Mittelalter. Und wie andere Friedhöfe lässt auch der jüdische Friedhof in Siegburg, jüdisches Denken über den Friedhof als Stätte ewiger Ruhe, das Grab als "ewiges Haus", "Stätte des Lebens" erkennen.

Freilichtmuseum Kommern "op jöck" in Siegburg

Besuch aus vergangenen Zeiten


Das Bild zeigt die Mausefallenkrämerin mit Mausefallen in beiden Händen
Siegburg. Das Rheinische Freilichtmuseum Kommern geht auf Tour, oder wie der Rheinländer sagt "op jöck". Akteure der sogenannten "Gespielten Geschichte", Zeitzeugen aus vergangenen Jahrhunderten, laden zu einer Reise in die Vergangenheit am 18. Juli nach Siegburg auf den unteren Markt ein.

"Jien" Braconnier, eine Mausefallenkrämerin aus der Eifel, und Johann Nepomuk von Schwerz, ein Agrarökonom der preußischen Regierung, wollen vor Ort aus ihrem Leben vor über 100 Jahren erzählen. Die Besucher können den beiden historisch gewandeten Schauspielern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen, über die damalige Zeit "Löcher in den Bauch" fragen und beobachten, wie früher eine Draht-Mausefalle hergestellt oder das Rheinland kartografiert und beschrieben wurde.

Die Akteure sind Mitarbeiter des Rheinischen Freilichtmuseums Kommern, ein Museum des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR). Sie veranschaulichen mit Ihrem Auftritt das lebendige Konzept der "Gespielten Geschichte", mit dem im Kommerner Freilichtmuseum Vergangenheit hautnah erlebbar wird. Die Akteure stehen von 11:30 Uhr bis 14:00 auf dem unteren Markt für Interviews und Fotos zur Verfügung.

Infos: Andrea Nowotny, Rheinisches Freilichtmuseum Kommern,
Tel. 02443/9980-116, Mobil: 0152/01629150, Email: andrea.nowotny@lvr.de

Wildkräuter auf dem Michaelsberg

Pflücken statt Kaufen


Das Bild zeigt das Wildkraut Bärlauch.
Siegburg. Die Heilpraktikerin Helga Schmidt lädt am Samstag, 21. Juli, im Rahmen des diesjährigen Umwelt- und Agendaprogramms zu einem Wildkräuterspaziergang ein.

Kräuter verfeinern nicht nur Speisen und geben ihnen ein besonderes Aroma, sie sind auch reich an Vitaminen und Mineralstoffen und daher in der Küche unverzichtbar. Heute werden Kräuter meist gekauft oder selbst gezogen, doch auf Wiesen, am Wegesrand und in Gärten wachsen zahlreiche Wildkräuter, die schon seit alters her zum Kochen und auch zu Heilzwecken gesammelt werden.

Um 14 Uhr beginnt die Lehrwanderung auf dem Michaelsberg, bei der etwa fünfzehn verschiedene, essbare Pflanzenarten vorgestellt werden. Darüber hinaus erhalten die Teilnehmer viele Tipps für Zubereitungsmöglichkeiten, vom knackigen Salat bis zum überraschenden Dessert.
Die Heilpraktikerin empfiehlt, Materialien zum Pressen der Pflanzen und zum Schreiben mitzubringen. Skripte können für 3,- Euro erworben werden. Treffpunkt ist vor dem Stadtmuseum, Markt 46. Die Teilnahme ist kostenlos.

Infos: Städtisches Umweltamt, Tel: 102-353

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