Kreisstadt Siegburg
siegburgaktuell
vom 04.07.2007

Alte Synagogen-Fotos von 1936/38 aufgetaucht

Tora, Tas und Kether


Das Bild zeigt eine Innenaufnahme der Synagoge aus der Zeit zwischen 1936 und 1938.
Siegburg. Damit hatte niemand mehr gerechnet: Zwei Fotos mit Innenansichten der alten jüdischen Synagoge in der Siegburg Holzgasse sind aufgetaucht. Bislang waren Historiker und Archivare davon ausgegangen, dass nur mehr ein einziges Bild der Nachwelt erhalten geblieben sei. Das jüdische Gebetshaus war im November 1938 von den Nazis in der Reichspogromnacht geschändet, in Brand gesetzt und zerstört worden. Im Zuge der Nachforschungen zur Identität von möglicherweise zur alten Synagoge gehörenden Gefäße, Kandelaber und Wandleuchten meldete sich der Siegburger Fotograf Gerd-Heinz von Bank bei Museumsleiter Klaus Hardung und überreichte ihm zwei technisch hochwertige und deutliche Innenaufnahmen der Synagoge.

Von Bank war beim Stöbern alter Fotos in dem Archiv seines 2003 verstorbenen Vaters, Gerhard von Bank, Werkfotograf bei der Phrix, auf zwei Glasplatten mit den Motiven gestoßen. Die Aufnahmen stammen aus der Zeit zwischen 1936 und 1938. Eines der beiden Motive (Foto oben) ist ganz außergewöhnlich. Der Vorhang vor dem großen Tora-Schrein ist geöffnet. Dies geschah nur während der Gottesdienste. So ist der Blick frei ins Innere des Schreins, der großen Lade, im Jüdischen als "Aron ha-Kodesch" benannt. Er birgt die wertvollen Tora-Rollen, aus denen im Mittelpunkt der Sabbat-Gottesdienste gelesen wird. Bei genauer Bildbetrachtung und Vergrößerung lassen sich vier der verhüllten Rollen identifizieren. Erkennbar sind die unteren Fransen der Ummantelung sowie mindestens zwei der Tragegriffe. Links neben der Lade brennt das Ewige Licht, "Ner Tamid".

Mit Hilfe der beiden Aufnahmen erschließt sich nunmehr bildhaft und augenscheinlich ein Teil der erhalten gebliebenen alten Inventarliste der jüdischen Gemeinde, welche sich heute im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf befindet. 69 Kult- und Ritualobjekte, Ausstattungsstücke und alltägliche Gegenstände sind dort aufgelistet. Einige können auf den gestochen scharfen Aufnahmen identifiziert werden, wie die Tora-Krone (Kether) sowie die ebenfalls hinter dem geöffneten Toravorhang erkennbaren Tas-Schilde, von denen das Inventar "ein silbernes" und "ein gestreiftes" verzeichnet.

Hardung will die Bilder demnächst in die Dauerausstellung des Siegburger Museums integrieren. Am Standort der alten Synagoge befindet sich heute am Brauhof ein Gedenkbrunnen.

Weitere Informationen sowie beide Synagogen-Fotos können Sie unter den Tagesmeldungen auf der städtischen Internetseite www.siegburg.de aufrufen, die Bilder dann auch vergrößern.

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Gewichte und Maßeinheiten im Museums

Erste automatische Waage der Welt


Das Bild zeigt Exponate der Ausstellung
Siegburg. Wie wurden früher Gewichte bestimmt? Nach welchen Kriterien teilten sich Strecken ein? Antworten auf diese und viele andere Fragen gibt seit gestern die Ausstellung "Gewichte, Waagen und Wägen im Wandel der Zeit" im Museumsschaufenster.
Bis zum 2. September wird dort die immense Vielfalt der über die Jahrhunderte gebräuchlichen Gewichte und Maßeinheiten durch einige Beispiele aus unterschiedlichen Epochen repräsentiert. Alle Exponate stammen aus einer Sammlung von Wolfgang Euler, einem Hennefer Waagenexperten.

Glanzstück der Ausstellung ist ein frühes, voll funktionstüchtiges Exemplar der Chronos-Waage aus der "Hennefer Maschinenfabrik C. Reuther & Reisert". Die Chronos-Waage ist die erste automatische Waage der Welt und funktionierte einzig durch die Anziehungskraft der Erde, ohne Kraftzuführung von außen, etwa durch Muskelkraft oder Elektrizität. Auf Anfrage wird sie durch den Waagenexperten Wolfgang Euler im praktischen Betrieb vorgeführt. Bis heute werden Waagen nach dem Prinzip der Chronos-Waage eingesetzt. Das Chronos-Werk entwickelte sich zu einem für Hennef wichtigen Industriebetrieb und Arbeitgeber. Seit vielen Jahren nicht mehr eigenständig, wurde das Werk in Hennef 2004 geschlossen.
Euler war fast 50 Jahre für Chronos Richardson weltweit tätig. Die Stadt Hennef wird durch und auf seine Initiative hin im Herbst 2007 einen Waagenwanderweg mit den wichtigsten Stationen zur Geschichte der Waagen eröffnen. Im Mittelpunkt steht die Chronos-Waage.

Bis zum 2. September können die Exponate im Museumsschaufenster besichtigt werden.

Weitere Informationen und Fotos können Sie unter den Tagesmeldungen auf der städtischen Internetseite www.siegburg.de aufrufen.

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"Essen und Trinken" im CVJM

Das perfekte Dinner


Siegburg. Der diesjährige Sommer in Siegburg präsentiert sich wettertechnisch nicht unbedingt von seiner besten Seite, aber immerhin bestehen gute Aussichten, dass er für alle Daheimgebliebenen keinesfalls langweilig wird.
Denn das städtische Amt für Kinder, Jugend und Familie sorgt gemeinsam mit verschiedenen Vereinen und Einrichtungen für jede Menge Abwechslung.

Die Woche vom 9. bis 13. Juli steht beim CVJM unter einem kulinarischen Stern. "Essen und Trinken" heißt es hier für Kinder im Alter zwischen 10 und 12 Jahren.
Kochen in fünf Gruppen, nahe am perfekten Dinner für junge Leute, oder der Knigge für Jugendliche, das sind nur wenige Highlights dieser interessanten Ferienwoche für Kinder. Speisen und Beilagen wie Aromazucker, Chips, Karamelbonbons, Limonade, Pommes Frites und Nudeln werden selbst gemacht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen, den Tisch perfekt zu dekorieren und ein Ausflug zum Naturgut Ophofen in Leverkusen-Opladen sowie eine Kräuterwanderung in Seligenthal runden die kulinarische Ferienwoche ab.
Kosten: 25,- €.

Es sind nur noch wenige Plätze frei. Deshalb: schnell anmelden beim Amt für Kinder, Jugend und Familie: Tel: 102-816.

Presse- und Informationsservice der

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